Dauer des sonnenuntergangs erklären

Die Dauer des Sonnenuntergangs (d.h. der Dämmerung) ist je nach Jahreszeit oder Ort unterschiedlich lang.

Im Winter wird schneller dunkel als im Sommer, oder?!
Urlauber berichten dass in südlicheren Ländern die Sonne sehr viel schneller untergeht als bei uns. Das geht soweit das mir ein Kollege, der in Afrika eine Wüstentour miterlebte, das ganze als „Licht ausknipsen“ beschrieb …

Kann mir das jemand erklären?
Gibt es eine Webpage, die das ganze einfach veranschaulicht?

kurze Erklärung
Hallo Garvey,
am Äquator steht die Sonne Mittags direkt über deinem Kopf (im Zenit) und geht genau senkrecht nach „unten“, ist daher schnell „weg“: es wird schlagartig dunkel. Nahe des Nordpols, z. B. in Nordschweden, steht die Sonne Mittags schon recht niedrig und „taucht“ abends schräg unter den Horizont. Durch diese scheinbar schräge Bewegung dauert es viel länger, bis sie so weit abgetaucht ist, dass es ganz dunkel wird.
Gruß!
Christian

Hallo,

Zunächst einmal gäbe es ohne Atmosphäre keine „Zeitspanne“ in der die Sonne untergeht, es würde einfach plötzlich dunkel werden. Nur an der Reflexion (refraction) des Lichtes an den verschiedenen atmosphärischen Schichten sehen wir das Licht der Sonne, nachdem sie untergegangen ist. Diese Reflexion widerum hängt von der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur der Schichten (auch gegeneinander) ab.

Desweiteren wird die Dämmerung in Graden unterhalb des Horizonts gemessen. D.h. die bürgerliche Dämmerung ist von Sonnenuntergang bis zum Zeitpunkt wo die Sonne 15° (glaub ich) unterhalb des Horizonts ist. Das dauert natürlich länger, wenn die Sonne schräg zum Horizonts untergeht als wenn sie senkrecht untergeht.

Gruss, Omar Abo-Namous

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Könnte das helfen? Ein Artikel aus der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG.
Nicht struktieriert und deshalb vielleicht ein bisschen schwer zu lesen. Aber es müsste gehen. HEAVENS ABOVE hilft auch weiter

Im Zwielicht

Der Tag geht, die Nacht kommt. Dazwischen liegt die Dämmerung: ein Wechsel ohne Schärfe, ein fliessender Übergang, eine Zeit der Unsicherheit.

