David G

Liebe Freunde,

Nachts und schlaflos muß ich eines wissen: Haßt ihr eigentlich einen gewissen D. G. genauso wie ich??

Für mich ist er nur eine Schande der Klassik"szene"; alle seine Inzinierungen sind Sch…, seine Reminiszenzen an Rock und Pop nur fürchterlich und die Behauptung, daß er klassische Musik und sein Instrument bei einer breiten Öffentlichkeit populär macht, ist mir geradezu ein Graus; denn statt Herrn Garretts Violine zu hören, ist es doch fast besser, dieses Instrument NICHT kennen zu lernen.

Garrett steht für mich in keinem Verhältnis mit wegen ihrer Poularität manchmal kritisierten Künstlern, wie Lang Lang oder Anna Netrebko, denn während diese wirklich brilliant sind, baut er nur … ich sags mal nicht… nochmal.

Sinngemäß bin ich auf jeden Fall bei Thomas Quasthoff, der ja zu seinem Rückzug aus der Musik gesagt haben soll, daß er es auch macht, weil er den Weg, den die Musik durch Leute wie Garrett oder Rieu einschlägt nicht mitgehen will.

Zugegebenerweise ist das eigentlich keine richtige sachliche Frage, sondern eher eine Frage zu Eurer Meinung bzw. eine Geschmacksfrage, aber Eure Meinung dazu interessiert mich sehr.

Viele Grüße
Markus

Hello,

ich hab mich mit dem Herrn auch schon bisschen auseinandergesetzt, weil ich ihn einmal interviewen musste und weil Freunde von mir in seinem Backgroundorchester mitspielen.

Tatsache ist: der KANN sehr gut spielen. Er tut es nur bei seinen „Pop“-Konzerten nicht. Da kommt es allerdings auch nicht drauf an.
Im Grunde ist David Garrett eine ganz leicht außergewöhnliche Coverband. Der hat einfach die Idee und die Möglichkeit, die richtigen Songs auszuwählen und Arrangements mit denen zu veranstalten, die ankommen. Und das Geigendings ist dann halt noch ein Holla-Virtuos! - Sahnehäubchen drauf.
Das war’s.

Damals, als er grad so aufkam, war ich nicht sauer auf sein „Crossover“. Ich mag es, wenn sich „Klassiker“ für Pop offen zeigen. Das, was mich damals echt aufregte, war, dass die Pop-Arrangements einfach so schlecht waren. Da dachte ich nur: „ach schon wieder das Klassiker-Vorurteil, dass Pop nichts mehr ist als ein paar (billige) Beats drunterzulegen.“ Damit wurde er dem Pop nicht gerecht, fand ich.

Und dann war ich in einem Konzert von ihm. Und: ich hatte Spaß!
Der macht einfach ne gute Show, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Und wenn ein paar seiner dort anzutreffenden Fans (waren wider Erwarten mehr ältere Ehepaare als weibliche Teenies) sich wegen ihm dann auch mal eine Beethoven-CD von ihm kaufen oder ein Konzert von ihm in der Philharmonie besuchen (das kann er nämlich, wenn er will), dann hat er vielleicht doch was getan in der Hinsicht, bisherigen Klassikverschlossenen die Klassik etwas näherzubringen.

Sinngemäß bin ich auf jeden Fall bei Thomas Quasthoff, der ja
zu seinem Rückzug aus der Musik gesagt haben soll, daß er es
auch macht, weil er den Weg, den die Musik durch Leute wie
Garrett oder Rieu einschlägt nicht mitgehen will.

Hat der das wirklcih gesagt? Naja, Quasthoff gilt ehrlich gesagt als ziemlich arrogante …
Und eigentlich hat er glaub ich sowas wie ne Kehlkopfentzündung, deswegen singt er nicht mehr den komischen Jazz, den er die letzten Jahre so unbedingt machen musste.

grüße

Kleine Anmerkung

zeigen. Das, was mich damals echt aufregte, war, dass die
Pop-Arrangements einfach so schlecht waren. Da dachte ich nur:
„ach schon wieder das Klassiker-Vorurteil, dass Pop nichts
mehr ist als ein paar (billige) Beats drunterzulegen.“ Damit
wurde er dem Pop nicht gerecht, fand ich.

Du verwechselst das mit Rock-Musik.

http://www.youtube.com/watch?v=w4ids4rOegI

http://www.youtube.com/watch?v=fg4aX2RPDvQ

Gruß

Stefan

Hallo,

solche Gestalten gibt es ja öfters und man kann drüber streiten, ob sie der Musik nun eher nützen oder schaden. Eigentlich bin ich kein Anhänger von solchen „Verkäufern“ und finde es auch nicht cool, sich als Geiger bei einem Konzert auf einen Barhocker zu setzen.

Aber:

Ich habe meinen Schülern mal erzählt, dass David Garrett bei uns in der Gegend ein (klassisches) Konzert gibt. Die komplette Klasse wäre mitgefahren, wenn es noch Karten gegeben hätte. Von daher würde ich sagen: durchaus positiv.

Was sein Geigenspiel angeht, muss ich wirklich sagen, dass es mich begeistert. Ich bin überhaupt kein Fan von Beethovens Violinkonzert, aber er hat mich dazu gebracht, es mir mehrmals ganz anzuhören. Trotz längerer Suche habe ich keine Interpretation gefunden, die mir genauso zugesagt hat.

Gruß,
Booze

OT

finde es auch nicht cool, sich als Geiger bei einem Konzert
auf einen Barhocker zu setzen.

ehrlich gesagt finde ich es nicht cool, klassische musik im selben frack und in den selben posen zu spielen wie es in den letzten 100 jahren üblich war. wenn der herr G. gern auf einem barhocker sitzt, dann ist das sein gutes recht.

ich durfte mal im wiener konzerthaus einem konzert der steve martland beiwohnen, wo der komponist und ensembleleiter in kurzen hosen und mit che-guevara-shirt auftrat. der musik und der stimmung hat das nicht geschadet, im gegenteil, im anzug hätte das nicht halb so gut gewirkt.

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finde es auch nicht cool, sich als Geiger bei einem Konzert
auf einen Barhocker zu setzen.

ehrlich gesagt finde ich es nicht cool, klassische musik im
selben frack und in den selben posen zu spielen wie es in den
letzten 100 jahren üblich war. wenn der herr G. gern auf einem
barhocker sitzt, dann ist das sein gutes recht.

zwei Antworten, zwei Meinungen, ganz so, wie es der UP wollte.