Hallo!
Für Öfen vor Bj. 1985 ist die Schonfrist abgelaufen. Sie müssen außer Betrieb genommen werden, Neuanschluss solcher alten Teile ist unzulässig. Den Betrieb eines Ofens aus DDR-Zeiten ohne Typenschild und mutmaßlich ohne irgend ein Zulassungspapier/Prüfzeugnis, wird der Schornsteinfeger untersagen.
Genau an der Stelle liegt das Problem. Mangels Typenschild und Prüfzeugnis kann man nicht nachweisen, ob der Ofen vor oder nach 1985 hergestellt wurde. Wäre er nachweislich zwischen '85 und '90 hergestellt, dürfte er noch bis m. W. 2022 in Betrieb bleiben.
Spätestens bei der nächsten Feuerstättenschau wird das Ding vom Schorni außer Betrieb genommen. Das geschähe selbst dann, wenn der Ofen technisch neuwertig wäre. Ist er aber nicht, wie man dem Foto und Deiner Beschreibung unschwer entnehmen kann.
Der Hauseigentümer muss für einen neuen Ofen sorgen. Aber nicht irgendein billig geschossenes Erbe, sondern etwas mit Typenschild und Zulassungsbescheinigung. Natürlich auch mit Bedienungsanleitung, damit der Nutzer weiß, wozu die Hebel und Knöpfe gut sind.
Am Rande: Ein Ofen neuer Bauart bringt besseren Wirkungsgrad als die alten Dinger, insbesondere beim Heizen mit Holz. Es gab zwar auch schon früher gute Öfen, aber zumeist verschwendete man kaum Gedanken an Umweltschutz und Wirkungsgrad. Zuweilen mangelte es den Herstellern sogar an Kenntnissen speziell über optimale Nutzung von Holzgas. So war der Brennraum regelmäßig nach oben zu kurz, so dass aus dem Holz bei der Verbrennung ausgetriebenes energiereiches Holzgas (Wasserstoff) unverbrannt durch den Schornstein ging.
Gruß
Wolfgang