Hallo,
Ausführungen zu Telepathie, Neurochips und Chemikaliencocktails sind in diesem Thread off topic.
Gruß
Kreszentia
Hallo,
Ausführungen zu Telepathie, Neurochips und Chemikaliencocktails sind in diesem Thread off topic.
Gruß
Kreszentia
Guten Tag!
Nachdem in diesen Tagen ganz Europa von Depressionen spricht, stelle ich mir die Frage, ob es für einen Menschen, der niemals eine richtige Depression hatte, überhaupt möglich ist, sich in so etwas einzufühlen.
Ich denke bei diesem Versuch an meine eigenen Momente der Traurigkeit und der Niedergeschlagenheit, was mich aber dazu bringt, dass ich diese Krankheit wahrscheinlich weniger erst nehme als sie ist.
Also, wie gelingt es mir nachzufühlen, wie sich ein schwer depressiver Mensch gerade fühlt?
Kann man sich da überhaupt annähern?
Ich bedanke mich,
Bee-linda
Hallo,
Ist Depression wirklich eine Krankheit oder mehr eine
Lebenseinstellung? Homosexualität ist ja auch keine Krankheit
und wird als Lebenseinstellung akzeptiert.
kannst du zwischen Depressionen - unter denen der Betroffene sehr leidet - und Homosexualität - die keinerlei Leiden verursacht, wenn das Umfeld frei von homophoben Spinnern ist - nicht eventuell einen klitzekleinen Unterschied erkennen?
Ganz abgesehen davon, dass Homosexualität keine Lebenseinstellung ist, sondern eine sexuelle Orientierung, und auf eine solche hat man im Gegensatz zu einer Lebenseinstellung keinerlei Einfluss.
Meines Wissens nach
gibt es für Depression keine sie bedingenden biologischen
Erreger oder genetische Veränderungen.
Dein Wissen ist mangelhaft.
Bei Depressionen liegt eine mit heutigen Methoden problemlos nachweisbare Stoffwechselstörung im Gehirn vor. Auch genetische Prädispositionen für Depressionen sind bereits seit geraumer Zeit bekannt.
Von daher sehe ich
Depression nicht als Krankheit, sondern eher als negative
Lebenseinstellung.
Wie erklärst du dir dann, dass auch Menschen mit positiver Lebenseinstellung an Depressionen erkranken können?
Das kommt wohl drauf an, welcher Typ Mensch du selbst bist.
Wenn man sich selbst gern in der Opferrolle wiederfindet und
den anderen die Schuld an dem eigenen Zustand gibt, wird man
wohl eher Depression verstehen können.
Einstellungen wie die deine machen an Depressionen Erkrankten das Leben so richtig schwer. Frei nach dem (völlig überholten und alles andere als empathischen) Motto: Wenn es dir schlecht geht, bist du nur selbst schuld daran - reiß dich zusammen und alles wird gut!
Wenn man aber in der
Macherrolle ist und sein Leben selbst in der Hand hält, dürfte
man dazu überhaupt keinen Zugang haben.
Macher mit Depressionen:
Robert Enke (Fußball-Nationalspieler)
Robin Williams (Schauspieler)
L’Wren Scott (Star-Designerin)
Alexander McQueen (Mode-Designer)
Silvia Seidel (Schauspielerin und Tänzerin)
Julia Pieper (Biathletin)
Tony Scott (vielfach ausgezeichneter Regisseur)
Jennifer Nitsch (Schauspielerin)
Kanye West (Rapper)
Ian Thorpe (Schwimmsportler)
Catherine Zeta-Jones (Schauspielerin)
Angelina Jolie (Schauspielerin und UNO-Sonderbotschafterin)
Lady Gaga (Popstar)
Owen Wilson (Schauspieler)
Gwyneth Paltrow (Schauspielerin)
Halle Berry (Schauspielerin)
Jim Carrey (Schauspieler)
Ellen DeGeneres (Komikerin und Talk-Show-Moderatorin)
Eminem (Rapper)
Gruß
=^…^=
Will kein Gott auf Erden sein
Servus,
Kann man sich da überhaupt annähern?
ja, durch Zuhören - wie Oliver sagt. Und möglichst unvoreingenommen, indem man nicht glaubt, ein Depressiver fühle sich im akuten Zustand niedergeschlagen oder traurig.
