Debian Jessie: Probleme bei der Namensauflösung (apt-get update)

Hallo Community,

nachdem ihr mir jetzt schon öfters weiterhelfen konntet hoffe ich auch dieses mal darauf.
Habe seit einigen Jahren einen Server mit Debian Jessie am laufen.
Seit einiger Zeit kann ich allerdings keine Updates und Upgrades machen.
Hatte zuerst daran gedacht, dass etwas mit der sources.list nicht stimmt, habe dann aber die Fehlermeldung genauers angeschaut und dort steht etwas davon, dass die Namensauflösung nicht funktioniert. Mit einem Ping kann ich im lokalen Netzwerk erfolgreich anpingen. Nach außen geht allerdings nichts. Bin jetzt ehrlich gesagt ratlos ob es an der Routerkonfig liegt oder doch an debian selbst. Vermute aber eher dass es an debian liegt. Andere Netzwerkteilnehmer haben nämlich keine Probleme.

Könnt ihr mir da helfen die Fehlerursache zu finden? Bzw. woran könnte es noch liegen?

Viele Grüße
kleiner_kaktus

Hallo,

tolle Fehlerbeschreibung. Warum kopierst du nicht die vollständige Ausgabe?!

Naja, also muss ich raten: Was steht in /etc/resolv.conf und /etc/nsswitch.conf?

Gruß,
Steve

Moin,

und mit der IP des debian-Servers in der sources.list funktioniert es?
ftp.de.debian.org -> 141.76.2.4

deb http://141.76.2.4/debian/ jessie main contrib non-free

VG
J~

Hallo steve_m,

habe unten nun ein paar screenshots hinzugefügt. Gebe zu dass es so besser ist.
Das erste Bild ist die Fehlermeldung, das zweite meine Sources.list. Danach die Einträge der resolv.conf und der nsswitch.conf.

Hoffe du kannst mir jetzt weiterhelfen.

Viele Grüße
kleiner_kaktus



resolv

Hallo,

die Namensauflösung scheitert und dein Nameserver ist laut resolv.conf vermutlich so ein gurkiger Speedport-Router.

Möglichkeit 1: Den mal neu starten
Möglichkeit 2: Mal einen öffentlichen DNS wie 8.8.8.8, 9.9.9.9 oder 1.1.1.1 eintragen und dann mal schauen, was passiert.

Gruß,
Steve

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Hallo j_tilde,

habe es jetzt einmal mit der IP versucht und ein apt-get upgrade und dann ein apt-get update ausgeführt.
Beim Upgrade scheint soweit alles gut gewesen zu sein.
Beim Update gab es wiederrum Fehler. Habe unten ein Bild dazu eingefügt.

Verstehe jetzt nur nicht was bei der Namensauflösung falsch gelaufen ist. Da muss es doch irgendwo im System etwas geben, was diese Namensauflösungen ausführt.
Weisst du da mehr drüber?

Viele Grüße
kleiner_kaktus

Hi,

ja das ist tatsächlich ein Speedport-Router. Muss diesen leider zwangsläufig verwenden und habe diesen auch nicht selbst konfiguriert. Muss mich da erst einmal schlau machen wie man das ändert.
Den öffentlichen DNS eintragen, geschieht aber im Router, richtig?

Viele Grüße und ein dickes Danke :smile:

Moin,
du musst ERST upDATEN, dann upGRADEN :smile:
Mit dem ersten wird deine Datenbank aktualisiert, mit dem zweiten deine Pakete. Bevor dein System weiß was es für neue Pakete gibt, kann es die natürlich auch nicht aktualisieren.
Und warum hast du da eine SuSE-Quelle drin? Das InRelease sagt mir grad nix…
Wenn die keinen besonderen Grund hat, kommentiere die mal aus in der sources.list

HTH
J~

Nee, trag den mal direkt auf dem Debian-System ein.
Wir wollen ja den Router als Fehlerquelle ausschließen.

Gruß,
Steve

Oh, du hattest oben ja schon deine sources.list gepostet und in der steht kein SuSE drin. Also haste wohl eine Paketquelle in /etc/apt/sources.list.d/ , oder?
Deinen Pfad Debian_8.0 gibts nicht (mehr), siehe:
http://download.opensuse.org/repositories/isv:/ownCloud:/community:/
der kann also auch nicht mehr gefunden werden.

