Dehnungsfugen - worauf achten?

Hallo!
Was ist bei Dehnungsfugen zu beachten, wenn Fliesen auf Holzuntergrund (Bad, teilweise Dielen, teilweise Spanplatten) mit elektrischer Fußbodenheizung verlegt werden? Gilt das gleiche wie bei einem Zementestrich-Untergrund? Danke für ihre Hilfe.

Ich halte das für nicht ganz unkritisch. Da muss ein Fachmann dran oder zumindest brauchst Du einen Fachverkäufer, der selbst mal Fliesen gelegt hat und weis von was er spricht. Ein Baumarkt reich da nicht. Du hast keine Freude, wenn Du eine Kleinigkeit übersiehst und alles wieder raus muss oder wenn es nicht funktioniert. Ich will nicht pessimistisch sein. Aber alles gut durchdenken und die Fachleute vor Ort konsultieren.
Ganz wichtig: sorgfältig arbeiten.
Die verschiedenen Materialien haben unterschiedliches Ausdehnungs- verhalten. Gerade bei Holz ist es wichtig, dass nie nie nie Wasser oder Feuchtigkeit eindringt.
An den Anschlussstellen zu aufsteigenden Wänden sollte die Dehnungsfuge (5 bis 10 mm) frei von Verunreinigungen sein.
Hier gibt es elastische Gummibänder, welche mit einem Zweikomponenten- Anstrich (meist grau), auch elastisch, eingearbeitet werden. Der Anstrich kommt unter und über das Band. Auch die Materialübergänge(Diele / Spanplatte) würde ich mit diesem Band abdecken. Dann alles vollflächig mit dieser Gummifarbe versiegeln, mindesten zwei Mal.Es entsteht praktisch eine dichte Wanne.
(Auch unter die Fliesen in der Duschecke kommt diese Farbe. Fliesen sind nämlich nicht wasserdicht!)
Dielen haben eine größere Ausdehnung als Spanplatten. Genau an dieser Übergangsstelle sollte eine Fuge zwischen zwei Fließen sein. Diese Fuge nicht mit Fugenmaterial ausfugen, sondern zunächst offen lassen. Dann mit farbigem Silikon elastisch ausfugen.
Hast Du einen Fachmann, der Dir über die Schulter schaut?
Viel Erfolg
HHK

Hallo,

am Besten wäre es, wenn du über die ganze Fläche
Vediplatten verklebst und gleichzeitig verschraubst.
Dann kannst du die Fliesen ganz normal mit Fugematerial verfugen,
die Innenecken solltest du silikonieren.

Grüße

hi,

bleibt nur zu hoffen, das der Aufbau nicht nur hingepfuscht wurde.

Bei den Dehnfugen ist nichts anders. Diese liegen bereits über der Abdichtung und dienen nur noch dem Bewegungsausgleich.

Die Fugen müssen Frei von Kleber und Fugmasse sein.
Eine 3 Flanken-Haftung ist zu vermeiden, sonst reißt die Fuge bei Beanspruchung, daher Fugenband verwenden.

grüße
lipi

Servus, kann ich nicht beantworten, da müsste ich ein Foto der Situation sehen und dazu eine genaue Beschreibung bez. Skizze des gesamten Fussboden Aufbaues. Lg. Franz

Holzdielen sind ein ungeeigneter Untergrund für Fliesen, bei Spanplatten hängt es davon ab, welche Dicke, welche Verlegung, welcher Untergrund, welche Spannweite - lässt sich also nicht pauschal sagen.
Prinzipiell bei einem solch fragwürdigen Untergrund: Lieber eine Entkopplungsbahn (schlüter ditra o. glw.) auf diesen Untergrund aufbringen. Entweder unterhalb oder mit dieser Bahn die Flächenabdichtung zu den Wänden realisieren (erscheint mir gerade bei Holz als UK wichtig). Dann die el. FBH im Mörtelbett der Fliesen auf der Entkopplungsbahn verlegen.
Wenn man das so macht, sollte auf Dehnungsfugen in einem normal grossen Bad eigentlich verzichtet werden können. Bewegungsfugen wären etwas anderes (auf diese müsste man eingehen und dort ein Bewegungselement in der Entkopplungsbahn vorsehen und auch den Belag darüber trennen) und der Randanschluss ist damit auch nicht gemeint.

Guten Abend,

ups da muß ich leider passen. Werde mal mein Profil bei wer weiss was anpassen.

Schönen Abend

Tobias halter

Hallo Ludwig EVA
Deine Frage kann ich leider nicht beantworten. Mir fällt nur dazu ein, das ich den Hersteller der Fußbodenheizung kontaktieren würde um von Ihm Rat
zu holen.

Hallo,
das ist natürlich eine gefährliche Kombination.Da sich Fliesen, Fliesenkleber und Fugenmasse bei Temperaturen um die 25 - 30°C eher weniger ausdehnen, ist der Untergrund mehr das Problem. Daher ist es wichtig das man den Fliesenaufbau vom Untergrund (Holz) entkoppelt. Dafür gibt es im Baumarkt entsprechende Gaze, welche man vor dem Fliesen relativ lose auf den Holzfussboden aufbringt. Wichtig ist das das Holz sich ausdehnen kann. Daher sollte der Holzfussboden nicht knirsch an den Wänden anliegen. Da währe eine Dehnungsfuge von mindestens 10mm ringsherum angebracht, welche man mit einem dehnungsfähigen Material (Dämmwolle o.ä.) ausfüllen kann. Wenn man dann den Fliesen ringsherum auch ein wenig Platzlässt (2-3mm) kann eigentlich nichts mehr passieren. Es kommt natürlich auch auf die Raumgrösse an. Bei Räumen über 20m² sollte man schon über eine Dehnungsfuge auch im Fliesenbereich nachdenken.

Hi Ludwig,
… auf keinen Fall ! ! !
Wenn Du auf Holzböden Fliesen verlegen willst, solltest Du vorher alle losen, bzw. beweglichen Stellen so gut wie möglich festschrauben.
Dann solltest Du den Holzboden mit einem wasserdichten Anstrich versehen und dafür sorgen, dass später nirgends Feuchtigkeit eindringen kann. Zur Not die Fugen und auch die Ixelfugen mit geeigneten Materialien schliessen.
Nun kannst Du einen Ausgleich für Holzböden (gibt es beim Fachhändler) einbringen.
Um auf „Nummer sicher“ zu gehen verlege ich auf dem Ausgleich noch ein Entkopplungssystem.
Mit einem solchen Aufbau bekommst Du keinen Probleme und hast an Deiner Fliese lange Freude.
Kleber und Fuge sollte aber trotz alle Dem „Flex“ sein.

Viel Erfolg wünscht:
„der liebe Fliesenleger“
aus Berlin :smile: