Der Luxus von Bildung
Das Bildungssystem bleibt zu unflexibel und beweist haeufig Resistenz gegenueber den Veraenderungen in der Gesellschaft.
Bildung ist Geldsache, aber nicht nur. Seit Jahren wird ueber die mit ueberholtem Stoff vollgestopften Lehrplaene diskutiert, doch die Entruemplungsaktion laesst auf sich warten. Stattdessen werden auch die letzten Bundeslaender zum 13-jaehrigem Abitur verdonnert, entgegen allen Warnungen aus der Praxis.
Es fehlt an Geld, aber auch an Offenheit fuer Neues- und beide Maengel verstaerken einander.
Peinlich genug, dass Inhalte und Werte von Bildung am Ende nur dann Thema werden, wenn die Wirtschaft ihr Interesse an Arbeitskraeften einklagt. Aber, Appelle machen keine fehlgesteuerte Politik wett , ob Moellemann oder Buhlmann , ob schwarz oder gruen !
Es raecht sich, wenn man 20 Jahre lang die Bildungspolitik straeflich vernachlaessigt , denn bei der Bildung sitzt das ganze Volk in einem Boot - und nicht nur Bund und Laender !!!
Im Prinzip hast Du Recht. Ich habe nur zwei Widersprüche.
Wenn Du das Bildungssystem als unflexibel bezeichnest, finde ich das gar nicht übel. Bildung sollte nämlich zeitlos gültig sein. Steten Änderungen ist hingegen die Ausbildung besonders in den technischen Berufen unterworfen. Aber auch das hält nur der gebildete Mensch aus, ohne darüber irre zu werden.
Ein wichtiger Hinweis, der je nach politischer Richtung immmer wieder unterschlagen wird, ist, dass Bildung Ländersache ist. Der Bund mag hier und dort etwas dazutun; entscheidend sind die Wissenschafts- und Kultusminister der Länder. Aber für die ist es halt bequemer, mit dem Finger auf Berlin zu zeigen.
Andreas
Hi Klaus ))
Das Bildungssystem bleibt zu unflexibel
und beweist haeufig Resistenz gegenueber
den Veraenderungen in der Gesellschaft.
Stimmt! Wir sehen das z.Zt. sehr schön an der explodierenden IT-Branche, die händeringend nach Fachkräften sucht. In den Schulen wird Informatik, wenn überhaupt, als freiwilliges Fach angeboten. Es müsste jedoch den gleichen Status wie etwa Mathematik besitzen. Also Pflichtfach für alle!!!
Bildung ist Geldsache, aber nicht nur.
Leider ist es doch so! Bildung kostet Geld. Nur investiert Deutschland von allen G7-Staaten den geringsten Anteil seines BIP in die Bildung. Peinlich und gefährlich ist das!
Es fehlt an Geld, aber auch an Offenheit
fuer Neues- und beide Maengel verstaerken
einander.
Mangel an Geld gibt es eigentlich nicht. Das Problem ist nur, dass unsere Regierung lieber nach Berlin umzieht als etwas mehr Geld in die Bildung zu stecken…
Der Mangel an Offenheit für Neues resultiert aus dem völlig überalterten Lehrkörper. Mit 50 Jahren hat man eben keine Lust mehr, noch etwas Neues zu lernen. Außerdem wirst du kaum gute Naturwissenschaftler/Techniker für den Lehrerberuf gewinnen können, bei BAT-Bezahlung und befristeten Arbeitsverträgen. Da gehen die guten Leute natürlich lieber in die Wirtschaft, wo sie mit offenen Armen empfangen werden!
Aber, Appelle machen keine fehlgesteuerte
Politik wett , ob Moellemann oder
Buhlmann , ob schwarz oder gruen !
Es raecht sich, wenn man 20 Jahre lang
die Bildungspolitik straeflich
vernachlaessigt , denn bei der Bildung
sitzt das ganze Volk in einem Boot - und
nicht nur Bund und Laender !!!
Ich weiß gar nicht, was du hast. Der Mangel an IT-Fachkräften z.B. ist für mich als Physiker doch nur gut )) Jede Woche habe ich 2 oder 3 Mails von Firmen, die mich fragen, ob ich nicht für sie arbeiten möchte. Also, für mich als einzelnen ist das desolate Bildungssystem hervorragend. Für die Gesellschaft ist es natürlich eine Katastrophe!
