Der Benzeniggel ist weg

Liebe Wissenden,

als ich klein war, also in den 70er Jahren war es bei uns in Heidelberg Tradition, am 5. Dezember als kleiner Nikolaus, wir sagten immer Benzeniggel, verkleidet durch die Straßen zu laufen und bei den Leuten zu klingeln, um ein Gedicht vorzutragen und dafür Obst oder Süßigkeiten zu bekommen.
Es gab in den Geschäften richtige Nikolaus-Masken (Benzeniggel-Masken) zu kaufen und es war eine ganz wichtige Sache für uns Kleinen.

Diese Tradition scheint komplett ausgestorben zu sein, denn jeden den ich darauf anspreche, hat davon noch nie was gehört. Langsam glaube ich, ich hab das geträumt (Leider sind meine Eltern verstorben und ich kann sie nicht mehr fragen).

Weiß jemand von Euch, ob es diese Tradition noch irgendwo gibt und woher diese kam. Hier noch das Gedicht, welches ich immer aufsagte um die Süßigkeiten zu bekommen:

„Bin en arme Sünder, heb 99 Kinder, wenn i hom kum hab net viel, kriejischs mit dem Besestiel.“

Naja, ich hab jetzt versucht in Dialekt zu schreiben, vielleicht könnt ihr es trotzdem lesen :smile:

Vielleicht hat auch ganz einfach Halloween den Benzeniggel vertrieben?

Man wos es net!

Viele Grüße
Simone

hallo simone,

wenn du einmal google bedient hättest, würdest du bereits wissen, daß es 68 links zu einem sehr ähnlichen begriff gibt, der anscheinend das gleiche bedeutet: http://www.google.de/search?hl=de&newwindow=1&client…

eine antwort kam sogar von fritz ruppricht aus diesem forum. also bringt auch die archivsuche etwas.

gruß
ann

Hallo Ann,

eine antwort kam sogar von fritz ruppricht aus diesem forum.

Naja, die Frage kam damals von mir. Aber die verlinkten Artikel beantworten Simones Frage nicht wirklich. Denn obwohl mir der Begriff des Benzeniggel aus Weinheim (18km bis Heidelberg) durchaus bekannt ist, ist mir die Tradition, von der sie berichtet, nämlich das „an der Haustür sammeln“ überhaupt nicht bekannt. Bei uns war der Benzeniggel eher der Knecht, der den Nikolaus begleitete und die Rutenschläge verteilte.

Gruß
Elke

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Hallo Anja,

vielen Dank für Deine sehr aufschlussreiche Antwort, die mir mal wieder zeigt am besten gar nicht mehr zu fragen, sondern nur noch zu googeln, da der Sinn dieses Forums wahrscheinlich nur noch darin besteht andere zurecht zu weisen und sich nicht mehr auszutauschen.
Im Archiv findet man nicht immer was man sucht, und sei es auch nur weil die Schreibweise anders ist, in Google gilt das genauso.
Ich finde es hier so schön, weil nicht tausend Links erscheinen, die nirgendwohin führen, sondern Menschen antworten, die sich mit mir austauschen wollen. Wenn die Antworten aber immer nur lauten „geh googeln“, ist das alles nicht mehr notwendig.

Sorry, hat mich jetzt echt geärgert.

Grüße
Simone

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

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Hallo, Simone,
da hast Du was in den falschen Hals gekriegt.
Anns Beitrag war doch durchaus konstruktiv gemeint, wenn er auch ein wenig neben Deine Frage zielte.
Aber zur Klärung des (für viele durchaus unbekannten) Namens hat er doch beigetragen. Und Elke hat ja auch geschrieben, dass ihr der Benzenickl nicht im Zusammenhang mit einem Heischebrauch bekannt ist.

Diese „Heischebräuche“ (es lohnt sich, auch nach diesem Begriff mal zu googeln) sind ja regional sehr unterschiedlich. Auch zeitlichen und modischen Schwankungen und Veränderungen unterliegen sie.

Ich erinnere mich an meine Kindheit (so um 1950 herum), dass wir zu Fasnacht loszogen. Hier im Rheinland ist es (mit abnehmender Tendenz) zu St.Martin üblich, dass die Kinder losziehen. Anderswo sind andere Termine gängig.

