Depressionen oder einfach nur traurig?

Hallo, ich bin seit einigen Monaten aus irgendwelchen Gründen einfach nur traurig und kurz vor dem Weinen, wieso weiß ich jedoch nicht. Manchmal geht es mir so schlecht, das ich daran denke, wie es sein würde, wenn ich gar nicht leben würde. Ich habe mich schon oft selber verletzt, doch das wissen die Leute in meinem Umfeld nicht. Ich bin sehr oft in der Schule müde und unkonzentriert. Ich reagiere oft aggresiv, wenn man mir eine Frage stellt. Ich habe keine Person mit der ich darüber reden könnte, denn ich mag es nicht, über meine Gefühle zu reden. Sind es Depressionen oder nur eine Phase in der Pubertät? Danke im voraus.

Hallo,

sicherlich wäre deine Frage im Brett „Psychologie“ besser aufgehoben.

Traurigkeit ist nicht gleich Depression. Es kann mit deiner Lebensituation zusammen hängen, aber auch durchaus organische Ursachen haben.

So oder so, gute Besserung!

fribbe

Melde Dich bei einer Psychotherapeutin / Psychotherapeut. Umgehend ! Schau Dir gut und lass Dich begleiten.

Hallo,
ich bin auf diesem Gebiet kein Experte und selbst ein Experte würde sich hüten, aufgrund Deiner kurzen Schilderung eine Diagnose zu stellen.

Trotzdem hört sich das, was Du schreibst, stark nach einer sog. Jugenddepression an. Insofern, als ich selbst stark darunter gelitten habe, bin ich da doch ein Stück weit Experte. Depressionen bei Kindern und Jugendlichen sind durchaus nicht harmlos und normal - nach dem Motto ‚das geht mit der Pubertät wieder von selbst vorbei‘. Lass Dich von niemandem mit solchen Sprüchen abspeisen.

Raffe Dich dazu auf, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wenn Du mit Deinen Eltern nicht darüber sprechen kannst oder willst (das ist oft schwierig, ich weiss), wende Dich an Deinen Arzt oder Deine Ärztin. Die werden Dich an einen Psychologen / Psychotherapeuten überweisen. Gute Anlaufstellen sind natürlich auch Jugendberatungen (findet man mit Google) - und natürlich der Schulpsychologe, wenn Ihr einen habt. Notfalls wende Dich einfach an einen Lehrer /eine Lehrerin Deines Vertrauens - der/die wird Dir einen Experten / eine Expertin vermitteln können.

Du wirst wahrscheinlich überrascht sein, wie wohltuend es schon ist, einfach mal mit einem Fachmann / einer Fachfrau sprechen zu können, die Dir zuhören und Dich ernst nehmen. Hab keine Scheu davor - Depressionen zu haben, bedeutet nicht, dass man ‚verrückt‘ ist und Hilfe anzunehmen ist keine Schande.

Freundliche Grüße und viel Glück,
Ralf

Liebe® _DB_,
meine Vorredner haben dir ja schon sehr gute Tipps gegeben. Doch ich möchte noch ein paar Worte hinzufügen:
Ich selber bin 48 Jahre alt (alter Sack) und schwer depressiv. Meine Depressionen begannen in der Pupertät, wurden aber seinerzeit nicht als solche erkannt.
Ich habe jetzt 6 Aufenthalte in Nervenheilanstalten hinter mir und der nächste Besuch ist in Sicht. Mehrere Therapeuten hatte ich schon. Insofern bin ich vielleicht kein Experte, weiß aber wovon ich spreche.
Deine Selbstverletzungen deuten auf das Borderline-Syndrom hin. Du verletzt dich um dich zu spüren. Dies kann auf eine Persönlichkeitsstörung hinweisen. Deine Depressionen müssen umgehend behandelt werden.
Wie meine Vorredner schon sagten: Geh zu deinem Hausarzt (ohne Eltern) und erzähl ihm alles. E wird dich dann an einen Psychiater überweisen, der wiederum wird dir ggf. einen Therapeuten empfehlen.
Alles Gute, ich drück dir die Daumen.
Stefan

Hallo,

ich kenne diese Symptome sehr gut. Natürlich kann ich nicht sagen ob das auch genau auf dich zutrifft, was bei mir gilt, aber ich habe sie, wenn ich mich überfordert fühle.

Ich würde überlegen, in welchen Situationen du dich überforderst fühlst und versuchen , dort kürzer zu treten, denn es ist dein Leben, um das es geht.

Lebensüberdruss ist immer ein Warnzeichen und ich würde dir raten, dich dringend an einen Experten (Psychologen, Psychiater) zu wenden und dich behandeln zu lassen.

Viele reden nicht über ihre Gefühle, weil sie niemandem trauen oder denken sie seien es nicht wert. Sei dir sicher, das ändert sich dann, wenn du redest.

Hoffentlich konnte ich dir helfen,

LG cookie24

Liebe/r DB!

Ich kann den anderen eigentlich nichts mehr hinzufügen- es ist alles schon gesagt!

