Hume und die Menschenliebe
Hi haruna.
Hallo, ich bin bisher mein ganzes Leben der Philosophie
entflohen.
Tucholsky sagte: „Wer in einem blühenden Frauenkörper das Skelett zu sehen vermag, ist ein Philosoph.“ Vielleicht ist das ein (metaphorischer) Hinweis auf den Grund für dein Fluchtverhalten.
Und nun holt sie mich doch tatsächlich ein!
Das Böse triumphiert, doch das Gute siegt.
Ich versuche gerade zu verstehen warum David Hume der Vernunft
eine passive Haltung gegenüber Handlungen überträgt. Also
warum die Vernunft der Sklave der Affekte ist und was dies mit
Handlungen/Entscheidungen zu tun hat…
Weil nach Hume die Gefühle - insbesondere die „Menschenliebe“ - das Fundament aller Entscheidungen sind. Er beruft sich darauf, dass man bei moralischen Konflikten Gefühle empfindet, die einem sagen, was richtig und was falsch ist. Vernunft ist für Hume etwas rein Instrumentelles (etwa dem Verstand entsprechend). Sie kann den Affekten/der Menschenliebe daher nur dienen, selbst aber keine Basis für Entscheidungen oder Handlungen sein.
Natürlich kann man das psychoanalytisch hinterfragen. Vielleicht sind diese Gefühle ja ein Konstrukt der Vernunft, statt deren Gebieter. Aber das ist hier nicht Thema.
Affekt = Leidenschaft. Entspricht daher auch „passions“. Die Wendung „im Affekt handeln“ sollte nicht dahingehend irreführen, als sei Affekt nur eine spontane Gefühlswallung.
Gruß
Horst