Übrigens, mein Sohn (5 Jahre) bedient den Rechner schon fast perfekt. Meine Tochter (3 Jahre) fängt jetzt gerade an, mit Kindergartenspielen für den PC. Ich werde meine Kinder nicht doof lassen, und ihnen alles, was sie für später brauchen, einfach selber beibringen!
cu Stefan.
Im Prinzip hast Du Recht. Ich habe nur
zwei Widersprüche.Wenn Du das Bildungssystem als unflexibel
bezeichnest, finde ich das gar nicht
übel. Bildung sollte nämlich zeitlos
gültig sein. Steten Änderungen ist
hingegen die Ausbildung besonders in den
technischen Berufen unterworfen. Aber
auch das hält nur der gebildete Mensch
aus, ohne darüber irre zu werden.Ein wichtiger Hinweis, der je nach
politischer Richtung immmer wieder
unterschlagen wird, ist, dass Bildung
Ländersache ist. Der Bund mag hier und
dort etwas dazutun; entscheidend sind die
Wissenschafts- und Kultusminister der
Länder. Aber für die ist es halt
bequemer, mit dem Finger auf Berlin zu
zeigen.
Hallo,
es ist ja gerade das Problem, das Bildung Ländersache ist. Um unseren ehemaligen Bundespräsidenten zu zitieren:„es ist weniger gefährlich (bzgl. der Bildung) von Deutschland nach Frankreich zu ziehen, als von einem Bundesland in das andere.“ Es wird ganz einfach in der Politik zuviel zerredet. Ehe man sich besinnt, dass man gut ausgebildetet Informatiker braucht, ist es doch schon zu spät. Lobenswert sei hier die Initiative der TU Dresden erwähnt, die sofort 200 neue Studienplätze in Informatik anbietet.
Die Qualität der Bildung steht und fällt mit dem Interesse, dass die Politik an der Bildung hat. Und offenbar haben die Politiker z.Z. andere wichtigere Interessen, als in die Zukunft zu investieren, aber es gibt ja Gott sei Dank noch Indien.
Andreas
es ist ja gerade das Problem, das Bildung
Ländersache ist. Um unseren ehemaligen
Bundespräsidenten zu zitieren:"es ist
weniger gefährlich (bzgl. der Bildung)
von Deutschland nach Frankreich zu
ziehen, als von einem Bundesland in das
andere
Als jemand, der in NRW Abitur gemacht und studiert hat und nun hier an einem Gymnasium unterrichtet, kann ich das nur unterstreichen.
In Bayern oder Baden-Württemberg könnte ich mit diesem Abi/Examen vielleicht als Taxifahrer arbeiten (wobei das jetzt kein Angriff auf die Zunft der Taxifahrer darstellt
Macht das Sinn?!?
HOFee
Nicht nur ein Bildungsproblem!
Hi Andreas
… aber es gibt ja Gott sei
Dank noch Indien.
Ja merkt denn hier eigentlich niemand, dass die Inder gar nicht nach Deutschland wollen? Schau dir doch mal die Anzahl der Grüne-Karte-Anträge an, die liegt bei unter 1000. Die fähigen Leute aus Indien gehen selbstverständlich in die USA. Wie übrigens auch viele deutsche IT-Experten. Außerdem sind die Rahmenbedingungen für Inder in den USA viel besser. Englisch können sie sowieso schon gut, sie können länger als 5 Jahre bleiben und sie haben es auch nicht so schwer, ihre Familien mitzubringen!
Die Brutto-Löhne sind in den USA etwa die gleichen wie in Deutschland, nur hat man in den USA nicht die ganzen Sozialabgaben am Hals und die Steuern sind niedriger. Für die gleiche Arbeit bekommt man in den USA also viel mehr raus als in Deutschland. Das macht die USA auch für Deutsche sehr interessant.
Die eigentliche Frage im IT-Bereich müsste eigentlich nicht lauten: „Warum haben wir so wenig gute Entwickler“, sondern sie müsste vielmehr lauten: „Wo gehen die guten deutschen Entwickler nach ihrer Ausbildung hin?“.
Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass Deutschland für in- und ausländische Spitzenkräfte ein völlig unattraktives Land ist, jedenfalls zum Arbeiten! Wir haben also nicht nur ein Bildungsproblem!
cu Stefan.
Hallo!
