Der Mensch braucht keinen Roboter

Hallo zusammen,

ich wollte das hier mal unter der Rubrik „Gesellschaft“ loswerden. Sollte es ein passenderes Brett geben (z.B. Roboter), dann bitte dahin verschieben. Mir wäre es aber sonst ganz lieb hier…

Wofür baut der Mensch eigentlich Maschinen und Roboter? Okay, also einige Maschinen, die uns wirklich schwere und monotone Arbeit abnehmen, mögen ja noch Sinn machen. Und vielleicht auch noch der Computer an sich. Wobei der Computer wenigstens genausoviele Probleme verursacht hat, wie er uns vielleicht überhaupt abgenommen hat. Man stelle sich die Globalisierung ohne den Computer vor (im Positiven wie im Negativen).

Aber ich behaupte mal, der gesamte Rest der Maschinen und Roboter (auch die noch kommenden) ist überflüssig und sogar schädlich. Klar, ohne eine Rakete kann man nicht zum Mond fliegen. Hhhhhmmmm… aber die meisten Maschinen und Roboter machen uns nur kaputt oder unsere Umwelt und Natur. Jede Maschine im Einsatz vernichtet Arbeitsplätze (weil sie den Arbeiter ersetzt). Durch Maschinen und Roboter verkümmert, verarmt und verblödet der Mensch. Erledigt ein Roboter in Zukunft meinen Haushalt, verliere ich die Verantwortung, (die Kontrolle), Selbständigkeit, Muskulatur, usw. Warum brauchen wir z.B. eine Rolltreppe (als Maschine)? Damit wir bloß nicht unsere Muskulatur einsetzen! Folge: Die Muskulatur verkümmert. Ich kann auch selbständig eine feste Treppe hochgehen und bin stolz drauf!

Oder Roboter als Pflegepersonal. Folge: Die Alten und Pflegebedürftigen verkümmern sozial. Zweite Folge: Das bisherige Pflegepersonal wird gefeuert. Die Industrie wird ihre für den Hausbereich produzierten Roboter nur als angenehm und als das Leben erleichternd anpreisen. Aber das wird es allein nicht sein! Der Mensch (die Gesellschaft) wird sich dadurch mal wieder total verändern, und die Umwelt gleich mit. Wie nach der Einführung der Elektrizität oder nach der Industrialisierung oder nach der Erfindung des Autos, des Telefons, des Computers, des Handys und des Internet. Na, ja - das nennt man wohl Fortschritt und Entwicklung. Man darf wohl gespannt sein, wo wir uns eigentlich hin-entwickeln und wie wir uns dabei verändern. Aber wollen wir das überhaupt? Und ist das immer von Vorteil? Wer bestimmt das denn für die Massen? Oder bestimmt die Masse selbst?

Immerhin könnte ich in der Zeit, in der mein Roboter meinen Haushalt und Einkauf erledigt, zum Squash spielen gehen. Somit würde sich auch meine Muskulatur erhalten… he, he, he Schufte, Du Blechbüchse!

Bitte mal ein paar Eurer Ansichten zu meinen Überlegungen.

Mit Dank und Gruß,
Yedi386

Servus,

nun ist es halt so, dass Homo Sapiens trotz seiner notorischen Hyperaktivität eigentlich ein bissel weniger in der Gegend rumsausen will: Der Zustand, von Sonnenauf- bis untergang rumzurödeln, nur um wenigstens während vielleicht acht Monaten Im Jahr halbwegs satt zu werden, hat sich im Lauf der letzten ca. 15.000 Jahre als suboptimal erwiesen.

Jo, und mittlerweile gibts eben Mühlsteine, Sicheln, Hacken, Dreschflegel, Dampfmaschinen, Wassermühlen und vieles andere, was die Möglichkeit schafft, mit etwas weniger Rödelei ein bissel angenehmer zu leben.

Dass viele Annehmlichkeiten technisch ohne weiteres umsetzbar wären (z.B. vollautomatisches Nähen einer Jeans auf Abruf, nachdem ich meine Körperabmessungen online übermittelt habe), aber heute immer noch für eine Tasse Reis am Tag mit der Technik von 1970 besorgt werden, hat keine technischen Gründe.