Edit 1: (BTW: die Fehlermeldung mit der Namensauflösung passt nicht zum falschen Pfad, das ist eine zweite Baustelle um die du dich kümmern solltest weswegen ich das hier erwähne. Mit der eingetragenen IP kannst du ja auch dein System erstmal upgraden und dich dann um dein eigentliches Problem mit dem Nameserver kümmern))

Wie gesagt, wenn du nicht weißt, wofür deine SuSE-Quelle gut ist deaktiviere die mal (vorübergehend, ansonsten musst du die eh anpassen)

a@b:/etc/apt/sources.list.d/$ mv susebahblah.list susebahblah.list.old
a@b:/etc/apt/sources.list.d/$ apt-get update
a@b:/etc/apt/sources.list.d/$ apt-get upgrade

Edit2: was mir noch einfällt zum Thema Speedport bei dem ich nicht abschätzen kann, ob das hier eine Rolle spielen kann. Zumindest bei meinem damaligen Telekom-Router führte das mal zu einem „merkwürdigen“ verhalten was mich damals veranlasste den voreingestellten Nameserver zu ändern: Wenn ich mich recht erinnere war es so: wenn es deine angefragte domain nicht gibt bekommst du keine entsprechende Fehlermeldung sondern wirst auf so eine unnütze Telekomseite weitergeleitet. Das kann man irgendwie unterbinden wenn du Besitzer des Telefonanschlusses bist und das bei der Telekom abstellen lässt

HTH,
J~

Hi @all,

habe jetzt in meinem System mal einen öffentlichen DNS eingetragen, den 8.8.8.8. Jetzt funktioniert es wieder gut.

Die Suse-Quelle kommt von der Anwendung owncloud, welche ich aber längst vom System wieder entfernt habe.

Habe an dieser Stelle Debian als Betriebssystem noch nicht ganz verstanden.
Die sources.list ist ja die datei, welche die quellen enthält, richtig?
Aber wie kommt dann debian dazu auch die Quellen in sources.list.d zu verwenden? Ist das sozusagen eine zweite Quellenliste? Wenn ja, warm gibt es nicht nur eine?

Wenn die Quelle nicht mehr benötigt wird, kann dann einfach die Datei in sources.list.d (owncloud.list) gelöscht werden?

Auf jedenfall bin ich echt dankbar für eure Hilfe! Hat mir mal wieder total weitergeholfen. Vielen Dank!

Grüße
kleiner_kaktus

Moin,

habe jetzt in meinem System mal einen öffentlichen DNS eingetragen, den 8.8.8.8. Jetzt
funktioniert es wieder gut.

dieser DNS gehört google. Ob du möchtest, das die zu deinen Suchen auch noch wissen, welche Internetadressen du überhaupt aufgerufen hast musst du selbst wissen. Ich würde lieber einen anderen nehmen. Es wurde ja noch zwei weitere Alternative genannt. Die 9.9.9.9 kommt von IBM und die 1.1.1.1 hierher: https://1.1.1.1/de/#explanation (ist aber auch nicht bei jedem unumstritten). Hier gibt es weitere Alternativen: https://www.opennic.org/
Oder du nimmst doch den von deinem Provider und überlegst dir noch mal, warum es bisher nicht klappte.

Die sources.list ist ja die datei, welche die quellen enthält, richtig?

ja, auch.

Aber wie kommt dann debian dazu auch die Quellen in sources.list.d zu verwenden?

Das haben die Entwickler von debian so entschieden und/oder ausdiskutiert. Warum kann ich dir nicht sagen. Ich finde nicht, dass ein volles Verzeichnis mit vielen Dateien übersichtlicher ist als eine einzige Config-Datei. Vielleicht kann das jemand anderes beantworten. Allerdings benutzt PPA dieses Verzeichnis:
https://wiki.ubuntuusers.de/Paketquellen_freischalten/PPA/

https://book.dpmb.org/debian-paketmanagement.chunked/ch03s03.html meint dazu:
Damit behalten Sie bereits anhand des Dateinamens den Überblick, aus welchen Fremdquellen weitere Pakete bezogen werden.
Nunja…

Wenn die Quelle nicht mehr benötigt wird, kann dann einfach die Datei in sources.list.d (owncloud.list) gelöscht werden?

Augenscheinlich ja. update danach nicht vergessen

VG
J~

Hi,

danke für die Infos und den Hinweis.
Werde mich tatsächlich mal nach einem anderen DNS-Anbieter umsehen.

Habt mir mal wieder weitergeholfen. Danke euch!

Viele Grüße
kleiner_kaktus

Die Idee von den *.d/-Verzeichnissen ist: Ein Paket kann in dem Verzeichnis eine eigene Konfiguration mitbringen und sie dort abwerfen. Soweit so gut.

Spannend ist, wenn das Paket entfernt werden soll: dann kann diese Konfigurationsdatei wieder aus dem Verzeichnis entsorgt werden weil sie eben zu dem Paket gehört und gut ist.

Die Alternative an eine existierende Konfigurationsdatei die Konfiguration eines speziellen Paketes heranzuhängen mang zwar ersteinmal simpel erscheinen, wird dann aber zum Problem, wenn bei der Entfernung dessen Einträge aus der überreifenden Konfigurationsdatei herausgelöscht werden sollen und das System nicht recht entscheiden mag, welche Veränderungen der allgemeinen Datei durch irgendein Paket vorgenommen wurden oder vielleicht sogar eine beabsichtigte Anpassung durch den Administrator des Systems …

Sebastian

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