Hi!
Ich hätte mal eine Frage an jemanden der sich auskennt, ich habe von der ganzen Sache nämlich keine Ahnung.
Wenn man Schulden (Hypothek, Grundschuld) eingetragen bekommen hat, und seine Wohnung dann verlauft, wie läuft das ab? Wenn die Schulden aus dem Grundbuch gelöscht werden, wie lange dauert das?
Es geht hier nicht um mich, sondern meinen ehemaligen Chef - Sein Laden hat pleite gemacht, und er schuldet mir noch ordentlich Gehalt. Um wieder halbwegs flüssig zu sein, hat er seine Wohnung verkauft, aber jedes Mal, wenn ich ihn anrufe, brabbelt er irgendwas davon, dass es noch dauert, bis er das Geld hat. Da wäre ein Notar dran, aber das wäre sehr viel Arbeit wegen der Schulden mit denen die Wohnung belastet war, aber, garantiert, in zwei oder drei Wochen kann er bezahlen. Zwei bis drei Wochen später heißt es dann, es würde noch länger dauern, die wären noch dran, und so weiter und so fort. Mein letztes Update heute war, dass es „vor Weihnachten vermutlich nichts mehr wird“, also kann ich das Geld in diesem Jahr abschreiben.
Ich frage mich nur langsam, ob der Mann mir nicht einen Bären aufbindet, und versuchen will mich so lange zu vertrösten bis ich aufgebe, damit er nicht zahlen muss.
Daher die Frage: Kann sowas wirklich so lange dauern?
Servus,
da gibt es viele Möglichkeiten. Wenn erst Löschungsbewilligungen oder löschungsfähige Quittungen besorgt werden müssen, weil die Pleite wie üblich chaotisch abgewickelt worden ist, kann das leicht einige Wochen dauern. Wenn dazu noch im Grundbuch „überrraschend“ noch andere Lasten „gefunden“ werden, von denen erstmal geklärt werden muss, ob sie überhaupt gelöscht werden können (z.B. Sicherungshypotheken für Schulden, die vollstreckt worden sind, und von denen der Mann nicht mehr so recht weiß, ob sie noch bestehen oder nicht), können das auch ein paar Monate sein.
Es kann freilich auch sein, dass der ehemalige Chef von dem Verkaufserlös nichts sieht, weil da im Grundbuch eine Reihe Gläubiger stehen, die noch was von ihm zu kriegen hatten und vorrangig zu bedienen sind.
Schöne Grüße
MM
Das wage ich zu glauben, dass er dies versucht, denn bei einen Verkauf muss nicht die Grundschuld gelöscht werden. Denn die Grundschuld Löschung Kostet Geld. Der Käufer das Objekt kauft, benötigt vermutlich wiederum einen Grundschuld. die Erstellung kostet Geld.
Daher ist es Billiger die Grundschuld bestehen zu lassen, auch wenn der Käufer diese nicht benötigt, dann wird es zu einer Eigentümergrundschuld.
Hinzu kommt noch die Antwort von Aprillfisch, was den ganzen Sachverhalt nicht einfacher macht und die warscheinlichkeit senkt, dass du noch etwas Siehst.
gibt es kein Insolvenzverwatler?
Danke für die Antwort.
Nein, die Insolvenz schiebt er seit Jahren vor sich her, hat den Laden noch ewig weitergeführt, mit gerichtlichen Mahnungen die sich stapelten und nem Kontostand von ca 50.000 im roten Bereich, bis dann schließlich die Räumungsklage kam.
Die Wohnung hat er vermutlich auch verkauft, um genau die Insolvenz nochmal vermeiden/herauszögern zu können. Das macht die Sache ja so schwierig, mir wurde schon mitgeteilt, dass es bei einer laufenden Insolvenz signifikant einfacher wäre, an das Geld zu kommen.
Danke für die Antwort!
Der Typ hat überhaupt keinen Überblick über irgendwas, wenn das die Sache verzögern kann, könnte das durchaus der Grund sein…
Dass es tatsächlich sein kann, dass es so lange dauert, was ich mir vorher überhaupt nicht vorstellen konnte, lässt mich nochmal ein bisschen hoffen.
Dann heißt es erst mal warten, und danach weiter im Nacken sitzen, bis irgendwas passiert.
Hallo,
bevor Du weiter vertröstet wirst und am Ende sich andere Gläubiger übermäßig bedienen, kannst auch Du einen Antrag stellen - sowohl auf Privatinsolvenz als auch auf Solvenz einer juristischen Person, je nachdem wie Dein ehemaliger AG seinen Laden geführt hat. Dann wird das alles zumindest ordnungsgemäß abgewickelt.
Alberca