  • ich finde es übrigens persönlich eher zynisch, wenn Du die Arbeitsplätze z.B. beim Abwracken von Schiffen oder Computern, oder beim Sortieren von Hausmüll, oder auch nur die beim manuellen Eloxieren von irgendwelchen Teilen oder auch nur auf dem Führerstand eines Nachtsprung-Güterzuges als besonders wertvoll bezeichnest: Einige Beispiele für automatisierbare Arbeitsgänge, bei denen ich mich frage, wer da wen zerstört.

Schöne Grüße

MM

Hallo, Yedi,

Wofür baut der Mensch eigentlich Maschinen und Roboter?

na, Du beantwortest diese Frage ja schon selbst:

Okay,
also einige Maschinen, die uns wirklich schwere und monotone
Arbeit abnehmen, mögen ja noch Sinn machen. Und vielleicht
auch noch der Computer an sich.

Klar, Denken ist schon immer die schwerste und härteste Arbeit für den Menschen gewesen. Warum das nicht machen lassen?

Aber ich behaupte mal, der gesamte Rest der Maschinen und
Roboter (auch die noch kommenden) ist überflüssig und sogar
schädlich.

Fragt sich halt, was man als „Roboter“ (m.E. == Werkzeug) betrachtet.

Jede Maschine im Einsatz vernichtet Arbeitsplätze (weil sie den
Arbeiter ersetzt).

Das ist der Sinn des Werkzeugs - siehe oben - dass es den Menschen die schwere und harte Arbeit erleichtert und ihn bestenfalls davon befreit.

Durch Maschinen und Roboter verkümmert, verarmt und verblödet der Mensch.

Das tut er auch so schon. Aber irgendwer muss ja die Ideen haben und da hat die Maschine bisher noch ein wenig ein Defizit.

Ich kann auch selbständig eine feste Treppe hochgehen und bin
stolz drauf!

Noch kannst Du es. Für meinen Schwiegervater ist sein Treppenlift die einzige Möglichkeit ins obere Stockwerk zu kommen.

Der Mensch (die Gesellschaft) wird sich
dadurch mal wieder total verändern, und die Umwelt gleich mit.

Da allerdings stimme ich Dir zu. Er wird Zeit dafür haben seine Kreativität zu entwickeln und sich seiner Bildung zu widmen.

Aber wollen wir das überhaupt? Und
ist das immer von Vorteil? Wer bestimmt das denn für die
Massen? Oder bestimmt die Masse selbst?

Nichts ist nur Vorteil - und die Masse folgt sowieso der Schwerkraft.

Gruß
Eckard

Auch servus!

  • ich finde es übrigens persönlich eher zynisch, wenn Du die
    Arbeitsplätze z.B. beim Abwracken von Schiffen oder Computern,
    oder beim Sortieren von Hausmüll, oder auch nur die beim
    manuellen Eloxieren von irgendwelchen Teilen oder auch nur auf
    dem Führerstand eines Nachtsprung-Güterzuges als besonders
    wertvoll bezeichnest: Einige Beispiele für automatisierbare
    Arbeitsgänge, bei denen ich mich frage, wer da wen zerstört.

Finde ich nicht. Was Du beschreibst, sind ja schon Maschinen, die abgewrackt oder bedient werden müssen (z.B. Schiffe oder Computer). Hätten wir sie nicht, bräuchte auch niemand diese giftige Arbeit des Abwrackens (ebenso bei Autos) zu machen. Da hat sich der Mensch bereits selbst ins eigene Bein geschnitten. Na ja, ich gab ja schon eingangs zu, dass einige Maschinen sinnvoll sein mögen (für sehr schwere oder monotone Arbeit).

Gruß,
Yedi386

Hallo Eckard,

Klar, Denken ist schon immer die schwerste und härteste Arbeit
für den Menschen gewesen. Warum das nicht machen lassen?

Wenn die Maschinen tatsächlich erst einmal denken können, dann sind wir verloren…

Fragt sich halt, was man als „Roboter“ (m.E. == Werkzeug)
betrachtet.

Ein einfaches Werkzeug wie eine Zange ist keine Maschine und kein Roboter. Maschinen, Roboter und Geräte laufen automatisiert bzw. teilautomatisiert.