Vielleicht ließe sich das mit den Worten beschreiben „er fühlt sich überhaupt nicht“.
Eine romantisierend verklärende, aber ziemlich gut und kongenial von Wilhelm Müller und Franz Schubert gefasste Beschreibung einer Depression findest Du in dem Liederzyklus „Winterreise“. Dort übrigens u.a. auch im aktuellen Zusammenhang ein ganz wichtiges Lied „Mut“, in dem das verzweifelte Aufbegehren gegen den eigenen Zustand sehr treffend gefasst ist und auch spürbar wird, dass das eben kein Mut ist, sondern wütende Mutlosigkeit.
Wenn Du magst und nichts gegen romantische Lieder hast, hör Dir doch mal die Winterreise ganz an und schau, ob Dir das was sagt.
Schöne Grüße
MM
Hallo,
Also, wie gelingt es mir nachzufühlen, wie sich ein schwer
depressiver Mensch gerade fühlt?
prinzipiell kannst Du nicht das Gleiche empfinden wie ein anderer Mensch, da Du keinen direkten Zugang zu den Gefühlen anderer Menschen haben kannst, nur zu den eigenen. Das ginge nur, wenn es so etwas wie Telepathie o.ä. tatsächlich gäbe.
Kann man sich da überhaupt annähern?
Man kann selbstverständlich mit depressiven Menschen sprechen und - falls sie dazu in der Lage oder motiviert sind (bei schweren Depressionen ist dies häufiger nicht so) - anhand der Antworten und dem Vergleich mit eigenen Empfindungen versuchen nachzuempfinden, wie es ihnen vermutlich gehen wird. Auch das Beobachten des Verhaltens und des Körperausdrucks (Mimik, Gestik) hilft dabei. Man nennt die Fähigkeit dazu Empathie.
Beste Grüße
Oliver
Moin,
Kann man sich da überhaupt annähern?
eine liebe Freundin hat, zum Glück eher selten, depressive Phasen, die dann aber ziemlich heftig sind.
Sie meinte einmal, daß sie außerhalb dieser depresiven Phasen überhaupt nicht nachvollziehen könne, was darin mit ihr passiert, wie/was sie fühlt, was sie dann nicht kann.
Nun kann ich nicht sagen, ob das eine typische Sache ist, aber wenn es in diesem speziellen Fall einem Menschen, der selber betroffen ist unmöglich ist in undepressiven Phasen die Depression nachzuvollziehen, wie soll es da einem nicht betroffenen möglich sein es zu tun?
Klar kann man von außen beobachten wie es der Person geht, kann ihr vielleicht sogar helfen diese Phasen zu überleben - aber verstehen?!
Gandalf
Hallo,
deine Frage ist berechtigt.
Ich denke bei diesem Versuch an meine eigenen Momente der
Traurigkeit und der Niedergeschlagenheit, was mich aber dazu
bringt, dass ich diese Krankheit wahrscheinlich weniger erst
nehme als sie ist.
Genau das ist der Unterschied zwischen depressiver Verstimmung und echten Depressionen. Niedergeschlagen und traurig ist jeder einmal. Das geht ja gar nicht anders, schließlich kann man bestimmten Ereignissen nicht entgehen. Eine Depression dagegen ist eine Stoffwechselkrankheit.
Also, wie gelingt es mir nachzufühlen, wie sich ein schwer
depressiver Mensch gerade fühlt?
Kann man sich da überhaupt annähern?
Nein, das kann man kaum. Stell dir das etwa so vor, wie wenn jemand, der nie in seinem Leben Kopfschmerzen hatte, innerlich nachvollziehen soll, wie sich jemand in einer heftigen Migräne-Attacke fühlt. Du kannst lediglich auf der Sachebene die Information aufnehmen, dass die Krankheit da ist, welche Symptome typischerweise auftreten und dass die Person bestimmte Dinge nicht tun kann.
niemals eine richtige Depression hatte, überhaupt möglich ist,
sich in so etwas einzufühlen.Ich denke nicht.
