Definieren sich Frauen noch über Männer?

Hallo,

eine Frage interessiert mich: Definieren Frauen ihre Rolle in der Gesellschaft immer noch über die Männer in ihrem Umfeld (Mutter, Tochter, Ehefrau, Schwester…)? Und wenn das so ist, ist es nicht auch teilweise im Feminismus so, dass die Definition über den Mann noch nicht überwunden wurde (Frauen arbeiten gegen Männer, statt für sich)? Wie kann man Frauen begreiflich machen, dass sie für sich selbst stehen und sie damit eine souveräne Rolle in der Gesellschaft spielen, statt ihre Ressourcen an die Männer zu verschwenden?

Sethia

So ganz sicher bin ich mir nicht, ob meine Antwort das ist, was du hoeren wolltest:

Eine Definition ueber den Mann erfahre ich persoenlich eigentlich nur noch, wenn ich daheim auf dem Dorf *definiert werde* … so im Sinne von Feststellung der Sippenzugehoerigkeit. „Bist du die Schwester vom Handballtorwart oder die Schwester vom Lehrer?“

Da erfolgt die Definition fast zwangslaeufig ueber die Maenner der Familie, weil die halt im Dorfleben mehr in Erscheinung treten als ihre (Haus- und Familien-)Frauen. Kommt allerdings auch vor, dass es heisst: „Du bist doch die Tochter der Schneiderin?“ Wenn eine Frau am oeffentlichen Leben teilnimmt, taugt sie also auch aufm platten Land als „Sippenzuordnungsmerkmal“.

Ausserhalb der doerflichen Struktur hab ich das mit der Definition ueber den Mann noch nie erlebt. Im Berufsleben steh ich meine eigene Frau, da ist weit und breit kein Mann in Sicht, ueber den ich definiert werden koennte. Wozu auch? Da gelten andere Merkmale: Firma, Abteilung, Aufgabengebiet …

Die Defininiton ueber den Mann greift IMHO immer dann, wenn die Frau selber in der Oeffentlichkeit/Gesellschaft gar nicht in Erscheinung tritt. Ist sie selbst bekannt, dann vertut sich das. Mich hat schon lang keiner mehr nach Vater oder Bruder gefragt. „Du bist doch die, die immer in der Zeitung schreibt …“

Ganz grauenvoll finde ich uebrigens die amerikanische Sitte, die Frau sogar mit dem vollen Namen ihres Mannes nennen: „Mrs. John Smith“. Da haste dann, sobald du einen Ehemann hast, nicht mal mehr einen eigenen Vornamen.

Fuer den theoretischen Ueberbau - was das alles fuer den Feminismus zu bedeuten hat - moege jetzt bitte eine andere sorgen. Ich kann nur sagen: Maedels, macht euch selber einen Namen, dann braucht ihr nicht mehr den euer Maenner, Vaeter, Brueder …

Die Definition über den Mann ist auch solange nicht überwunden, wie es immer noch Frauen gibt, die im Gespräch (und ich erlebe das sehr häufig) immer wieder erwähnen: ja mein Mann meint auch, mein Mann sagt immer. Ich stelle dann immer die Frage: und was meinst du?

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Die Definition über den Mann ist auch solange nicht
überwunden, wie es immer noch Frauen gibt, die im Gespräch
(und ich erlebe das sehr häufig) immer wieder erwähnen: ja
mein Mann meint auch, mein Mann sagt immer.

… und die im Berufsleben, wenn´s mal hart wird, heulend sagen: ich habe das gar nicht nötig! Mein Mann verdient genug!
Grüße
Raimund

Liebe Edith !

