Db FondsRente- sinnvoll oder nicht?

Hallo zusammen,
ich habe am 01.10.2003 eine db Fondsrente bei der Deutschen Bank abgeschlossen. Ich war jung und gutgläubig, außerdem brauchte ich einen Kredit für ein Auto und als Sicherheit wurde ich aufgefordert etwas abzuschließen. Da mir die eingezahlten Beträge im Erlebensfall mit 65 Jahren komplett oder als Rente ausgezahlt werden hielt ich das für nicht so schlecht.

Mitlerweile werden meine Zweifel immer größer, ich habe zwar die Dynamik eingerichtet und bin mitlerweile von 100€ auf 130€ Monatsbeitrag gestiegen, aber wieviel ist das eingezahlte Geld in 30 Jahren noch wert???
Was mich allerdings ganz stutzig macht ist der Rückkaufswert, aktuell knapp 7000€ bei eingezahlten 14000€.
Ich zahle ja mit dieser „Rente“ auch eine Lebensversicherung ein, aber was frisst denn sonst das ganze Geld auf.
Mir wurde damals gesagt das nur ein Teil des eingezahlten Geldes in Fonds investiert wird, jetzt lese ich aber heute das die Anlage zu 100% in Fonds liegt.
Mir ist mitlerweile überhaupt nicht mehr bewußt was ich da abgeschlossen habe.

Vielleicht kann mir ja hier jemand helfen oder eine neutrale Stelle nennen wo man solche Verträge prüfen und sich erklären lassen kann.

Hallo,
Fonds sind Aktienanteile von vielen verschiedenen Firmen. Geht es einer Firma schlecht, ist es nicht so das Problem.
Wenn man sein Geld in Rentenfonds einbringt, weiß ich nicht, ob dann noch die volle Rente bezahlt wird. Auf jeden Fall ist es für die „Berater auf Provisionsbasis“ ein Bombengeschäft, denn die kassieren erst einmal. Dann kommt die Bearbeitungsgebühr, und schon sind 3-4 Monatseinzahlungen weg. Es können auch noch jährliche Kontogebühren anfallen.
Was nachher im Rentenalter ´raus kommt, weiß keiner.
Einem 20 jährigen so etwas zu verkaufen, bringt dem 40 jährigen Verkäufer die Sicherheit, das er sich mit seinen 85 jahren, mit dem Problem des 65 jährigen Rentners nicht mehr abplagen muß. Sorry, aber so läuft das System.
Ich selber habe noch einen Fond laufen. Ich komme nicht an das Geld, weil der 2009, nach der Finanzkrise, gesperrt wurde. Sonst hätten alle ihr Geld haben wollen, und dann wäre es ein Problem für die Firmen geworden. So haben „Nur“ die das Problem, die zum Schluß ihr Geld bekommen. Die Anleger.
So, das langt. Ich denke,keiner weiß was genaues.
Am Besten wäre Geldeinzahlungen, die hoch verzinst werden, damit man in der Rentenzeit was hat. Und das sollte eine Versicherung machen, weil nach langer Einzahlung, (sorry) nicht jeder die Rentenzeit erlebt und so auch eine höhere oder längere Rente dabei heraus kommt.
Wenn die Versicherungen dann das Geld in Aktien oder Fonds steckt, … Wer weiß dann noch Rat?

Aktien und Fonds werden in großer Zahl gekauft, wenn sie noch schwach, aber steigend sind. Verkauft, wenn sie stark gestiegen sind. Ich habe auch VL mit Fonds gemacht. Immer eingezahlt und nach Jahren wenig raus bekommen.
Sicher bin ich nicht der einzige Antworter, :wink: aber mit dem längsten Text, der auch nicht gerade hilfreich ist.
Ich hoffe, du hast Erfolg.

lG Wolfgang

Hallo,

ich kenne dieses Produkt nicht, die Art scheint aber eine Kombination aus verschiedenen Produkten zu sein. Hier können super Kosten, Provisionen etc versteckt werden. Kombiprodukte sind in der Regel immer schlechter als Einzelprodukte. Interessant zu erfahren wäre ob die LV eine reine Risikoversicherung ist oder eine Kapitalversicherung. Wenn es eine Reine RLV ist, dann sind die Fonds echt besch… eiden gelaufen, da diese einzeln sehr günstig ist. Bei den Fonds, die enthalten sind wäre die Frage welche sind das und können die getrennt davon erworben werden. Dadurch würde man die Performance der Fonds sehen, wobei die aufgrund des Abschlussjahres vermutlich deutlich unter Wasser sind.