Jede Maschine im Einsatz vernichtet Arbeitsplätze (weil sie den
Arbeiter ersetzt).

Das ist der Sinn des Werkzeugs - siehe oben - dass es den
Menschen die schwere und harte Arbeit erleichtert und ihn
bestenfalls davon befreit.

Der Mensch braucht aber Arbeit als eine Säule seiner Identität (vergleiche die 5 Säulen der Identität bei Guuuuuugle).

Durch Maschinen und Roboter verkümmert, verarmt und verblödet der ::Mensch.

Das tut er auch so schon.

Nein, nur durch Maschinen, Roboter, Geräte (z.B. Fernseher).

Ich kann auch selbständig eine feste Treppe hochgehen und bin
stolz drauf!

Noch kannst Du es. Für meinen Schwiegervater ist sein
Treppenlift die einzige Möglichkeit ins obere Stockwerk zu
kommen.

Da behaupte ich mal, dass ältere Menschen ja wohl nicht unbedingt noch nach oben gehen müssen. Die jungen Leute können oben wohnen. So aber macht er sich abhängig von einer Maschine und kommt bei Stromausfall nicht einmal mehr selbständig wieder herunter.

Gruß,
Yedi386

Noch kannst Du es. Für meinen Schwiegervater ist sein
Treppenlift die einzige Möglichkeit ins obere Stockwerk zu
kommen.

Da behaupte ich mal, dass ältere Menschen ja wohl nicht
unbedingt noch nach oben gehen müssen. Die jungen Leute können
oben wohnen. So aber macht er sich abhängig von einer Maschine
und kommt bei Stromausfall nicht einmal mehr selbständig
wieder herunter.

Hallo,

bei Stromausfall gibt es vermutlich auch unten nicht viel für das sich ein Abstieg, ob mit oder ohne Treppenlift lohnen würde :smile:

LG
sine

Servus,

rein ästhetisch ist die Arbeit eines Zuckerrübenvollernters fast so elegant wie die Bewegung von PKWs, die bei ihrer weitgehend automatisierten Montage durch die Halle schweben.

Joghurtbecherdeckelspülen ist nicht bloß albern, sondern auch schmuddelig.

Und hier sitzen und fünf Sätze tippen finde ich persönlich ganz schön. Wenn ich innerhalb der letzten zwei Stunden zwanzig Kühe von Hand gemolken hätte, könnte ich das nicht mehr.

Leseempfehlung: Oriana Fallaci, „Wenn die Sonne stirbt“ - inzwischen ungefähr fünfzig Jahre her, immer noch sehr spannend zu lesen.

Schöne Grüße

MM

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Jede Maschine im Einsatz vernichtet Arbeitsplätze

Und was ist mit den Arbeitsplätzen, die durch Bau, Instandhaltung, und Ersatzteileherstellung für die Maschinen geschaffen werden?

Durch Maschinen und Roboter verkümmert,
verarmt und verblödet der Mensch.

Gesellschaften ohne maschinelle Hilfsmittel bleiben arme Agrarkulturen. Maschineneinsatz erlaubt es vielen Menschen, sich nicht mehr nur um das tägliche Brot kümmern zu müssen, und sich stattdessen den schönen Künsten, der Philosophie, und der Kultur allgemein zu widmen. Gerade elitäre Schichten, denen die tägliche Arbeit für den Lebenserhalt abgenommen wurde, haben die höchsten Formen ihrer Kultur hervorgebracht.

Warum brauchen wir z.B. eine Rolltreppe (als Maschine)?

Für junge Menschen ist es einfach nur bequem.
Für alte Menschen ist es eine Notwendigkeit. Nicht nur im eigenen Haus, sondern auch, um sich die Selbständigkeit des Einkaufs zu erhalten. Gegenargument: Junge Leute müssten zu der sozialen Verantwortung finden, für ihre älteren Verwandten oder Mitbürger einkaufen zu gehen. Gegenargument: Vielleicht möchten sich diese älteren Mitbürger mit Hilfe von Maschinen gerade eine solche (von Dir gepriesene) Eigenständigkeit erhalten? Denn ob ich einen Androiden einkaufen schicke oder meinen Enkel macht nach Deiner Argumentation keinen Unterschied.

