Warum geht der italienische Film im Vergleich zur europäischen und erst recht amerikanischen Konkurrenz heute total unter? Von den 1950ern bis zu den 1970ern dominierte er das europäische Kino, ich nenne nur Namen wie Fellini, Visconti, Pasolini im Kunstfilm-Genre und, nicht ganz so hochstehend, Leone und Corbucci im Western-Genre. Nichts von dieser Dominanz ist geblieben, heute leisten das die Franzosen und Engländer, auch die Deutschen (allerdings schwach gesegnet mit überzeugenden Darstellern) und die Osteuropäer stellen hie und da was auf die Beine.
Wie meinen?
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Das ist nur das, was mir spontan vor dem dritten Kaffee einfällt.
Falls es auch Serien sein dürfen, hier meine persönliche Empfehlung:
Von irgendwelchen (oder gar guten) osteuropäischen Filmen habe ich wiederum nichts gehört, aber mir käme deshalb noch lange nicht in den Sinn, einfach zu behaupten, dass es sie nicht gibt.
Zwei Aspekte zu einem Thema, das sicher einer ausführlicheren Antwort bedürfte.
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Wenn du den Vergleich zu den 60/70er ziehst, dann sollte man vielleicht eher umgekehrt fragen, warum der italienische Film damals so dermaßen erfolgreich war statt zu fragen, warum er jetzt so schwach ist.
Die Briten, die Franzosen, Almodòvar, die Dogma-Dänen um Lars von Trier, aber sonst? -
Der (für mich) interessantere Aspekt ist die „Krise des europäischen Films“ ingesamt. Dafür gibt’s eine Menge Gründe von der heutigen Massen-Durchsetzung des Englischen als lingua franca über den Niedergang des Autoren-Kinos (das sich in Europa eher hält als in in den USA) bis zur Kosten-Gigantomanie globaler Blockbuster ab ca. 2000, die natürlich das System Hollywood eher stemmen kann als die recht zersplitterte europäische Filmszene.
Innerhalb dieser „Krise des europäischen Films“ sehe ich die „Krise des italienischen Films“ angesiedelt, nicht als „Sonder-Krise“, wenn ich das so gestelzt formulieren darf.
Gruß
F.