Eine Definition ueber den Mann erfahre ich persoenlich
eigentlich nur noch, wenn ich daheim auf dem Dorf *definiert
werde* … so im Sinne von Feststellung der
Sippenzugehoerigkeit. „Bist du die Schwester vom
Handballtorwart oder die Schwester vom Lehrer?“

Ich versichere Dir, dass dein Schichsal als „Definitionsobjekt“ nichts frauenspezifisches ist. Ich habe einen Freund der heisst Ahmed Ali Ramadan. Das bedeutet: Er heisst Ahmed, sein Vater hiess Ali und dessen Vater wiederum Ramadan.

David

Ich versichere Dir, dass dein Schichsal als
„Definitionsobjekt“ nichts frauenspezifisches ist.

Da stimme ich Dir zu. Mein Freund ist „der mit den Vespas“.
Menschen werden halt nach Äußerlichkeiten definiert. So kamen auch die meisten Nachnamen zustande.

Gruß Jutta

Eine Definition ueber den Mann erfahre ich persoenlich
eigentlich nur noch, wenn ich daheim auf dem Dorf *definiert
werde* … so im Sinne von Feststellung der
Sippenzugehoerigkeit. „Bist du die Schwester vom
Handballtorwart oder die Schwester vom Lehrer?“

Ich gebe Dir in einen Beobachtungen volkommen recht, möchte hier aber ergänzen, daß das genausogut Männer trifft, wenn sie z.B. Zugezogene bzw. Angeheiratete sind. Meist machen sich die Leute nicht mal die Mühe sich über Jahre den richtigen (Ehe-)Namen zu merken, also bleibt er der Schwiegersohn der Müllers oder eben Lieschen Müllers Mann.

Wenn eine Frau am oeffentlichen Leben teilnimmt,
taugt sie also auch aufm platten Land als
„Sippenzuordnungsmerkmal“.

So ist es!:smile:

Ausserhalb der doerflichen Struktur hab ich das mit der
Definition ueber den Mann noch nie erlebt. Im Berufsleben steh
ich meine eigene Frau, da ist weit und breit kein Mann in
Sicht, ueber den ich definiert werden koennte. Wozu auch? Da
gelten andere Merkmale: Firma, Abteilung, Aufgabengebiet …

Das kenne ich genauso - meine Chefin z.B. ist Prokuristin - kein Mensch würde sie über ihren Mann definieren, im Umfeld unserer Fa. ist ER der Mann von…

Fuer den theoretischen Ueberbau - was das alles fuer den
Feminismus zu bedeuten hat - moege jetzt bitte eine andere
sorgen. Ich kann nur sagen: Maedels, macht euch selber einen
Namen, dann braucht ihr nicht mehr den euer Maenner, Vaeter,
Brueder …

Genau - wer sich heute noch selbst über eine andere Person definieren muss (das können ja auch Eltern sein oder sonst was), dem fehlt nur eigene Leistung oder das Vertrauen dorthinein. Ich persönlich glaube nicht, daß die Gesellschaft hier der Auslöser ist, sondern die betreffenden Frauen sind es selbst. Ich denke das wird auf recht natürliche Art ‚aussterben‘, es fiele mir aber auch nicht ein, andere Frauen bekehren zu wollen, jede muß das für sich wissen!

Gruß Heike

Hey,

tun sie… die dummen Hühner…

eine Frage interessiert mich: Definieren Frauen ihre Rolle in
der Gesellschaft immer noch über die Männer in ihrem Umfeld
(Mutter, Tochter, Ehefrau, Schwester…)? Und wenn das so ist,
ist es nicht auch teilweise im Feminismus so, dass die
Definition über den Mann noch nicht überwunden wurde (Frauen
arbeiten gegen Männer, statt für sich)? Wie kann man Frauen
begreiflich machen, dass sie für sich selbst stehen und sie
damit eine souveräne Rolle in der Gesellschaft spielen, statt
ihre Ressourcen an die Männer zu verschwenden?

solange ich als sachliche Begründung für eine Aussage erhalte, das sagt der Hubert auch immer…

klappen sich mir die Fussnägel hoch…

aber eine Frau ohne Mann ist immer noch wie ein Fisch ohne Fahrrad…

Da werden wohl noch tausende von Jahren vergehen, bis eine inhaltliche Begründung kommt, oder einfach nur… das sage ICH

Herzlichst

ganz schön arrogant
bin inzwischen geschieden und habe meine Energie auch verschwendet an einen jetzigen Doktor, zurückgeblieben bin ich alleinerziehend ohne Unterhalt.