Von Daniel B. Peterlunger

ALS SVEN MIT SEINEM SEXTANTEN kurz vor sieben endlich bereit war zum «Sterneschiessen», war es bereits zu spät. Es war dunkel geworden über dem Nordatlantik. Die Mitte der Sonne lag schon tief unter dem Horizont, am scheinbaren Meeresende. Die Zeit für Astronavigation, für präzise Sternmessungen, war vorbei.
Sven segelte allein auf seinem kleinen Schiff die lange Passage von Amerika zurück nach Europa. Er befand sich irgendwo westlich der Azoren, und gerne hätte er, einen Tag vor dem geplanten Zwischenhalt auf der Insel São Miguel, eine genaue Positionsbestimmung vorgenommen. Er wollte mit dem Sextanten den Winkel zwischen einem Stern und dem Horizont messen. Mit mehreren solchen «Schüssen» auf verschiedene Sterne hätte er seine genaue Position berechnen können. Aber damit das Ergebnis verlässlich war, musste die Winkelmessung stimmen. Und das ist nur möglich, wenn der Horizont in der Dämmerung noch deutlich sichtbar ist - in der Nacht ist er das nicht.
Doch wann dämmert es eigentlich?
Da gibt es die bürgerliche Dämmerung, wenn die Sonnenmitte zwischen 0 und 6 Grad unter dem Horizont liegt; es gibt die nautische Dämmerung, wenn die Sonne zwischen 6 und 12 Grad unter dem Horizont liegt; und schliesslich die astronomische Dämmerung bei einem Sonnenstand von 12 bis 18 Grad unter dem Horizont.
Sven blickte auf. Blass und doch gut sichtbar hingen die Sterne am Himmel. Aber die wichtigste Bezugsmarke des Navigators zerfloss gerade am Ende der Weltenplatte: der Horizont wurde unscharf und trügerisch. Das Ende der bürgerlichen Dämmerung war weit überschritten. «Scheinwerfer-Dämmerung» wird sie von den Astronomen spöttisch genannt, weil sie in vielen Ländern die gesetzliche Grenze für das Einschalten von Autoscheinwerfern und Strassenlampen markiert.
Kurz darauf passierte die Sonne die unsichtbare 12-Grad-Linie unter dem Horizont, auch die nautische Dämmerung war vorbei. Sven schaute nach Westen. Er hatte den Beginn des Sonnenuntergangs und damit die Chance verpasst, endlich einmal den seltenen, grünen Blitz zu sehen, der aufleuchtet, wenn sich die Sonne mit dem Meer vereinigt. Er hatte ihn noch nie gesehen. Die Luftfeuchtigkeit müsse stimmen, der Temperaturverlauf in der Atmosphäre, der Standort des Betrachters und noch vieles mehr, sagt man, so dass Sven sich fragte, ob es den grünen Lustschrei wirklich gab. Oder ob der Green Flash nur im Kopf des Betrachters existierte, der in der uneingestandenen Angst vor der Nacht Grün sah, die Farbe der Hoffnung und des Lebens.
Grün ist die beruhigendste Farbe für das menschliche Auge. Gleichzeitig reagieren wir sehr empfindlich auf genau diese Wellenlänge. Würde in einer schwarzen Kammer, die mit verschiedenfarbigen Lampen ausgestattet wäre, aus der totalen Nacht heraus langsam die Lichtintensität der Lampen erhöht, so sähen wir die grüne Lampe als erste. Solchen Gedanken hing Sven nach, und es kam ihm in den Sinn, dass Grün auch die Farbe des Islams war.
Stetig sank die Sonne. Unsichtbar für Sven. Minuten später überquerte sie auf ihrem Weg die 18-Grad-Linie, die astronomische Dämmerung war vorbei. Blauschwarz legte sich die Nacht über das Schiff. Die Grenze der Nacht war überschritten. Sven stand vor dem Mast. Hinter ihm tropfte der Mond ab. Fahles Licht kroch über die Wellenberge. Nachdem sich seine Augen an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, konnte er den Horizont unter der runzligen Sichel ausmachen. Ein paar Sterne hingen über dem Rand der Welt. Doch sein Sextant blieb in der Kiste. Dieser Horizont war «falsch». Er war viel zu nahe, rückte durch den Schimmer des Mondlichts näher als der «wahre» Horizont, der während der nautischen Dämmerung noch sichtbar gewesen wäre. Würde er den Winkel zwischen dem für ihn jetzt sichtbaren Horizont und einem Stern messen und mit diesem rechnen, wäre das Ergebnis unbrauchbar. Denn die Sterndaten im Nautischen Jahrbuch, die Berechnungsgrundlage für seine Standortbestimmung, waren auf den Horizont vor der Grenze der Nacht ausgerichtet. Sorgfältig verstaute Sven die solide Kiste mit dem unbenutzten Sextanten. Mit den traditionellen Mitteln der Astronavigation - Sextant, sekundengenaue Uhr und nautische Tabellen - konnte er heute nichts mehr ausrichten. Sven steuerte sein Schiff weiter Richtung Osten. Er wusste zwar nicht, wo genau er sich befand, aber navigieren im Wortsinn konnte er trotzdem: Das lateinische navis bedeutet Schiff, und agere steht für bewegen.
ETWA VIERTAUSEND SEEMEILEN südöstlich von Sven blähten sich die gelblichen Segel der arabischen Dau, die Jussuf zusammen mit seiner Mannschaft und viel Fracht von Maskat nach Bombay steuerte. Der Muslim Jussuf hatte mit der Dämmerung vor Tagesanbruch ganz andere Probleme als Sven. Es war die Zeit des morgendlichen Gebetes - an der Grenze der Nacht. An Land wäre er einfach dem Ruf des Muezzins aus der nahen Moschee gefolgt. Doch die Dau segelte weit ab von der Küste.
