Halllo!
Mein Sohn ist 13 Jahre alt und möchte sog. Deadlpoolcomics lesen. Im Comicladen sagte man uns, diese hätten keine Altersbeschränkung und andere in diesem Alter würden sie auch lesen. Was ich bisher gesehen habe (was nicht viel war) erschien mir doch recht brutal. Wer kennt diese Comics und kann mir eine Einschätzung geben??
Danke:smile:
Guten Tag
Ich habe keinen Bezug zu dem beschriebenen Comic. Kann mich somit nich übet dessen Inhalt äussern. Doch denke ich es ist an dir zu entscheiden, gehe die Hefte durch und lass den verantwortungsvollen Menschverstand walten. Höre nicht auf andere, du bist alleine zuständig für die Erziehung deines Sohnes.
Gruss aus der Schweiz
Heidi
Ja, und ?
Wenn er sie lesen will, dann solll er sie ruhig lesen (am besten die amerikanischen Originale, lernt er wenigstens ein wenig englisch dabei), oder denkst Du wirklich, der ganze Müll, mit dem heutige Dreizehnjährige sonst so konfrontiert werden wäre weniger „brutal“ oder wirr ?
Ganz allgemein läßt sich dazu höchstens sagen, daß „Deadpool“ einer von beinahe unzählbaren „Superhelden“ im „Marvel-Multiverse“ des US-amerikanischen Comicverlages Marvel ist (das sind die, die auch etwa die X-Men, Spiderman, die Avengers, Ironman, Thor und noch ein halbes Dutzend andere ihrer Comichelden ins Kino gebracht haben) und sich, obwohl die Serien (Mehrzahl) nicht gerade durch überragende zeichnerische Leistung glänzen, gerade bei Jugendlichen ziemlicher Beliebtheit erfreut; auf jeden Fall ist „Deadpool“ weder besser noch schlechter als viele andere ähnliche Comicserien, und etwaige Befürchtungen, „Deadpool“ oder auch andere „Superheldencomics“ würden in irgendeiner Weise (negative) Eindrücke in oder Veränderungen an der Psyche Deines Sohnes (die gerade in dieser Hinsicht viel „stabiler“ sein dürfte, als Du es ihr zutraust) hinterlassen, bzw. bewirken sind völlig unbegründet und ergo „fehl am Platze“.
Die einzige „Gefahr“ sehe ich (vielleicht) darin, daß gerade die Verlage „Marvel“ und „DC“ zu ungeheuer vielen sogenannten „crossovers“ tendieren (Überschneidungen der „Seriengeschichten und -helden“), was eventuell dazu führen kann, daß sich der Leser dazu „animiert“ fühlen kann, weitere „Serien“ zu abonnieren, um (in diesen „crossovers“ begonnene) Geschichten aus eben diesen anderen Serien ebenfalls weiterzuverfolgen, mit dem möglichen Resultat, daß sich das gesamte „Taschengeld“ Deines Sohnes in einen Stapel bunt bedruckten Hochglanzpapieres verwandelt.
Aber ist ja schließlich sein „Taschengeld“, nicht wahr ?
Gruß
nicolai
Deadpool ist gewalttätig und setzt sich über herrschende Moralvorstellungen hinweg. Ein Traum für Pubertierende. Ist das gefährlich? Klar! So wie vieles zum Beispiel im Fernsehen. Kann man seine Kinder davor schützen? Nicht durch ein Verbot. Wenn der natürliche „Feind“ eines Pubertierenden – Mutter oder Vater – etwas verbietet, wird es nur interessanter. Wichtiger ist imho die Frage, wie geht mein Kind mit solche Unterhaltung um? Kann es seine in diesem Alter extremen Gefühle damit besser verarbeiten als mit Unterhaltung, die den Eltern gefällt? Haben es die Eltern geschafft, ihrem Kind den Unterschied zwischen Fiktion und Realität zu vermitteln? Konnten sie durch Vorbild das Verarbeiten von Wut, Glück, Enttäuschung, Ohnmacht und Macht zeigen?
Kurz: Verbieten nutzt nichts. Die Idee, das Kind damit englisch lernen zu lassen ist gar nicht so abwegig. Man sollte als Eltern alledings wissen, was die Kinder konsumieren, damit man bei Fragen nicht so ahnungslos ist. Und wenn Comics dann mal als Zeitvertreib etabliert sind, dann kann man ja auch mal „intelligente“ Comics verfügbar machen.