Hallo Metapher,
ich kann diesen „reizenden“ Seitenhieb leider nicht unwidersprochen so stehen lassen, weil - auch wenn die Namen ausgelassen wurden - sich wohl jeder denken kann, wer aller damit gemeint ist.
Wobei ich meiner Natur entsprechend das Wort „reizend“ in der humorvolleren der beiden möglichen Deutungsweisen verstanden wissen will.
- um der inzwischen in diesem Brett üblich gewordenen freien
Phantasieentfaltung ein Gegengewicht zu geben.
Die „freie Phantasieentfaltung“ ist wohl eher auf der Seite der „Schriftgelehrten“ seit je her auszumachen und nicht bei denen, die aus eigener Erfahrung über alles das reden.
Ich mache es mir auch einfach, indem ich hier mein Schreiben an einen Österreichischen „Theologen“ herein kopiere, der seinerseits über die Medien kundgetan hat, wie „man“ möglicherweise durch „präzisere Übersetzunngen“ näher an „die Wahrheit“ kommen könne…
Mag sich dann jeder selber seinen Reim darauf machen.
Grüße
Gert
mein Schreiben an Prof. Körtner aus April 2011:
Sehr geehrter Herr Dr. Körtner!
Es ist mir ein Bedürfnis, Ihnen auf Ihren Gastbeitrag auf orf.at von vor Ostern nun meinerseits einige „aufklärende“ Worte zu übermitteln.
Ich nehme dafür die Zusammenfassung des Artikels als Ausgangspunkt:
Zitat:
„Bibelübersetzungen sind also keineswegs nur ein philologisches, bibelwissenschaftliches und Translationswissenschaftliches Thema, sondern auch eine Frage von Kirchenpolitik und Ökumene. Kanon, Übersetzung und konfessioneller Identität stehen in einem komplexen Wechselverhältnis, das in den kommenden Jahren weiter erforscht werden soll.“
(Zitat Ende)
Mit wenigen Worten sagt dies im Wesentlichen doch nur, dass augenscheinlich diese Schriften nicht nur nicht im herkömmlichen Sinne so „erforscht“ werden können, dass danach auch inhaltlich etwas verstehbar würde, sondern – im Gegenteil – noch nie etwas anderes dabei heraus gekommen ist, als „Politik“ oder noch deutlicher gesagt: RECHT-haberei, mit allen Konsequenzen, die wir bis heute in stetig eskalierender Form am Hals haben.
Nicht nur in Nordafrika, wie derzeit gerade aktuell.
Wo liegt also der Irrtum an dieser „Forschung“?
Er ist derart banal, dass er sich vielleicht an einem ganz einfachen Vergleich unmittelbar verdeutlichen lässt:
Sie lesen z.B. einen Bericht von jemandem, der selber schon in Südamerika war und wie es dort ist, Sie selber waren aber noch nicht dort.
Und wenn Sie diesen Bericht tausendmal lesen, werden sie nicht verstehen und mit eigenen Worten was darüber sagen können, wie es dort ist.
Und wenn Sie es in hundert Sprachen übersetzen, mit sprachlichen Blümchen ausschmücken u. ä., ändert sich daran nichts.
Sie haben dann lediglich zwei Möglichkeiten:
Die eine ist, in diesem Bericht danach zu suchen, wie Sie auch selber dorthin gelangen können (die Reiseroute), sich das dann auch selber anzuschauen und danach mit Ihren eigenen Worten darüber zu berichten.
Die zweite ist die, sich selber diese Mühe nicht anzutun, sondern anderen Menschen diesen Bericht lediglich vorzulesen und damit den Eindruck zu erwecken (vorzutäuschen), selber darüber etwas zu wissen!?
Wissen = die eigene Erfahrung des Erklärten; Vorlesen darüber ist lediglich Vorlesen.
Nun: Mit den Bibelübersetzungen verhält es sich um nichts anders.
Es wird von den „Konfessionen“ nämlich nicht danach „geforscht“, ob und welche „Reiseroute“ neben den inhaltlichen Hinweisen über ein „dort“ enthalten ist, sondern wie sich das sprachlich so verändern lässt, dass durch das bloße Vorlesen eine „Konfession“ im Vergleich zu den anderen mehr RECHT haben würde!?
Mit anderen Worten:
Diese (Un)Art der „Forschung“ ist nie auf Erkenntnisgewinn und –weitergabe ausgerichtet, sondern nur auf MACHT!
Das alles nun auf jenen Menschen bezogen, den die christlichen „Konfessionen“ als ihren angeblichen „Begründer“ für sich reklamieren, also Jesus.
Nachdem ich damals nicht dabei war, kann ich auch nichts darüber sagen.
Ich könnte was vorlesen, was – angeblich – wer damals darüber aufgeschrieben hat. Übersetzungen davon sind dafür aber bereits ungeeignet, weil schon diese aus mindestens dritter oder vierter Hand sind, also von welchen, die auch nicht dabei waren.
Aber eines ist doch gewiss: Jesus selber hat überhaupt nichts darüber geschrieben, er hat lediglich und frei über was geredet.
Zu diesen damaligen Menschen.
Und nicht zu Ihnen oder mir, zu Schönborn oder Kapellari+Co!
Wenn ich allerdings darin anders „forsche“, nämlich nach der „Reiseroute“ zu diesem „dort“, über das er offensichtlich sehr wohl gesprochen hat, dann kommt ganz was anderes dabei heraus:
Nämlich mich erst einmal selber auf den „Weg dorthin“ zu machen, bevor ich durch bloßes Nachplappern anderen gegenüber so tue, als ob ich deswegen schon was darüber wüsste.
Dann allerdings brauche ich keine Bücher mehr vorlesen oder auswendig aufsagen, sondern kann mit meinen eigenen Worten darüber sprechen.
Und erst dann kann ich auch erkennen, ob wer auch aus eigener Erfahrung was darüber zu vermitteln oder sich durch Vorlesen nur wichtig zu machen versucht.
Auch wenn ich selber damals auch nicht dabei war und es nur als Zitat kenne, das angeblich von Jesus so gesagt wurde, so nehme ich gerade dieses für die Glaubwürdigkeit her, dass damals ein Mensch aus eigener Erfahrung was zu vermitteln versucht hat:
„Wehe Euch ihr Schriftgelehrten… alias „Pharisäer“"… (sicher nicht wörtlich so, aber sinngemäß).
So etwas wird nämlich nur jemand sagen, dem auch der Unterschied bewusst ist und der diesen auf Nachfrage dann auch begründen könnte. Ein bloßer „Zitierer“ könnte das nicht, ohne sich damit nicht sofort auch selber als solcher erkennbar zu machen.
Um damit nun kein Missverständnis zu erzeugen:
Ich habe dies nicht deswegen geschrieben, um Sie von Ihren Ambitionen abzuhalten oder mich in diese zu involvieren. Ganz im Gegenteil.
Ich finde nur, dass es langsam an der Zeit ist, die von den „Amtskirchen“ dominierte mediale Berieselung nicht mehr widerspruchslos hinzunehmen.
Wegen der aus reinen Machtgründen erwachsenden Konsequenzen nämlich und wie die Praxis drastisch und eskalierend vor Augen führt.
Damit Sie das nun auch nicht als isolierte Kritik an den „Religionen“ interpretieren :
die so genannten „Wissenschaften“, die ja erst wegen dieses Erklärungsdefizites der „Amtskirchen“ entstanden sind, sind in ihrem Kern auch nur Abwandlungen davon, von Wissen ebenfalls Lichtjahre entfernt und rein Macht-begründend.
[…]