Zu welchem Zeitpunkt er zu beten hatte, war eine schwierige Frage, obwohl unter allen Muslimen Einigkeit darüber herrscht, dass das Subh-Gebet in der wahren Dämmerung (al-fajr as-sadiq) auszuführen ist und nicht etwa in der falschen Dämmerung (al-fajr al-kadhib). Ayatollah Sayyid Muhammad Kazim al-Yazdi beschrieb den Unterschied mit poetischer Unschärfe: «Beim Beginn der Dämmerung erscheint am Horizont ein Licht, steigt in den Himmel und ähnelt dem Schwanz eines Fuchses. Das ist die falsche Dämmerung. Dann fliesst das Licht über den Horizont, wie der Fluss Sura und wie weisse Baumwolle. Wann immer du hinschaust, wird dich das Licht in seiner ständig wachsenden Schönheit verzaubern. Mit anderen Worten, die wahre Dämmerung ist gekennzeichnet durch die Ausbreitung des Lichtes über den Horizont, nachdem es in den Himmel aufgestiegen ist.»
Die Muslime, die sich mit der Ausarbeitung von Gebetszeittafeln befasst hatten, waren sich deshalb nicht ganz einig. Ihre Bestimmung der wahren Dämmerung schwankte in der Bandbreite des Sonnenstandes von 16 bis 21 Grad unter dem Horizont. Deshalb wird von vielen Muslimen die Definition der astronomischen Dämmerung (18 Grad) als wahre Dämmerung akzeptiert. Doch wie soll der einfache Mann fernab der Moschee berechnen können, wann es soweit ist? Gemäss dem Nautischen Almanach herrscht sowohl für den Bürger wie auch für den Navigator während der astronomischen Dämmerung Nacht. Es gibt kaum Licht, das den Himmel erhellt. Weil der Horizont nicht genau bestimmt werden kann, enthält der Almanach keine Sterndaten für die Zeit, wenn die Sonne tiefer als 12 Grad unter dem Horizont steht.
Der Koran bietet anschauliche Hilfe an. Im 187. Vers der 2. Sure über den Beginn des Fastens steht geschrieben: «Esst und trinkt des Nachts, bis ihr im Morgenstrahl einen weissen Faden von einem schwarzen unterscheiden könnt.» Umrisse von Objekten können während der nautischen Dämmerung erkannt werden. Zudem ist der Horizont scharf und klar. Damit werden die koranischen Fäden über dem Horizont sichtbar. Für islamische Gelehrte sind jetzt genügend Indizien dafür vorhanden, dass die wahre Dämmerung im Sinne der Scharia mit der nautischen Dämmerung begonnen hat.
Aber wann genau zwischen astronomischer und nautischer Dämmerung hat die islamische wahre Dämmerung begonnen? Die neueste, vorsichtige Empfehlung der Gelehrten lautet: Beginnt mit Fasten zum Zeitpunkt der astronomischen Dämmerung, und leistet zur nautischen Dämmerung das Subh-Gebet. An Bord der Dau gab es jedoch nur schmutzige Fäden. Irgendwann kurz vor Sonnenaufgang, begann Jussuf zu beten. Er wusste, das er mit seinen beschränkten Bordmitteln die wahre Dämmerung nicht genau bestimmen konnte. Er war froh, dass die Nacht hinter ihm lag. Kurz nach seinem Gebet erschien im Osten die Sonne.
DAS ALLES KÜMMERTE ARI im Moment noch nicht. Denn es war erst Mittwoch. Er stand auf der Brücke eines kleinen Stückgutfrachters, der unter israelischer Flagge lief, und schaute in die Dämmerung hinaus. Sein Kurs führte von Tel Aviv nach Piräus. Seine Position auf dem Wasserball lag etwa in der Mitte zwischen Sven und Jussuf. Wenn alles gut ging, würde das Schiff rechtzeitig vor Beginn des Sabbats den Hafen erreichen. Die Weiterfahrt durch den Kanal von Korinth wollte er gleich nach dem Ende des Sabbats beginnen. Der Rabbi vor Ort würde ihm den genauen Zeitpunkt des Sabbat-Endes bekanntgeben, und Ari war die Sorgen los, die viele Juden an der Grenze der Nacht hatten.
Je nach Jahreszeit verändert sich die Dauer der Dämmerung, und sie ist abhängig von der geographischen Breite, auf der man sich befindet. Im hohen Norden bleibt während des Sommers die Sonne den ganzen Tag über dem Horizont. Dann gibt es keine Grenze der Nacht, und die Nächte werden weiss.
Die Sache war für die Juden nicht einfach. Abgesehen davon, dass die Dämmerung sich nach Jahreszeit und Standort verändert, gibt es verschiedene Weisungen der Halacha, des Religionsgesetzes. Sie besagt, dass der Sabbat am Freitagabend vor Sonnenuntergang beginnt und am Samstagabend mit dem Nachtbeginn endet. Um ganz sicher zu gehen, verlangt die Halacha, den Sabbat am Freitag etwas früher zu beginnen und am Samstag etwas später als beim Anbruch der Nacht zu beenden.
Das Sabbat-Ende wurde definiert: Die Sonne steht mit sieben Grad und fünf Bogenminuten unter dem Horizont. Dazu addiere man sicherheitshalber drei Minuten auf der Armbanduhr, und sämtliche Ungenauigkeiten sind ausgeglichen. Die Juden in Sydney sehen das anders: Sonnenstand achteinhalb Grad unter dem Horizont und keine Zeitkorrektur. So verläuft die Grenze der Nacht in der jüdischen Welt je nach Standort verschieden. Einigkeit herrscht nur in der Frage des Bezugsortes der Tabelle für die verschiedenen Orte und Daten: Jerusalem.
Während des Sabbats ist es den Gläubigen nicht erlaubt, ein Feuer zu entfachen. Da es aber der Freude und dem Frieden des Sabbats abträglich sein könnte, wenn die Menschen lichtlos durch Dämmerung und Nacht gingen, wurde schon vor langer Zeit eine einfache Lösung gefunden und zur religiösen Pflicht erhoben: das Ritual des Kerzenanzündens vor der Dämmerung.
Über den korrekten Zeitpunkt für das Anzünden der Kerzen ist man sich in der jüdischen Welt einig: 18 Minuten vor dem vorausberechneten Sonnenuntergang. Eine klare Sache, wenn man die Korrekturen für arithmetische Rundungsfehler, atmosphärische Brechungseffekte, lokale meteorologische Bedingungen und eventuelle Gangfehler der Hausuhr vernachlässigt.
Doch in der Regel brennen die Kerzen rechtzeitig und tragen ihr warmes Licht über die Grenze der Nacht.
Daniel B. Peterlunger, freier Journalist, lebt in Murten.

