Deismus vs. Theismus

Hallo,
wenn wir schon bei Gott sind:

Im Deismus gibt es bei der Schöpfung Gesetze, die keinen  lenkenden Gott mehr benötigen.
Beim Theismus gibt es einen Gott, der alles lenkt. Natürlich stark verkürzt.

Hat der theistische Gott die Naturgesetze gemacht, um die Kraft/Macht für den Rest zu haben oder handelt es sich dabei um eine Mischform mit einer weitere Kategorie, dem „Detheismus“?
Kein Quatsch, sondern ernstgemeinte Frage.

Gruß
Castiglio

Hallo,

wenn wir schon bei Gott sind:
Im Deismus gibt es bei der Schöpfung Gesetze, die keinen
lenkenden Gott mehr benötigen.
Beim Theismus gibt es einen Gott, der alles lenkt. Natürlich
stark verkürzt.

Hat der theistische Gott die Naturgesetze gemacht, um die
Kraft/Macht für den Rest zu haben oder handelt es sich dabei
um eine Mischform mit einer weitere Kategorie, dem
„Detheismus“?

die Annahme (Vorstellung ) daß Gott IST, ist I.R.eine Glaubensfrage.
Wie dieses Vorstellung gestaltet wird auch.
Du stellst deine Frage so, als wäre sie beantwortbar in dem Sinne, daß hier objektive
Aussagen gemacht werden könnten.

Die Begriffe sind im allgemeinen gesetzt, aber im Detail unterschiedlich interpretiert.
So wäre auch deine begriffliche Neuschöpfung (du bist wohl davon begeistert und
möchtest dies diskutieren) nur für irgendein Bla Bla gut,ohne daß es irgendetwas
leistet, also „Erkenntnisse“ (worüber) bringt.

Wenn jemand für sich die Wahrscheinlichkeit daß „Gott IST“ (Jahwe) annimmt , so ist
jedes Bild davon für die Katz, es sei denn er sagt - ich glaube den Vorgaben dieser oder
jener Religion oder Lehre.
Natürlich kann und darf (und macht) jeder sich ein eigenes „Gottesbild“ wenn er denn
kein Atheist ist, aber dies „verifizieren“ zu wollen durch irgendeinem Disput geht garnicht.

Gruß Viktor

Hallo,

Im Deismus gibt es bei der Schöpfung Gesetze, die keinen lenkenden Gott mehr benötigen.

Das ist nur teilweise richtig. Allgemein umfaßt dieser Begriff eine religiöse Auffassung, bei der die Götter keinerlei aktives Interesse am Geschick der Menschen haben, und deshalb auch nicht steuernd oder helfend eingreifen. Das bezog sich in der Aufklärungsphilosophie des 17./18. Jhdts, als dieser Begriff auftauchte, nicht nur auf Religionen mit Schöpfergöttern und deren Verhalten zu ihrer Schöpfung. Prototypisch war (und ist) damit die religiöse Auffassung des späten Hellenismus (Epikur, Stoa) beschrieben. Die Götter kümmern sich nicht um die Menschen, und reagieren auch nicht.

Die Grundlage dieses Begriffes enstand jedoch schon früh in der jüdisch/christlichen Antike mit der Frage, ob die Schöpfung abgeschlossen sei (creatio finita, natura naturata), die Natur also autonom und konstant existiere, oder ob sie permanent in statu crescendi sei, die Schöpfung also auch gegenwärtig noch im permanenten Prozess sei (creatio continua, natura naturans). .

Insbesondere aber war er relevant im christlichen religiösen Kontext der neuen Interpretation von Natur und Naturgesetzen seit dem Beginn der neuzeitlichen Philosophie: Wenn nämlich offenbar Gott die Natur so geschaffen hat, daß die Natur (und zwar sowohl die natura naturata, als auch die natura naturans) immanenten Gesetzen gehorcht, sich also seit der Schöpfung einem Uhrwerk ähnlich „abspielt“ (Descartes, Leibniz), dann hat er ja nichts mehr mit seiner Schöpfung zu tun. Er hat sie in Autononie aus seiner Obhut entlassen und sie also sich selbst überlassen.

