Ist das der Walz, der schon so oft aller Welt
Hoffnung gemacht hat, wenn er schmetternd verkündete, er würde
hier nie wieder etwas schreiben?
Deine (religiösen) Fantasien sind nur insofern anzuerkennen, als du ein Fragezeichen dahinter setzt. Ich habe mir mal die Mühe gemacht, nach einem User namens Walz zu suchen und dachte zuerst an den schwulen, schwäbischen Friseur, der in Berlin unter u. a. die mächtigste Frau der Welt frisur-technisch so aufzubauen versucht, dass die Frau den ästhetischen Bedürfnissen der Volks- und Wählermassen näher rückt. Da habe ich keinen Udo Walz gefunden, den seine Ambitionen hier in dieses Brett der Religionswissenschaft getrieben hätten. Statt dessen sind von einem gewissen Claus J. Walz (abgekürzt CJW) zahlreiche Posts zu finden, die ich zum Teil flüchtig durchgelesen habe. Nun, dazu kann ich nur sagen, dass dieser Mann trotz seiner kritischen Haltung noch nicht radikal genug ist, sondern immer noch (weitgehend unbewusst) kulturelle Werte mit sich herumschleppt, die er versucht, hier auszuagieren, evtl. aus dem Bedürfnis heraus, sich selbst den Bauch zu kitzeln.
Ich bin aber sehr viel radikaler als dieser Walz, und vor allem sehr viel konsequenter, denn ich freue mich, wenn es den dogmatischen Gläubigen, denen es nur um den Erhalt ihrer eingebildeten Identität geht, deren unbewusster Bindungskraft an das Massenphänomen der Religionszugehörigkeit entblößen zu können, weil diese dogmatischen Gläubigen gar nicht selbst-bewusst und selbst-erkennend „wissen“, warum sie überhaupt so sehr mit diesem gleichgeschalteten Haufen von Gläubigen als blinde Schafe mitlaufen. Sie wissen es ganz einfach nicht „warum“. Und weil sie keine rationalen Gründe dafür „wissen“, verteidigen sie ihre Identität durch diese Massenideologien, die keine selbst-konstruierte individuelle Identität ist, sondern eine traditionell vorgeschriebene ist, mit äußerst radikalen Mitteln, von persönlichen Beleidigungen angefangen bis hin zu Mord und Totschlag und Kriegshandlungen zur Verteidigung ihrer Massen-Identität, aber „wissen“ nicht, warum und wieso.
Ich gebe dem zur Debatte stehenden User Walz aber insofern recht, dass dies hier eine Art intellektueller Kindergarten ist, wofür es sich nicht wirklicht lohnt, gegen die Gläubigen zu polemisieren, weil es mir im Endeffekt völlig wurst ist, was einer glauben möchte, es ist nur ein Ärgernis, was den Reiz auslöst, hier ab und zu einen Einwurf zu machen und einer allzu dumpfen unbewussten religiösen Dogmatik zu widersprechen. Meine äußerst bescheidene Motivation ist es, darauf hinzuweisen, dass die Menschheit seit Jahrtausenden ein falsches Weltbild mit sich herumschleppt, das immer noch aus den Urzeiten der Vergangenheit stammt (von Demokrit über Platon zum Christentum, zu Newton, Galilei, Descartes, Bacon, Locke usw.) und das in seinen Grundannahmen noch immer in der heutigen Wissenschaft herumgeistert.
Davon hat die Masse aller Gläubigen in diesem Brett allerdings keine Ahnung. Der Einzige, der wirklich durchblickt ist der Metapher, von dem ich rückwärts zahlreiche Posts gelesen habe, und den ich für einen religös motivierten Sprachanalytiker halte, der sich zuweilen Klischees und Dogmatismus gezielt aneignet, um damit persönlich zu punkten, mit seiner Vielzahl von Sternchen, die ihm zu einem guten Selbstbild verhelfen sollen, wobei er im Endeffekt ein Agnostiker bleibt. Für ihn sind die religiösen Dogmen ein Spiel bzw. ein Erbe aus der Menschheitsgeschichte, nicht ein wirklicher Glaube, sondern eben immer nur eine Metapher.
Lebensspiel