ohne Gewähr, dass alles, was ich hier schreibe bis ins Detail
richtig ist.
Hi, Geli,
Röhrich bestätigt deine Ausführungen; siehe selbst:
_ Jemandem den Daumen halten :
ihm in Gedanken in kritischen Stunden mit guten, Unheil abwehrenden Wünschen beistehen; jemandem zu einer wichtigen Entscheidung guten Erfolg wünschen.
Die Redensart ist identisch mit der Wendung Den Daumen drücken und war ursprünglich eng mit einer Geste verbunden, die gelegentlich noch heute die Aufforderung: ‚Halte mir den Daumen!‘ und die beruhigende Zusicherung: ‚Ich werde dir den Daumen halten (drücken)‘ begleitet.
Der Daumen wird dabei zwischen die übrigen vier Finger der Hand eingeschlagen und von ihnen festgehalten oder kräftig gedrückt.
Die Gebärde ist zugleich obszön und auch in dieser Beziehung von apotropäischer Wirkung. Bereits Plinius erwähnt dazu ein Sprichwort und schreibt in seiner ‚Historia naturalis‘ (28,25): »pollices, cum faveamus, premere etiam proverbio iubemur«. (Schon das Sprichwort fordert uns auf, den Daumen zu pressen, wenn wir jemand geneigt sind.)
Bei den römischen Gladiatorenspielen war es Brauch, daß das Publikum in der Arena den Daumen einschlug (‚premere pollicem‘), um für einen gestürzten Kämpfer Gnade zu erbitten; der nach unten ausgestreckte Daumen aber bedeutete das Gegenteil (‚convertere pollicem‘).
Auch im Volksglauben der germanischen Völker werden dem Daumen übernatürliche Kräfte zugeschrieben, die man im Zauber und in der Volksmedizin zu nutzen sucht. Der Daumen galt als ‚Glücksfinger‘.
Besondere Wirksamkeit maß man dem Daumen eines gehenkten Diebes zu ( Diebsdaumen)). Vor allem aber wurde das Einschlagen des Daumens als eine Art Bannzauber gegen Dämonen und Hexen angesehen, nach schlesischem und tirolerischem Volksglauben soll man während der Nacht den Daumen festhalten, damit einen der Alp nicht drücke.
In den Deutschen Sagen der Brüder Grimm (Nr. 81) heißt es: »Wenn er (der Alp) drücket, und man kann den Daumen in die Hand bringen, so muß er weichen«.
In seiner ‚Deutschen Mythologie‘ gibt Jacob Grimm mehrere Beispiele für den Volksglauben in Verbindung mit dem Daumenhalten. So kann man sich z.B. vor dem Beschreien wahren, wenn man den linken Daumen einbiegt, ebenso vor den Folgen des Meineids oder vor dem Biß eines wütenden Hundes (Deutsche Mythologie 3, 457, Nr. 666); die Gebärende muß zu ihrem Schutz nach der Geburt den Daumen einziehen (Deutsche Mythologie 3, 460, Nr. 732); beim Sprechen des Wurmsegens bestand die direkte Anweisung: »nim den gerechten dûmen in die gerechte hant« (Deutsche Mythologie 3, 500, Nr. XXVIII).
einbüßen, ohne daß die Hand zur Arbeit unbrauchbar wird; eine Hand ohne Daumen aber kann Werkzeuge, konnte namentlich das Schwert nicht mehr halten.
[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Daumen, S. 3. Digitale Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, S. 1187 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 1, S. 306) © Verlag Herder]_
HolladieWaldfee wiederum ist eine Verballhornung, d.h.
Verdrehung des ursprünglichen Schutz-Anrufs der Frau Holle =
Frau Holde = Freya, altgermanische Göttin für Frühling,
Wachstum, Gedeihen, auch Göttin der (schwangeren) Frauen.
Es könnte sein, dass die Frau Holle einfach nur ein Hoppla ist, aber da will ich mich nicht festlegen.
Gruß Fritz