Da der Schöpfergott keinen Einfluß auf die Welt (mehr) nimmt, bzw wegen der ungeheueren Perfektion der Naturgesetze (auch wenn er diese selbst geschaffen hat), wird er nach und nach im naturwissenschaftlichen Denken ganz überflüssig und es bildet sich der konzeptionelle Kern eines neuen, naturwissenschtlich bzw naturphilosophisch begründeten Atheismus (z.B. D’Holbach: „Système de la nature ou des loix du monde physique …“, 1770). Die Brücke bildet dabei der Agnostizismus in der Form „wir können keine begründbare Aussage darüber machen, ob Gott existiert oder nicht.“ Und insofern ist aus dieser Perspektive ein Gottesbegriff (zumindest ein Schöpfergottbegriff) nicht notwendig, ja sogar überflüssig.

Und weiter hat dieser neuzeitliche Deismus eine Brückenstellung zwischen Schöpfungstheismus und naturwissenschaftlichem Atheismus.

Beim Theismus gibt es einen Gott, der alles lenkt. Natürlich stark verkürzt.
Hat der theistische Gott die Naturgesetze gemacht …?

Ja, aber nur, wenn er sich nicht nur um die menschlichen Geschicke kümmert, sondern wenn die Natur als Schöpfung dieses Gottes aufgefaßt wird. Diese Frage wird natürlich erst mit den neuzeitlichen Natur- und Naturgesetzbegriffen relevant. Und dadurch, wenn der Gott auch die Naturgesetze (wie überhaupt auch die der formalen Logik, die ja schon in der Scholastik, lange vor der neuzeitlichen Naturwissenschaft, ihre Blütezeit hatte) geschaffen hat, oder gar diese Gesetze die primäre Schöpfungstat sind, da die Natur ja durch sie gerade autonom wird, entstehen ja erst zahlreiche nicht unkomplizierte theologische Probleme, die unter anderem eben den deistischen Gottesbegriff provozierten.

Jedenfalls muß man bei diesen Begriffen, die religiöse Konzeptionen bezeichnen, unterscheiden, ob es nur um die menschliche Lebenswelt geht, oder ob der Gegenstandsbereich der neuzeitlichen Naturwissenschaften mitgemeint ist.

Auch wenn das nicht zu deiner Frage gehört: Jedenfalls liegen Deismus und Theismus nicht alleine auf dem Tablett theologisch-naturphilosophischer Alternativen: Der Pantheismus (ebenfalls am Beginn der Neuzeit vorzüglich durch den Exponenten Spinoza ausformuliert) hat(te) ganz andere Implikationen, und ebenso der theologisch noch viel bedeutendere Panentheismus, der bereits mit Pseudo-Dionysius-Areopagita (ca. 5. Jhdt) und den genialen Naturentwürfen des Johannes Eriugena (9. Jhdt) seine ersten Höhepunkte hatte.

Gruß
Metapher

Hallo VIKTOR,

Die Begriffe sind im allgemeinen gesetzt, aber im Detail
unterschiedlich interpretiert.
So wäre auch deine begriffliche Neuschöpfung (du bist wohl
davon begeistert und
möchtest dies diskutieren) nur für irgendein Bla Bla gut,ohne
daß es irgendetwas
leistet, also „Erkenntnisse“ (worüber) bringt.

Wenn Begriffe gesetzt sind, sollten sie für die Realität tauglich und nicht im Gros interpretierbar sein.
Ich habe in einer Schrift gelernt, dass in der Metaphysik - sofern es um das Göttliche geht - unterschieden werden kann zwischen Deismus, Theismus und Polytheismus.
Die Begriffe Deismus und Theismus sind von mir auf den Punkt gebracht, was gibt es da im Detail zu diskutieren?
Aber ich habe feststellen müssen, dass in unserer christlichen Welt die Naturgesetze NICHT Gegenstand göttlichen Wirkens sind, der Umgang mit den Menschen hingegen sein ,Hauptwerk’.

Glaube ich nun an den christlichen Gott, muss ich die Kategorien/Begriffe anzweifeln. Bin ich hingegen von den Kategorien der Metaphysik überzeugt, dann kann ich nicht an den christlichen Gott glauben, der keine Macht über die Naturgesetze hat.
Also befinde ich mich in einem Dilemma. Um diesem zu entkommen „erfinde“ ich eine neue Kategorie, die mir den christlichen Gott erhält und die Begrifflichkeiten ins Dilemma bringt.
Das hat nichts mit dem „Diskutierenwollen“ eines neuen Begriffs zu tun, sondern mit der Unzulänglichkeit eindeutiger Begrifflichkeiten in der Philosophie - oder der des christlichen Gottes.
Gruß

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Hallo

Die Begriffe sind im allgemeinen gesetzt, aber im Detail
unterschiedlich interpretiert.
So wäre auch deine begriffliche Neuschöpfung (du bist wohl
davon begeistert und
möchtest dies diskutieren) nur für irgendein Bla Bla gut,ohne
daß es irgendetwas
leistet, also „Erkenntnisse“ (worüber) bringt.