Ich kann auch selbständig eine feste Treppe hochgehen und bin
stolz drauf!

Dann wart mal, bis Du die 70 überschritten hast.
Da fragst Du Dich plötzlich, wo denn die ganzen Treppen auf einmal herkommen!

Oder Roboter als Pflegepersonal. Folge: Die Alten und
Pflegebedürftigen verkümmern sozial.

Wenn Androiden soweit sind, dass sie Alte pflegen können, dann sind sie auch soweit, dass sie auf menschlichem Niveau kommunizieren können. Nebenbei möchte ich anmerken, dass man in Japan bereits Roboter (wenn auch mit suboptimaler Kommunikation) bei der Altenpflege einsetzt, und das mit Erfolg.

Schufte, Du Blechbüchse!

Genau. Ich mache mir mehr Sorgen darum, was passiert, wenn ein menschlich intelligenter Androide auf den Gedanken kommt, dass er zu Unrecht wie ein Sklave behandelt wird, dem man jederzeit das Existenzrecht absprechen kann. Das wird bestimmt ein interessanter Tag.

Interessant…

Jede Maschine im Einsatz vernichtet Arbeitsplätze

Und was ist mit den Arbeitsplätzen, die durch Bau,
Instandhaltung, und Ersatzteileherstellung für die Maschinen
geschaffen werden?

Das dürften aber weitaus weniger sein, als die Arbeitsplätze, die dadurch vernichtet werden! Insbesondere auf lange Zeit und weltweit gesehen.

Durch Maschinen und Roboter verkümmert,
verarmt und verblödet der Mensch.

Gesellschaften ohne maschinelle Hilfsmittel bleiben arme
Agrarkulturen. Maschineneinsatz erlaubt es vielen Menschen,
sich nicht mehr nur um das tägliche Brot kümmern zu müssen,
und sich stattdessen den schönen Künsten, der Philosophie, und
der Kultur allgemein zu widmen. Gerade elitäre Schichten,
denen die tägliche Arbeit für den Lebenserhalt abgenommen
wurde, haben die höchsten Formen ihrer Kultur hervorgebracht.

Das ist natürlich ein wichtiges Argument. Doch Künstler und Philosophen gab es auch schon, bevor es die ersten komplexen Maschinen gab. Keine Ahnung wer die mit durchgefüttert hat (wahrscheinlich der König bzw. Herrscher).

Warum brauchen wir z.B. eine Rolltreppe (als Maschine)?

Für junge Menschen ist es einfach nur bequem.

Und Bequemlichkeit ist, je mehr sie überall wird, verheerend.

Für alte Menschen ist es eine Notwendigkeit. Nicht nur im
eigenen Haus, sondern auch, um sich die Selbständigkeit des
Einkaufs zu erhalten.

Kommt drauf an. Auf’m Dorf/Land gibt es kaum Treppen und schon gar keine Rolltreppen! Dort kommen alte und beeinträchtigte Menschen auch selbständig klar (sofern es dort überhaupt noch einen Tante Emma Laden gibt).

Gegenargument: Junge Leute müssten zu
der sozialen Verantwortung finden, für ihre älteren Verwandten
oder Mitbürger einkaufen zu gehen. Gegenargument: Vielleicht
möchten sich diese älteren Mitbürger mit Hilfe von Maschinen
gerade eine solche (von Dir gepriesene) Eigenständigkeit
erhalten? Denn ob ich einen Androiden einkaufen schicke oder
meinen Enkel macht nach Deiner Argumentation keinen
Unterschied.

Doch macht es! Die soziale und emotionale Komponente ist der Unterschied.

Ich kann auch selbständig eine feste Treppe hochgehen und bin
stolz drauf!

Dann wart mal, bis Du die 70 überschritten hast.
Da fragst Du Dich plötzlich, wo denn die ganzen Treppen auf
einmal herkommen!

Ich ziehe mit spätestens 60 aufs Land. Grins.

Oder Roboter als Pflegepersonal. Folge: Die Alten und
Pflegebedürftigen verkümmern sozial.