Und dennoch ganz schön arrogant und ohne Lebenserfahrungen diese Sprüche.

Nach wie vor läßt sich für die Frau Beruf und Kinder nicht unter einem Dach verwirklichen, da sie nie einen Mann findet, der sie ebenbürtig unterstützen würde. So hat sie ohnehin das Los der Einzelkämperin im Beruf oder im Haushalt.

Es ist wie eh und je scheiße
Neue Männer braucht das Land

Gruß Susanne

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Hallo erst mal,

für mich gehört eine anrede immer noch zum guten ton.

Und dennoch ganz schön arrogant und ohne Lebenserfahrungen
diese Sprüche.

wie kommst Du nur auf so ein schmales brett.

Ich habe ein Kind alleine erzogen und ich weiss wovon ich rede.

Meine Aussage bezieht sich alleine darauf, dass Frauen ohne Mann für sich selber keinen Wert finden. Das ist einfach so. Eine Frau ohne Mann zählt nichts. Das ist nicht meine Meinung, sondern das wirst Du, gerade wenn Du allein erziehend bist schon noch erfahren. Wenn Du diese Meinung nicht hast, dann wird sich dir diese Meinung noch ergeben. Es ist verdammt schwer alleinstehend zu sein, noch schwerer alleinerziehend zu sein und von sich selber zu glauben und zu wissen, ich kann das ohne Mann. Ich weiss nicht, wie alt Deine Kinder sind. Sind sie noch klein, dann wirst Du genug Erfahrung finden können.
Viele Frauen sehen sich auch selber so.

Ich sehe mich nicht so. Ich habe mein Kind alleine erzogen. Ich bin selbständig und brauch dafür keinen Mann.

ich sehe nur, dass viele frauen sich über ihren mann definieren, ich hab niemals behauptet, dass ich das tue

Herzliche Grüße

Hallo Sarah,

schön, das du deinen Weg gefunden hast. Meine Kinder sind 8 und 10 Jahre und ich habe immer mit Ihnen gearbeitet (aushc im Ausland) ohne Unterstützung. Auch mein Ex-Mann war da keine Hilfe.
Ob alleinerziehend offiziel oder inoffizeiel( verheiratet ohne Hilfe des Mannes) die Lage ich wie sie ist.
In Wahrheit machen die Frauen doch alles alleine.

Und jede findet Ihren Weg und Ihre Wahrheit.

Tschuß, gut gerutscht ?

Bis dann Susanne

für mich gehört eine anrede immer noch zum guten ton.

Und dennoch ganz schön arrogant und ohne Lebenserfahrungen
diese Sprüche.

wie kommst Du nur auf so ein schmales brett.

Ich habe ein Kind alleine erzogen und ich weiss wovon ich
rede.

Meine Aussage bezieht sich alleine darauf, dass Frauen ohne
Mann für sich selber keinen Wert finden. Das ist einfach so.
Eine Frau ohne Mann zählt nichts. Das ist nicht meine Meinung,
sondern das wirst Du, gerade wenn Du allein erziehend bist
schon noch erfahren. Wenn Du diese Meinung nicht hast, dann
wird sich dir diese Meinung noch ergeben. Es ist verdammt
schwer alleinstehend zu sein, noch schwerer alleinerziehend zu
sein und von sich selber zu glauben und zu wissen, ich kann
das ohne Mann. Ich weiss nicht, wie alt Deine Kinder sind.
Sind sie noch klein, dann wirst Du genug Erfahrung finden
können.
Viele Frauen sehen sich auch selber so.