Wenn Begriffe gesetzt sind, sollten sie für die Realität
tauglich und nicht im Gros interpretierbar sein.

Ich habe geschrieben im Detail - oder was meinst du mit „im Gros“
Egal was - das was sein soll oder wünschenswert wäre ist etwas anderes.
Es kann nicht als Basis, als reale „Ausgangslage“ dieses Disputes herhalten in dem Sinne,
daß darauf nachvollziehbare also logische Gedanken generiert werden könnten

Ich habe in einer Schrift gelernt …

Siehste - du hast was (an) gelernt.
Reicht dies, um mir (für mich)nachvollziehbare Gedanken zu präsentieren ?

Die Begriffe Deismus und Theismus sind von mir auf den Punkt
gebracht, was gibt es da im Detail zu diskutieren?

Weil diese Begriffe eben diskutiert werden (wurden) - nicht von mir

Aber ich habe feststellen müssen, dass in unserer christlichen
Welt die Naturgesetze NICHT Gegenstand göttlichen Wirkens
sind, der Umgang mit den Menschen hingegen sein ,Hauptwerk’.

Ja, so ähnlich auch wenn da die Reichweite „christliche Welt“ nicht definiert ist.

Glaube ich nun an den christlichen Gott, muss ich die
Kategorien/Begriffe anzweifeln.

Nicht unbedingt - aber besser ist wohl, jedes Bild von Gott außen vor zu lassen.

Bin ich hingegen von den Kategorien der Metaphysik überzeugt,

Du meinst doch dies:
https://de.wikipedia.org/wiki/Metaphysik

dann kann ich nicht an den christlichen Gott glauben, der keine Macht über die
Naturgesetze hat.

Die Metaphysik ( auch begrifflich diskutiert) besagt dies so nicht. Macht über etwas haben
oder Macht gebrauchen ist etwas anderes.
So hat nach der christl.(oder den meisten rel. Vorstellungen) „Gott“ (wie auch immer) dem
Menschen einen freien Willen gegeben also ihn in die Verantwortung genommen für Vieles.
(Luther ist nicht maßgebend sondern allenfalls Jesus)
Dies bedeutet zwangsläufig, daß Gott hier auf einen Machtbereich verzichtet - es sei denn
wir geben zu, daß wir eben nicht alles können und ihn um Hilfe bitten.
Auch darf (und kann) er auch „Hilfestellung“ geben ohne uns zu fragen. Wir Christen
nennen dies i. A die göttlich Gnade.
(die ref.Theologie sieht darin auch eine erzwungene Handlung Gottes, da wir dadurch
ohne unser Zutun „erlöst“ (zum Heil finden) werden - nur Jesus weiß nichts davon, wir
hatten das Thema unlängst)

Also befinde ich mich in einem Dilemma. Um diesem zu entkommen
„erfinde“ ich eine neue Kategorie, die mir den christlichen
Gott erhält und die Begrifflichkeiten ins Dilemma bringt.

Ist Dein Dilemma nicht hausgemacht ?

Das hat nichts mit dem „Diskutierenwollen“ eines neuen
Begriffs zu tun, sondern mit der Unzulänglichkeit eindeutiger
Begrifflichkeiten in der Philosophie - oder der des
christlichen Gottes.

Ich sehe dazu keinen Handlungsbedarf und es ist schon garnicht nachvollziehbar, wie
ein neuer Begriff (der sich nur dir erschließt) dein Dilemma irgendwie bereinigen sollte.
Hast du da selbst einen (nachvollziehbaren) Anhaltspunkt ? -also keine Spekulation)

Gruß Viktor

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Hi.

die Annahme (Vorstellung ) daß Gott IST, ist I.R.eine
Glaubensfrage.

Ja.

Wie dieses Vorstellung gestaltet wird auch.

Ja.

Du stellst deine Frage so, als wäre sie beantwortbar in dem
Sinne, daß hier objektive
Aussagen gemacht werden könnten.

Ja und mit Recht.

Die Begriffe sind im allgemeinen gesetzt, aber im Detail
unterschiedlich interpretiert.

Quatscht.
Ein Begriff was taugt ist nicht interpretierbar.

Gruß Viktor

Balázs

Hallo,

Du stellst deine Frage so, als wäre sie beantwortbar in dem
Sinne, daß hier objektive
Aussagen gemacht werden könnten.

Ja und mit Recht.

