Degussa

RBBtext Bln 30.10. 15:42:12

Nachrichten

Degussa-Chef bei Thierse

Der Vorstandsvorsitzende der Degussa
AG, Felcht, hat den Ausschluss der Fir-
ma vom Bau des Berliner Holocaust-
Mahnmals bedauert.

Die Entscheidung werde respektiert,
sagte Felcht nach einem Gespräch mit
dem Vorsitzenden der Mahnmal-Stiftung,
Bundestagspräsident Thierse. Das Stif-
tungskuratorium lehnte ein Degussa-Pro-
dukt zum Schutz des Mahnmals vor Graf-
fiti ab, weil der Name der Firma mit
dem Holocaust verbunden ist. Eine De-
gussa-Tochterfirma lieferte das Giftgas
Zyklon B, mit dem in der NS-Zeit Milli-
o-nen Juden in den Gaskammern der Kon-
zentrationslager ermordet wurden.
gruss > 120

Hi!

…und ich dachte, das Mahnmal sollte genau dem entgegengesetzten Zweck dienen. Nämlich der Erinnerung und v.a. der wegbereitung für eine tolerantere Zukunft.
Naja, war wohl ein Trugschluß.

Oder kann mir jemand von Euch glaubhaft darlegen, was die heutige Firma Degussa mit dem 3. Reich zu tun hat?

Grüße,

Mathias

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo DrHand,

das ist wieder einmal ein „Geniestreich“ der Gedenkdomina Lea Rosh (wie war noch mal ihr buergerlicher Name? :smile: und weiteren Gedenkleuten. Offenbar haben sie die Ausschreibungsvertraege nicht durchgelesen, da steht laut Firma Efinger und Albani (EAG) schon lange drin, dass Degussa-Produkte genutzt werden sollen. Auch hatte der Architekt Eisenmann keine Einwaende gegen Degussa. Es war eine Tochterfirma , die dereinst Zyklon-B herstellte, vor 55 Jahren! Nun auch noch zu ueberlegen, ob die Anti-Graffiti-Impraegnierung einiger Hundert Betonstelen, die bereits mit dem Degussa-Mittel behandelt wurden, noch entfernt werden kann, ist ein Schildbuergerstreich aus dem Lehrbuch. Das vielleicht gerade Degussa mitarbeiten sollte, eben weil eine Tochterfirma vor 55 Jahren Zyklon-B herstellte, faellt dem Kuratorium natuerlich nicht ein. Gedenkdominas haben wieder ihr Podium.

btw, ernsthaft, wie war noch mal der buergerliche Name von Lea Rosh?

viele gruesse, peter

Oder kann mir jemand von Euch glaubhaft darlegen, was die
heutige Firma Degussa mit dem 3. Reich zu tun hat?

Hallo Mathias,

ich geh noch einen Schritt weiter: Es ist eine der wenigen Firmen, die Ihre Vergangenheit aufgearbeitet hat. Die Ihre Archive geöffnet hat und die sofort bereit war einen Beitrag zum symbolischen Ausgleich der Schuld zu leisten.

Aber wenn die Opfer das hier nicht wollen…

Unverständnis meinerseits… aber nicht meine Entscheidung.

Gruß Ivo

Hallo Lego,

Edith Rosh, soweit ich weiß.

Sachlich stimme ich Dir gerne zu. Das Bild dieser Rosh und ihrer Aktionen wird auch für etliche weitere Jahre der Würde des Denkmals empfindlich schaden.

Mit freundlichem Gruß,

Wolfgang Berger

Hallo Peter,

das ist wieder einmal ein „Geniestreich“ der Gedenkdomina Lea
Rosh (wie war noch mal ihr buergerlicher Name? :smile: und
weiteren Gedenkleuten. Offenbar haben sie die
Ausschreibungsvertraege nicht durchgelesen, da steht laut
Firma Efinger und Albani (EAG) schon lange drin, dass
Degussa-Produkte genutzt werden sollen. Auch hatte der
Architekt Eisenmann keine Einwaende gegen Degussa. Es war eine
Tochterfirma , die dereinst Zyklon-B herstellte, vor
55 Jahren! Nun auch noch zu ueberlegen, ob die
Anti-Graffiti-Impraegnierung einiger Hundert Betonstelen, die
bereits mit dem Degussa-Mittel behandelt wurden, noch entfernt
werden kann, ist ein Schildbuergerstreich aus dem Lehrbuch.
Das vielleicht gerade Degussa mitarbeiten sollte, eben weil
eine Tochterfirma vor 55 Jahren Zyklon-B herstellte, faellt
dem Kuratorium natuerlich nicht ein. Gedenkdominas haben
wieder ihr Podium.

btw, ernsthaft, wie war noch mal der buergerliche Name von Lea
Rosh?