Wenn Androiden soweit sind, dass sie Alte pflegen können, dann
sind sie auch soweit, dass sie auf menschlichem Niveau
kommunizieren können. Nebenbei möchte ich anmerken, dass man
in Japan bereits Roboter (wenn auch mit suboptimaler
Kommunikation) bei der Altenpflege einsetzt, und das mit
Erfolg.

Es geht aber beim sozialen Aspekt nicht nur um Kommunikation und etwas Gestik/Mimik. Sondern es geht um diese Wärme, um das Mitfühlen können. Und das wird ein Roboter nie leisten können.

Schufte, Du Blechbüchse!

Genau. Ich mache mir mehr Sorgen darum, was passiert, wenn ein
menschlich intelligenter Androide auf den Gedanken kommt, dass
er zu Unrecht wie ein Sklave behandelt wird, dem man jederzeit
das Existenzrecht absprechen kann. Das wird bestimmt ein
interessanter Tag.

Jepp!

Gruß,
Yedi386

Jede Maschine im Einsatz vernichtet Arbeitsplätze

Und was ist mit den Arbeitsplätzen, die durch Bau,
Instandhaltung, und Ersatzteileherstellung für die Maschinen
geschaffen werden?

Das dürften aber weitaus weniger sein, als die Arbeitsplätze,
die dadurch vernichtet werden!

Lassen wir doch die Mutmaßungen. Wie wäre es mit ein paar harten ökonomischen Fakten zu dem Thema? Ich bin leider kein Wirtschaftswissenschaftler, aber in einem „Nachbarforum“ gibt es sicherlich jemanden, den man fragen kann.
Wir sind hier bei Wer-weiß-was, oder?

Auf’m Dorf/Land gibt es kaum Treppen

Soso, das ist ja eine interessante These. Ich komme vom Land, und alle Häuser, in denen ich gewesen bin, haben seltsamerweise Treppen. Meine Oma hat sich jedenfalls nie in den Keller gebeamt, und die Kartoffeln wurden nie telekinetisch in den Kochtopf gezaubert.

ob ich einen Androiden einkaufen schicke oder
meinen Enkel macht nach Deiner Argumentation keinen
Unterschied.

Doch macht es! Die soziale und emotionale Komponente ist der
Unterschied.

Wenn die künstliche Intelligenz mal so weit ist, dass wir Androiden zum Einkaufen schicken können, ist sie auch so weit, situationsgemäße emotionale Muster in Verhalten und Sprache zu simulieren.

Es geht aber beim sozialen Aspekt nicht nur um Kommunikation
und etwas Gestik/Mimik. Sondern es geht um diese Wärme, um das
Mitfühlen können. Und das wird ein Roboter nie leisten können.

Wie ich sagte: Die Roboter werden mit Erfolg eingesetzt und die alten Leute mögen die Dinger. Das sind auch keine Roboter, die das Zimmer aufräumen oder das Essen bringen, sondern ein konditioniertes elektronisches Gehirn in einer Puppe in Robbenform, die z.B. in der Gruppentherapie eingesetzt wird. Zu kommunikativen, sozialen Zwecken.
Die technischen Details entziehen sich mir leider.

Das führt zu nichts

Das dürften aber weitaus weniger sein, als die Arbeitsplätze,
die dadurch vernichtet werden!

Lassen wir doch die Mutmaßungen.

Sind keine Mutmaßungen. Wenn Du beim Zitieren die Hälfte meiner Aussage weglässt, verfälscht Du die Aussage und dann führt es zu nichts.

Wie wäre es mit ein paar
harten ökonomischen Fakten zu dem Thema? Ich bin leider kein
Wirtschaftswissenschaftler, aber in einem „Nachbarforum“ gibt
es sicherlich jemanden, den man fragen kann.

Das kannst Du gerne machen. Ich enthalte mich. Die Ergebnisse kannst Du ja verlinkt hier mitteilen.

Auf’m Dorf/Land gibt es kaum Treppen

Soso, das ist ja eine interessante These. Ich komme vom Land,
und alle Häuser, in denen ich gewesen bin, haben
seltsamerweise Treppen. Meine Oma hat sich jedenfalls nie in
den Keller gebeamt, und die Kartoffeln wurden nie
telekinetisch in den Kochtopf gezaubert.