Was ? Über Gott und wie ob er ist ?

Die Begriffe sind im allgemeinen gesetzt, aber im Detail
unterschiedlich interpretiert.

Quatscht.
Ein Begriff was taugt ist nicht interpretierbar.

Das ist es ja.Gerade weil sie „gesetzt“ sind, von Menschen, also keine „Naturkonstanten“
werden sie oft bei anderer Sicht auch neu zugeordnet.
Begriffe sind selten eindeutig, unumstritten. Ein großer Teil philosophischer Dispute
beinhaltet nichts anderes als eben solche „Interpretationen“. Ich kann es nicht ändern,
das ist nun mal so. Alle wissen dies, nur du bist da außen vor, wie immer.

Gruß Viktor

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Hi.

Du stellst deine Frage so, als wäre sie beantwortbar in dem
Sinne, daß hier objektive
Aussagen gemacht werden könnten.

Ja und mit Recht.

Was ? Über Gott und wie ob er ist ?

Beides.

Die Begriffe sind im allgemeinen gesetzt, aber im Detail
unterschiedlich interpretiert.

Quatscht.
Ein Begriff was taugt ist nicht interpretierbar.

Das ist es ja.Gerade weil sie „gesetzt“ sind, von Menschen,
also keine „Naturkonstanten“

Ja. Interpretiere mal den Begriff Naturkonstante.
Der taugt.

werden sie oft bei anderer Sicht auch neu zugeordnet.

Wenn Quark, dann abgeschafft.

Begriffe sind selten eindeutig, unumstritten.

Begriffe wie du richtig erkannt hast werden von uns gebildet.
Und wenn einer taugt, dann steht er nicht zu Diskussion.

Ein großer Teil philosophischer Dispute
beinhaltet nichts anderes als eben solche „Interpretationen“.
Ich kann es nicht ändern,

Manche versuchen das aber in dem sie erst mit wagen Begriffen über Gefühlen, Ahnungen, Vermutungen usw. anfangen und auf dem Denkweg bis zum Klarheit schreiten.
Geht nicht, dann Sackgasse, ab in die Tonne, nächste bitte:smile:
Die Liste des Abfalls ist zwar lang aber die Tonne ist unendlich groß.

das ist nun mal so.

Genau.

Alle wissen dies, nur du bist da außen
vor, wie immer.

Verstehe, aus deiner Sicht:smile:))

Gruß Viktor

Balázs

Quatsch und Naturwissenschaft
Moin,

Ein Begriff was taugt ist nicht interpretierbar.

Das ist es ja.Gerade weil sie „gesetzt“ sind, von Menschen,
also keine „Naturkonstanten“

das ist bei den Religionen sicher so.
Aber wenn ich sage Plancksches Wirkungsquantum oder Bolzmannkonstante oder Gravitationskonstante oder Feinstrukturkonstante, dann gibt es da keinen Interpretationsspielraum.
Sage ich ‚Gott‘, kann sich jeder einen eigenen Reim darauf machen, weil Götter Produkte der menschlichen Phantasie sind, ohne daß es objektive Entsprechungen gibt.

Begriffe sind selten eindeutig, unumstritten.

Ja, Ausnahmen hab ich oben aufgeführt.

Gandalf

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Hallo Gandalf

Ein Begriff was taugt ist nicht interpretierbar.

Das ist es ja.Gerade weil sie „gesetzt“ sind, von Menschen,
also keine „Naturkonstanten“

das ist bei den Religionen sicher so.
Aber wenn ich sage Plancksches Wirkungsquantum oder
Bolzmannkonstante oder Gravitationskonstante oder
Feinstrukturkonstante, dann gibt es da keinen
Interpretationsspielraum.

Das sind keine philosophischen oder geisteswissenschaftlichen Begriffe sondern
sondern Sachbezeichnungen, Benennungen - wie auch immer.
https://de.wikipedia.org/wiki/Begriff

Begriffe sind selten eindeutig, unumstritten.

Ja, Ausnahmen hab ich oben aufgeführt.

Du gibst nicht auf, auch wenn du noch so daneben liegst

Gruß Viktor

Zu spät
Moin,

stimmt, es war wohl zu spät am Tag als ich antwortete.
Da hab ich wohl falsch gelesen und somit falsch geantwortet.

Gandalf

Hallo,

Was ? Über Gott und wie ob er ist ?

Meine Frage zielte nicht darauf ab, ob Gott ist oder nicht, sondern auf die Begriffe, mit denen unterschiedliche Gottesvorstellungen eingeteilt werden.

