… sagen.
Aber Frauen leben doch schon seit Urzeiten damit, dass sie das immer gesagt bekommen. Dito dunkelhäutige Menschen.
Jetzt kommt einmal jemand daher und dreht den Spieß um und benennt die priviligierte Gruppe und dann schreien auf einmal all die Leute, die sich immer solcher Kategorien bedient haben, „Diskriminierung!“.
Wenn ich von „white privilege“ spreche, ist das etwas, was alle weißen Menschen haben (meist ohne, dass sie sich bewusst sind, dass sie das haben). Das heißt nicht, dass es jedem weißen Menschen besser geht als jedem schwarzen. Aber es ist eine Art durch die Welt zu gehen, ohne überhaupt einen Gedanken an seine eigene Hautfarbe zu verschwenden- ohne einen Gedanken daran verschwenden zu müssen, weil „weiß“ das „Default-Setting“ in unserer Welt ist.
Und weiß+Mann+alt legt noch einmal eine Schippe drauf. Und das hat nichts, aber auch gar nichts damit zu tun, dass es einzelne alte, weiße Männer gibt, die den Zustand nicht gut finden oder sogar aktiv etwas gegen den Zustand tun.
Es gibt diesen Spruch: ‚Whatever women do they must do twice as well as men to be thought half as good.‘* Analog dazu: ein Mann (noch dazu ein alter, weißer) muss eben zweimal so hart daran arbeiten, dass er nicht die Positionen verteidigt, die alten, weißen Männern zugeschrieben werden.
Um zu einem deiner Beispiele zurückzukommen: ein Ali marokkanischer Nationalität lebt täglich damit, dass Klaus und Inge deutscher Abstammung, ihn für XXX halten und er hat verschiedenen Möglichkeiten damit umzugehen: er kann das Vorurteil akzeptieren und es bedienen (oder positiv umdrehen), er kann sich lauthals darüber beschweren, er kann durch sein Verhalten dem Vorurteil entgegenwirken, jeder Ali für sich.
Grüße
Siboniwe
*geht weiter als: ‚Luckily, this is not difficult.‘, aber es ging mir nicht um den Aphorismus an sich