Den Text verstehe ich nicht / Schlesinger ARD-Vorsitzende

Mich hat am meisten überrascht,
wie Schlesinger mit
der Sache umgeht. Sie empörte
sich über Durchstechereien
(»und dann auch noch zur
Springer-Presse«), als hätte
sie in ihrer Zeit beim investigativen
NDR-Magazin »Panorama
« auf Pressemitteilungen
gewartet. 2003 lief dort übrigens
ein kritischer Beitrag mit
dem Titel »Shoppen mit
Presseausweis – Rabatte für
raffgierige Journalisten«.

Hallo,

„Durchstechereien“ ist ein altes, aber nur selten benutztes Wort. Laut DWDS kannten es schon die Gebrüder Grimm. Damals meinte man wohl noch „betrügerisches Handeln“ heute hat es sich zum Synonym von „Verrat von Geheimnissen“ gewandelt.

Die Medien aus dem Hause Springer stehen bei vielen nicht gerade im Ruf für besonders sauberen Journalismus.

„Panorama“ ist ein Magazin in der ARD, das Missstände aufdeckt - nicht selten werden Recherchen von Journalisten dort erstmalig veröffentlicht. Natürlich werden solche Recherchen nicht immer mit den Verantwortlichen vor der Veröffentlichung besprochen.


Zusammenfassung: der Kommentator wundert sich, dass sich Frau Schlesinger darüber beschwert, dass Geheimnisse über ihre Arbeit verraten wurden, ausgerechnet an die Bild. Dabei müsste sie doch diese Arbeit des investigativen Journalismus kennen. Schließlich habe sie bei „Panorama“ selbst investigativ gearbeitet.


Anekdote: Als ich noch im Facheinzelhandel arbeitete, stand vor mir tatsächlich mal einer der Administratoren eines großen deutschen Forums für Fragen rund ums Auto, wedelte mit seinem Presse-Ausweis und verlangte einen Rabatt. Ich fragte, warum ausgerechnet Vertreter der Presse einen Rabatt bekommen sollten und nicht zum Beispiel Mitarbeiter von Banken oder dem ÖPNV. Eine Antwort gabs nicht. Er bereitete mir stattdessen die Freude, mir mit schlechter Presse zu drohen, falls er nicht den gewünschten Rabatt bekäme. Mein Versprechen, mal mit dem Presserat über seine Nötigung zu reden, lies ihn dann doch von seiner Forderung Abstand nehmen.

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Moin,

das ist schlicht die Unterstellung, Durchstechereien wären das tägliche Futter für Journalisten.

Gruß
Ralf

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Die Dame hat jetzt selbst all die Dinge getan, über die sie früher als Skandal so gerne mit einer gewissen moralischen Überheblichkeit und Abscheu berichtet hat. Und sie hat nun auch am eigenen Leibe erfahren wie es so ist, wenn bestimmte Politiker und Manager sich nicht an die Spielregeln in politischen Gremien und Unternehmen halten und die Vertraulichkeit sowie Dienst- und Amtsgeheimnisse ganz bewusst mit Füßen treten um durch „ich weiß was“ bestimmte Medienleute gezielt an offiziellen Prozessen vorbei mit Insider-Wissen zu versorgen um damit gezielt anderen zu schaden/sich selbst einen Vorteil zu verschaffen.

Wer die Seiten wechselt, erfährt nicht so selten, was das alles so mit sich bringt. Wo gerade eben noch Empörung und moralische Überheblichkeit gegenüber denjenigen verbreitet wurde, die mit einer gewissen Selbstbedienungsmentalität und fehlenden Scheu vor frag- und grenzwürdiger Nutzung von Privilegien ihre Positionen zum eigenen Vorteil nutzten, steht dann eben doch gerne mal plötzlich eigene Großmannssucht und Großzügigkeit insbesondere mit dem Geld Dritter. Und wo man gerade noch „viel Spaß“ daran hatte, solches aufzudecken und die entsprechenden Kandidaten mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu demontieren, ohne auch mal nur einen Hauch an den Gedanken eigener Moral in Bezug auf solche Tätigkeiten zu verschwenden, steht dann eben das böse Erwachen, dass die tollen Kollegen von gestern heute mit einem selbst genau die Spiele spielen, die man selbst gestern noch gemeinsam mit ihnen gegenüber anderen gespielt hat.

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Der Rücktritt ist alleine schon dadurch gerechtfertigt, weil sie offensichtlich geistig nicht in der Lage ist genau die Punkte, die Du hier aufgeführt hast, in der Wirklichkeit zu realisieren. Dazu noch die fehlende Selbstkritik - offensichtlich ist sie ein weiterer Beweis, dass im öffentlichen Dienst und ähnlichen Institutionen befördert wird bis zur absoluten Inkompetenz und erst dann die Endstation auf dieser Beförderungseinnahmestraße erreicht ist.

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