Ein Begriff (der) was taugt ist nicht interpretierbar.

Mit dem Hinweis, dass jeder vom Menschen gesetzte Begriff undeutlich und umstritten ist, wird mE jede Überlegung/Diskussion abgewürgt. Für mich als halbgebildeten Laien macht das den Eindruck, dass die Wissenschaft als Begriffsentwickler nichts taugt.

Es bleibt dann übrig: Ein ernstzunehmendes Gespräch über Gottesvorstellungen ist mangels Begrifflichkeiten unmöglich. Schade eigentlich.

Und was passiert nun mit dem/den Gottesbegriff/en?

Gruß
'C.

Hallo Gandalf,

stimmt, es war wohl zu spät am Tag als ich antwortete.
Da hab ich wohl falsch gelesen und somit falsch geantwortet.

meine Anerkennung für deinen „Rückzieher“ - so gehört sich das.
Gruß Viktor

Fachtermini
Hallo,

Meine Frage zielte nicht darauf ab, ob Gott ist oder nicht, sondern auf die Begriffe, mit denen unterschiedliche Gottesvorstellungen eingeteilt werden.

Darauf hast du zumindest von mir auch Antwort bekommen. Selbstverständlich sind beides lediglich Fachtermini zur Kennzeichnung zweier unterschiedlicher Auffassungen über das Verhältnis zwischen dem jeweiligen (vorausgesetzten) Gott und
a. der Natur als dessen Schöpfung und
b. der menschlichen Lebenswelt.

Mit den unsäglichen Diskussionen, die hier von anderen ausgelöst wurden, ob solche Dinge „beantwortbar“ seien oder nicht, oder wieweit „Begriffe“ zu interpretieren seien oder nicht, hat das also gar nichts zu tun. Das eine Ding nennt man Apfel, das andere Ding nennt man Birne. Basta. Es sind schlicht die Namen für verschiedene in der Geistesgeschichte auftauchenden Positionen. Da gibt es nichts zu „interpretieren“, und es sind auch keine Glaubensfragen. Es sind nur die Namen für bestimmte Glaubensformen, bzw religionsphilosophische Positionen.

Was ich noch anfügen wollte:

  1. sind das keine Begriffe der Metaphysik (auch nicht der klassischen zwischen Aristoteles,4. Jhdt. v.u.Z., am Anfang und Christian Wolf, 18. Jhdt, am Ende), sondern Einteilungen, die in den Religionswissenschaften und der Religionsphilosophie von Bedeutung sind. Die philosophische Disziplin der Metaphysik enthielt zwar neben der Hauptkategorie „Ontologie“ und „Psychologie“, „Kosmologie“ auch die Kategorie „Theologie“ (die später unter der Bezeichnung „natürliche Theologie“ von den völlig anderen Inhalten der christlichen Theologie unterschieden wurde). Aber darin waren die hier befragten Termini nicht relevant.

  2. An die Unterscheidung „Deismus“ und „Theismus“ schließt sich nicht, wie du wohl irgendwo gelesen hast, „Polytheismus“ an (der hat mit dem Thema dieser Unterscheidungen nichts zu tun), sondern, wie ich schon erwähnte, „Pantheismus“ und „Panentheismus“.

  3. In allen diesen vier Typen von Gott-Welt(Natur)-Mensch-Beziehungen gibt es die Auffassungen der Welt bzw. der Natur als „Schöpfung“. Und wo eine „Schöpfung“ aufgefasst wird, da sind selbstverständlich die Naturgesetze ebenfalls „geschaffen“. Das war ja deine Hauptfrage. Aber dies wird erst relevant, nachdem ein präziserer Begriff von „Naturgesetzen“ überhaupt erst entwickelt war, also etwa seit der Renaissance, und auf der Basis der Logik und Mathematik der scholastischen Philosophie.

Gruß
Metapher

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Hallo,

Meine Frage zielte nicht darauf ab, ob Gott ist oder nicht, sondern auf die
Begriffe,
mit denen unterschiedliche Gottesvorstellungen eingeteilt werden.

Selbstverständlich sind beides lediglich Fachtermini zur
Kennzeichnung zweier unterschiedlicher Auffassungen über das
Mit den unsäglichen Diskussionen, die hier von anderen
ausgelöst wurden, ob solche Dinge „beantwortbar“ seien oder
nicht, oder wieweit „Begriffe“ zu interpretieren seien oder
nicht, hat das also gar nichts zu tun.

das mag sein, aber der UP versteht diese Unterscheidungen durch Begriffe welche unterschiedliche Gottes vorstellungen kennzeichnen sollen oder dies auch tun

Das eine Ding nennt manApfel, das andere Ding nennt man Birne. Basta. Es sind
schlicht die Namen für verschiedene in der Geistesgeschichte auftauchenden
Positionen. Da gibt es nichts zu „interpretieren“, und es sind auch keine Glaubensfragen.

