Depressionen was soll ich tun welcher Arzt Hilfe?

Hallo ich habe zwei kleine Kinder und ich bin verheiratet. Nach der Elternzeit also seit über einem Jahr bin ich aktuell arbeitslos. Die Firma ist Pleite gegangen und hat die Filiale geschlossen.

Ich habe zur Zeit mit Starken depressiven Verstimmungen zu kämpfen. Mein ganzer Körper leidet darunter.

Mein Mann verdient mit Lohnsteuer klasse 1550 Euro 400 Euro Kindergeld. Wir beziehen keine sozialen Leistungen.
Wir verstehen uns gar nicht und streiten uns nur noch. Er macht mir Druck weil ich kein Einkommen habe.

Zurzeit sind beide Kinder bei mir zu Hause weil Kindergarten nur die Kinder aufnimmt deren beide Elternteile arbeiten.

Im Moment geht’s mir auch wirklich nicht gut und habe mir auch beim Psychiater und Neurologen einen Termin vereinbart.

Nur weiß ich nicht ob ich beim richtigen Facharzt bin, denn ich brauche eine Krankmeldung die von der Krankenkasse anerkannt wird. ICh möchte endlich aus dieser Falle der Depressionen raus.

Mich belastet es dass ich keinen Job habe ich mache mir an meinem Selbstwertgefühl Gedanken. Die Tatsache dass ich zwei Kinder habe und nicht flexibel genug bin und eventuell eine Unsicherheit ausstrahle schreckt meiner Meinung nach die Firmen ab mich einzustellen.

Außerdem habe ich kein Einkommen mein Mann gibt mir auch nichts von seinem Einkommen ab, außer dass er den Kühlschrank mit Lebensmittel füllt.

Ich war seit über Jahren nicht mehr beim Frisör färbe mir meine Haare mit Drogerieprodukten für 2,50 €.

Ich weiß nicht mehr weiter ich wünschte mir manchmal nicht mehr am Leben zu sein. Jeden Tag habe ich starke Kopfschmerzen und Existenzängste. Es ist alles ein Teufelskreis, meine kinder werden von meinem Mann vernachlässigt. Deshalb gibt es keine Ruhephasen für mich.

Bekomme Panikattacken keine Unterstützung bei der Kindererziehung oder Haushalt. Ich bin ausgebrannt ausgelaugt kann nicht mehr.

Also wohin soll ich mich melden zum Psychotherapeut oder zu einem Psychiater gibt es Psychotherapeuten die sie krank melden können mit einem ärztlichen Titel?

Hallo,
am besten wendest du dich mit deinen Beschwerden erstmal an den Hausarzt.
Erzähl ihm alles so, wie du dich hier ausgeschüttet hast!
Er wird vermitteln.
U.U. hast du Anspruch auf eine Mutter-Kind-Kur.
Dort bekommst du verschiedene Maßnahmen und die Kinder werden zeitweise betreut, so dass du mal etwas Zeit für dich hast!
Damit verändert sich dein Blickwinkel.
Kopf hoch. Diese Männer und die scheinbare Abhängigkeit der Frau ist sehr verbreitet.
Mao

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Oh Mann, das ist ja echt eine blöde Situation.

Hat die Krankenkasse die Krankmeldung denn schon bemängelt? Ich wurde auch mit Depressionen sowohl vom Psychiater als auch (meistens) vom Hausarzt krankgeschrieben, sogar in längerem Krankengeldbezug. Da gab es nie Probleme mit der Kasse.

Erster Ansprechpartner ist der Hausarzt. Wenn der sich überhaupt nicht auskennt, was hoffentlich nicht der Fall ist, kannst Du Dich auch an den Sozialpsychiatrischen Dienst wenden. Der kennt sozusagen die lokale psychotherapeutische/ psychiatrische „Szene“ und kann auch ein wenig weiterhelfen.
Auch ein Psychiater kann weiterhelfen, der sollte auch wissen, was es lokal so an Optionen gibt. Mein erster Psychiater betreute mich nur im Anschluss an die Klinik medikamentös, er macht keine Psychotherapie (mehr). Er sollte auch beurteilen können, ob eine Mutter-Kind-Kur möglich wäre. Da gibt es ja vielleicht auch Häuser mit psychotherapeutischer Ausrichtung.

