Hallo Namenloser,
in der DDR galten die gleichen technischen Bedingungen für Tonstudios und Abspielgeräte wie in der BRD.
Die Tonbänder, die auf Metalldrehtellern aufgewickelt wurden, sind in der Regel immer mit 38cm/s mit 2 Tonspuren (Halbspur) aufgenommen worden.
Die Geschwindigkeit 76 cm/s ist nicht üblich gewesen.
Es gibt wohl 4 Bandgeschwindigkeiten:
a) 9,5 cm/sec [zu 2]
b) 19cm/sec [zu 2]
c) 38,1cm/sec [zu 1]
d) 76,2cm/sec [zu 1]
es gibt noch 4,75 cm/s (bei MusiCassetten)
und 2,4 cm/s (für Sprachaufnahmen)
Wie kann man die Bänder weiter nutzen, wenn die Originalgeräte
nicht mehr laufen?
auf einem anderen Gerät abspielen.
- Vorhanden sind Tonbandspulenrohlinge der DDR aus Plaste
bezeichnet mit „Magnetband Typ 121 LN 540 m“ mit etwa 6mm
Breite und einen Durchmesser von 15cm.Können die Bänder aus 1
auf die Rohlinge von 2 gewickelt und mit einen entsprechenden
Gerät für 2 in der richtigen Geschwindigkeit abgespielt
werden?
Die Bänder kann man natürlich umspulen. Das muß aber doppelt geschehen, da sonst das Band zum Ende hin aufgewickelt ist.
Vermutlich nicht direkt, da Geräte für 2 nur die
Geschwindigkeiten a und b anbieten.
Es würde hier, falls es eine Halbspurmaschine ist, nur in halber Geschwindigkeit zu hören sein.
Gibt es ein kostenloses Programm, dass über den PC-Sound IN
den Tonbandsound in falscher Geschwindigkeit z. B. als MP3
aufnehmen kann und dann den Wechsel auf die richtige
Geschwindigkeit erlaubt?
Abspielprogramme erlauben manchmal eine geringe Geschwindigkeitskorrektur, Soundkarten oder Programme, die dies um die Hälfte vermindern oder erhöhen, kenne ich nicht und habe auch nichts gefunden.
Aber auch wenn es so etwas gibt, bleibt das Problem der falschen Entzerrung.
Für jede Bandgeschwindigkeit gibt es eine entsprechende Entzerrungsurve.
Wenn also aufgenommene Bänder mit 38cm/s mit der halben Geschwindigkeit abgespielt kopiert und dann mit 38 abgespielt werden, stimmt der Klangeindruck nicht mehr.
Dazu kommt auch, daß das erste Abspielgerät die gleiche Wiedergabeentzerrung haben muß wie das Gerät, das die Aufnahme gemacht hat.
Welche das sind, ist vielleicht unbekannt.
http://www.sengpielaudio.com/IEC-NAB-StudiotonbandWi…
Das Gerät TB56 d verwendet vielleicht die CCIR Kurve, da ja damals technisch viel mit Frankreich geliebäugelt wurde. Auf dem Bandkarton steht fast immer die Entzerrungsnorm, aber hier gibt es wohl keinen Karton.
Es gibt also wohl nur die Möglichkeit, das Band einem professionellen Dienst in die Hand zu geben, der dann eine korrekte Kopie anfertigen kann.
Gruß Heinz