Der beste historische Geschichtsatlas Europa 1789 – 1871?

Wissenschaft Geschichte
#1

Hallo, könnt Ihr einen großen farbigen historischen Geschichtsatlas Europa empfehlen? Also v.a. historische Landkarten, die Grenzveränderungen farbig anschaulich machen. Zeitraum Napoleon bis 1871, besser bis 1918, von mir aus auch bis 1945. Ich würde versuchen, ihn gebraucht zu bekommen. Ich habe inhaltlich gute Erinnerungen an dtv-Geschichtsatlanten, aber sie waren recht klein und zerfielen in Einzelblätter.

Vielleicht gibt es das auch gratis online? Natürlich kann man sich zu jeder Einzelfrage auch was zusammengoogeln, aber ich hab’s gern in konstanter Qualität sicher auffindbar.

• Gern: groß, eingängig, farbig, großzügig, haltbar gebunden, günstig gebraucht zu bekommen
• Gern einige Fahnen + Wappen, aber nicht zwingend
• Auch digital möglich, gern auf Tablet
• Nicht nötig, aber auch nicht störend: Außereuropäisches; Zeit vor Napoleon; nach 1918
• Nicht benötigt: lange Texte (die hab’ ich schon)

Danke!

#2

Der gängige historische Atlas ist der Putzger und seine Nachfolger

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#3

der hier beschrieben ist:
Putzger historischer Weltatlas – Wikipedia
Und für lau wird es nichts seriöses geben - auch nicht im Netz.

&tschüß
Wolfgang

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#4

Armin und Wolfgang, Danke für den Tipp! Ich sehe mir den Putzger näher an.

M.E. wäre eine digitale Version mit Zoom und verschiedenen Ebenen etc. sehr nützlich. Dafür würde ich auch zahlen. Aber auf Papier ist auch ok, vielleicht wird’s der Putzger (den ich nicht kannte).

Im Juni 2021 soll die 105. Auflage erscheinen. Die noch aktuelle 104. ist von 2011 offenbar. Da fragt man sich natürlich… :thinking:

#5

Also wenn es auch digital sein darf, wäre das vielleicht was für dich:

Da kannst du auf den Tag genau ein Datum eingeben und es zeigt dir den damaligen Grenzverlauf.

LG

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#6

Hallo,

bei den Zeiträumen, die Du genannt hast, kommt es nicht unbedingt auf höchste Aktualität der Ausgabe an. Der Erkenntnisgewinn der Wissenschaft in Bezug auf Zeiträume bis 1945 ist bezüglich Territorien relativ gering.
Selbst kleinere Korrekturen spielen nur dann eine Rolle, wenn man nicht nur die großen Entwicklungslinien sehen will, sondern Detailinformationen will.
Mein alter Putzger, den ich als Schulbuch 1976 bekommen habe, ist in der kartographischen Darstellung immer noch ziemlich auf dem Stand der Wissenschaft - zumindest in Bezug auf Europa, bei dem ich mir ein Urteil erlaube.

&tschüß
Wolfgang

#7

Danke für die Einschätzung! Eine andere Frage wäre, ob sich die Präsentation und Kartografie evtl. ändern - also nicht die abgebildeten Fakten, sondern die Art der Abbildung. Ich habe schon mehrfach gemerkt, dass mich Karten mit identischer Information je nach grafischer Aufmachung sehr unterschiedlich ansprechen.

Apropos digital: Zum Putzger 105. Auflage Juni 2021 gibt’s separat auch USB-Stick und E-Buch. Evtl. sind die digitalen Angebote jedoch nur für Lehrer interessant, nicht für Hobbyleser, die’s gern bequem haben.

#8

Danke - das ist ja sehr interessant! Nie von gehört. Allerdings habe ich bei einer Stichprobe schon festgestellt, dass ich teils gern genauer hineingezoomt hätte als möglich.

#9

Man muss natürlich gewisse Abstriche machen, wenn man so eine gewaltige Menge an Daten zur Verfügung hat. Leider werden auch nicht immer alle Territorien gekennzeichnet, ich finde das Projekt an sich aber faszinierend.

#10

Ja, es ist wirklich faszinierend und ich werde nun auch weiter dort hineinschauen.

Bei Suchen gerade eben stieß ich bei Wikipedia auf eine Liste verschiedener Online-Geschichtsatlanten. Ich habe dort mindetens 5 Stück durchprobiert, Ostellus schien bei diesen Stichproben am attraktivsten.

#11

Was fragt man sich denn da?

Ob innerhalb von zehn Jahren bahnbrechende neue Erkenntnisse über die Grenzverläufe im 19. Jahrhundert gefasst worden sind??

Und, wenn wir schon dabei sind:

Was sollte in einem Atlas mit „verschiedenen Ebenen“ bewirkt werden außer Verwirrung und Spielerei?

Schöne Grüße

MM

#12

Servus,

für Mitteleuropa, wo „history“ bereits vor 1865 stattfand, ist der Ostellus ungeeignet, auch wenn er behauptet, sich wenigstens ab 1806 einigermaßen auszukennen.

Hab grade für Spaß ein paar Stichworte abgefragt: Nicht nur mit Vorderösterreich und Zähringen, sondern auch mit Kurpfalz, Rheinpfalz und dem Fürstentum Leiningen weiß er nichts anzufangen.

Vermutlich ist „the future of history“ so zu verstehen, dass das Projekt in Arbeit ist und irgendwann in Zukunft Ergebnisse bringen wird.

Schöne Grüße

MM

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#13

Stimmt, dere „Ostellus“ ist wirklich (noch) sehr unvollständig. Idee natürlich gut, aber da fehlt noch viel!
Karl

#14

Servus,

das ist es sicherlich.

Sehr schade finde ich, dass es grafisch mit einer so groben Auflösung angelegt ist - ich hab technisch so gut wie keine Ahnung von solchen Dingen, aber ich könnte mir vorstellen, dass solche grundlegenden Parameter später fast nicht mehr änderbar sind.

Bei Ostellus führt das dazu, dass Achberg nur als Teil des Fürstentums Hohenzollern-Sigmaringen zu erkennen ist, wenn man eh schon weiß, dass Achberg ab 1806 zu diesem gehörte (mithin ab 1850 der südlichste Ort in Preußen war).

PW: Es geht die Rede, der Pfarrer in Achberg habe am letzten Sonntag im Jahr 1849 bei den Abkündigungen gesagt: Es ist der Gemeinde noch mitzuteilen, dass wir ab 1. Januar 1850 preußische Untertanen sein werden - und dass wir es um unserer Sünden willen auch nicht anders verdient haben!

In diesem Sinne

MM

#15

Hallo zusammen, jetzt konnte ich einen Putzger von 1997 für unter 10 Euro und einen dtv-Geschichtsatlas Bd. 2 von 2005 für unter 5 Euro erstehen, beide äußerlich wie neu. Vielen Dank nochmal für die Hinweise.

Je nach Bedarf würde ich mir trotzdem noch den neuesten 2021er-Putzger beim Erscheinen im Sommer gönnen, in der erweiterten Fassung mit Texten.