Auch da liegst du daneben.Dies Formulierung in der Frage des UP.
Hat der theistische Gott die Naturgesetze gemacht, um die Kraft/Macht für den Rest zu haben
Ist haargenau eine Glaubensfrage. Dies kann nicht durch durch philosophische oder andere (metaphysische ? ) Betrachtungen verifiziert werden.
Der UP wollte hier einfach einen neuen Begriff generieren weil er angeblich mit den
anderen „Begriffen“ (auch wenn sie philosophisch gesetzt sind muß man so auch
irgendwie daran glauben was sonst) mit seinem „Glaubensgebäude“ nichts anfangen
kann. Sicher ist dies auch inkonsequent, weil solche Begriffe „Glauben“ nicht stützen.
Auch von ihm - an mich gerichtet:
Glaube ich nun an den christlichen Gott, muss ich die Kategorien/Begriffe anzweifeln. .

sind nur die Namen für bestimmte Glaubensformen, bzw religionsphilosophische
Positionen.

Klar, doch für den „Suchenden“ (das sind hier viele) beschreiben diese Positionen eben
(Glaubens-) Inhalt.
Diese Aussage von dir:

Mit den unsäglichen Diskussionen, die hier von anderen ausgelöst wurden, …hat das
so gar nichts zu tun.

welche der Intention der Fragestellung des UP entsprechen und nicht nur hier von
von anderen ausgelöst wurde sind jedenfalls näher dran als deine weiteren
„wissenschaftlichen“ Erläuterungen welche garnicht auf die Frage eingehen sondern
eher als „Selbstdarstellung“ erscheinen wie - „i_ch, der das studiert habe, weiß das besser als sie anderen Stümper“_
Ja- genauso kommt das rüber.

Gruß Viktor

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Dogmatische Gläubige

Mit den unsäglichen Diskussionen, die hier von anderen
ausgelöst wurden, ob solche Dinge „beantwortbar“ seien oder
nicht, oder wieweit „Begriffe“ zu interpretieren seien oder
nicht, hat das also gar nichts zu tun.

Im Groben gesehen hat es nichts damit zu tun, weil im Groben klar ist, was Begriffe meinen, das heißt was man unter einem bestimmten Etikett, das man einem Gegenstand aufklebt, versteht. Darüber gibt es ja Lexikas, die die Begriffe und ihre Bedeutung im Groben definieren, z. B. Deismus und Theismus. Wer aber damit dogmatische Machtansprüche in seiner alleinigen Interpretation beansprucht, wie gerade die Religionswissenschaft und die Scholastik, die muss man aus Prinzip andauernd infrage stellen, um ihre „Wahrheit“ zu relativieren.

Das eine Ding nennt man
Apfel, das andere Ding nennt man Birne. Basta.

Diese Argumentation ist schlichtweg Bauernfängerei. Entweder weißt du es als sogenannter „Wissenschaftler“ nicht besser, dann ist es eben DEIN Glaube an absolute unumstößliche Begriffe und ihre hundertprozentige Unumstößlichkeit DEINER eigenen Interpretationen, oder aber du weißt genau, dass innerhalb der Groben Festlegungen keine echte Fixierung existiert, spielst aber den Bluffer, um diese zielführende Intention als Täuschung bewusst zu vollziehen.

Beide Varianten sind abzulehnen.

Wenn du aber Äpfel und Birnen als real existierende Phänomene, in der physikalischen Welt, mit religiösen Spekulationen verknüpfst, ist ein Misstrauen gegen diese Art von „Wissenschaft“ unhintergehbar, denn hier werden Sichtbare Tatsachen mit Fantasien zusammengewürfelt und daraus einen Machtanspruch auf eine „Wahrheit“ von Etiketten abgeleitet, denn es ist dir natürlich selber klar, dass man nicht nur über Äpfel und Birnen als Kennzeichnungen der Begriffsdefinitionen von real existierenden Dingen endlose Diskurse führen kann darüber, welche Art von Äpfel und Birnen denn im einzelnen gemeint sind, da es endlos verschiedene Arten davon gibt und die Meinungen über bestimmte Phänomene variieren, sondern dass dies noch sehr viel unbestimmter ist in Bezug auf Deismus und Theismus.

