Der Bär ist los!

Liebe Tierfreunde,

leider konnte ich kein Brett mit dem Titel Tierschutz finden, sollte vielleicht mal eingerichtet werden.
Die Welt zu Gast bei Freunden, aber der Bär wird abgeknallt. Habt Ihr das heute im Radio gehört?
Gestern taucht der erste Braunbär seit über 150 Jahren in Deutschland auf ( im Gebirge zwischen Bayern und Österreich) und wird heute zum Abschuß freigegeben!!Ich glaubs ja nicht!! Gestern sollte er noch mit einem Sender versehen werden, aber heute wird er abgeknallt! Wer hat das entschieden? Das ist doch wohl abartig !!
Super sauer,
Claudia

Hi Claudia,

meine erste Reaktion war auch so. Allerdings habe ich mich mittlerweile etwas eingelesen. Der Bär war wohl letzte Nacht in einem Hühnerstall tätig, der in einem Wohngebiet liegt. Er scheint also seine natürliche Scheu vor Menschen abgelegt zu haben und ist damit ein Risiko.

Auch in den USA werden solche Bären entweder erschossen oder betäubt und in abgelegene Gebiete geschafft, wobei sie nicht selten wieder kommen und dann endgültig erschossen werden müssen.

In diesem Fall kann ich die Politik sogar verstehen. Das Geschrei, wenn der Bär einem Menschen etwas antun würde, möchte ich nicht hören.

Bye
Rolf

Hallo,

zuerst die Fakten kennen, dann urteilen:

http://www.sueddeutsche.de/,tt2l1/panorama/artikel/4…

Kannst du ein geeinetes Gehege zur Verfügung stellen?

Gerhard

Hallo Claudia

Wie Gerhard und Rolf geschrieben haben, ist DIESER Bär ein Problem. Was in dem verlinkten Zeitungsartikel nicht stand, ist, daß der Bär ein 2-3 jähriges Männchen ist. Diese sind meist jugendliche Einzelgänger, die wenig scheu sind und noch Erfahrungen sammeln. Hat ein Bär die Erfahrung gemacht, daß dort, wo es nach Mensch riecht, Futter gibt, steigt die Gefahr enorm, daß es zu Unfällen mit diesen Tieren kommt. Tatsächlich kommen die meisten Unfälle mit männlichen Bären dieses Alters zustande.

Versuche, den Bären zu fangen laufen schon eine ganze Weile, allerdings ohne Erfolg. Jetzt läuft die Zei weg.

Meiner Meinung nach ist dieser Bär der erste aber nicht der letzte, der in die Bayrischen Alpen einwandert. Solange das östereichische Hinterland genügend Rückzugsmöglichkeiten bietet, ist es kein Problem, daß normale Bären im bayrischen Alpenraum leben.

Daß Bären nicht unbedingt eine Bedrohung darstellen müssen, davon konnte ich mich in Kanada überzeugen - dort fand ich morgens eine frische Grizzly-Spur direkt vor meinem Zelt. Sollte ich aber direkt und unvermittelt einem Bären gegenüber stehen, möchte ich nicht darauf wetten, daß der Bär mir nichts tut.

Gruß
Andreas

Hallo Gerhard,
danke für den Link! Hatte meine spärlichen Infos heute Morgen nur aus dem Radio,aber darum gibt es ja wer-weiss-was!!
Warum kann der Bär nicht in einen Zoo?
Gruß,
Claudia

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

nix für unguad :wink:

Soweit ich verstanden habe, nützt eine Lebendfalle relativ wenig, da man wissen müßte, in welchem (engeren) Gebiet der Bär sich rumtreibt.

Für eine Betäubung muß man den Bären auch erstmal finden und (mit halbem Ohr gehört) mindestens auf 30 Meter rankommen, damit der Betäubungspfeil auch sitzt.

Beide Varianten wären wahrscheinlich möglich, wenn man mehr Zeit hätte. So wie ich die Experten verstanden habe, „lernt“ der Bär, das er Futter am einfachsten bei menschlichen Behausungen findet.

