Kaum kündigt Tschäpe eine Aussage an, wird die Panne, die ursprünglich schon mal vermutet aber wieder ausdrücklich abgestritten wurde, erneut und vorab medial ausgebreitet. Wehalb grüßt schon wieder das Murmeltier? Und welches???
Franz
Kaum kündigt Tschäpe eine Aussage an, wird die Panne, die ursprünglich schon mal vermutet aber wieder ausdrücklich abgestritten wurde, erneut und vorab medial ausgebreitet. Wehalb grüßt schon wieder das Murmeltier? Und welches???
Franz
Hallo,
neu und aufregend: Tschäpe heisst jetzt Zschäpe (aber die hätte sich wirklich einen gängigeren Namen zulegen können ).
Hier grüsst kein Murmeltier. Zschäpe wurde von einem Ermittlungsrichter aufgefordert, sich zum Fall Peggy zu äussern. Daher hatte sie wohl eine Stellungnahme angekündigt. Denn es bestand ja der Verdacht, dass einer von der NSU etwas damit zu tun haben könnte.
„Nein, nein, nach menschl. Ermessen kann eine Verunreinigung des Tatorts mit der DNA ausgeschlossen werden.“ Nee, is schon klar. Die DNA-Analyse ist quasi der hlg. Gral der Kriminaltechnik, suggeriert sie doch der breiten Masse eindeutige Beweise für die Begehung einer Tat. Die involvierten Beamten und Techniker wissen natürlich genau, dass ein rausgerülpstes „DNA“ i.d.R. kaum etwas beweist. Nicht einmal, dass die Person vor Ort war.
Haare und Hautschuppen, Sekret aus der Nase und Zigarettenkippen eines Dritten könnten bewusst vom eigentlichen Täter plaziert worden sein. Auch die unbewusste Übertragung ist leicht möglich. Und die Verunreinigung durch Tatermittler ebenfalls. Gerade der NSU-Fall hätte die Alarmglocken klingeln lassen sollen. Erinnert er doch an die erschossene Polizistin, bei der man anfangs in eine „DNA-Falle“ tappte.
Die von der Spurensicherung am Polizeifahrzeug genommenen Proben enthielten die DNA
einer unbekannten Frau; dies galt lange Zeit als der am ehesten
erfolgversprechende Ermittlungsansatz. Nachdem diese DNA über Jahre
hinweg an mehr als vierzig Tatorten nachgewiesen werden konnte, waren
fünf Sonderkommissionen, sechs Staatsanwaltschaften in drei deutschen Bundesländern und polizeiliche Ermittler in Deutschland, Österreich und Frankreich mit der Aufklärung beschäftigt.[9] Der vermeintlichen Täterin, die man Heilbronner Phantom
nannte, wurden sowohl vor als auch nach dem Polizistenmord eine Reihe
von unterschiedlichsten Straftaten an verschiedenen Orten in Österreich,
Frankreich und Deutschland zugeordnet, was die Ermittlungsbehörden
zunehmend an der Brauchbarkeit dieser Spuren zweifeln ließ. Ende März
2009 wurde schließlich bekannt, dass die gefundene DNA aus einer
Verunreinigung der für die Spurensicherung verwendeten Wattestäbchen
herrührte; die DNA stammt von einer Verpackungsmitarbeiterin eines an
der Herstellung beteiligten Unternehmens. Daraufhin musste dieser
Ermittlungsansatz fallen gelassen werden.
Daher sollte man jetzt einmal in aller Ruhe abwarten, was die weiteren Ermittlungen wg. des „Zollstocks“ ergeben werden. Offenbar hatte man hier von Beginn an den Verdacht, dass es auch eine Verunreinigung sein könnte und der hat sich (vorläufig?) erhärtet. Jetzt werden noch einmal alle Spuren von einer dritten Seite untersucht, um Sicherheit zu erlangen.
Aber mindestens eine weiss es offenbar schon wieder besser https://www.welt.de/regionales/bayern/article159085217/Eventuell-Hinweise-auf-Verunreinigung-im-Fall-Peggy-NSU.html
Die Vorsitzende des Thüringer NSU-Untersuchungsausschusses, Dorothea Marx, zeigte sich skeptisch. Es sei absurd anzunehmen, dass die DNA Böhnhardts über Geräte der Polizei zum Fall Peggy gelangt sei, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Dann hätte diese Spur auch in allen anderen Fällen auftauchen müssen, in denen das Gerät verwendet wurde.
Also kann man sich doch die Untersuchung durch eine bislang nicht involvierte Gruppe einsparen. Hurra, Fall gelöst!
Gruß
vdmaster
Und einer wusste es schon ganz genau
Werden solche Geräte nicht nach einem Fall gereinigt und desinfiziert, damit so was eben nicht passiert?
Da war doch auch mal was mit nicht sterilen Wattestäbchen …
Natürlich werden sie gereingt. Dazu habe ich einen sehr interessanen Leserkommentar bei ZON gefunden. Nur kann man gar nicht so gut reinigen, dass nicht doch irgendwelche Reste verbleiben können.
Die DNA wird vor der Analyse vervielfaeltigt. Die Methode dazu nennt
sich Polymerasekettenreaktion (PCR). Mit jedem Cyklus in der Reaktion
koennen Sie die Anzahl der DNA-Molekuele theoretisch verdoppeln. In der
Praxis kann man eher von Faktoren von 1.6 bis maximal 1.8 ausgehen, wenn
die Bedingugnen gut sind. Wenn man den PCR-Ansatz genuegend Zyklen
durchlaufen laesst, kann man aus einem einzigen DNA-Molekuel genug
machen, um die anschliessende sog. RFLP, die eigentliche Analyse,
durchzufuehren.
Ggf. war es auch ein dritter oder vierter Zollstock/Meterstab, den die Tatortgruppe mit sich führte. Einer, der nur selten in Benutzung ist. Wie es genau zu der möglichen Verunreinigung kommen konnte, wird wohl in den weiteren Ermittlungen durch eine dritte Gruppe zu klären sein, die bislang zu keinem der beiden Tatorte Zugang hatte.
Hatte das nicht u.a. mit einer Polizistin zu tun? Wenn es doch dazu nur einen Link gäbe!
Gruß
vdmaster
Sorry, das „Ermittlungs“ ist zu streichen. Es war der Strafprozeßvorsitzende Richter Manfred Götzl, der für den NSU-Prozess zuständig ist.
Danke! Ich meinte aber eigentlich den Link aus meinem ersten Beitrag mit dem recht großen, auffälligen Zitat dazu .
Noch ein aufschlussreiches Interview mit einer tatsächlichen Expertin: