Hallo!
Wenn der Wagen vor mindestens 30 Jahren zugelassen wurde,
fällt er unter die Oldtimer Regelung. Gott sei Dank macht
niemand hier noch eine zusätzliche Regelung, daß z.B. nur
europäische Fahrzeuge zum Kulturgut gehören oder sowas.
Ah ok. Für mich klang das so, als müsste das noch mal extra
entschieden werden, ob das Auto ein Kulturgut ist oder nicht.
Das passiert über das Oldtimer-Gutachten bei den Prüforganisationen wie TÜV/KÜS/Dekra.
Allerdings sind Marke und Fabrikat dabei unerheblich. Es geht v.a. um Zustand und Originalität.
Selbst die damals so verschrieenen Japaner zählen hierzulande
zum technischen Kulturgut. Eine „rote Liste“ oder sowas gibt
es nicht.
Die Japaner waren damals super. Das waren mit die ersten, die
gewarnt haben, wenn das Benzin zur Neige ging oder wenn man
aussteigen wollte, und das Licht brannte noch. … Ok, sie
haben nicht mit einem geredet, aber das Auto gab dann eben
einen bestimmten Klingelton von sich.
Der Gag an den japanischen Autos der 80er war in meinen Augen, dass sie einfach zuverlässig liefen.
Nicht so wie heute. „Bitte anschnallen! Bitte bald tanken! Tür
ist nicht geschlossen! Bitte hochschalten! Bitte
runterschalten! Bitte das Radio nicht so laut machen! Beim
Autofahren bitte nicht streiten!“
Naja, ein Audi A8, der so etwas vielleicht kann, könnte auch irgendwan Kulturgut sein.
Heute sieht das anders aus. Da gibt es bei verschiedenen
Marken Todesfälle und Beinahe-Unfälle, weil das Auto einfach
irgendwann beschleunigt und sich nicht mehr bremsen lässt.
Darüber muss man sich als Mensch der fahren kann keine Sorgen machen.
Das waren ein paar wenige Fälle von Lexusmodellen in den USA, die ich auch kenne und die normalerweise zu den zuverlässigsten Fahrzeugen gehören, die es zu kaufen gibt.
Die Bremse ist, vereinfacht gesagt, immer stärker als der Motor. Selbst wenn der „Gas-Chip“ also ausfällt, kann man(n) mit der (weitgehend mechanischen) Bremse die Sache sehr leicht in den Griff bekommen.
Meiner Mutter ist das mit einem 1-2 Jahre alten Renault auch
passiert. Sie hat es zum Glück überlebt, weil die Strecke vor
ihr frei war und sie das Problem dann schnell genug lösen
konnte.
Wie gesagt, das kann aus technischer Sicht gar kein ernsthaftes Problem sein.
Wenn das Gas hängen bleibt, ist meistens der Stapel versiffter und verrutschter Fußmatten schuld, in welchen das Pedal sich verheddert…
… Aber so ein Auto kaufe ich mir nicht! Da will ich
lieber einen dummen Japaner, der nur „pling, pling“ sagt, wenn
man mal tanken soll
S.o., die Probleme in den USA hatte die Firma Lexus, eine Toyota-Tochter.
Dennoch würde ich nicht von einem Fahrzeug dieser Marke oder aus Japan abraten.
Allerdings sollte der Wagen schon originalgetreu sein. Anderer
Motor, Felgen, Innenausstattung, unzeitgemäße Verspoilerung
etc. machen den Oldtimerstatus zunichte.
Ok. Ich werd dann mal Ausschau halten in den Kleinanzeigen.
Wär schon cool, ein besseres Auto zu bekommen und dafür auch
noch weniger Versicherung zu zahlen.
Steuer 192 Eur, Versicherung je nach Modell 100-300 Eur. Aber Alltagseinsatz ist eigentlich nicht vorgesehen.
Interessiert natürlich keinen. Ich fahre im Sommer auch viel mit meinem H-zugelassenen Spider.
Wichtiger wäre mir allerdings bei einem Alltagsauto, dass es sicher ist. Und da wäre ich bei einer 30 Jahre alten Brot-und-Butter-Möhre nicht so sicher. Ferner bedarf ein 30 Jahre altes Auto IMMER deutlich mehr Pflegeaufwandes, als ein neues Fahrzeug. Die Technik altert mit. Die meisten der „gepflegten Rentnerfahrzeuge“ haben aufgrund der (v.a. in den letzten Jahren vor dem Verkauf) sehr geringen Fahrleistung zahlreiche Standschäden, die dann nach und nach im plötzlichen Alltagsbetrieb augenfällig werden. Verschlissene Fahrwerksgummis, Durchgerostete Auspuffanlagen, spröde Dichtungen u.s.w. kosten auch Geld.
Bei japanischen Autos sind viele Teile schon nach deutlich weniger als 30 Jahren zudem nicht mehr zu bekommen.
Als H-Fahrzeug für den Alltag würde für mich somit nur ein durchgängig gewarteter und immer wieder genutzter Mercedes in Frage kommen. Z.B. ein 280 SE von 1981, Serie W126, kann bei guter Pflege leicht 500.000 Km schaffen. Wenn ich nun ein gepflegtes Fahrzeug mit 200.000 Km für ca. 4.000 Eur kaufe, ist die Chance recht hoch, dass ich mit 500-1.000 Eur Wartung im Jahr davon komme und noch dazu vergleichsweise sicher und komfortabel unterwegs bin. Und das noch über deutlich mehr als 1-2 Jahre, nach denen ich den alten Mazda dann aufgrund diverser Verschleißerscheinungen wegwerfen muss.
Gruss,
M.