Hallo,

das ist aber reichlich Halbwissen, was du da präsentierst:

Zunächst einmal gäbe es ohne Atmosphäre keine „Zeitspanne“ in
der die Sonne untergeht, es würde einfach plötzlich dunkel
werden.

die Sonne bewegt sich am Himmel ca 15 Grad pro Stunde. Sie hat selbst einen scheinbaren Durchmesser von 1/2 Grad. Damit braucht sie vom ersten „Horizontkontakt“ bis zu ihrem Verschwinden mindestens 2 Minuten (Äquator) zu den Polen wird das immer mehr, bis sie am Pol selbst Tage braucht um aufzugehen bzw. unterzugehen.

Nur an der Reflexion (refraction)

was denn nun? Reflektion oder Refraktion.

des Lichtes an den
verschiedenen atmosphärischen Schichten sehen wir das Licht
der Sonne, nachdem sie untergegangen ist.

Das ist die Refraktion also Lichtbrechung. Wobei hier kein „Bruch“ stattfindet sondern das Licht eher gebogen wird.

Diese Reflexion
widerum hängt von der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur der
Schichten (auch gegeneinander) ab.

Reflektion gibt es eher selten, denn dann würde das Bild der Sonne nach ihrem Untergang wie in einem Spiegel oberhalb des Horizonts sichtbar. was du meinst ist Streuung.

Desweiteren wird die Dämmerung in Graden unterhalb des
Horizonts gemessen. D.h. die bürgerliche Dämmerung ist von
Sonnenuntergang bis zum Zeitpunkt wo die Sonne 15° (glaub ich)
unterhalb des Horizonts ist.

bürgerlich-nautisch-astronomisch = 6-12-18 Grad unter Horizont

Gruss, Niels

‚Die Sonne bewegt sich‘ ???
Hallo Niels,

das ist aber reichlich Halbwissen, was du da präsentierst:

und was bitte präsentierst Du?

die Sonne bewegt sich am Himmel ca 15 Grad pro Stunde.

Staun, staun! Dachte ich doch bisher, die Sonne sei sowas wie ein feststehender Mittelpunkt und die Erde drehe sich.

Und auch diese Aussage:

bis sie am Pol selbst Tage braucht um aufzugehen bzw. unterzugehen.

bringt mich zum Staunen, weil ich bisher dachte, sie gehe tagelang (besser: wochenlang!) nicht auf und somit auch nicht unter.