Je nach Lebenssituation, Erkrankung und Gesamtumständen gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Von der stationären Aufnahme über die Tagesklinik zu diversen ambulanten Therapien. Für mich persönlich war die stationäre Aufnahme in die Psychiatrie das beste Vorgehen (und das hat NICHTS mit Ruhigstellen und Dahinvegetieren zu tun, ich vergleiche es immer mit Schullandheim mit ganz vielen Angeboten und in unserem Fall besserem Essen und endlich mal ganz viel Zeit für mich), mit verhaltenstherapeutischen Ansätzen, und später eine tiefenpsychologische Therapie. Da die Wartezeiten beim Therapeuten in unserer Gegend lang sind (viele Monate bis über ein Jahr, wenn man Glück hat, kann es auch mal sehr spontan gehen), habe ich mich an ein Ausbildungsinstitut gewandt und bin jetzt bei einer angehenden Psychotherapeutin (studierte Psychologin) in Therapie, die so quasi verpflichtende Praxiserfahrung sammelt. Das wird auch von der Kasse gezahlt und den Platz hatte ich innerhalb weniger Wochen. Krankschreiben kann meine Psychotherapeutin allerdings nicht, sie ist ja von der Ausbildung her Psychologin und keine Ärztin.

Eine Tagesklinik wäre für mich nichts gewesen, ich fand es eben gerade gut, aus dem ganzen heimischen Trott rausgerissen zu werden, komplett auf mich zurückgeworfen zu sein und mich einfach mal nur um mich zu kümmern. Wir hatten sogar einige Wochen ein kleines Kind auf Station, dessen Mutter bei uns war, weil der Kindsvater arbeiten musste und es keine Betreuungsmöglichkeit gab.

Es handelt sich hier um einen persönlich gefärbten Erfahrungsbericht, Fachwörter sind evtl. nicht absolut 100 % korrekt benutzt. Von Shitstorms und Gemecker bitte ich abzusehen.

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Du hast einen Termin beim Psychiater? Dann bist Du da genau richtig. Ein Psychiater ist auch Arzt, eben für die Psyche die genauso erkranken kann wie der Körper. Ein Psychiater kann auch Krankschreibungen ausstellen, wenn er feststellt, daß du derzeit nicht in der Lage bist zu arbeiten. Außerdem ist er derjenige der die passende Therapie für dich finden kann.

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Für die Diagnose einer Depression bist du beim Neurologen genau beim richtigen Facharzt. Die endgültige Therapie würde dann wohl ein Psychotherapeut machen. Wenn es sehr schlimm ist, verschreiben die Neurologen allerdings ja öfters auch irgendein Psychopharmakon. Die helfen wohl auch, darf man nur nicht zu lange nehmen.

Eine Arbeit würde ich mir in der jetzigen Situation überhaupt nicht suchen. Damit würde ich auf jeden Fall warten, bis du deine Kinder ohne Probleme im Kindergarten unterbringen kannst und dich vielleicht etwas besser fühlst.

Wenn du irgendwas kannst - z. B. Stoffmasken nähen - würde ich das machen und bei Ebay verkaufen (vorher Gewerbe anmelden). Wenn du nichts kannst, was man so einfach vermarkten kann, dann eben nicht.

Daran scheint dein Mann ja fleißig mitwirken.

Das muss er. Ich weiß nicht wie viel, aber auch wenn er selber einkaufen geht, muss er dir ein Taschengeld geben. - Ich weiß, dass man sowas nicht so leicht einklagt, aber es hilft zu wissen, dass man es könnte.

Hat er eigentlich einen bestimmten Grund dafür, immer selber einkaufen zu gehen? Denkt er, du verschleuderst sein Geld?

Ihr solltet Wohngeld beantragen. Kindergeld zählt da nicht als Einkommen, und Rücklagen darf man da auch eine Menge haben, als Ehepaar an die 100.000, glaube ich (als Einzelperson schon 60.000). Da muss man auch nicht jeden Euro angeben, den man evtl. geschenkt bekommt.
Nur darf man nicht vergessen, denen Bescheid zu sagen, wenn man eine Arbeit aufnimmt oder eine Lohnerhöhung bekommt.