Aber ich wünsche Dir Mut und Kraft für Deinen Weg! Alles Gute, Doreen

Hallo_DB_
Also ich bin auch kein Fachmann, aber Dein Problem ist jetzt schon ernst zu nehmen. Man bräuchte noch mehr Infos, die kannst Du solch einem Psychiologen sagen und Dich ihm anvertrauen.
Für mich geht die Richtung eher Richtung Borderline"oft selber verletzt" Diese Erkrankung geht immer mit Depression und Agression-auch gegeüber sich selbst- einher. Ich weiß das, weil meine Schwerster genau das im jugentlichen Alter hatte. Sich verletzten ist meist ein Versuch, die Depression zu Kompensieren/Auszugleichen…
Wundert mich, dass nur Stefan auf diese Richtung eineggangen ist…

Gruss

BobMarleyson

Hallo,

Wundert mich, dass nur Stefan auf diese Richtung eineggangen
ist…

möglicherweise, weil überhaupt kein Grund dafür besteht. Autoaggression (selbstverletzendes Verhalten, SVV) ist nur ein Symptom für Borderline. Andere - wichtigere - Symptome sind starke Stimmungsschwankungen und Impulsivität. Darauf deutet nichts in der Beschreibung hin. Umgekehrt ist SVV ein Symptom nicht nur für Borderline, sondern auch für andere Störungen - u.a. juvenile Depression.

Wenn man Hufgeklapper hört, sollte man erst einmal mit einem Pferd rechnen - nicht mit einem Zebra.

Freundliche Grüße,
Ralf

4 Like

Hallo DB,
ich kann mich den anderen nur anschließen. Gehe zu deinem Hausarzt oder gleich direkt zum Psychologen, die werden dir ganz sicher helfen können, denn das hört sich nicht nur nach einer Phase der Pubertät an.
Falls dir das eher unangenehm ist, kannst du es auch erstmal mit einer Onlineberatung speziell für Jugendliche versuchen. Aber bitte hole dir irgendwo hilfe, denn mit Depressionen ist nicht zu spaßen.
Wenn du noch irgendwelche Fragen hast, darfst du mir auch gerne eine Nachricht schreiben.
Alles Gute
Lee

Ergänzung
zu all den guten und richtigen Anregungen, dir professionellen Rat zu suchen: Lass’ in diesem Zusammenhang auch mal deine Schilddrüsenwerte überprüfen. Manchmal haben schwerwiegende Dinge eine relativ einfach zu behandelnde Ursache.

Hllo _DB_!

Hallo, ich bin seit einigen Monaten aus irgendwelchen Gründen
einfach nur traurig und kurz vor dem Weinen, wieso weiß ich
jedoch nicht.

Das Nicht-Weinen-Können ist auch ein Symptom. Nicht mal richtig traurig, nur tot.

Manchmal geht es mir so schlecht, das ich daran denke, wie es sein würde, wenn ich gar nicht leben würde.

Das klingt eher jugendlich, und wenn du mir mal hier trotz allem eine scherzhafte Bermerkung gestattest, wenn man reifer ist, denkt man ans Töten!!, nicht ans Sterben.

Ich habe mich schon oft selber verletzt, doch das wissen die Leute in meinem Umfeld nicht.

Dass du keinen hast, gegenüber dem du ehrlich bist, zu dem du Vertrauen hast, ist bitter. Aber geh mal kurz in dich, und frage dich, ob es da einen geben könnte. Wenn nicht deine Eltern, Geschwister, dann vielleicht Oma/Opa, Onklel/Tante oder Freunde. Die meisten Menschen sind offener, freundlicher und hilfreicher, als du vielleicht denkst.

Und Erwachsene sind bei aller Erfahrung nicht wirklich schlauer. Habe mir im reifen Alter von 30 oder 40 noch eine Brandnarbe mit einer Zigarette zugefügt. Und kenne Therapien mit 18- bis 80-Jährigen, knapp jedenfalls, an die 70.

Die Probleme sind immer dieselben, ich werde mit irgendwas nicht fertig. Und Therapien helfen. Ein großer Anteil meiner Leidensgenossen haben ihre Depression überwunden.

Ich bin sehr oft in der Schule müde und unkonzentriert. Ich reagiere oft aggresiv, wenn man mir eine Frage stellt. Ich habe keine Person mit der ich darüber reden könnte, denn ich mag es nicht, über meine Gefühle zu reden.

So wirklich beurteilen kann ich es nicht, ob es die normale Lustlosigkeit ist, oder mehr. Aber da du es selbst als etwas anormales schilderst, würde ich am ehesten dir glauben. Und wenn du keinen findest, mit dem du reden kannst - berechtigt oder nicht, aber darum geht es nicht - dann such dir Hilfe. Selbstverletzung ist jedenfalls keine Mode.

Sind es Depressionen oder nur eine Phase in der Pubertät?

Dazu gibt es auch Testseiten im Internet. Kannst sie ja mal als Bestätigung raussuchen. Aber wirklich kann dir nur ein Arzt, speziell Psychiater, oder Psychologe Antwort geben.

Und hab keine Angst, alle sind sehr wohlwollend, vermitteln dir ggf. einen Therapieplatz, verschreiben dir Medikamente (auch da keine Angst), vermitteln Psychotherapie und sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Und wenn sie dir merkwürdig vorkommen, dann welchsel sie.

Wenn du glaubst, Hilfe nötig zu haben, dann nimm sie dir. Zoelomat