Es ist aber in der Tat zu beobachten, dass der (re-)importierte Halloween dabei ist, überkommene Bettelgänge zu überdecken und zu verdrängen. Dabei ist natürlich auch zu bedenken, dass gerade in den Jahrzehnten seit dem letzten Krieg eine starke Durchmischung der Bevölkerung stattgefunden hat und so regionale Bräuche ziemlich durcheinander gewirbelt wurden. Auch der Zuzug kulturell anders sozialisierter Menschen (Italiener, Griechen, Spanier, Türken usw.) die bei uns heimisch geworden sind haben zur „Verdünnung“ beigetragen. Und nicht zuletzt hat natürlich der starke amerikanische Einfluß auf unsere Gesellschaft, sowie der einebnende Einfluß moderner Medien stark dazu beigetragen, regionale oder gar lokale Traditionen aufzuweichen und zum Verschwinden zu bringen.

Aber diese Tendenzen sind ja nicht nur in Deutschland zu beobachten, ich möchte fast behaupten, sie finden weltweit statt. Das mag man mit einem gewissen Bedauern feststellen, so wie ich es als traurig empfinde, dass es mittlerweile fast nicht mehr festzustellen ist, ob ich mich in Edinburgh, Dublin, München oder Palermo befinde - überall die gleichen Schnellrestaurants, die gleichen Kettenläden. Oder wie die jahreszeitlich unabhängige Verfügbarkeit von Früchten und Obst.

Gruß
Eckard

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Wieder besänftigt
Hallo Eckard,

danke für Deine Antwort. Trotzdem finde ich Anns Beitrag nicht im geringsten konstruktiv sondern daneben, bin aber wieder ruhiger geworden (manchmal geht mein Temperament mit mir durch) und werde nicht mehr meckern.

Viele Grüße
Simone (ganz ruhig und entspannt)

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Hallo Ann,

ich muss mich Simone anschließen und hier auch noch einmal ausdrücken, wie sehr es mich ärgert, bei höflich formulierten Fragen so abgekanzelt zu werden.

Die Höflichkeit verlangt es einfach, dass man dann entweder keine Antwort gibt oder eine sachdienliche.

Was meinst Du wie oft ich bei den Experten ein und die gleiche Frage 100 x gestellt bekomme und sie trotzdem beantworte?

Übrigens, im Archiv finde ich nie irgendwas. In Google erhält man zwar oft X Hinweise aber es ist oft schwer herauszufinden ob die Quelle zuverlässig ist.

Auch ich bin schon sehr lange hier und es würde mich wirklich sehr freuen, wenn an der Beantwortung von höflichen Fragen nur noch Experten teilnehmen würden, die ebenfalls höflich und völlig ungenervt sind.

Man sollte sich -dann und wann- mal wieder auf den Sinn dieses Forums besinnen.

Viele Grüße
Joy

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hallo joy,

wo genau habe ich jemanden abgekanzelt? wo war ich unhöflich?

simone hat behauptet, daß der benzeniggel weg sei.
das habe ich widerlegt. er ist nicht weg, wer wird nur anders geschrieben. hätte ich diese nachricht auf einer goldgeränderten karte per reitendem boten überbringen lassen sollen?
hätte simone unter dem anderen begriff (der einem SOFORT bei google angeboten wurde) weitergesucht, wäre sie allein zu der erkenntnis gelangt. dann hätte aber ihre frage, die sie hier gestellt haben würde, auch anders gelautet.

mich ärgern hingegen fragesteller, die - ob aufgrund eigener genervtheit oder eines schwachen selbstbewußtseins will ich mal dahingestellt sein lassen - hinter jeder einfachen, kurzen antwort gleich eine unhöflichkeit wittern, gegen die sie sturm laufen müssen.

Man sollte sich -dann und wann- mal wieder auf den Sinn dieses
Forums besinnen.

genau. und auf die spielregeln hier: erst googlen, dann fragen.

gruß
ann

Neue Spielregel?
Hallo Ann,

ach, dann entschuldige bitte aber „erst googeln und dann fragen“ war mir neu.

Wo befindet sich diese Regel? Google oder im Archiv?

Viele Grüße
joy

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