Tausende von Schwarzgeld Besitzern rätseln wie sie die gute, alte DM in das neue Geld umtauschen können. Um das Schwarzgeld (immerhin zweistellige Milliardenbeträge) wieder in den legalen Wirtschaftskeislauf zu leiten plädiert eine Gruppe, vertreten durch Handwerker Lobbyisten (denen geht es ja so schlecht) und der FDP (hört,hört) um erhebliche Zugeständnisse an die Steuerhinterzieher um diese wieder in die Legalität zurück zu holen. Die Offerten sollen so weit gehen, dass sich das ungesetzliche Verhalten in der Vergangenheit sogar richtig lohnen würde. Im Gegenzug würde ein beträchtlicher Teil des verschwundenen Geldes wieder in das Land fließen und auf diese Weise würden endlich neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Wenn es soweit kommen würde, wird der brave Steuerzahler sicher keinen Anlass mehr finden, sich dem Fiskus korekt zu verhalten.
Gruß
Helmut
Fluch(t) des Schwarzgeldes
Hallo Helmut!
Im Gegenzug würde ein beträchtlicher Teil des
verschwundenen Geldes wieder in das Land fließen und auf diese
Weise würden endlich neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
Wenn es soweit kommen würde, wird der brave Steuerzahler
sicher keinen Anlass mehr finden, sich dem Fiskus korekt zu
verhalten.
Ich wage zu bezweifeln, dass dieses Geld tatsächlich zurückfliessen wird. Auf kurze Sicht vielleicht, aber dann wird es doch wieder ins Ausland verschoben werden, denn seit wann halten sich Vermögende an (Steuer-) Gesetze!
Zwar bin ich kein Steuerexperte, aber es verwundert mich doch, wie sehr es gelingt, Milliarden ins Ausland zu schaffen, die hier - nennen wir es mal freundlich - erwirtschaftet wurden. Lässt dies nicht an der mangelnden Konsequenz der Finanzämter glauben? Nicht, dass ich den Ämtern selbst die Schuld in die Schuhe schieben möchte, aber wenn die Leute überarbeitet sind, weil Stellen nicht geschaffen oder gestrichen werden, wenn Steuerfahnder lt. einer früherern „Monitor“-Sendung eingespart und nicht eingesetzt werden, um Unternehmen nicht zu „verschrecken“, wenn absichtlich vom Gesetzgeber Steuertricks gelassen werden, über die dann „Capital“ und „Manager-Magazin“ genüsslich berichten, damit sich Reiche armrechnen können, dann stimmt etwas nicht. (1996 in „Capital“: „Mit millionenschwerem Vermögen lohnt sich die ganz legale Steuerflucht in die Schweiz mehr als in jedes andere Nachbarland.“)
Andererseits gab es einmal helle Aufregung, als 1997 die SPD-Bundestagsfraktion - oh Wunder, aber sie war ja noch in der Opposition - eine Broschüre für den Umgang mit den Sozialbehörden herausgab, die von der Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen erarbeitet worden war. Hierbei ging es ebenso um kleine Tricks, wie etwa das eigene Auto, das Sozialhilfebezieher nur in Ausnahmefällen besitzen dürfen, auf einen Freund oder Verwandten zu überschreiben. Die schwarz-blaue Regierung jaulte damals wegen dieser Broschüre auf, aber niemand scheint sich über Bücher wie „Steuerparadiese für Deutsche“ (E. Folkes) und „Steueroasen“ (K.-H. Badura) aufzuregen, wodurch der Gemeinschaft wesentlich mehr Geld entzogen wird. Wie ich schon an anderer Stelle hier meinte, wurden 1996 schätzungsweise 5 Mrd. DM an Sozialleistungen hinterzogen, in der gleichen Zeit allerdings 135 Mrd. an Steuern.
(Quelle: „Wasserprediger und Weintrinker“, Beck/Meine, Steidl-Verlag)
Marco
Hallo Heli,
das Schwarzgeldproblem stellt sich - wenn überhaupt - nur bei sehr großen Barbeträgen, wenn das Geld also körperlich vorhanden ist. Trug jemand Barbeträge buchstäblich im Koffer ins benachbarte Ausland, legte z. B. in Luxemburg (auch alle großen deutschen Banken haben da Filialen) sein Geld auf ein DM-Konto, so wird dieses Konto ab 2002 eben in Euro geführt. Wo stellt sich dabei auch nur das kleinste Problem?
Bedauernswerte FALSCHgeldbesitzer müssen sich allerdings bald entscheiden: Schnell unters Volk bringen oder unbrauchbar werden lassen.
Gruß
Wolfgang