Dementer Vater mit Verfolgungswahn

Hallo,
mein 76jähriger Vater hat diagnostizierte Demenz. Schwierig war es mit Ihm schon immer, seit einigen Jahren leidet Er zunehmend unter Verfolgungswahn. Mit Nachbarn und vielen anderen Leuten versteht Er sich schon lange nicht mehr. Und im Garten laufen Marder und Hunde rum, welche überall „rumpissen“, wogegen Er schon mehrere Leute mobilisiert hat, die aber nichts finden. Marderfalle aufstellen usw.
Das aktuelle Problem: unterm Haus gibt es Ratten. Mein Vater war schon beim Gesundheitsamt, und nun das 2.mal beim Rathaus. Es kommen dann die entsprechenden Leute um die Sache zu untersuchen, finden aber nichts, ausser das mit meinem Vater etwas nicht stimmt. Es sind einfach alle nur genervt. Von meiner Mutter und mir nimmt mein Vater keinen Vorschlag an, war schon immer so.
Ich arbeite/wohne eh etwas weiter weg, aber ich denke es würde auch keinen Unterschied machen wenn das anders wäre, solche Unternehmungen macht mein Vater eh immer alleine.
Das Problem wird langsam immer grösser. Hat jemand einen Ratschlag?
Danke für Hilfe
Gruß Andreas

Hallo Sonnentau74,

ich konnt aus deinem Artikel jetzt nicht genau erkennen, welches Problem du gelöst haben möchtest: Geht es um die Marder im Garten und Ratten im Keller oder geht es um den Verfolgungswahn deines Vaters?
Falls du Hilfe zum Verfolgungswahn brauchst (wovon ich wegen deines Titels ausgehe) hilft dir diese Seite sicher weiter:[…] Da findest du einiges zur Behandlung und Therapie.

Viele Grüße

[MOD Volker]Link entfernt

Hallo Andreas,

schwierige Sache.
Du musst Dich darauf einstellen, dass es schlimmer wird und dass Du mit logischen Argumenten nichts mehr bewirkst.

Gibt es Nachbarn, zu denen Dein Vater Kontakt hat (hatte) und die ihm noch einigermaßen wohlgesonnen sind?
Diese solltest Du in jedem Fall zu Rate ziehen und einbinden.
Diese Nachbarn werden es sein, die Dir über die aktuellen Entwicklungen und Probleme künftig Bescheid geben werden.
Versuche, mit ihnen Kontakt herzustellen und diesen zu pflegen!
Und diesen Nachbarn solltest Du dann mehr Glauben schenken, als dem, was Dir Dein Vater so erzählt.

Gruß
Maralena

Hallo,
ja, deine Vermutung ist richtig, das Problem ist der Zustand meines Vaters, nicht die Tierchen. Danke für die Antwort.
Gruß Andreas

Hallo Maralena,
so in etwa dacht ich mir das. Danke für deine Antwort.
Gruß Andreas

Hallo,

meine Oma hatte das auch. Angeblich standen Männer hinter der Tür die ihr auflauern wollten, große Vögel waren in ihrem Zimmer usw.

Wir stellten dann fest, das sie Sachen die sie im Fernsehen sah, als echt einstufte - wir haben dann das Fernsehen abgestellt und mit ihr zusammengeschaut.

Und haben ihrem Wahn einfach auch nachgegeben. Dazu hat man uns in der Selbsthilfegruppe geraten. Wenn sie Angst hatte vor den Ratten (auch das war immer wieder ein Problem) , dann haben wir „Fallen“ aufgestellt oder Köder ausgelegt (pinke brause eignet sich da besonders gut für), und haben ihre Bedenken ernst genommen und was dagegen getan. Oder ihr entsprechende „Aufgaben“ übertragen, zB im Keller bitte das „Rattengift“ zu verteilen.

Sich dagegen zu wehren, das immer wieder klarzustellen, war auf Dauer für alle Beteiligten zu anstrengend. Einfacher war, mitzumachen. Ähnlich einem Kind, das Angst vor dem mOnster unterm Bett hat - es ist einfacher, Zauberpulver auszustreuen um das Monster einzufangen, als dem Kind zu erklären, das es keine monster gibt. Zugegeben , ist gewöhnungsbedürftig und auch manchmal anstrengend. aber einfacher und stressfreier und vor allem mit weniger Streit verbunden.

Muss dazusagen, das meine Oma zu dem Zeitpunkt auch nicht mehr alleine zum rathaus gekommen wäre, das vereinfachte das ganze natürlich.

lg

brenna

Hallo Brenna,
danke für deinen Tip, aber ich glaube nicht das sich mein Vater von so etwas wie „pinker Brause“ überzeugen lassen wird.
Gruß Andreas

Hallo,

Die Ängste von Dementen existieren für diese Menschen real. sie fühlen sich oft unverstanden und werden agressiv und die Sache wird extrem. Von der Ferne schlecht zu sagen, aber höre deinem papa zu, nimm ihn ernst. Verscheuche die bösen Menschen und schrei sie an, dann merkt dein papa das du dich wirklich interessierst. Und vorallem Geduld, muss nicht immer beim ersten mal klappen. Also in der Pflege hat das mit den Mäusen verscheuchen von der Bettdecke super geklappt.
Viel Erfolg und Kraft.

Hallo,
Danke für deinen Beitrag.
Gruß Andreas