Der Kapitän und seine Frauen

Moin moin,

ich hab die Sendung leider nicht gesehen, aber heute war bei Dellings Woche im WDR3 ein Thema eine schweizer Reederei (an sich schon ein Paradoxon), das nur Frauen beschäftigt, bis auf den Chef.

http://www.switzerland.com/de/offer-Economy-Companie…

Wenn der Mann wirklich so handelt, wie er sagt, dann stellt sich die Frage, ob Frauen wirklich besser sind.

Dass es in dieser Firma keine Probleme gibt, könnte natürlich auch daran liegen, dass den Frauen in dieser Firma bewusst ist, dass sie aufgrund der Situation unter besonderer Beobachtung stehen und sich in Zurückhaltung üben, wenn es um „typisch weibliche“ Probleme gehen könnte.

Oder hat der Kapitän einfach nur Frauen eingestellt, weil er Frauen bevorzugt, da er ihnen einfach Eigenschaften zuordnet, die sie nicht zwingend haben müssen obwohl sie Frauen sind.

Und zum Abschluss meine Frage: Ginge sowas in Deutschland oder würde jemand mit dem Anti-Diskriminierungsgesetz im Rücken klagen und dann gewinnen? Allerdings sagt der Firmenchef ja selbst, dass er objektiv entscheidet und die Frauen bisher einfach besser waren.

Gruß

ALex

Hallo,

Wenn der Mann wirklich so handelt, wie er sagt, dann stellt
sich die Frage, ob Frauen wirklich besser sind.

Mir nicht. Frauen als Arbeitnehmer haben ihre Vorteile, keine Frage. Aber Männer auch. Es gibt Untersuchungen, die ergeben haben, dass gemischtgeschlechtliche Teams bessere Arbeitsergebnisse erbringen als reine Frauen- oder Männerteams.

Mit seinen dumpfen Verallgemeinerungen («Frauen arbeiten einfach besser als Männer, sind exakter und sachorientierter» ; «Frauen möchten die gestellte Aufgabe lösen und ein Ziel erreichen. Männer wollen nach Möglichkeit Macht und Kontrolle») bedient er natürlich geschickt das Bedürfnis der heutigen Öffentlichkeit, Frauenverherrlichung zu zelebrieren. Als Frauenversteher, modern, weltoffen, frauenfreundlich, setzt er sich und seine Firma ins beste Image-Licht. Kostenlose Reklame, nicht ungeschickt.
Einem Unternehmer, der derart undifferenziert denkt, würde ich persönlich aber keinen Auftrag erteilen :wink:

Dass es in dieser Firma keine Probleme gibt, könnte natürlich
auch daran liegen, dass den Frauen in dieser Firma bewusst
ist, dass sie aufgrund der Situation unter besonderer
Beobachtung stehen und sich in Zurückhaltung üben, wenn es um
„typisch weibliche“ Probleme gehen könnte.

Glaube ich weniger. Wer kann schon gegen seine Natur leben? Für mich ist das nur Propaganda.

Und zum Abschluss meine Frage: Ginge sowas in Deutschland oder
würde jemand mit dem Anti-Diskriminierungsgesetz im Rücken
klagen und dann gewinnen?

Davon gehe ich aus. Das AGG bietet Männern, die wegen Diskriminierung klagen, ungeahnte Einkommensmöglichkeiten. Siehe hier:

http://www.rp-online.de/public/article/regional/nied…

Ob das die Urheberinnen so beabsichtigt hatten? Ich glaube nicht…

Allerdings sagt der Firmenchef ja
selbst, dass er objektiv entscheidet und die Frauen bisher
einfach besser waren.

Der kann viel erzählen. Das ist für mich nur ein cleverer Bursche, der weiß, dass er mit „Frauen-sind-besser“-Sprüchen eine gute Presse und viel PR bekommt. Von wegen Frauen sind cleverer :wink:

Hallo Alex,

Wenn der Mann wirklich so handelt, wie er sagt, dann stellt
sich die Frage, ob Frauen wirklich besser sind.

