Also, dr0n3, eigentlich antworte ich ungern mit meinem vollen Namen auf anonyme Anfragen. Aber diese Frage ist interessant.
Zunächst: Softwarekosten sind Einmal-Kosten, wärend Hardwarekosten Stück-Kosten sind, also jedesmal anfallen. Ob Softwarekosten Hardwarekosten übersteigen hängt ausschließlich von der Hardware-Stückzahl ab, die verkauft wird. Bei Handies spielen die Softwarekosten so gut wie keine Rolle. Die Stückzahlen sind so hoch. Beim A380 ist es umgekehrt, zumal aufgrund der Sicherheitsbestimmungen die Softwarekosten pro erstellter Zeile nochmals deutlich höher sind.
Diese Definition ist m.E. nach untauglich.
Die zweite Definition ist tatsächlich plausibler. Sie gibt richtig an, dass die bestehende Software einen Bedarf an neu zu erstellender Software erzeugt, der die verfügbaren Kräft überschreitet. Dieser Gedanke enthält auch, dass die getätigten Investitionen in bestehende Software nur dann sinnvoll realisiert werden, wenn man konsequent den Weg der Software-Weiterentwicklung weitergeht. Das ist aber nicht bezahlbar. Hier ist ein Dilemma (oder eine Krise): Will ich nicht getätigte Investitionen mit Verlust aufgeben, muss ich weiter investieren, jedoch in einer Größenordnung, die ich mir nicht leisten kann.
Viele verbinden den Begriff der Softwarekrise auch mit der sinkenden Qualität der Software (Mangel an Stabilität, Wartbarkeit, …), wenn immer mehr Software in kürzeren Zeitabständen gefordert wird.
Wieder andere verbinden diesen Begriff mit dem Mangel an Software-Ingenieuren, deren Zahl nicht exponentiell vermehrt werden kann, entsprechend dem exponentiellen Anstieg nach immer mehr Software.
Kannst du damit etwas anfangen? Schön wäre ein klarer Absender-Name.