Der Mann von der Bixlmadam?

Hallo,

ein schöner Ausdruck, die Bixlmadam.

Hat die männliche Bixlmadam auch einen Namen - ihr wisst schon, dieser Gernegroß, mehr Schein als Sein. Ich kenne nämlich mehr Männer als Frauen, die wohlhabender und besser situiert erscheinen wollen, als sie es tatsächlich sind.

Chrissie

Hallo Chrissie,

über den „Stenz“ hat es einmal eine Fernsehserie
gegeben. Ob der wohl mit dem Wiener „Gigerl“
verwandt ist?
Der „Snob“ ist es wohl nicht, weil dessen einziger
Makel von Geburt an darin besteht, sine nobile,
also nicht von Adel, zu sein.

Gruß
J.

servus zusammen

Der „Snob“ ist es wohl nicht, weil dessen einziger
Makel von Geburt an darin besteht, sine nobile,
also nicht von Adel, zu sein.

sine nobilitate… soviel Zeit muß sein

mfg
Ed

Danke, Ed,
war nicht der Zeitmangel, hatte
mein Wörterbuch verlegt :wink:

Salve
J.

Hallo,

ein schöner Ausdruck, die Bixlmadam.

Hat die männliche Bixlmadam auch einen Namen - ihr wisst
schon, dieser Gernegroß, mehr Schein als Sein. Ich kenne
nämlich mehr Männer als Frauen, die wohlhabender und besser
situiert erscheinen wollen, als sie es tatsächlich sind.

Hallo Chrissie.
Es hat mich schon gestört die ‚Bixlmadam‘ mit ‚mehr Schein als Sein‘ zu apostrophieren. Es sind einfache Frauen aus dem Volk, die mit dem Pfenning rechnen müssen, aber ihre wirtschaftlichen Verhältnisse nicht öffentlich zur Schau stellen wollen. Das ist kein Negativum!
Das gleiche trifft für das männliche Gegenstück zu, den ‚Dreiquartel-Privatier‘ , der seine Wirtshausbesuche genau planen muss.
Völlig daneben ist, die ‚Bixlmadam‘ auf eine Stufe mit einem Stenz, einem Geck oder Flaneur zu stellen.

Mit freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim

Hallo Alexander,
meinst Du wirklich, man kann ein Wort einfach umdefinieren, nur weil einen etwas dran stört.
Die Worte haben nun einmal ihren Sitz im Leben. Und mit „Bichslmadam“
sind NICHT

einfache Frauen aus dem Volk,
die mit dem Pfenning rechnen müssen, aber ihre
wirtschaftlichen Verhältnisse nicht öffentlich zur Schau
stellen wollen,

gemeint, sondern: Frauen, die durch - leicht zu durchschauendes, weil nicht beherrschtes und deshalb unangebrachtes - vornehmes Gehabe (das Wort dürfte aus dem 19. Jahrhundert stammen) imponieren wollen und nur eine Karikatur von Vornehmheit zustande bringen. Ein missglücktes, lächerliches mehr Scheinenwollen, als Sein. In dem Wort klingt etwas geradezu Ordinäres mit.
Wenn das

kein Negativum

ist!
Und was den

‚Dreiquartel-Privatier‘

betrifft:
Der ließ sich von seinem kleinen Sohn aus der Straßenschänke seines Wirtshauses im Bierkrug drei Quartel holen, weil das in Bayern vor der Einführung des Liters in etwa seine „Mass“ war und im alten Bierkrug für nicht mehr Platz war oder der neue mit etwas Schaum auch von den drei Quarteln voll wurde.
Er ist kein Gegenstück zur B.; denn er charakterisiert den nicht mehr arbeitenden Rentier/Rentner, Kleinbürger mit, meinetwegen, beschränktem Horizont, aber ohne jede Anspielung auf missglückte Hypokrisie.
Schöne Grüße!
H.