Erneut greifst Du eine Einzelaussage aus ihrem Kontext. So führt es zu nichts. In diesem Zusammenhang waren eindeutig öffentliche Treppen gemeint!!! Ich gehe jedenfalls nicht davon aus, dass Deine Oma auch Rolltreppen in ihrem Privathaus auf dem Land/Dorf eingebaut hat. !?! Und dass alte (!) Menschen nicht mehr unbedingt jede Etage ihres Wohnhauses selbst erreichen müssen, das wurde bereits diskutiert. Ich schrieb dazu, dass in einem solchen Fall dann wohl eher die jungen Leute oben wohnen und die Treppen steigen.

Wenn die künstliche Intelligenz mal so weit ist, dass wir
Androiden zum Einkaufen schicken können, ist sie auch so weit,
situationsgemäße emotionale Muster in Verhalten und Sprache zu
simulieren.

Das reicht aber nicht und niemals! Das ist kein vollwertiger Ersatz für den sozialen und emotionalen Austausch mit einem echten Menschen (von einem Menschen aus, - also zwischen zwei Menschen).

Es geht aber beim sozialen Aspekt nicht nur um Kommunikation
und etwas Gestik/Mimik. Sondern es geht um diese Wärme, um das
Mitfühlen können. Und das wird ein Roboter nie leisten können.

Wie ich sagte: Die Roboter werden mit Erfolg eingesetzt und
die alten Leute mögen die Dinger.

Ja, in Japan und China vielleicht. In Japan kam es auch vor, dass ein junger Mann vom Dauer-Computerspielen ohne Pause tot umfiel. Scheinbar merken da bei denen einige Leute nicht so viel, bzw. haben einen anderen Umgang mit elektronischer Unterhaltung.

Das sind auch keine Roboter,
die das Zimmer aufräumen oder das Essen bringen, sondern ein
konditioniertes elektronisches Gehirn in einer Puppe in
Robbenform, die z.B. in der Gruppentherapie eingesetzt wird.
Zu kommunikativen, sozialen Zwecken.

Ah! Du meinst so eine Art „Tamagotchi“ der höheren Art, dass man pflegen und unterhalten muss. Für Einsame und Idioten. Zum Spass und Unterhaltung. Bestenfalls in komplexerer Form zum „Training und Erhalt“ sozialer Fertigkeiten. Ein Roboter kann jedenfalls nie (!) ein vollwertiger Ersatz für einen Menschen sein bzw. werden. Aber ich habe das Gefühl, Du bist da unbeirrbar. Na schön! Dann bleib es.

Gruß,
Yedi386

Aber ich habe das Gefühl, Du bist da unbeirrbar.

Wäre ich von meiner Meinung nicht überzeugt, hätte ich den Mund gehalten.

Aber vielen Dank für die nette Diskussion.
Ich habe mich an selbstausgewiesene wer-weiß-was Experten für Wirtschaftsfragen gewendet (in der Frage, ob Automatisierung mehr Arbeitsplätze vernichtet, als sie schafft), aber bislang noch keine Antwort erhalten. Vielleicht war meine Bitte, nachvollziehbare Quellen anzugeben, zuviel verlangt. Ich werde an dieser Stelle einfügen, was ich ggf. an Informationen noch erhalte, aber ich finde es bedauerlich, dass Du einer fachlichen Überprüfung Deiner Meinung (Arbeitsplatzvernichtung durch komplexe Maschinen) eher gleichgültig gegenberstehst.

Hast Du schon Ergebnisse?
…von Deiner wissenschaftlichen Expertenumfrage? Wolltest Du doch hier reinstellen, dachte ich. - ?

Gruß,
Yedi386

Die selbst ausgewiesenen Wirtschaftsexperten auf Wer-Weiss-Was haben weder Ahnung vom Verhältnis von Automatisierung und Arbeitslosigkeit, noch besitzen sie den Anstand, diese Ahnungslosigkeit auch zuzugeben. Sie hüllen sich beharrlich in Schweigen und ignorieren meine Anfrage.

Ich habe daher Volkswirtschaftler in meinem eigenen Bekanntenkreis angeschrieben und von diesen folgende Aussagen erhalten.