Sie heisst von Geburt an Edith Rohs, geb. 1936 in Dahlem/Berlin. Zumindest so lt. Eingabe des Namens im Internet zu finden.

Gruss Günter

Hi!

…mal abwarten, wer nun den Auftrag bekommt, vielleicht versteht man das dann besser…

Grüße,

Mathias

Hi!

…mal abwarten, wer nun den Auftrag bekommt, vielleicht
versteht man das dann besser…

Hi,

lustigerweise hat Degussa ja gar keinen Vertrag mit dem Mahnmalkonsortium.
Den Auftrag für die Imprägnierung hat eine kleine Firma irgendwo in Norddeutschland, die das Degussaprodukt nur verwendet.
Für die Firma ist der Auftrag in Höhe einer halben Million existentiell, und die werden im Zweifel klagen. Bin gespannt wie das ausgeht.

Max

Hi!

…mal abwarten, wer nun den Auftrag bekommt, vielleicht
versteht man das dann besser…

Hi,

lustigerweise hat Degussa ja gar keinen Vertrag mit dem
Mahnmalkonsortium.
Den Auftrag für die Imprägnierung hat eine kleine Firma
irgendwo in Norddeutschland, die das Degussaprodukt nur
verwendet.
Für die Firma ist der Auftrag in Höhe einer halben Million
existentiell, und die werden im Zweifel klagen. Bin gespannt
wie das ausgeht.

Im Zweifel wird man versuchen, den Auftrag an ein „sauberes“ UNternehmen zu geben, vorher könnte man ja noch antisemitische Tendenzen beim Inhaber feststellen, um das zu rechtfertigen.

Interessant ist allerdings, dass es ein solches Schutzprodukt offenbar nur von Degussa gibt. Falls man den Schutz also weglassen würde, könnte man dauerhaft Graffiti auf das Mahnmal sprühen.
Dies wiederum könnte dieses Bollwerk der Selbstkasteiung allerdings nur verschönern…

Grüße,

Mathias

Hallo Mathias,

Interessant ist allerdings, dass es ein solches Schutzprodukt
offenbar nur von Degussa gibt. Falls man den Schutz also
weglassen würde, könnte man dauerhaft Graffiti auf das Mahnmal
sprühen.

Das stimmt nicht. Interessanter ist in diesem Zusammenhang viel eher noch die Tatsache, dass es eine schweizer Firma gibt mit einem schlechterem Konkurrenzsystem. Schlechter weil: Bei der Degussa reicht eine Impraegnierung, um immer wieder Graffiti zu entfernen. Beim schweizer Produkt hingegen entfernt man den Schutzbelag mit dem Graffiti und muss den Antigraffitischutz neu auftragen, waere also ein Dauerauftrag :smile:

viele gruesse, peter

Hi!

Interessant ist allerdings, dass es ein solches Schutzprodukt
offenbar nur von Degussa gibt. Falls man den Schutz also
weglassen würde, könnte man dauerhaft Graffiti auf das Mahnmal
sprühen.

Das stimmt nicht. Interessanter ist in diesem Zusammenhang
viel eher noch die Tatsache, dass es eine schweizer Firma gibt
mit einem schlechterem Konkurrenzsystem. Schlechter weil: Bei
der Degussa reicht eine Impraegnierung, um immer wieder
Graffiti zu entfernen. Beim schweizer Produkt hingegen
entfernt man den Schutzbelag mit dem Graffiti und muss den
Antigraffitischutz neu auftragen, waere also ein Dauerauftrag

-)

…für den wer bezahlt?

Naja, was soll´s. Meine Meinung zum Thema ist ja nun hinlänglich bekannt, ich spare mir daher weitere Ausführungen.

Grüße,

Mathias