Ich sehe mich nicht so. Ich habe mein Kind alleine erzogen.
Ich bin selbständig und brauch dafür keinen Mann.

ich sehe nur, dass viele frauen sich über ihren mann
definieren, ich hab niemals behauptet, dass ich das tue

Herzliche Grüße

Hallo Soleil,

schön, das du deinen Weg gefunden hast.

Ich bezweifle nicht, dass das meistens ganz schön schwer ist, ich hab es ja selber erfahren.

Wogegen ich mich nur versperre ist, dass Frauen ohne Mann sich wertlos fühlen. Oder aber mit Mann, den Mann als der Wahrheit letzter SChluss sehen. Das kanns ja wohl nicht sein.

Ich habe schon viele solcher Frauen kennengelernt.
Vielleicht war ich das ein Stückweit früher auch. Aber die Zeiten sind längst vorbei.

Mein Sohn ist vor kurzem 18 geworden.

Auch mein Ex-Mann war da keine Hilfe.
Ob alleinerziehend offiziel oder inoffizeiel( verheiratet ohne
Hilfe des Mannes) die Lage ich wie sie ist.
In Wahrheit machen die Frauen doch alles alleine.

Da hast Du wohl recht. So ist es oft, nicht immer, aber oft.
Ich hatte keine Unterstützung, vom Unterhalt (der bei nichtehelichen Kindern ja nicht so dolle ist) mal abgesehen. Aber immerhin. Andere Frauen (auch geschiedene) kriegen gar nix, wie immer das Mann auch schafft, sich da aus der Verantwortung zu ziehen. Das ist schon eine Sauerei und es ist schlimm, wenn Frau dadurch Sozialhilfe in Anspruch nehmen muss.

Aber ich fürchte wir können das auch nicht ändern.
So gesehen ging es mir nicht schlecht. Gewiss gibt es viele, denen es besser ging, aber ist gibt auch sehr viele, die es einfach noch schlechter getroffen haben

Tschuß, gut gerutscht ?

Vielen Dank, ich hoffe, du auch. Ich wünsche Dir mit Deinen Kindern ein glückliches und friedvolles neue Jahrtausend.

Herzlichst
Sarah

jetzt verstehe ich dich
Hallo Sarah,

ja du hast Recht. Der Mann wird leider allzuoft als der
wichtigste „Bestandteil“ des Lebens gesehen - von Frauen.

Und sicher geht es ohne Mann auch gut.

Doch ist es doch traurig mir 35 J. für immer alleine zu bleiben.

Obgleich auch die Partnerschaft nur ein Illusion ist.
Meistens artet es wohl eher in Beziehungskampf aus.

Also ist es eh besser ohne Illusion, ohne Mann zu leben

Herzliche Grüße

susan

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Hallo Soleil,

Doch ist es doch traurig mir 35 J. für immer alleine zu
bleiben.

Ich kann gut verstehen, wenn Dir bei dem Gedanken ein bisschen schwermütig wird.
Ich bin davon überzeugt, dass das nicht immer so bleiben muss, auch wenn Du im Moment glaubst, das würde sich nie ändern.
Einen Partner zu haben ist natürlich schön, weil es einfach mehr Spass macht, man kann die Freuden und Leiden teilen.
Aber Du bist Wert! Deinen Wert als Mensch, Mutter, Frau, Freundin Geliebte ändert sich nicht ob Du nun einen Partner hast oder nicht! Der Mann erhöht nicht den Stellenwert der Frau.
Irgendwann wirst Du mal einen Mann kennen lernen, der zu Dir und Deinem Lebenskonzept passt.
Verliere nicht den Glauben daran, irgendwann, meist, wenn man überhaupt nicht damit rechnet, passiert dieses kleine Glück.

Ich wünsche Dir eine gute Zeit.
Herzliche Grüße

Sarah