Zuerst traute der Bär sich nur auf isolierte Schafweiden. Aber jetzt hat er auch einen Hühnerstall aufgebrochen. Dabei geht es nicht mal so sehr um die paar Hühner, sondern daß der Stall sich in unmittelbarer Nähe zum Wohnhaus befindet.

Gerhard

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Liebe Tierschützer,
mir tut der Bär leid, armes Tier. Wir leben im 21. Jh. und es soll nicht möglich sein einen Bären lebendig zu fangen? Ich auch wohl zu aufwendig, oder wie?

Vor ein paar Monaten wurden noch 2 Wölfe erschossen, die aus einem Gehege ausgebüchst sind. Die waren ja auch sooooo gefährlich. Ich kann nur sagen: arme, arme Menschheit.

Vor einiger Zeit sah ich einen Bericht über Bären in Rumänien. Die kommen dort nachts in Siedungen und durchwühlen die Abfälle, fressen was und hauen dann wieder ab. Das stört dort niemanden, passiert ist auch noch nichts. Komisch, oder?

Bärige Grüße

Maria

Zuerst traute der Bär sich nur auf isolierte Schafweiden. Aber
jetzt hat er auch einen Hühnerstall aufgebrochen. Dabei geht
es nicht mal so sehr um die paar Hühner, sondern daß der Stall
sich in unmittelbarer Nähe zum Wohnhaus befindet.

Gerhard

Hallo Gerhard,

man könnte ja mal einen Hubschrauber einsetzen, die werden ja auch zur
Graffitti-Jagd eingesetzt… :wink:))
Ich habe 5 Jahre mit meinen Kindern am Fuß des Himalayas gelebt und jeden Winter kamen die Chitas (Leoparden) von den Bergen runter und haben in den Dörfern Hunde erlegt. Da sind dann alle Männer der Dörfer Nachts losgerannt mit Trommeln und Tralala und haben die verjagd. Da wär nie einer auf die Idee gekommen die Tiere zu erschießen. Ich finde wir müssen hier mal lernen, daß uns der Lebensraum nicht alleine gehört. Außerdem dürften ja wohl die Mittel vorhanden sein einen Bären zu fangen.
Gebt dem Bären eine Chance!!
Liebe Grüße,
Claudia

2 Like

Naja,

Für eine Betäubung muß man den Bären auch erstmal finden und
(mit halbem Ohr gehört) mindestens auf 30 Meter rankommen,
damit der Betäubungspfeil auch sitzt.

wenn man ihn erschießen will, muss man ihn auch erstmal finden, das zählt also nicht wirklich. Wenn man sich anstrengt, müsste es auch ohne den Tod des Tieres gehen!

Gruß
Cess

Hallo Claudia und Andreas

Ich kenne die genauen Fakten über den Bären in Bayern nicht, kann also nicht beurteilen ob eine Erschiessung unbedingt notwendig ist.

Bei uns in der Schweiz war im letzten Sommer auch ein zweijähriger, männlicher Bär allein unterwegs. Doch da wurde nie ernsthaft eine Erschiessung in Erwägung gezogen, soweit ich das mitbekommen habe. Er war vor allem im und um den Nationalpark unterwegs, hat aber auch einige Schafe gerissen. Er war von Italien her eingewandert und jetzt ist er anscheinend in Österreich. Wieso sollte denn in Bayern nicht auch die Möglichkeit bestehen, dass der Bär nur vorübergehend dort ist, und irgendwann wieder nach Österreich zurückkehrt?

Gruss aus der Schweiz

Corinne Iten

Wie Gerhard und Rolf geschrieben haben, ist DIESER Bär ein
Problem. Was in dem verlinkten Zeitungsartikel nicht stand,
ist, daß der Bär ein 2-3 jähriges Männchen ist. Diese sind
meist jugendliche Einzelgänger, die wenig scheu sind und noch
Erfahrungen sammeln.

Wieso sollte denn in Bayern nicht

auch die Möglichkeit bestehen, dass der Bär nur vorübergehend
dort ist, und irgendwann wieder nach Österreich zurückkehrt?

