Hallo,
Ja, wirklich einfach zu lesen ist vor allem der erste Satz nicht, mit seinem eingeschobenen Nebensatz, der so völlig unpassend wirkt. (Sowohl sprachlich, als auch gesellschaftlich.) Zudem habe ich das Gefühl, dass er an der falschen Stelle steht. Wäre ich Korrekturleser würde ich es folgendermaßen ändern:
Wäre es von Baerbock also zu viel
verlangt, nachdenklicher aufzutreten,
weil es sonst als Schwäche ausgelegt
werden könnte quasi zusätzlich zu ihrem
Frausein? In diesen Zeiten
ist es ein Irrtum, Nachdenklichkeit
als Schwäche auszulegen.
Der Schreiber wirft Baerbock vor, nicht nachdenklich genug formuliert zu haben. Er stellt die Vermutung an, dass sie Angst haben könnte, dass sie schwach wirken könnte, wenn sie nachdenklich formuliert. Er schiebt noch den Nebensatz nach, dass sie allein schon dadurch schwach wirken könnte, weil sie eine Frau ist. Ob er ihr unterstellt, dass sie das fühlen könnte, oder ob er behauptet, dass sie schwach sei, weil sie eine Frau ist, kann ich nicht eindeutig herauslesen. Daher würde ich mir diese Unterstellung sparen.
Im zweiten Satz macht der Schreiber klar, dass aus seiner Sicht Nachdenklichkeit zur Zeit keine Schwäche ist. Und wer das glaubt sei im Irrtum.
Grüße
Pierre