Hallo,
1.) Das Neugeschäft hat die Delta Lloyd schon länger eingestellt, das ist keine Neuigkeit.
2.) Ein neuer Besitzer übernimmt natürlich sämtliche Pflichten und selbst wenn der pleite gehen sollte, zahlt die Protector (protector-ag.de) die Garantierente.
Abgesehen davon kannst Du auf der Website der Delta Lloyd die Geschäftsberichte ansehen.
Darin schreiben sie explizit:
„Wir haben unseren Versicherungsnehmern gegenüber langfristige Leistungsversprechen abgegeben und daher den größten Teil unserer Kapitalanlagen in festverzinslichen Wertpapieren, das heißt vor allem in Inhaberschuldverschreibungen, Hypotheken, Namensschuldverschreibungen und Schuldscheinforderungen und Darlehen angelegt. Auf Grund des langfristigen Charakters unseres Versicherungsgeschäftes hat die Delta Lloyd Lebensversicherung AG ausgewählte Kapitalanlagen der dauerhaften Vermögensanlage gewidmet und diese im Anlagevermögen ausgewiesen.“
3.) Zum zweiten Teil Deiner Frage:
Nein, Abschlusskosten werden bei vorzeitiger Ablösung nicht erstattet. Außerdem ist es sowieso nicht möglich, Geld, das in eine betriebliche Altersversorgung fließt/geflossen ist, auszuzahlen oder frei zu kriegen. Du hast als Arbeitnehmer allerdings das Recht, die angesparten Summen auf eine andere Versicherung/Pensionskasse zu übertragen
Die Alternative wäre, den Vertrag beitragsfrei zu stellen und dann eine neue Altersvorsorge anderswo anzusparen. Das wäre auch die Möglichkeit, die Dein Chef hätte.
Dann würde der Rechtsnachfolger der Delta Lloyd Euch eine Berechnung zustellen, in der Eure Rente auf der Basis des heutigen Standes ausgerechnet wird und die damit dann auch feststeht. Alles weitere (wo und wie Ihr weiter für die Rente sparen wollt) wäre dann Eure Angelegenheit.
Ich persönlich bin übrigens eher ein Freund der versicherungsfreien Lösungen, wie Unterstützungskassen (pauschaldotiert).
Warum? Die meisten Versicherungslösungen bringen nämlich nicht das, was irgendwann einmal zugesagt worden ist. Das ist nicht nur dumm für die Arbeitnehmer, sondern auch für die Arbeitgeber. Die müssen nämlich die Differenzen zahlen.
Dein Chef kann sich also darauf einstellen, dass er speziell bei Delta Lloyd Kunden unter seinen Mitarbeitern von seinem eigenen Geld noch zuzahlen muss, um die zugesagte Rente zu erreichen, wenn er nicht ziemlich zügig eine Umdeckung durchführt…
Am besten wäre es, Ihr unterhaltet Euch einmal mit jemanden, der sich auf diesem Gebiet auskennt. Wo sitzt Ihr denn?
Herzliche Grüße
J. Schnitzler