Genau!! In den letzten Nachrichten eben um 20.15Uhr war der Bär verschwunden, aber die Österreicher wollen ihn nun auch erschießen…
Der arme Bär !!
Gruß,
Claudia

Gruss aus der Schweiz

Corinne Iten

Wie Gerhard und Rolf geschrieben haben, ist DIESER Bär ein
Problem. Was in dem verlinkten Zeitungsartikel nicht stand,
ist, daß der Bär ein 2-3 jähriges Männchen ist. Diese sind
meist jugendliche Einzelgänger, die wenig scheu sind und noch
Erfahrungen sammeln.

Hallo Corinne

Ich habe die Entwicklung relativ aktuell verfolgt und bin dabei auch über den Schweizer Bär gestolpert. Wie der Bayrische Bär ist dieser ein junges Männchen. Aber der Schweizer Bär legte ein normales Verhalten an den Tag. Zwar hat er auf einer Alm eine Mülltonne geplündert (heißt es), aber er hat weder Schafe gerissen (was mal vorkommen kann) noch ist er in bewohntem Gebiet in einen Hühnerstall eingebrochen.
Dennoch hat (zumindest) die entsprechende Behörde in Graubünden durchaus überlegt, welche Maßnahmen getroffen werden müssten, sollte der Bär sich anormal verhalten.
Zudem bin ich über eine Internetseite gestolpert, in der eine Gruppe Jägern (bitte jetzt keine Diskussion über Jagd und Jäger starten!) den Abschuß von Bär, Wolf und Luchs fordern (angebliche Überpopulation). Daß das Schwachsinn ist, dürfte klar sein.

Übrigens haben letztes Jahr in Österreich 20 Bären 40 Schafe gerissen, der Bayrische Bär schaffte es in einer Woche auf 11 Schafe.

Gruß
Andreas

Hallo Claudia

Warum sollte man Großraubtiere mit abnormalen Verhalten, die in Länder mit 230 Einwohnern/qkm einwandern und potentiell gefährlich sind, erst schießen, wenn es Tote gibt? In allen Ländern, in denen es Bären und andere Großraubtiere gibt, versucht man das Risiko solcher Tiere möglichst gering zu halten - d.h. in der Regel Abschuß. Das kommt aber nicht allzu häufig vor.

Um das Tier lebend zu fangen braucht man eine Logistik, die man nicht hat, sonst wäre der Bär längst gefangen, angefangen mit dem Mediziner, der die Erlaubnis und den Mut hat, in einem Narkosegewehr in schwierigem Gelände auf 15m auf einen wilden Bär zu schießen. Soviel Geld kann man nicht zahlen!

Kleine Anekdote am Rande: Mein Onkel brachte aus seiner Wildhüterzeit aus Tanzania einen Löwenschädel mit. Der Löwe wurde erschossen, nachdem er mehrere Menschen getötet und gefressen hatte. Es dürfte schwierig gewesen sein, den betroffenen Bewohnern zu erklären, das sie den Lebensraum mit einem solchen Tier teilen müssten.

Gruß
Andreas

Hallo,

wenn man ihn erschießen will, muss man ihn auch erstmal
finden, das zählt also nicht wirklich. Wenn man sich
anstrengt, müsste es auch ohne den Tod des Tieres gehen!

„anstrengt“ bedeutet es dauert Zeit. Würdest du die Verantwortung übernehmen wollen, wenn ein Bär in bewohnte Gebiete eindringt und dabei außergewöhnlich viele Schafe reißt? Das Risiko hiterher sagen zu müssen „hätten wir ihn doch nur gleich erschossen“ wäre mir viel zu groß.

Abgesehen davon hat es ja Andreas schon angedeutet: wenn der Bär gefunden wird, kannst du ihn entweder aus sicherer Entfernung töten oder du gehst auf kurze Distanz ran (Narkosepfeile sind nicht sehr zielgenau) und schießt ihm das Ding in den Hintern. Anschließend hoffst du, dass der Bär dich nicht noch erreicht, bevor das Betäubungsmittel zu wirken beginnt. Bären können verdammt schnell sein.