Das hättest Du selbsta uch beheruzigen sollen. Denn das hier:
Das kommt wohl drauf an, welcher Typ Mensch du selbst bist.
Wenn man sich selbst gern in der Opferrolle wiederfindet und
den anderen die Schuld an dem eigenen Zustand gibt, wird man
wohl eher Depression verstehen können. Wenn man aber in der
Macherrolle ist und sein Leben selbst in der Hand hält, dürfte
man dazu überhaupt keinen Zugang haben.
M.
Ist zwar vielleicht Werbung jetzt, aber ich fand diesen Film extrem hilfreich.
http://www.schattenzeit-derfilm.de/
Danach hatte ich keine Fragen mehr, keine.
Das kommt wohl drauf an, welcher Typ Mensch du selbst bist.
Wenn man sich selbst gern in der Opferrolle wiederfindet und
den anderen die Schuld an dem eigenen Zustand gibt, wird man
wohl eher Depression verstehen können. Wenn man aber in der
Macherrolle ist und sein Leben selbst in der Hand hält, dürfte
man dazu überhaupt keinen Zugang haben.
Das habe ich nicht verstanden, könntest Du das bitte näher erklären?
Danke
Buf
Hallo,
Eine Depression dagegen ist eine Stoffwechselkrankheit.
Das ist die Vermutung oder Annahme.
Weshalb sollte eine Stoffwechselerkrankung nicht ein Symptom sein?
pasquino
Aloha
stelle ich mir die Frage, ob es für einen Menschen, der
niemals eine richtige Depression hatte, überhaupt möglich ist,
sich in so etwas einzufühlen.
Ich denke nicht. Das schaffen ja noch nicht mal Experten, die sich lange mit der Thematik befasst haben. Im Falle des Co-Piloten hat es ja offenbar nach der Unterbrechung der Ausbildung wegen einer starken depressiven Periode einen erneuten psychologischen Eignungstest bei der Fliegerschule der Lufthansa gegeben, der bestanden wurde.
Ich denke bei diesem Versuch an meine eigenen Momente der
Traurigkeit und der Niedergeschlagenheit, was mich aber dazu
bringt, dass ich diese Krankheit wahrscheinlich weniger erst
nehme als sie ist.
Ist Depression wirklich eine Krankheit oder mehr eine Lebenseinstellung? Homosexualität ist ja auch keine Krankheit und wird als Lebenseinstellung akzeptiert. Meines Wissens nach gibt es für Depression keine sie bedingenden biologischen Erreger oder genetische Veränderungen. Von daher sehe ich Depression nicht als Krankheit, sondern eher als negative Lebenseinstellung.
Also, wie gelingt es mir nachzufühlen, wie sich ein schwer
depressiver Mensch gerade fühlt?
Kann man sich da überhaupt annähern?
Das kommt wohl drauf an, welcher Typ Mensch du selbst bist. Wenn man sich selbst gern in der Opferrolle wiederfindet und den anderen die Schuld an dem eigenen Zustand gibt, wird man wohl eher Depression verstehen können. Wenn man aber in der Macherrolle ist und sein Leben selbst in der Hand hält, dürfte man dazu überhaupt keinen Zugang haben.
Herzlichen Dank für eure vielen Antworten, die allesamt hilfreich und anregend für mich sind.
Besonders auf den Film bin ich gespannt.
Bee-linda
Hi.
Das ginge nur, wenn es so etwas wie Telepathie o.ä. tatsächlich gäbe.
Die gibt noch nicht aber trotzdem geht das im Prinzip (bedingt) schon.
Daran wird lange gebastelt seit die prinzipielle Hürde mit dem Neurochip (fast zwanzig Jahre ist das her) gefallen ist.
Dann sind noch manche Chemikaliencocktails und andere Methoden bekannt die isomorphe Zustände hervorrufen können.
Beste Grüße
Oliver
Balázs