Fragestellung:
„Was hält ein Wirtschaftsgelehrter eigentlich von der Aussage, dass die Automatisierung in der industriellen Fertigung mehr Arbeitsplätze vernichtet, als durch Bereitstellung und Unterhalt der dafür benötigten Maschinen geschaffen werden?“

Antwort 1:
„Der Aussage ist im Prinzip zuzustimmen, sie liefert allerdings gleichzeitig eine Begründung für die Notwendigkeit wirtschaftlichen Wachstum. Ideal läuft das Ganze so ab, dass durch vermehrten Maschineneinsatz Arbeitskräfte frei werden, die in anderen Bereichen eingesetzt werden können. Damit steigen mit Blick auf die gesamte Volkswirtschaft die Produktions- und letztlich auch die Konsummöglichkeiten.
Ein einfaches Beispiel: es werden durch vermehrten Maschineneinsatz Arbeitskräfte in der Produktion von Autos frei, diese werden aber gerade in Fabriken für Solaranlagen benötigt: so können die gleiche Zahl Autos und gleichzeitig mehr Solaranlagen produziert werden. Hauptprobleme sind allerdings, dass frei werdende Arbeitnehmer nicht unbedingt in anderen Wirtschaftszweigen einsetzbar sind
(-> strukturelle Arbeitslosigkeit -> Notwendigkeit von Weiterbildung) und dass für die zusätzliche Produktion u. U. nicht genügend Nachfrage für das zusätzlich produzierte Angebot vorhanden ist
(-> konjunkturelle Arbeitslosigkeit im Sinne des Keynesianismus, Annahme: Nachfrage = mit Kaufkraft ausgestatteter Bedarf, Bedarf resultiert aus Bedürfnissen, die per Definition in den WiWis unbegrenzt sind).
So zumindenst paraphrasiert die Standardargumentation der Wirtschaftswissenschaften. Vergleiche Hardes, Schmitz, Uly: Volkswirtschaftslehre.“

Antwort 2:
„In der industriellen Fertigung ist das wohl wahr. Unser allgemeiner
Wohlstand hat sich durch Automatisierung aber auch gewaltig erhoeht. Einen modernen VW Golf bekommt man mit vor-industriellen Methoden gar nicht gefertigt. Wuerde heissen, dass der Komfort eines modernen Autos frueher (20er Jahre) lediglich Super-Reichen vorbehalten war.
Den Technophobikern kann man ja einfach mal vorschlagen, sie mögen bitte mal selbst mit vorindustriellen Methoden Weizen anbauen, ob sie das in ausreichendem Maße schaffen. Des weiteren sollten sie sich einstellen auf astronomische Verbraucherpreise, weil nur die Massenproduktion unseren Lebensstandard garantiert. Viele Kinder zeugen wäre auch eine gute Idee, denn ohne modernen Maschineneinsatz werden viele davon das fünfte Lebensjahr nicht erleben, weil sie an Krankheiten sterben, die eigentlich mittels Medikamenten und Impfstoffen heilbar wären. Wäre auch mal gespannt, wie lange denen das Leben ohne die böse Technik Spaß macht, wenn grundlegende und als selbstverständlich erachtete Hygieneartikel wie Desinfektionsmittel, Staubsauger, Zahncreme, Klopapier, und Kläranlagen nicht mehr verfügbar sind.“


Halten wir also fest, dass das Argument, Automatisierung fördere Arbeitslosigkeit, prinzipiell richtig ist. Gleichzeitig verstärkt aber Automatisierung die Flexibilität des Arbeitskräfteeinsatzes und verschafft einen Grad an allgemeinem Wohlstand, der Benachteiligten eine soziale Grundsicherung ermöglicht und somit das Umlernen erleichtert. Sofern das Individuum die geistigen Voraussetzungen dazu besitzt.
Und zu guter Letzt nehme ich die neuen Nachteile der Industrialisierung gern in Kauf, wenn dadurch alte Nachteile wegfallen, dass z.B. meine Kinder nicht mehr an Tetanus, Poliomyelitis, Diphtherie, Masern, Pocken, oder Cholera verrecken müssen.