Das ist interessant…
Bildung sollte nämlich zeitlos
gültig sein.
‚Bildung‘ an sich vielleicht, aber die Inhalte, die häufig mit Bildung schlechthin verwechselt werden, sind keineswegs zeitlos.
Ich wage sogar die These, dass selbst solche ‚Basis-Kenntnisse‘ wie etwa Rechnen, Schreiben, Lesen nicht zeitlos sind.
Ich habe heute noch einem Schüler in Mathe ‚Nachhilfe‘ gegeben. Ein Stoff, und da verwette ich meinen Hut, den dieser Junge in seinem Leben nie wieder brauchen wird (es sei denn, als Selbstzweck im Unterricht).
Ach so: Informatik-Unterricht braucht dieser 16jährige auch nicht. Er könnte ihn allerdings locker erteilen, am besten für Lehrer/innen.
Martin
Bildung sollte nämlich zeitlos
gültig sein.
‚Bildung‘ an sich vielleicht, aber die
Inhalte, die häufig mit Bildung
schlechthin verwechselt werden, sind
keineswegs zeitlos.
Zeitlos ist natürlich relativ. Aber auf jeden Fall sollte es mehrere Generationen überdauern. Und manche Bildungsinhalte haben sich seit den alten Griechen nicht geändert.
Ich wage sogar die These, dass selbst
solche ‚Basis-Kenntnisse‘ wie etwa
Rechnen, Schreiben, Lesen nicht zeitlos
sind.
Widerspruch. Ich glaube, es gibt in der ganzen Geschichte keine Zeit, in der Bildung
nicht unmittelbar mit der Lese- und Schreibfähigkeit zu tun hatte. Sozusagen eine conditio sine qua non (hehe).
Ich habe heute noch einem Schüler in
Mathe ‚Nachhilfe‘ gegeben. Ein Stoff, und
da verwette ich meinen Hut, den dieser
Junge in seinem Leben nie wieder brauchen
wird (es sei denn, als Selbstzweck im
Unterricht).
Erstens weiß man vorher nie, was man später braucht, zweitens soll Mathematik ja auch über die Anwendung hinausgehen. Sie soll eine bestimmte Art des Denkens schulen. Leider - das gebe ich zu - fehlt der Masse der Mathelehrer die Fähigkeit (Einsicht?), dieses zu vermitteln.
Ach so: Informatik-Unterricht braucht
dieser 16jährige auch nicht. Er könnte
ihn allerdings locker erteilen, am besten
für Lehrer/innen.
Informatik? Warum hat er dann Probleme mit Mathematik. Oder nennt man heute schon Informatiker, wer surfen und Windoof bedienen kann? (Entschuldige die Gehässigkeit!)
Besten Gruß von
Andreas
Hallo Andreas!
Aber auf
jeden Fall sollte es mehrere Generationen
überdauern.
Ja? Ist es nicht faktisch so, daß die Zeitabstände da immer kürzer werden?
Und manche Bildungsinhalte
haben sich seit den alten Griechen nicht
geändert.
Ach ja? Welche denn?
Gut, der Phytagoras-Satz gilt noch heute. Aber der gute Mathematiker würde garantiert heute jede Mathe-Arbeit versemmeln.
Widerspruch. Ich glaube, es gibt in der
ganzen Geschichte keine Zeit, in der
Bildung
nicht unmittelbar mit der Lese- und
Schreibfähigkeit zu tun hatte.
Dann war also etwa Karl der Große ungebildet? )
Die weitaus meiste Zeit in der Geschichte haben diese Fähigkeiten überhaupt keine Rolle gespielt.
Sozusagen
eine conditio sine qua non (hehe).
nee, eben nicht
(es sei denn, Du definierst Bildung tatsächlich sehr ‚elitär‘)
Erstens weiß man vorher nie, was man
später braucht,
Völlige Übereinstimmung!!!
Aber warum maßen sich dann Bildungspolitiker und Lehrer an, das wissen zu wollen???
Und was ich ‚später‘ gebraucht habe, konnte ich mir auch später noch holen.
zweitens soll Mathematik
ja auch über die Anwendung hinausgehen.
Graue Theorie…
Sie soll eine bestimmte Art des Denkens
schulen.
Aber verschiedene Menschen denken auch auf verschiedene ‚Art‘.
Informatik? Warum hat er dann Probleme
mit Mathematik.