Ich habe in meinem Berufsleben schon in einigen Teams gearbeitet. Eine zeitlang hatte ich auch eine eigene Abteilung in der nur Mädels waren.
Da gab es durchaus Machtspielchen und Zickenterror. Später bekam ich dann einen jungen Mann hinzu und hab drei Kreuze gemacht. Auf der anderen Seite hab ich aber ganz ähnliche Probleme auch in gemischten Teams erlebt.

Ich denke, es ist einfach wie immer, man sollte sich hüten zu verallgemeinern.

Mag ja sein, dass der Kapitän wirklich eine gute Auswahl getroffen hat. Andererseits ist es natürlich auch möglich, dass er einfach gar nicht mitbekommt, was wirklich da abgeht. Wenn es ihrer Sache nützt können auch Frauen sehr subtil zu Werke gehen.

Ich würde jedenfalls nicht in diesem Unternehmen arbeiten wollen *g*.

Gruss
Petra

Hallo
es scheint so, daß sich die „Frauenfirma“ einfach so ergeben hat, weil bei Neueinstellungen zufällig grade eine Frau kompetenter war.
Es kann natürlich auch sein, daß der Chef Frauen häufiger einstellt, weil er sich einredet, daß sie generell kompetenter sind und ein männlicher Bewerber dadurch kaum eine Chance hat.
Genauso, wie es andersherum Chefs gibt, die bevorzugt Männer einstellen, weil sie sie für kompetenter halten.
Vermutlich je nach dem, was für Erfahrungen dahinter stecken…

Ich persönlich habe (für mich) die Erfahrung gemacht, daß die Frauen meist sachorienterter arbeiten, sie nehmen es nicht so persönlich, wenn man ihre Arbeit kritisiert und sind dann womöglich eingeschnappt.
Auch das Machtgehabe und Kompetentgerangel fällt weg; mit Frauen zusammen kann man eher gemeinsam an einem Strang ziehen und das Produkt dann auch als Gemeinschaftsprojekt präsentieren.

Gruß
Marion

Hi

Wenn der Mann wirklich so handelt, wie er sagt, dann stellt
sich die Frage, ob Frauen wirklich besser sind.

Warum? Es könnte auch einfach eine Firma mit lauter weiblichen Angestellten sein.

Dass es in dieser Firma keine Probleme gibt, könnte natürlich
auch daran liegen, dass den Frauen in dieser Firma bewusst
ist, dass sie aufgrund der Situation unter besonderer
Beobachtung stehen und sich in Zurückhaltung üben, wenn es um
„typisch weibliche“ Probleme gehen könnte.

Den Zusammenhang sehe ich auch nicht. Ich habe schon in einer Firma mit deutlich mehr Frauen als Männern gearbeitet und das Betriebsklima war nicht gut. War auch mal in einer Firma mit deutlich mehr Männern als Frauen. Das Betriebsklima war auch nicht bedeutend besser. Im Moment arbeite ich in einer Firma mit wenigen Frauen und das Betriebsklima ist super. Unterm Stich: kein Zusammenhang zwischen Geschlechterverteilung und Betriebsklima.
Darüber hinaus gibt es Frauen auf die man sich verlassen kann. Andere können gar nichts und setzten jedes Projekt in den Sand. Kein Zusammenhang.

Oder hat der Kapitän einfach nur Frauen eingestellt, weil er
Frauen bevorzugt, da er ihnen einfach Eigenschaften zuordnet,
die sie nicht zwingend haben müssen obwohl sie Frauen sind.

Wie kommst du darauf? Er könnte ebenso gut Frauen keine Absagen erteilen können. Vielleicht ist er auch davon überzeugt, dass es ihnen besser geht als ihm selbst. Das weiß wohl niemand ganz genau.

Und zum Abschluss meine Frage: Ginge sowas in Deutschland oder
würde jemand mit dem Anti-Diskriminierungsgesetz im Rücken
klagen und dann gewinnen? Allerdings sagt der Firmenchef ja
selbst, dass er objektiv entscheidet und die Frauen bisher
einfach besser waren.

Wer aus diesen Gründen klagt - ob Frau oder Mann - ist eh Gift für jede Firma auf erden. Ich wollte in dieser Firma auch nicht arbeiten, da ich mit Männern meist mehr Spaß auf der Arbeit habe. Mit zu vielen Frauen um mich herum langweile ich mich irgendwann.

Grüße,

Hilmar