Der Abschluss einer Fonds-Rentenversicherung ist aus heutiger Sicht (und damaliger Sicht) die einzig sinnvolle Anlage, um seine Rente zu sichern. Das aktuell ein geringer Rückkaufswert hinterlegt ist sollte nicht beunruhigen, da hier in Fonds investiert wird. Du schreibst, dass Du 14.000 Euro eingezahlt hast und nunmehr nur einen Rückkaufswert von 7.000 Euro hast. Das bedeutet unter anderem, dass Du für Deinen monatlichen Beitrag aktuell doppelt soviele Anteile einkaufst als am Anfang der Vertrages (vereinfacht ausgedrückt). Steigen nun die Kurse an den Börsen (und davon ist mal auszugehen, dass das irgendwann mal wieder nach oben geht), partizipierst Du doppelt von Deinem Investment, da Du günstig Anteile eingekauft hast. Das nennt man Cost Average Effekt.
Nur die Fondsrentenversicherung kann Dir unter Beibehaltung der Dynamik die Kaufkraft Deiner privaten Rente sichern. 1.000 Euro Kaufkraft von heute entsprechen in 30 Jahren bei angenommener 3% Inflation knapp 2.500 Euro. Mit klassischen Anlagen wie Prämiensparen und sonstigem Bankengedöns ist das nicht zu erreichen. Auch eine direkte Fondsanlage kann die Rendite aus steuerlichen Gründen kaum erreichen (Abgeltungssteuer, Depotkosten etc.).
Sicher kann man die Altervorsorge optimieren. Dafür einfach mal einen Versicherungsmakler vor Ort ansprechen.

MfG
CKH

Hallo,
in den Antworten waren ja schon ganz verschiedene Hinweise, m.E. gibt die Antwort von Christian (am 13.10.) die meisten Hinweise in die richtige Richtung.
Ergänzend dazu folgende Anmerkungen:
Vertragsdetails musst Du bitte in Deinen Unterlagen selbst überprüfen oder von einem Makler/Finanzberater prüfen lassen. Aber es handelt sich offensichtlich um eine fondsbasierte Rentenversicherung (und nicht Risikoleben). Der aktuelle Rückkaufswert richtet sich nicht nur nach dem aktuellen Wert der Einlagen, sondern auch aus den offenen Kosten. Bei solchen Versicherungen werden die Abschluss- und Verwaltungskosten manchmal (hängt von den Vertragsdetails ab!) erst über die Laufzeit der Einzahlungen (also bis zur Auszahlungsphase) jährlich in Rechnung gestellt. Kündigt der Kunde vorzeitig, werden diese Kosten sofort fällig. Bei den von Dir genannten Zahlen vermute ich, dass die Differenz von 7000 Euro also sowohl auf Kursverluste der Fonds als auch noch offene Kosten zurückzuführen sind.
Anmerkung zur Kaufkraft in 30 Jahren: ich bin gleicher Ansicht, dass man nur mit Kapitalanlagen, z.B. Fonds, die Inflation ausgleichen oder übersteigen kann. Aber auch damit ist es schwierig, so dass es schon viele Hinweise gibt, dass es derzeit wohl keine einzige Anlageform gibt, mit der das zuverlässig gelingt. Das ist unbefriedigend und auch problematisch, ändert aber nichts dran, dass die Versicherer genauso mit den Finanzmärkten zu kämpfen haben.
Noch zum Stichwort Rentenfonds, falls Du dich da eben nicht so auskennst. Es war in einer Antwort von Rentenfonds die Rede: das sind Fonds, die (überwiegend) in Schuldverschreibungen von Staaten investieren. Eine Fondsrente bzw. fondsbasierte Rentenversicherungen ist etwas anderes - das Geld der Versicherung kann aber u.a. in Rentenfonds investiert sein. Europäische Finanzhäuser investierten bisher sehr stark in Form solcher Rentenfonds in europäische Staatsanleihen. Was bei unseren Eltern oder Großeltern noch gut funktionierte und richtig Gewinn brachte, funktioniert seit Griechenland & Co. leider nicht mehr gut.

Lass Deinen Vertrag begutachten und bewerten - ich denke der Tipp ist der Beste. Man kann manchmal auch Verträge weiter führen, aber die Anlagestrategie und -modalitäten etwas verändern. Das würde die womöglich hohen Kosten des vorzeitigen Rückkaufs vermeiden.

VG cubito

Hallo
Das mit dem Jung und Gutgläubig passiert leider vielen, da bist Du nicht alleine damit. Deine Fragen kann ich Dir gerne (aus österreichischer Sicht) bantworten:
Es sind deshalb nur 7.000€ Rückkaufswert, weil in den ersten 5 Jahren die Vermittlerprovision und alle Startspesen abgezogen werden. Üblicherweise dauert es 15-20 Jahre bis der Depotstand der Einzahlung entspricht.
Von der MOnatsrate gehen rd. 20-30% für Spesen und den Ablebensschutz drauf, der Rest wird veranlagt. Wie die Versicherung veranlagt (Fonds, Geldmarkt, …) steht im Vertrag (kann ich ohne Detailinfos zum Vertrag nicht sagen).
Bez. Prüfung/Beratung: in Wien würde ich das selber übernehmen bzw. Dich zum Verein für Konsumentinformation schicken. In Deutschland wird es vermutlich auch eine Verbraucherschutz.Org. geben, die Dir Deinen Vertrag erklärt und Dich berät.
Mein Rat an Kunden in der Situation: Die Versicherungsprämie stoppen, wenn möglich den Vertrag kündigen und die Prämie direkt in einen oder mehrere Investmentfonds einzahlen. --> Beratung durch einen unabhängigen Finanzberater (nicht durch die Hausbank), um Kosten zu sparen (Depotgebühr, Transaktionsspesen) und wirklich auch internationale Produkte angeboten zu bekommen (und nicht nur die Hausfonds der db).
Schau mal hier: http://www.dach-freie-berater.de/index.php?kat=edel
Da sind freie Finanzberater regional gelistet, viell. findest Du da jemanden in Deiner Gegend (ich bin übrigens dieser hier: http://www.dach-freie-berater.de/dkontakt.php?ID=100)
viele Grüße aus Wien
Heinrich

