Liebe/-r Experte/-in,
ich frage an, ob ich mit meiner Information richtig liege, dass W-Fragen, besonders auch das Warum bei Demenzkranken zu vermeiden sind.
Danke für die Antwort
Ursula Pohl
Liebe/-r Experte/-in,
ich frage an, ob ich mit meiner Information richtig liege,
dass W-Fragen, besonders auch das Warum bei Demenzkranken zu
vermeiden sind.Danke für die Antwort
Guten Abend Frau Pohl,
Sie liegen mit der Annahme richtig. Die ist eine These von Naomi Feil, die Gründerin der Validation. Menschen mit Demenz sind bei diesen Fragen überfordert. Es wäre gut die Fragen anders, zu formulieren
Es grüßt Sie depm
Ursula Pohl
Hallo Ursula,
W-Fragen sind sog. offene Fragen, deren Beantwortung die Erkrankten vielfach überfordert. „Wie kommen wir da hin?“, impliziert, dass der Angesprochene den Weg erklären soll. „Warum hast du das gemacht?“, impliziert, dass der Angesprochene sein Verhalten (ausgiebig) begründen soll. Aber genau dies können Demenzerkrankte nicht mehr. Gruß Lars
Sehr geehrte Frau Pohl,
Sie haben recht mit dieser Information. Menschen mit einer dementiellen Erkrankung haben eine zunehmende Abnahme der kognitiven Fähigkeiten. Fragen werden dann nicht mehr verstanden. Aus diesem Grund sollten die Aussagen des Dementen, die gemacht werden,„gespiegelt“ werden, d.h. nachfragen, ob Dieses oder Jenes so oder so gemeint sei. Damit hört der Demente nochmals seine Aussage. Er antwortet darauf (oder auch nicht).
Bei den W-Fragen muss eine „Leistung“ erbracht werden, die manchmal nicht mehr möglich ist.
Allerdings muss auch gesagt werden, dass dies noch nicht im frühen Stadium einer Demenz so ist.
Ich hoffe, dass ich Ihnen mit dieser Antwort weitergeholfen habe.
Mit freundlichem Gruss
GuJo
W-Fragen haben einen Anforderungscharakter und fordern Entscheidungen. Dies wird in der sich zunehmend auflösenden Realität der Demenz immer schwieriger. Daher ist es für den dementiell erkrankten Menschen eine Entlastung, entsprechende Fragen inhaltlich auf den Gefühlsinhalt bezogen zu formulieren.
Beispiel:
„Ich will meine Mutter besuchen.“ Statt nun „Warum?“ zu fragen, könnte die Frage „Du sehnst dich also nach deiner Mutter?“ lauten. Die Rückfrage bestätigt dem Fragenden, dass ich zugehört habe und sein Bedürfnis erfassen kann. Dies ist für den Betroffenen wichtig, da er seine Gefühle und Bedürfnisse selbst nicht mehr adäquat formulieren kann und erleichtert den Weg der Kommunikation (=Validation).
schönen Gruß
Sandra Sander
hallo,
absolut richtig, der kranke kann nicht darauf (ab einem bestimmten grad der erkrankung) antworten, ärgert sich aber dass er es nicht kann, das merkt er nämlich.
Ideale fragen sind z.b. „möchtes du kaffe ODER tee?“ und nicht „warum möchtest du keinen tee?“
gruß
georg
Die Frage Warum ist absolut zu vermeiden, weil die Beantwortung logisches Denken und schlußfolgern vorraussetzt und beides in der Demenz nicht möglich ist.
Die anderen W-Fragen können zu Beschreibungszwecken angewendet werden z.B. wie sah das aus.
Stellt sich die Frage ob die Antwort uns und den Demenzkranken weiterbringt.Ich verzichte ganz auf W-Fragen.Ich wende die Validation nach Nicole Richard an,das heißt den Dementen auf seiner Gefühlsebene zu erreichen.
Kommunikation mit Menschen mit Demenz
Liebe Ursula,
das ist eine sehr komplexe Fragestellung, die man nicht mit einem Satz beantworten kann.
Bitte informieren Sie sich umfassend unter www.demenz-service-nrw.de über das Thema Kommunikation mit Menschen mit Demenz oder bei der Deutschen Alzheimer Gesellschaft unter www.deutsche-alzheimer.de.
Mit freundlichen Grüßen
Ingo Behr