Gruß Gudrun

Hallo Niels,

Zunächst einmal gäbe es ohne Atmosphäre keine „Zeitspanne“ in
der die Sonne untergeht, es würde einfach plötzlich dunkel
werden.

die Sonne bewegt sich am Himmel ca 15 Grad pro Stunde. Sie hat
selbst einen scheinbaren Durchmesser von 1/2 Grad. Damit
braucht sie vom ersten „Horizontkontakt“ bis zu ihrem
Verschwinden mindestens 2 Minuten (Äquator) zu den Polen wird
das immer mehr, bis sie am Pol selbst Tage braucht um
aufzugehen bzw. unterzugehen.

Das sehe aber für uns trotzdem so aus, als ob die Sonne plötzlich untergegangen sei.

Nur an der Reflexion (refraction)

was denn nun? Reflektion oder Refraktion.

Ich kenne nur den englischen (refraction) Begriff und wusste nicht, ob es einen entsprechenden auf deutsch gibt.

des Lichtes an den
verschiedenen atmosphärischen Schichten sehen wir das Licht
der Sonne, nachdem sie untergegangen ist.

Das ist die Refraktion also Lichtbrechung. Wobei hier kein
„Bruch“ stattfindet sondern das Licht eher gebogen wird.

Danke. Das Biegen wird doch aber mit mehreren verschieden dichten Atmosphäre-Schichten simuliert, an denen das Licht gebrochen wird. Es ist mir klar, dass es in Realität keine festen Grenzen zwischen diesen Schichten gibt (sondern eher Übergänge) aber der Effekt ist doch derselbe wie bei der Brechung.

Diese Reflexion
widerum hängt von der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur der
Schichten (auch gegeneinander) ab.

Reflektion gibt es eher selten, denn dann würde das Bild der
Sonne nach ihrem Untergang wie in einem Spiegel oberhalb des
Horizonts sichtbar. was du meinst ist Streuung.

ja, wieder falscher Begriff.

Desweiteren wird die Dämmerung in Graden unterhalb des
Horizonts gemessen. D.h. die bürgerliche Dämmerung ist von
Sonnenuntergang bis zum Zeitpunkt wo die Sonne 15° (glaub ich)
unterhalb des Horizonts ist.

bürgerlich-nautisch-astronomisch = 6-12-18 Grad unter Horizont

Ja, hatte ich gleich nach dem Beitrag in wikipedia gelesen. Danke für die Berichtigungen.

Gruss, Omar Abo-Namous

Hallo,

die Sonne bewegt sich am Himmel ca 15 Grad pro Stunde.

Staun, staun! Dachte ich doch bisher, die Sonne sei sowas wie
ein feststehender Mittelpunkt und die Erde drehe sich.

Die Debatte um „was dreht sich um was“ ist eher theologischer Natur, tatsächlich ist es (soweit es nur das System Sonne-Erde-und-Mond angeht) relativ irrelevant, ob man die Sonne modelltechnisch „festhält“ oder die Erde. Für die Beobachtungen auf der Erde wird denn tatsächlich die Position der Sonne (sowie des Mondes und der Planeten und Sterne) in Winkeln u.a. bezüglich des Horizonts angegeben (altitude). Das widerspricht sich nicht mit der Aussage „Die Erde kreist um die Sonne“.

Gruss, Omar Abo-Namous

Hallo,

die Sonne bewegt sich am Himmel ca 15 Grad pro Stunde.

Staun, staun! Dachte ich doch bisher, die Sonne sei sowas wie
ein feststehender Mittelpunkt und die Erde drehe sich.

Tja, willkommen im 3. Jahrtausend :wink:
Aber spaß beiseite: Natürlich bewegt sich die Sonne am Himmel, auch wenn diese Bewegung durch die Erddrehung nur scheinbar so ist. Aber es ist und bleibt eine Bewegung am Himmel.

Und auch diese Aussage:

bis sie am Pol selbst Tage braucht um aufzugehen bzw. unterzugehen.

bringt mich zum Staunen, weil ich bisher dachte, sie gehe
tagelang (besser: wochenlang!) nicht auf und somit auch nicht
unter.