Es sind schlicht die Namen für verschiedene in der Geistesgeschichte
auftauchenden Positionen. Da gibt es nichts zu
„interpretieren“

Gerade diese Behauptung ist entweder klägliche Unwissenheit oder aber blinder Dogmatismus, wobei die zweite Möglichkeit deshalb lächerlich ist, weil Interpretationen die
Wirklichkeit der ganzen menschlichen Geistesgeschichte als Realität widerspiegeln, fragt sich nur, warum überhaupt noch diskutiert wird, wenn nach den Dogmatikern alles geklärt ist durch festgelegte Fachtermini, die man ja im Groben teilen kann, aber sicher nicht in den Feinheiten aller Interpretationsmöglichkeiten. Begriffe ohne Interpretationen gab es noch nie und wird es auch nie geben, auch wenn „Wissenschaftler“ als dogmatisch Gläubige das so behaupten.
Lebensspiel

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Meinen Glückwunsch, mit einem derart präpotenten Geblubber hat sich hier schon lange keiner mehr eingeführt - und man ist hier schon einiges gewohnt.

Mal grundsätzlich: im wissenschaftlichen Diskurs werden Begriffe nicht „interpretiert“, sie werden als Werkzeug des Diskurses verwendet, wobei man sich (idR stillschweigend, weil selbstverständlich) auf eingeführte Definitionen bezieht. Bedarf an Lexika besteht da allenfalls für Laien, die mit speziellen Begriffen und ihrer Verwendung im wissenschaftlichen Diskurs nicht vertraut sind. Wenn man in seiner Argumentation eingeführte Begriffe (die sehr viel weniger „grob“ sind, als Du zu glauben scheinst) in einem modifizierten Sinn verwenden will, dann ist es unabdingbar, zunächst eine entsprechend modifizierte Begriffsdefinition einzuführen um klarzustellen, wovon man spricht. Der Unterschied zwischen Interpretation und Definition ist ein nicht gerade unerheblicher. Davon, dass Begriffe - genauer: ihre Definitionen - „unumstößlich“ sind, kann keine Rede sein. Jeder ist frei, Begriffe abweichend vom Standard zu definieren - nur sollte er dann seine Definition auch offenlegen, wenn er verstanden werden will. Aber das sind eigentlich Selbstverständlichkeiten …

Der inhaltliche Höhepunkt Deines Postings - wenn das nicht ernst gemeint wäre, könnte man es glatt eine kabarettistische Glanzleistung nennen - ist dieser Satz:

Wer aber damit dogmatische Machtansprüche in seiner alleinigen Interpretation beansprucht, wie gerade die Religionswissenschaft und die Scholastik, die muss man aus Prinzip andauernd infrage stellen, um ihre „Wahrheit“ zu relativieren.

Der Satz zeigt, dass Du offensichtlich nicht die geringste Ahnung hast, was Religionswissenschaft und was Gegenstand der Religionswissenschaft ist. Es sei hier nur so viel verrraten: wie in jeder Geistes- und Naturwissenschaft gibt es auch in der Religionswissenschaft keine „dogmatischen Machtansprüche“ und keine letztgültigen „Wahrheiten“. Vielleicht ziehst Du erst einmal „Lexikas“ (sic!) oder noch besser eine Einführung (etwa isbn 9783534246649 Buch anschauen) zu Rate, um zu klären, was der Begriff Religionswissenschaft „im Groben“ beinhaltet. Und wenn Du schon dabei bist, schlag mal unter Scholastik und vielleicht auch noch unter Theologie nach und versuche, Dir über die Unterschiede klar zu werden. Und dann schau auch mal unter „Dogma“ nach und überlege, was das mit Wissenschaft zu tun hat.

Abschließend noch eine Anmerkung. Du weisst nicht nur nicht, wovon Du eigentlich hier schwafelst, sondern offensichtlich auch nicht, über wen. Sich hier mit hochstaplerischem Schwachsinn einzuführen, ist eine Sache. Wäre dies nicht schon hinreichend, Dich zu disqualifizieren, so wäre es auf jeden Fall die Diffamierung von Metapher als

sogenannter „Wissenschaftler“

und

Bluffer

Und dazu muss man nicht einmal wissen, wer in RL hinter dem Nick ‚Metapher‘ steckt.

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Hallo Ralf,

Mal grundsätzlich: im wissenschaftlichen Diskurs werden
Begriffe nicht „interpretiert“, sie werden als Werkzeug des
Diskurses verwendet, wobei man sich (idR stillschweigend, weil
selbstverständlich) auf eingeführte Definitionen bezieht.

nein, dies ist so nicht immer (oder meist nicht ?) der Fall.