Warum? Damit der einen dann eine Überweisung zum Neurologen gibt?

Das wäre allerdings eine sehr gute Maßnahme. Nur, finden diese Kuren statt, jetzt während der Corona-Geschichte?

Na gut. :grin:

Ein guter (!) Hausarzt kann auch als Navigator im Gesundheitssystem helfen. Die Posterin wirkt leicht überfordert, und wenn man da einen guten Hausarzt an der Hand hat, der einen leitet und auch andere Optionen aufzeigt, und mit dem man auch Empfehlungen des Psychiaters, des Neurologen, des Psychotherapeuten und wer vielleicht sonst noch so ins Boot kommt, besprechen kann, dann kann das hilfreich sein. Gerade wenn es wirklich ein Hausarzt ist, den man lange kennt und zu dem man Vertrauen hat.

Gerade wenn dann noch aus dem Umfeld so Bemerkungen kommen wie „Wenn es sehr schlimm ist, verschreiben die Neurologen allerdings ja öfters auch irgendein Psychopharmakon. Die helfen wohl auch, darf man nur nicht zu lange nehmen.“…
Die können, passend ausgewählt, sehr gut helfen, es wird nicht „irgendeines“ verschrieben, und je nach Erkrankung kann eine medikamentöse Therapie sehr gut die Psychotherapie unterstützen oder erst ermöglichen. Und je nach Erkrankung nimmt man die Medikamente monate- bis jahrelang (eventuell auch lebenslang, bei Depressionen aber eher nicht). So what? Ich habe mein Medikament etwa zweieinhalb Jahre genommen. Die Nebenwirkungen waren besser als die Krankheit, die damit behandelt wurde.

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Für mich schon, weil ich mich damit nicht auskenne.

Deshalb verschreibt die ja auch der Fachmann, und nicht Du. Bitte sei vorsichtig mit solchen Äußerungen, medikamentöse Psychotherapie hat sowieso das Image, Leute ruhigzustellen und zu Zombies zu machen, da helfen solche Äußerungen leider nicht wirklich weiter, bzw. bestärken die Leute, die sowieso schon davor Angst haben.

Geh zum Hausarzt. Der wird Dir Spezialisten empfehlen. Bei dieser Entscheidung geht es um Vertrauen, nicht irgendwohin gehen.
Gute Besserung.

Hallo,

da sind ein paar Dinge richtigzustellen.

Für die Diagnose einer Depression bist du beim Psychiater genau beim richtigen Facharzt. (Im konkreten Fall ist derjenige wohl beides, Neurologe und Psychiater - der frühere Facharzt „Nervenheilkunde“. Ein reiner Neurologe kümmert sich um das körperliche Nervensystem, sowas wie MS, Karpaltunnelsyndrom, Schlaganfall, Sensibilitätsstörungen, und hat mit Depressionen nicht viel am Hut.) Der Psychiater kann auch krankschreiben.

Wenn es sehr schlimm ist, verschreiben die Psychiater ein Antidepressivum. Das ist nicht irgendein Psychopharmakon, sondern ein ganz bestimmtes - also, genauer, eine ganz bestimmte Gruppe.

Die helfen auch, allerdings braucht es etwas Zeit, bis die Wirkung einsetzt. Man nimmt sie i.d.R. eine ganze Zeitlang, bis man sich sicher stabilisiert hat.
Moderne Antidepressiva machen nicht abhängig, das ist also nicht bedenklich. Man soll sie nur nicht abrupt absetzen, sondern langsam ausschleichen.

Viele Grüße,
Jule

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Hallo Claudia,

das ist halt sehr Glückssache mit dem Hausarzt - wie das Vertrauensverhältnis ist und wie genau sie sich auskennen.

Wenn ich nicht gerade einen sehr guten Hausarzt an der Hand hätte, wäre mein erster Ansprechpartner in so einem Fall eher ein Psychiater. Die kennen sich genauer aus mit der Auswahl des geeigneten Medikaments und mit der genaueren Diagnostik.