Das ist ja auch richtig. Nur wie glaubst du kommt die Sonne von der Phase, wo sie wochenlang nicht zu sehen ist in die Phase wo sie wochenlang am Himmel steht? Glaubst du das geht dann einfach so von einem Tag auf den Anderen? Für diesen Übergang benötigt die Sonne eben viele Tage. Und diesen Übergang hat Niels wohl gemeint.

mfg
deconstruct

Hallo,

die Sonne bewegt sich am Himmel ca 15 Grad pro Stunde. Sie hat
selbst einen scheinbaren Durchmesser von 1/2 Grad. Damit
braucht sie vom ersten „Horizontkontakt“ bis zu ihrem
Verschwinden mindestens 2 Minuten (Äquator) zu den Polen wird
das immer mehr, bis sie am Pol selbst Tage braucht um
aufzugehen bzw. unterzugehen.

Das sehe aber für uns trotzdem so aus, als ob die Sonne
plötzlich untergegangen sei.

Kommt drauf an was du als „plötzlich“ definierst. Zwei Minuten ist ja doch eine Zeitspanne die nicht vergleichbar mit dem Ein/Ausschalten eines Lichtschalters ist. Und auch am Äquator findet Streuung statt die dazu führt, dass der Prozess des Dunkelwerdens natürlich wesentlich länger dauert als 2 Minuten.

mfg
deconstruct

Staun, staun! Dachte ich doch bisher, die Sonne sei sowas wie
ein feststehender Mittelpunkt und die Erde drehe sich.

sieh es einfach einmal so: es gibt keinen feststehenden Mittelpunkt. Damit ist jede Angabe dazu -also auch deine- rein astronomisch falsch. Wenn man jedoch soweit mitdenkt, dass man sich das Bezugssystem aus dem Zusammenhang ableiten kann, braucht man keine weitere Angabe zu den verwendeten Koordinaten. Und der Zusammenhang ist „Sonnenuntergang“ (obwohl die Sonne in deinem Koordinatensystem nicht „geht“) und nicht etwa „Sichindenerdschattendrehen“. Du hast also einfach das falsche Koordinatensystem genommen.

Gruss, Niels

Hallo,

die Sonne bewegt sich am Himmel ca 15 Grad pro Stunde. Sie hat
selbst einen scheinbaren Durchmesser von 1/2 Grad. Damit
braucht sie vom ersten „Horizontkontakt“ bis zu ihrem
Verschwinden mindestens 2 Minuten (Äquator) zu den Polen wird
das immer mehr, bis sie am Pol selbst Tage braucht um
aufzugehen bzw. unterzugehen.

Das sehe aber für uns trotzdem so aus, als ob die Sonne
plötzlich untergegangen sei.

Kommt drauf an was du als „plötzlich“ definierst. Zwei Minuten
ist ja doch eine Zeitspanne die nicht vergleichbar mit dem
Ein/Ausschalten eines Lichtschalters ist.

Soo Unrecht hat er da garnicht. Der subjektive Eindruck wäre tatsächlich dem „Ausknipsen“ ähnlich. Durch die Adaption des Auges erscheint es dem Beobachter während des Unterganges taghell. Erst wenn die letzten Promille Sonnenlicht verschwinden, wird es für uns richtig dunkel und das passiert innerhalb von Sekunden. Jeder der schonmal eine totale Sonnenfinsternis erlebt hat, kennt den Effekt, wenn es innerhalb von Sekunden dunkel wird, obwohl der ganze Vorgang der Abschattung Stunden dauert.

Jörg

Hallo,

gut, dass mit der Adaption des Auges muss man natürlich berücksichtigen. Die „verkürzt“ natürlich die Zeit schon. Aber trotz Adaption wirst du wohl feststellen können, dass es dunkler wird. Du spannst ja auch wenns bewölkt wird, dass es dunkler wird, und der Unterschied ist nun nicht so groß.
Und dann ist das ja immer noch eine Betrachtung, die die Brechung des Lichts in der Atmosphäre vernachlässigt. Dieser Effekt ist am Äquator schließlich auch vorhanden, spielt aber bei einer Sonnenfinsternis fast keine Rolle. Daher gleicht es bei der Sonnenfinsternis wohl noch am ehesten dem Ausknippsen. Aber ich glaube trotzdem kaum, dass es am Äquator innerhalb von 2 Minuten dunkel wird…