Weil er dummerweise eben auch einen Lehrer erwischt hat, der überhaupt nicht vermitteln kann, wozu der Stoff brauchbar sein könnte.
Langeweile…
Oder nennt man heute
schon Informatiker, wer surfen und
Windoof bedienen kann?
Natürlich nicht. Aber umgekehrt würde ich auch längst nicht jeden an meinen PC lassen, der ein Informatik-Diplom hat.
Es geht nur darum, daß die ‚Struktur Bildung‘ einfach mit der gesellschaftlichen Realität nicht Schritt hält.
Tschüss!
Martin
Bildung sollte nämlich zeitlos
gültig sein.‚Bildung‘ an sich vielleicht, aber die
Inhalte, die häufig mit Bildung
schlechthin verwechselt werden, sind
keineswegs zeitlos.Zeitlos ist natürlich relativ. Aber auf
jeden Fall sollte es mehrere Generationen
überdauern. Und manche Bildungsinhalte
haben sich seit den alten Griechen nicht
geändert.Ich wage sogar die These, dass selbst
solche ‚Basis-Kenntnisse‘ wie etwa
Rechnen, Schreiben, Lesen nicht zeitlos
sind.Widerspruch. Ich glaube, es gibt in der
ganzen Geschichte keine Zeit, in der
Bildung
nicht unmittelbar mit der Lese- und
Schreibfähigkeit zu tun hatte. Sozusagen
eine conditio sine qua non (hehe).Ich habe heute noch einem Schüler in
Mathe ‚Nachhilfe‘ gegeben. Ein Stoff, und
da verwette ich meinen Hut, den dieser
Junge in seinem Leben nie wieder brauchen
wird (es sei denn, als Selbstzweck im
Unterricht).Erstens weiß man vorher nie, was man
später braucht, zweitens soll Mathematik
ja auch über die Anwendung hinausgehen.
Sie soll eine bestimmte Art des Denkens
schulen. Leider - das gebe ich zu - fehlt
der Masse der Mathelehrer die Fähigkeit
(Einsicht?), dieses zu vermitteln.Ach so: Informatik-Unterricht braucht
dieser 16jährige auch nicht. Er könnte
ihn allerdings locker erteilen, am besten
für Lehrer/innen.Informatik? Warum hat er dann Probleme
mit Mathematik. Oder nennt man heute
schon Informatiker, wer surfen und
Windoof bedienen kann? (Entschuldige die
Gehässigkeit!)
Nee, sicherlich nicht. Aber mein Gebiet ist zum Beispiel die Hardware, sag mir da mal das ich Mathe brauche. Coden kann ich leider noch nicht, soll sich aber noch ändern, hab ich in der 11 genommen (hoffentlich findet der Kurs auch statt…). Aber unsere Informatiklehrer scheinen nicht die hellsten zu sein, hab ich jedenfalls gehört und teilweise auch gesehen. Die können nicht mal im internet surfen und Windoof nutzen!!! Höchste Programmiersprache Pascal??? Wahnsinn. Ein Beispiel ihrer Intelligenz: Jahrelang haben die versucht ein paar alte Computer zu vernetzen, ohne Erfolg. Mit ein paar Freunden habe ich mich dann mal dran gesetzt und 2 Tage später liefen die wieder, das Netz läuft auch wieder und als Bonus haben die jetzt auch Internet. Nagut, ich will nicht so sein, aber woher will der Staat denn auch gute Informatiker herholen? Wer es kann will wahrscheinlich nicht als Lehrer arbeiten, die Schulzeit ist noch nicht so lange her, man hat noch etliche schlechte Erinnerungen, und dann schon wieder dahin? Außerdem: Wozu einen eher schlecht bezahlten Lehrerberuf nehmen wenn man auch in einer großen (oder auch kleinen) Firma arbeiten kann, wo man das doppelte verdient und jeder Tag Spaß macht?Ich hab das Glück einen „guten“ Mathelehrer zu haben, der kann es und der kann es auch richtig unterrichten. Ein Freund von mir (er hat schon wieder ne Klasse übersprungen…) hat mir mal vom Informatikunterricht erzählt (Klasse 11): Du schläfst oder spielst mit anderen Hearts für 40 Minuten und die restlichen 5 Minuten beeindruckst du deinen Lehrer mit etwas Fachwissen, schon hast du deine 1.
Tschau, Daniel
Besten Gruß von
Andreas