Definition :Niederenthalpie Lagerstätte

Hallo, ich arbeite gerade an einem Referat über Goethermie, und bin grad bei der Einteilung der Geothermiequellen in oberflächennah/tief hoch/niederenthalpie, allerdings hab ich im I net keine Definition von niedernthalpie gefunden außer die bei wiki:

"Niederenthalpie-Lagerstätten
In nichtvulkanischen Gebieten können die Temperaturen im Untergrund sehr unterschiedlich sein. In der Regel sind jedoch, wenn für die Nutzung höhere Temperaturen gebraucht werden als sie mit flachen Bohrungen zu erschließen sind, tiefe Bohrungen notwendig. Für eine wirtschaftliche Stromerzeugung sind Temperaturen über 100 °C erforderlich. Liegen diese in einem Aquifer vor, so kann aus diesem Wasser gefördert, abgekühlt und reinjiziert werden. Man spricht dann von Hydrothermaler Geothermie. Ist das Gestein, in dem die hohen Temperaturen angetroffen wurden, wenig permeabel, so dass aus ihm kein Wasser gefördert werden kann, so kann dort Wasser in einem künstlichen Risssystem zirkuliert werden. Dieses Verfahren wird als Petrothermale Geothermie bezeichnet. Eine weitere Möglichkeit, bei der allerdings vergleichsweise wenig Energie extrahiert wird, ist eine tiefe Erdwärmesonde, wobei das Wasser nur innerhalb der Sonde zirkuliert (Geschlossenes System).

Generell werden im Bereich der tiefen Geothermie drei Arten der Wärmeentnahme aus dem Untergrund unterschieden:

Hydrothermale Systeme:
im Untergrund vorhandene Thermalwässer zirkulieren zwischen zwei Brunnen über vorhandene natürliche Grundwasserleiter (Aquifere).
Petrothermale Systeme, oft auch HDR-Systeme (Hot-Dry-Rock) genannt: mit hydraulischen Stimulationsmaßnahmen werden im trockenen Untergrund Risse und Klüfte erzeugt, in welchen künstlich eingebrachtes Wasser oder superkritisches CO2 zwischen zwei tiefen Brunnen zirkuliert.
Tatsächlich ist die Annahme, bei diesen Temperaturen und Tiefen trockene Gesteinsformationen vorzufinden, nicht korrekt. Aus diesem Grund existieren auch verschiedene andere Bezeichnungen für dieses Verfahren: u. a. Hot-Wet-Rock (HWR), Hot-Fractured-Rock (HFR) oder Enhanced Geothermal System (EGS). Eine neutrale Bezeichnung ist Petrothermale Systeme.
Tiefe Erdwärmesonden: das Wärmeträgermedium zirkuliert in einem geschlossenen Kreislauf innerhalb einer Bohrung in einem U-Rohr oder einer Koaxialsonde.
Welches der in Frage kommenden Verfahren zum Einsatz kommt, ist von den geologischen Voraussetzungen am Standort, von der benötigten Energiemenge und dem geforderten Temperaturniveau der Wärmenutzung abhängig. Derzeit werden in Deutschland fast ausschließlich hydrothermale Systeme geplant. HDR-Verfahren befinden sich in den Pilotprojekten in Bad Urach und in Soultz-sous-Forêts im Elsass und in Basel in der Erprobung. In SE-Australien (Cooper Basin, New South Wales) ist seit 2001 ein kommerzielles Projekt im Gange (Firma Geodynamics Limited).

Hydrothermale Systeme [Bearbeiten]Für die hydrothermale Geothermie werden in großen Tiefen natürlich vorkommende Thermalwasservorräte, sogenannte Heißwasser-Aquifere (wasserführende Schichten) angezapft. Die hydrothermale Energiegewinnung ist je nach Temperatur als Wärme oder Strom möglich.

Petrothermale Systeme [Bearbeiten]
Das Prinzip der Nutzung der Geothermie aus heißem dichtem Gestein (HDR), siehe auch 'Petrothermale Systeme’Gesteine in größerer Tiefe weisen eine hohe Temperatur auf. Sofern die Gesteine nahezu wasserfrei sind, kann die darin gespeicherte Energie zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden (Hot-Dry-Rock-Systeme: HDR). Um die Wärme dieser Gesteine nutzen zu können, müssen sie von Wasser als Wärmeträger durchflossen werden, das die Energie anschließend an die Oberfläche bringt.

Das in der Tiefe vorhandene heiße Gestein wird über Bohrungen erschlossen. Hierbei gibt es mindestens eine Förder- und eine Verpressbohrung, welche durch einen geschlossenen Wasserkreislauf verbunden sind. Zu Beginn wird Wasser mit enorm hohem Druck in das Gestein gepresst (hydraulische Stimulation); hierdurch werden Fließwege aufgebrochen oder vorhandene aufgeweitet und damit die Durchlässigkeit des Gesteins erhöht. Dieses Vorgehen ist notwendig, da sonst die Wärmeübertragungsfläche und die Durchgängigkeit zu gering wären. Das so geschaffene System aus natürlichen und künstlichen Rissen bildet einen unterirdischen, geothermischen Wärmeübertrager. Durch die Injektions-/ Verpressbohrung wird Wasser in das Kluftsystem eingepresst, wo dieses zirkuliert und sich erhitzt. Anschließend wird es durch die zweite Bohrung, die Produktions-/Förderbohrung, wieder an die Oberfläche gefördert.