mfg
deconstruct

Hallo,

gut, dass mit der Adaption des Auges muss man natürlich
berücksichtigen. Die „verkürzt“ natürlich die Zeit schon. Aber
trotz Adaption wirst du wohl feststellen können, dass es
dunkler wird. Du spannst ja auch wenns bewölkt wird, dass es
dunkler wird, und der Unterschied ist nun nicht so groß.
Und dann ist das ja immer noch eine Betrachtung, die die
Brechung des Lichts in der Atmosphäre vernachlässigt. Dieser
Effekt ist am Äquator schließlich auch vorhanden, spielt aber
bei einer Sonnenfinsternis fast keine Rolle. Daher gleicht es
bei der Sonnenfinsternis wohl noch am ehesten dem Ausknippsen.
Aber ich glaube trotzdem kaum, dass es am Äquator innerhalb
von 2 Minuten dunkel wird…

also ich habe früher im nahen Osten gewohnt und musste mich in Deutschland erst einmal darauf einstellen, dass es so eine lange Übergangsphase gibt. Wir hielten die Nacht nicht wirklich für eine Nacht - es bleibt ein ziemlich grosser Teil Restdämmerung eine lange Zeit übrig.

Klar gibt es auch am Äquator Refraktion, allerdings dauert diese nicht sehr lange, denn die Sonne geht senkrecht zum Horizont (fast) unter, während sie bei uns fast parallel zum Horizont verläuft. Das heisst, dass die Sonne in europäischen Augen länger oberhalb (bspw.) des 6. Grades unterhalb des Horizonts sich aufhält, während sie in kurzer Zeit weit unterhalb des Horizonts am Äquator ist.

Gruss, Omar Abo-Namous

Hallo Omar,

Klar gibt es auch am Äquator Refraktion, allerdings dauert
diese nicht sehr lange, denn die Sonne geht senkrecht zum
Horizont (fast) unter, während sie bei uns fast parallel zum
Horizont verläuft. Das heisst, dass die Sonne in europäischen
Augen länger oberhalb (bspw.) des 6. Grades unterhalb des
Horizonts sich aufhält, während sie in kurzer Zeit weit
unterhalb des Horizonts am Äquator ist.

Jojo, das stimmt ja auch alles. Da sind wir uns ja auch überall einig :wink:
Mich würd nur interessieren, wie lange es nun am Äquator (oder in vergleichbaren Breiten) quantitativ dauert, dass die Helligkeit von „normal hell“ auf „richtig dunkel“ sinkt *g*. Ich denke halt, dass es auf jeden Fall länger als 2 min dauert. Ich hätte die Zeitspanne eher auf 20-30 Minuten geschätzt. Das ist ja im Vergleich zu uns immer noch sehr kurz, schließlich dauerts bei uns im Sommer oft mehrere Stunden, bis es dunkel wird.

mfg
deconstruct

Live-Webcam am Panamakanal
Hallo deconstruct,

Mich würd nur interessieren, wie lange es nun am Äquator (oder
in vergleichbaren Breiten) quantitativ dauert, dass die
Helligkeit von „normal hell“ auf „richtig dunkel“ sinkt *g*.

am Panamakanal (ungefähr 8° nördl.Br.) sind drei Webcams installiert, die alle 10 Sekunden neue Bilder liefern.
Hier ist der Link:
http://www.pancanal.com/eng/photo/camera-java.html

Ich denke halt, dass es auf jeden Fall länger als 2 min
dauert. Ich hätte die Zeitspanne eher auf 20-30 Minuten
geschätzt.

Da hast Du ganz gut geschätzt. :wink:
Der Zeitunterschied zu uns ist 6 Stunden, heute ist Sunset um 18:02 Uhr Ortszeit, wobei ich aber jetzt nicht weiß, ob diese Zeitangabe der Beginn oder das Ende ist.
Morgen früh ist Sunrise um 6:25 Uhr Ortszeit (Beginn oder Ende?).
Du müßtest also heute nacht ab spätestens 23:30 Uhr „auf Sendung“ gehen, um das Geschehen garantiert verfolgen zu können.