Viele Grüße,
Jule

Klar, der Psychiater ist „technisch“ zuständig. Die Posterin wirkt auf mich aber ziemlich ratlos und überfordert, da kann der Psychiater auch schnell mal überfordernd wirken, und da man allgemein keinen Hauspsychiater hat, ist der halt noch dazu neu.
Der Hausarzt soll keinesfalls medizinisch/ therapierend tätig werden (falls er nicht zufällig Psychiater oder Psychotherapeut ist)! Das ist völlig klar! Er soll nur Ansprechpartner sein. Deshalb habe ich ihn ja als „Navigator“ bezeichnet.

Hallo Claudia,

ja, Du hast ja völlig recht, wenn der Hausarzt das gut erfüllt, ist es wunderbar!
Ich bin bei Hausarzt + psychischen Erkrankungen gern etwas vorsichtig, weil ich immer wieder mal mitgekriegt habe, dass Hausärzte sich nicht gut damit auskannten und entweder nicht ernst genommen haben oder sehr schnell einfach mal ein Antidepressivum angeboten haben, ohne weitere Abklärung und Maßnahmen. Deswegen pflege ich da gewisse Vorurteile…

Dass die UP schon einen Termin beim Psychiater hat, finde ich sehr sinnvoll. Wenn der Hausarzt/ die Hausärztin das gut ergänzt, umso besser.

Viele Grüße,

Jule

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Möchtest du denn mit diesem Mann noch zusammen bleiben?

Genau den gleichen Fall hatte ich mit meiner Hausärztin auch. Bei mir kam es dann dazu, dass sie einsehen musste, dass ich Depressionen habe, seitdem war sie eine hervorragende Navigatorin (NICHT Therapeutin, davon habe ich aber auch nie geschrieben).
In meinem Umfeld gibt es auch einige Betroffene, die die Funktion des Hausarztes ebenfalls sehr wichtig fanden. Auch wenn der HA sich zunächst wie von Dir beschrieben verhielt, weil einfach der HA meistens länger bekannt ist. Oder die explizit bereuten, ihren HA nicht von Anfang an eingebunden zu haben.
Und auch manche niedergelassenen Psychiater arbeiten rein medikamentös, was subideal sein kann. Da kann ein „Schubs“ an den Patienten vom HA, wenn er dann die Notwendigkeit eingesehen hat, gut sein.
Wenn der HA nicht auf der eigenen Linie liegt, kann man ja trotzdem machen, was man will.

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Das ist sicher eine Lösung, und der Mann ein großer Teil des Problems, allerdings könnte es bei einer bestehenden Depression aufgrund von Abhängigkeit und Überforderung mit kleinen Kindern vielleicht nicht gerade akut therapeutisch positiv wirken, wenn man sich trennt und plötzlich alleine dasteht. Angeblich soll das durchaus anstrengend sein, sich ohne Job mit zwei Kleinkindern ein neues Leben aufzubauen.
Insofern ist es sicher sinnvoll, begleitend eine Therapie in Angriff zu nehmen. Gerade um eigene Muster und Verhaltensweisen zu erkennen, die einem das Leben erschweren. Und um dann nicht beim nächsten Mann in der gleichen Falle zu hocken. Und auch unabhängig von Männern kann man durch die Therapie oft „blockierende“ Verhaltensweisen erkennen und bearbeiten.

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Ich sehe alle problematischen Aspekte, die mit dieser Frage einhergehen, dennoch wird es meiner Meinung nach keine Lösung geben, ohne sich diese Frage zu stellen.
Entweder entschließt man sich dazu, sich früher oder später zu trennen, oder man bringt die Beziehung in Ordnung. Aber so kann es nicht weiter gehen und ohne ein Entscheidung, in welche Richtung auch immer, wird es nicht besser werden.

Hallo,

ja von Deinen Fragen diese hier

noch nicht wirklich beantwortet wurde:

Jeder Arzt (mit einziger Ausnahme der Radiologen), egal ob Fach- oder Allgemeinarzt darf grundsätzlich alle Diagnosen stellen und dafür eine gültige AU-Bescheinigung ausstellen.

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