Der Lokführer / der Zugführer / sind sie dieselben Personen?

Hallo!

Grüße

Was das in der Praxis bedeutet, berichten
mehrere Bahn-Beschäftigte, die mit dem
Sonder service vertraut sind. Wenn etwa über
eine Buchung bekannt werde, so deren Erzählung,
dass ein Mitglied der Bundesregierung
eine Reise tut, dann laufe ein eingeübtes
Verfahren an. Zunächst würden alle relevanten
Stellen informiert, der Lokführer, der Zugführer,
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
im Bordrestaurant, aber auch in Stellwerken
und Leitstellen.

Nein.
Lokführer bedienen und steuern die Lok .
Zugführer sind Aufsichtspersonen im Zug selbst, also in den Waggons wo die Fahrgäste sitzen.

MfG
duck313

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sitzt vorne und hat die Aufgabe, die Lok zu bedienen, also den Zug zu fahren.

oder auch Zugchef ist für alles im Zug verantwortlich, für die Fahrkartenkontrolle, den Speisewagen, die Sicherheit, …
Der Zugchef kann dem Lokführer Anweisungen erteilen, ebenso allen anderen Mitarbeitern im Zug.

In kleinen Zügen kann der Lokführer gleichzeitig auch Zugführer sein.

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„Wie ist es zu dem Unfall gekommen?“ ; „Keine Ahnung, ich war gerade Fahrkarten kontrollieren“.
Alter Witz - aber hier würde er passen. - scnr.

Ach ja: der Zugführer wurde früher auch „Schaffner“ genannt.

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Das ist auch bei Güterzügen so.

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Egal, wie gut Du fährst - die Bahn fährt Güter.

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Nein, nicht ganz:

Der Zugführer war der mit der roten Kunstlederschärpe, der (bei Zügen - auf Triebwagen sah das anders aus) den Abfahrbefehl gab. Ein bis zwei Schaffner für Fahrkartenkontrolle und Verladung von Gepäck und Expressgut waren dem Zugführer zur Seite gestellt. Diese gaben an den Zugführer für ihren jeweiligen Aufgabenbereich die Meldung „Zug fertig“: Der eine, wenn alle Türen geschlossen waren, der andere, wenn der Verlad von Reisegepäck zu Ende war. Dazu hatte der Volksmund den Dialog geformt:

  • Ferdig!
  • Waas isch ferdig - nix isch ferdig - I sag ferdig - Ferdig!

Schöne Grüße

MM

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Was bitte hat Dein Einwand zu bedeuten? *auf-Schlauch-steh *

Im Schwabenländle hieß der ganz lange noch „Konduktör“.

Vers 6:
" 's packt de Baure a Baurezore
Packt de Geißbock bei de Ohre
Schmeißt en was er schmeiße ka
Dem Konduktör an 'n Ranza na.
Trulla trulla trulla-la
Schmeißt en was er schmeiße ka
Dem Konduktör an 'n Ranza na."

Liedquelle: Auf de schwäb’sche Eisebahna
.
.
www.kondukteur

Bildquelle

ein alternativ gebildeter Komparativ zu „gut“ ist da im Spiel…

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Ach ja, der Bahnhof Durlesbach - als der 1849 so gut wie ausschließlich zur Verladung von Holz aus dem Altdorfer Wald eingerichtet wurde, sprach noch niemand von „Verkehrswende“ - man machte ganz einfach…

In Teilen Vorarlbergs auch so:

Guota Löchliboarar, guota Löchliboarar, i han-´d Boleto scho vörloro.

Zugegebenermaßen ein sehr eigenwilliger Teil. :stuck_out_tongue:

  • mutmaßlich zwischen Bozenau und Bezau gelegen, wo die Leute überzeugt sind, dass Eisenbahnen doch nur Hausierer, Handelsvertreter und fahrendes Volk ins Land bringen und sie deswegen unauffällig bei geeignetem Unwetter in der Aach versenkt…

Ach, ich habe es geliebt, das Wälderbähli - auch wenn ich nur zwei Mal damit fahren durfte:

grafik

Genau. Ich gebe mir sozusagen selbst den Abfahrauftrag. Auch wenn Zugbegleiter mitfahren, ist darunter kein Zugführer, da die Zugbegleiter keine fahrdienstliche Ausbildung haben. Ich könnte sie also nichtmal als Fachkraft heranziehen, wenn z. B. die Sifa ausfällt oder zum Rangieren. Zugführer im ursprünglichen Sinn gibts nur noch in RE, IC/ICE/Nachtexpreß/Alex und so.

Früher, im Dampfzeitalter, gab es in Güterzügen tatsächlich extra einen Zugführer, der in einer speziellen Kabine eines Güterwagens residierte. Der @Aprilfisch weiß bestimmt mehr.