Gruß, Niels

1 Like

Vielleicht sollte er eine Bedrohung darstellen?
Hi

Meiner Meinung nach sollten Raubtiere gefährlich sein und die Menschen daran erinnern, daß sie eben nicht über der Natur stehen. Offenbar braucht jede menschliche Gruppierung ein Feindbild, sonst wird sie dekadent und richtet ihre Aggressionen nach innen (Rassismus, Gewalt gegen Kinder, Restriktionen gegen Minderheiten) wie bei einem außer Kontrolle geratenen Autoimmunsystem.

Auch steigt die Gemeinschaftsverantwortung, wenn beispielsweise Kinder, die in den Wald gehen, von Erwachsenen begleitet und beschützt werden. Umgekehrt lernen Schwächere wieder Vertrauen in die Gesellschaft zu haben.

Soweit ich weiß gibt es in Deutschland 7.000 Verkehrstote im Jahr und niemand denkt daran, Autos abzuschaffen.

MfG

Tai

Meiner Meinung nach sollten Raubtiere gefährlich sein und die
Menschen daran erinnern, daß sie eben nicht über der Natur
stehen. Offenbar braucht jede menschliche Gruppierung ein
Feindbild, sonst wird sie dekadent und richtet ihre
Aggressionen nach innen (Rassismus, Gewalt gegen Kinder,
Restriktionen gegen Minderheiten) wie bei einem außer
Kontrolle geratenen Autoimmunsystem.

Hallo Tai,
deine fundierten Behauptungen sind natürlich nur mit Zahlen zu widerlegen. Ob es zusammenpasst ist egal, aber wie war das Verhältnis der Hexenverbrennung zur Anzahl der Bären?
Falls du Sarkasmus findest, darfst du ihn behalten.
Grüße
Ulf

Schafschutz
Der Bär hat in einer Schafherde vier Schafe getötet. Nicht aus Hunger (da hätte ja auch eins locker gereicht), sondern er hat ihnen nur Leber und Herz rausgerissen und dann gefressen.

Nick

Hallo Ulf

deine fundierten Behauptungen sind natürlich nur mit Zahlen zu
widerlegen.

Du darfst Dich gerne mal mit Psychologie, Soziologie und Verhaltensforschung beschäftigen, falls Du Dich im Moment etwas überfordert fühlst :smile:

Tai

Meiner Meinung nach sollten Raubtiere gefährlich sein und die
Menschen daran erinnern, daß sie eben nicht über der Natur
stehen. Offenbar braucht jede menschliche Gruppierung ein
Feindbild, sonst wird sie dekadent und richtet ihre
Aggressionen nach innen (Rassismus, Gewalt gegen Kinder,
Restriktionen gegen Minderheiten) wie bei einem außer
Kontrolle geratenen Autoimmunsystem.

deine fundierten Behauptungen sind natürlich nur mit Zahlen zu
widerlegen. Ob es zusammenpasst ist egal, aber wie war das
Verhältnis der Hexenverbrennung zur Anzahl der Bären?
Falls du Sarkasmus findest, darfst du ihn behalten.

Du darfst Dich gerne mal mit Psychologie, Soziologie und
Verhaltensforschung beschäftigen, falls Du Dich im Moment etwas
überfordert fühlst :smile:

Hallo Tai,
das mache ich doch gerne, wenn du deine Behauptungen mit seriösen Quellen begründest.
Grüße
Ulf

Hallo Ulf

das mache ich doch gerne, wenn du deine Behauptungen mit
seriösen Quellen begründest.

Ich verstehe schon, die Situation ist nicht neu: eine Quelle ist dann seriös, wenn sie Dir rechtgibt, ansonsten ist sie selbstverständlich unseriös. Ich mag zwar Schattenboxen, aber nicht auf diese Weise. Denk doch einfach mal selbst - so ganz ohne Quelle. Tut auch gar nicht weh, versprochen…

Tai