Hallo,

also eine unabhängige Stelle wäre die Verbraucherzentrale z.B… oder der Bund der Versicherten. Ob die allerdings hilfreich sind?

Als unabhängiger Versicherungsmakler kann ich dir zwar sagen, dass die Zürich relativ teuer ist und wenn Du keine Ahnung von Fonds hast, dann ist das vermutlich auch nicht die sinnvollste Anlage für Dich.

Andererseits hat die Anlage einen unschlagbaren Vorteil: da Sie vor 2005 abgeschlossen wurde, ist die Auszahlung im Rentenalter dann vollkommen steuerfrei. Wenn für Dich nur die Rente wichtig ist, dann wird nur der Ertragsanteil versteuert. Das ist aber auch bei heutigen Policen immer noch der Fall.

In Deinem Fall müsste man sich mal anschauen wie hoch die Kostenbelastung ist (kann man auch bei der Versicherung erfragen), also sowohl am Anfang die Provision, als auch die laufenden Kosten.

Des weiteren ist interessant zu erfahren, welche Fonds man auswählen kann und ob ein Fondswechsel kostengünstig machbar ist, ob die Fonds ohne Ausgabeaufschalg erworben werden können usw. Kann man auch alles bei der Gesellschaft erfragen.

dass der Rückkaufswert deutlich unter den eingezahtlen Beiträgen liegt, ist auch bei einer klassischen Versicherung normal, eben wegen der Kosten. Eine Kündigung ist vermutlich aus Kostengründen nicht sinnvoll, zumal man bei einer neuen ebenfalls wieder hohe Kosten hat.

Aus Sicht der Eurokrise muss man zudem sagen, dass eine fondsgebundene Anlage wesentlich mehr Sinn macht, als eine klassische versicherung, die ja hauptsächlich in Staatsanleihen investiert. Diese sind entweder sehr niedrig verzinst (bspw. Budnesanleihen), oder haben ein hohes Risiko (bspw. Griechenland, Portugal, Italien, Spanien etc.).

Und da in den nächsten 10 Jahren mit höherer Inflation zu rechnen ist, sind Sachwerte (und Aktien sind nun mal Sachwerte) am sinnvollsten.

Zusammenfassend müsste man also sehen, wie man die bestehende Anlage optimieren kann und analysieren, ob zukünftig mit dem Ding Geld verdient werden kann. Was war, spielt für die zukünftige Betrachtung keine wirklich wichtige Rolle.

Grüße aus Stuttgart
Volker Riegel

Hallo,
in 30 Jahren wird das Geld vermutlich noch für 1 oder 2 Brote reichen. (Ironie). Wieviel es nach Währungsschnitt und/oder Crash wert sein wird kann keiner sagen. Alle Prognosen über 14 Tage hinaus sind Prophezeiungen = Wahrsagerei. Das gilt auch für die tollen Hochrechnungen, es sei denn, der Vermittler haftet persönlich dafür. Wird er nicht tun.
Zur Besicherung eines Autokredits hat die Bank doch den Fahrzeugschein. Der sollte reichen. Alles andere ist verbotenes Kopplungsgeschäft und damit nichtig. Für das Risiko nimmt die Bank doch die Zinsen. Aber eben schwer nachzuweisen.
ProConcept klagt immer erfolgreicher gegen Versicherungen auf Rückabwicklung der Verträge. Oder man kann versuchen, die Versicherung zu verkaufen. Oder eben beitragsfrei stellen oder kündigen. Das es sich nicht rechnet ist klar, da das Lebensversicherungsgeschäft mit Sparanteilen betreffs der Renditen legaler Betrug ist. Wenn vom Guthaben noch die Inflation runtergerechnet wird…
Fazit: Warum sollte gutes Geld schlechtem hinterhergeworfen werden? (Wobei der Euro ja auch nur Zahlungsmittel und kein Geld ist.)
MfG JOs

Hey,
da kann dir evtl. die Verbraucherzentrale weiterhelfen.
Beratungen gibt es auch dort.
Gruß

Hallo,
ich würde es mal mit dem DSW versuchen.

Gruß
Trust