Gruß Gudrun

Moin moin.
Jetzt gebe ich auch mal meinen Senf zur „wer bewegt sich um wen“ Debatte dazu. Also:
Der Mond bewegt sich auf einer Ellipsischen Bahn um die Erde.Dabei bewirkt seine Gravitation das die Erde leicht schlingert (Die Erde dreht sich um einen Punkt der in ihrem inneren liegt). Eben immer in Richtung Mond. Und wenn Mond und Sonne in einer Linie stehen dann ein bisl mehr. Wie bei der Flut. Das heißt dann: Die Erde bewegt sich auf einer Ellipsischen Bahn um die Sonne auf der sie leicht ellipsisch sclingert wähgrend sie sich auchnoch dreht.
und jetzt kommts dicke. Die Sonne macht genau das selbe. Also werden wir mal ganz pedantisch:
Die Erde bewegt sich auf einer Ellipsischen bahn auf der sie leicht ellipsisch schlinger und sich um die eingene Achse dreht um die Sonne die ebenfalls schlingert dah sie von der Erde und den Übrigen Planeten ebenso beeinflusst wird wie die Erde selbst vom Mond. Wenn mann jetzt noch den sich während des schlingerns der Erde verändernden Sonne-Erd Radius anschaut, dann schlingert die Sonne auchnoch unterschiedlich Stark. SOOOOOO,- momment mal. Die Erde macht das ja auch mit dem Mond.
Daraus folgt:

Ich lass das jetzt mal lieber. Das wird zuviel.

MfG. Goms

Hallo,

Jetzt gebe ich auch mal meinen Senf zur „wer bewegt sich um
wen“ Debatte dazu. Also:
Der Mond bewegt sich auf einer Ellipsischen Bahn um die
Erde.Dabei bewirkt seine Gravitation das die Erde leicht
schlingert (Die Erde dreht sich um einen Punkt der in ihrem
inneren liegt). Eben immer in Richtung Mond. Und wenn Mond und
Sonne in einer Linie stehen dann ein bisl mehr. Wie bei der
Flut. Das heißt dann: Die Erde bewegt sich auf einer
Ellipsischen Bahn um die Sonne auf der sie leicht ellipsisch
sclingert wähgrend sie sich auchnoch dreht.
und jetzt kommts dicke. Die Sonne macht genau das selbe. Also
werden wir mal ganz pedantisch:
Die Erde bewegt sich auf einer Ellipsischen bahn auf der sie
leicht ellipsisch schlinger und sich um die eingene Achse
dreht um die Sonne die ebenfalls schlingert dah sie von der
Erde und den Übrigen Planeten ebenso beeinflusst wird wie die
Erde selbst vom Mond. Wenn mann jetzt noch den sich während
des schlingerns der Erde verändernden Sonne-Erd Radius
anschaut, dann schlingert die Sonne auchnoch unterschiedlich
Stark. SOOOOOO,- momment mal. Die Erde macht das ja auch mit
dem Mond.
Daraus folgt:

Ich lass das jetzt mal lieber. Das wird zuviel.

  1. darum ging es m.M nach nicht. Es ging eher darum, ob man von Umlaufbahn der Sonne um die Erde sprechen kann.

  2. Wenn die Erde schlingert (infolge der Mondanziehung), dann sollte sie sich auf der anderen Seite eines gemeinsamen Punktes zwischen Mond und Erde sein. Sie ist also nicht in Richtung Mond, sondern genau auf der anderen Seite. Die Richtung, in der der Mond (bzw. Mond und Sonne) ist, bestimmt nur die Richtung der Anziehung, also auch die Richtung der Beschleunigung der Erde!

Gruss, Omar Abo-Namous

Hallo,

am Panamakanal (ungefähr 8° nördl.Br.) sind drei Webcams
installiert, die alle 10 Sekunden neue Bilder liefern.
Hier ist der Link:
http://www.pancanal.com/eng/photo/camera-java.html

Danke für den Link, das werd ich mir heute abend gleich mal anschauen und mitstoppen :wink:

mfg
deconstruct

Hallo,

  1. Wenn die Erde schlingert (infolge der Mondanziehung), dann
    sollte sie sich auf der anderen Seite eines gemeinsamen
    Punktes zwischen Mond und Erde sein.
    Sie ist also nicht
    in Richtung Mond, sondern genau auf der anderen Seite.

Das hat er ja auch gesagt. Nämlich dass sich der gemeinsame Schwerpunkt des Mond-Erde-Systems innerhalb der Erde befindet und zwar vom Mittelpunkt der Erde aus gesehen immer in Richtung Mond. Genauer gesagt befindet sich der gemeinsame Schwerpunkt etwa 1700 km unter der Erdoberfläche.

mfg
deconstruct