Tiefe Erdwärmesonden [Bearbeiten]Die tiefe Erdwärmesonde ist ein geschlossenes System zur Erdwärmegewinnung. Sie besteht aus einer 2000 bis 3000 m tiefen Bohrung, in der ein Fluid zirkuliert. In der Regel ist das Fluid in einem koaxialen Rohr eingeschlossen: Im Ringraum der Bohrung fließt das kalte Wärmeträgerfluid nach unten, um anschließend in der dünneren eingehängten Steigleitung erwärmt wieder aufzusteigen. Derartige Erdwärmesonden haben gegenüber offenen Systemen den Vorteil, dass kein Kontakt zum Grundwasser besteht. Sie sind an jedem Standort möglich. Ihre Entzugsleistung hängt neben technischen Parametern von den Gebirgstemperaturen und den Leitfähigkeiten des Gesteins ab. Sie wird jedoch nur einige hundert kW betragen und somit wesentlich kleiner sein als bei einem vergleichbaren offenen System. Dies liegt daran, dass die Wärmeübertragungsfläche mit dem Gebirge sehr klein ist, da sie nur der Mantelfläche der Bohrung entspricht.

Neue tiefe Erdwärmesonden werden zurzeit (2005) in Aachen (SuperC der RWTH Aachen) und Arnsberg (Freizeitbad Nass) gebaut.

Alternativ zur Zirkulation von Wasser (eventuell mit Zusätzen) in der Erdwärmesonde sind auch Sonden mit Direktverdampfern (Wärmerohre oder aus dem Englischen Heatpipes) vorgeschlagen worden. Als Arbeitsmittel kann entweder eine Flüssigkeit mit einem entsprechend niedrigen Siedepunkt verwendet werden, oder ein Gemisch beispielsweise aus Ammoniak und Wasser. Eine derartige Sonde kann auch unter Druck und dann beispielsweise mit Kohlendioxid betrieben werden. Heatpipes können eine höhere Entzugsleistung erreichen als konventionelle Sonden, da sie auf ihrer gesamten Länge die Verdampfungstemperatur des Arbeitsmittels haben können. Durch die Isolierproblematik bei höheren Wasserdrücken ist der eigentliche Wärmeverlust im Bereich von 0 bis 1000 m. festzustellen. Selbst gute PU-Schäume verhindern nicht das hineindiffundieren von Wassermolekülen. Das Beste wäre eine Vakuumrohrummantelung für den Vor- und Rücklauf."

Da geht es ja nur um verschiedene Methoden/geräte um die Wärme an die Erdoberfläche zu befördern ( Erdwärmesonde, Perothermal etc), was ist jetz aber eigentlich eine Niedernethalpie Lagerstätte?

Hallo Dominic

"Niederenthalpie-Lagerstätten
In nichtvulkanischen Gebieten können die Temperaturen im
Untergrund sehr unterschiedlich sein. In der Regel sind
jedoch, wenn für die Nutzung höhere Temperaturen gebraucht
werden als sie mit flachen Bohrungen zu erschließen sind,
tiefe Bohrungen notwendig. Für eine wirtschaftliche
Stromerzeugung sind Temperaturen über 100 °C erforderlich.
Liegen diese in einem Aquifer vor, so kann aus diesem Wasser

Aus dem zitierten Text geht natürlich nichts weiter über das Thema hervor. Aber hier siehst Du den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Wenn Du die Definition der Enthalpie als Wärmeinhalt eines Stoffes verstehst, dann bezieht sich das auf das Material des Untergrunds.
Die höchsten Werte findest Du auf Lanzarote im Timanfaya, dort herrschen in ca. 1m Tiefe b ereits Temperaturen um 200°C, die auch abgreifbar sind (hohe Enthalpie).
Dagegen sind in normalen Gebirgen die Bedingungen sehr unterschiedlich. Du kannst im Abstand von 50 m völlig differente Bereiche treffen, dies bessert sich mit zunehmender Tiefe.
Ich vermute, dass unsere Verhältnisse in ca. 1000 bis 2000 m Tiefe als Nieder-enthalphie Gebiet bezeichnet werden. Im Gegensatz dazu gibt es die Geothermalen Punkte, die deutliche höhere Energie Inhalte aufweisen.

Vielleicht hat das geholfen.
Gruß
Rochus

Vielen Dank für die Antwort

Also vereinfacht gesagt:
hochenthalpie----> höhere temperaturen als normal in geringer tiefe , wegen vulkanischer Aktivität.(wärmeanomalie),somit „hohe temperaturdes Bodens“.

niederenthalpie—> normaler boden, keine Vulkanaktivität , Temperatur ist unter der Erde nicht deutlich anders als normal ( Richtwert pro 100m richtung erdinneres- 3°C wärmer), somit " niedere temperatur" des bodens.

Kann man das so sagen?

Danke, Gruß Dominic

Hallo Dominic

Jau, kann man so sagen.
Wobei es sich nicht auf spezifische Tiefen, Dichten oder Formen bezieht.
Ein Ziegel hat eine niedrigere Enthalpie als ein Schamotte Stein, wenn beide mit gleicher Energie erwärmt wurden. Schamotte hält besser die Energie, das ist eine Möglichkeit, die andere ist, eine bestimmte Stelle wird laufend mit höherer Energie versorgt als in der Umgebung.
Übertragen gesehen, ist wie mit Schwämmen, es gibt welche, die viel Flüssigkeit halten, und welche die weniger können. Dementsprechend kannst Du aus den guten Haltern mher Flüssigkeit pro Raumeinheit abziehen.
Gruß
Rochus

Kann man das so sagen?

Danke, Gruß Dominic