Wenn man in seiner Argumentation eingeführte Begriffe (die sehr viel
weniger „grob“ sind, als Du zu glauben scheinst) in einem modifizierten Sinn :verwenden will, dann ist es unabdingbar,zunächst eine entsprechend modifizierte
Begriffsdefinition einzuführen um klarzustellen, wovon man spricht.

Genau, und solches Vorgehen nennt man Interpretation.

Der Unterschied zwischen Interpretation und Definition ist ein
nicht gerade unerheblicher.

Na - so unerheblich gestaltet sich dies in Disputen aber nicht…

Davon, dass Begriffe - genauer:ihre Definitionen - „unumstößlich“ sind, kann keine Rede
sein.

Eben, und dies ist hier wohl auch angesprochen, mag die sprachliche Feinheit auch etwas
differenzierter zu präsentieren sein.
Ansonsten kann ich deinen Ausführungen weitgehend zustimmen.

Gruß Viktor

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Danke
Hallo,
danke für die Antworten, die mir meinen Denkfehler aufgezeigt und meinen Horizont über die Begrifflichkeiten erweitert haben.
Nebenbei hat es meine Erkenntnisse über die hier Schreibenden erweitert. Bei manchen Einwürfen wurde bei mir der Eindruck erweckt, als sei ich als Fragender etwas dusselig. Das ist eigentlich nicht notwendig, weil ich ja weiß, dass ich Fragender bin und kein Experte.
Ein weiterer Eindruck bei mir ist der, dass die Fragen von Unwissenden dazu dienen, hier im Brett eigene Brett-interne Gefechte zu führen, was ganz unterhaltsam ist, aber nicht immer zur Klärung der Frage beiträgt.
Sei`s drum. Ich habe etwas gelernt (auch mal ohne Buch), und das ist wohl die Hauptsache an dieser Stelle - für mich jedenfalls.
Noch einmal ein Danke in die Runde und bis zur nächsten Frage.
Gruß
C.

Ich vertrete kein Dogma, das du als „dogmatisches Geschwätz“ in deiner Rolle als Glaubensvertreter einer weltweit operierenden Religionsgemeinschaft diffamierst, sondern ich relativiere jeglichen Dogmatismus als Massenideologie, die durch ihre lebensfeindlichen Lehren das wirkliche Leben andauernd sabotiert. Das gilt für alle Weltreligionen, die einst für Blinde von den Gleichblinden erfunden wurden, vor Tausenden von Jahren, zu einer Zeit, als die Menschheit noch nicht in der Lage war, bessere Lebensstrategien zu entwickeln. Die Blinden glaubten an eine „Erlösung“ der blinden Blindenführer, von denen Buddha nur einer war.

Hätte der Buddha die Fähigkeit zu logischem Denken besser beherrscht, hätte er erkennen müssen, dass es völlig gleichgültig ist, ob man jahrelang sich ein „Nirwana“ als konstruiertes religiöses Ideal rein geistig einbildet und seine natürlichen Bedürfnisse dadurch nur als asketisches Ideal extrem reduziert bzw. aus Gründen der dogmatischen Lehre zwanghaft verleugnen muss - oder man das genaue Gegenteil erstrebt, in seinem Lebenssinn, wie zum Beispiel die volle Bejahung aller natürlichen individuellen Bedürfnisse, weil das Leid, das der Grundpfeiler dieses religiösen Dogmatismus ist, die Gläubigen ebenso real befällt wie diejenigen, die das Gegenteil dieser Utopie ausleben. Der dogmatische Glaube an das „Nichts“ kann das Leid nicht verhindern, aber von dieser Erkenntnis sind die „Buddhis“ weit entfernt!

Dass du dich von meinem angeblich „dogmatischem Geschwätz“ in deinem religiösen Buddha-Glauben herausgefordert fühlst, weil dadurch deine sicher geglaubte Identität in Frage steht, ist für mich psychologisch nur logisch, denn ich muss dich in deiner Rolle als Glaubender ja so nehmen, wie du dich selber gerne sehen willst, nämlich als Blindenführer für andere Blinde (die Sternchen dieser Gläubigen sind dir stets gewiss hier in diesen Glaubens-Brett). Du verwechselst allerdings ständig die Begriffe der Lexika, die mehr Klarheit schaffen zwischen Relativismus vs. Dogmatismus als dein eigenes dogmatisches Geschwätz.
Lebensspiel

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