Gruß T

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Nicht zu verwechseln mit …

Unter anderem von einem der letzten dampfbespannten Güterzüge der DB (West) überhaupt, der Mo-Fr jeden Morgen gegen sechse bei uns am Haus vorbeifuhr - ich konnte dabei hören, ob es geregnet hatte (wie so oft dort oben): Dann klang das Wiederanfahren der Fünfzigerlok mit (leer) etwa 300 to am Haken nach der erfolgten Sicherung des unbeschrankten Bahnübergangs, wegen der ein Zugführer dabei sein musste, der berechtigt war, die rote Fahne zu schwenken und den anderen, mit Lichtsignal gesicherten Bahnübergang im Ort zu schlüsseln, ungefähr wie „Waff-waff-waff-waff-Wuwuwuwuwuwuwuwu!!“

Da fuhren die Zugführer aber schon als Dritter Mann im Führerhaus mit. Die letzten Kabinentender für Begleitpersonal hatten Fünfziger aus dem Ex-Bw Friedrichshafen - hier eine aus Hagen:

https://www.bahnbilder.de/bild/deutschland~dampfloks~br-50-50-drg-dr-db-050-053-db/35483/die-050-606-mit-kabinentender-vor-dem.html

Sonst waren in Güterzügen als „Dienstwagen“ auch die zweiachsigen Güterzug-Packwagen Pwg Pr 14 auf dem Gnadenbrot; die (glaub ich) aus Behelfswagen von 1944 umgebauten Güterzugbegleitwagen Pwghs 54 hab ich als ausgesprochen selten in Erinnerung, aber das kann auch mit der Region zu tun haben.

  • ach, und weil’s so schön ist, noch ein Episödchen aus den wilden 1990er Jahren: Die beamteten Zugführer waren in Südhessen ein bisselchen voreilig in den „Gelben Sack“ versetzt worden, ohne zu berücksichtigen, dass die Wendezüge aus Silberlingen mit E 40 nicht für Einmannbetrieb ausgerüstet waren: Der Lokführer konnte da zwar den Zug überblicken, aber die Türschließeinrichtung nicht schlüsseln. Weil man für die Zugführer-Funktion aber keine angestellten „KiN“ einsetzen konnte, wurden diese Züge dann von Bahnpolizisten begleitet, die ihrerseits wieder keine Fahrausweise kontrollieren durften…

Schöne Grüße

MM

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und nicht zu vergessen, früher gab es noch die Bremser in ihren Häuschen

Bei den Hechten gab es auch einen Übersichtsplatz, für was der aber genau war?

Servus,

der Übersichtsplatz sollte dem Zugführer nicht nur die freie Sicht auf die Signale verschaffen (für die er sich sonst je nach Position unzulässig zum seitlichen Fenster hinauslehnen hätte müssen), sondern auch die Möglichkeit, nachzusehen, ob noch alle Wagen da waren - ich weiß nicht, welche Rolle in der Frühzeit der Eisenbahnen das Abreißen von Kupplungen gespielt hatte, aber es gab eine enorme Zahl an Vorsichtsmaßnahmen, die auf dieses Risiko gemünzt waren: U.a. musste jeder Eisenbahner im Dienst, egal ob Schrankenwärter oder Fahrdienstleiter oder irgendwas anderes, jedem passierenden Zug nachschauen, ob der „Zugschluss“ (= Zugschlussleuchte oder -tafel) noch da war (= noch alle Wagen am Zug hingen).

Der Übersichtsplatz wurde noch bei den Einheits-Gepäckwagen bis zum Abschluss der Beschaffung 1931 beibehalten.

Ziemlich aus der Zeit gefallen wirkt der „Zugschluss“ beiläufig bei neueren Triebwagen im Nahverkehr, bei denen an jedem Ende eine rote Zugschlusstafel aufgemalt ist - es würde bei diesen Fahrzeugen überhaupt nicht auffallen, wenn ein dreiteilig gefahrener Zug nur mit zwei Teilen irgendwo vorbeikommt…

  • die Angabe bei Wiki, dass noch nach dem Krieg Bremserhäuschen verbaut wurden, wundert mich sehr: Von Hand betätigte Bremsen brauchte man schon seit spätestens 1930 nur noch als Feststellbremsen, allenfalls noch an Ablaufbergen und beim Abstoßen?

Schöne Grüße

MM

vor allen, da es ja schon länger so Systheme wie die https://de.wikipedia.org/wiki/Heberleinbremse
gab.

nehme aber an, dass das auch den vielen kleinen Nebenbahnen geschuldet war, dass Ersatzwagen noch mir den Bremserplatz ausgerüstet wurden. Gibt ja heute auch immer noch vereinzelt Schrankenwärter.

Das halte ich für ausgeschlossen daß es sowas gibt.
Erstens sind an Personenzügen keine Zugschlusstafeln erlaubt, sondern nur elektrische rote Lichter, und zweitens ist es unabhängig davon ob Personen oder Güterzug immer verboten daß Zugschlussignale im Zug zwischen den Wagen angebracht sind. Die dürfen ausschließlich am Zugende angebracht sein. Eben aus dem von Dir genanntem Grund, daß sonst ein Zugabriss ggf nicht erkannt würde.

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