Der Milchaufschäumer und ich

Hallo Leute!

Ich habe so einen Milchaufschäumer geschenkt bekommen. So einen wo man Milch in ein Gefäß gibt, dann den Deckel mit einem Siebstab drauf gibt und durch Hoch- und runterdrücken des Stabes den Milchschaum produziert.

Theoretisch - rein praktisch funktioniert es bei mir nur bedingt. Was mache ich falsch?
Ich habe es sowohl mit kalter Milch, als auch mit warmer versucht. Das Resultat mit warmer war noch schlechter (obwohl in der Bedienungsanleitung angepriesen).

Mag es an der Milch liegen? Ich habe es mit kalter H-Milch (1,5 %) probiert.

Vorher hatte ich mal so einen elektrischen „Propeller“ in den man die Milch getaucht hat. Da war das Problem, dass der Schaum relativ schnell wieder in sich zusammen gesunken ist.

Spricht alles für die falsche Milch, oder?

Wer weiss was und lässt es mich (und andere Interessierte) wissen?

Viele Grüße
Tanja

Hallo,

ich habe auch so ein Teil, von Bodum. Abgesehen davon, dass es leider offenbar eine französische Version ist (denn es leckt, harhar), funktioniert es ganz gut. Die besten Ergebnisse erreiche ich mit 0,3% Milch (auch „weißes Wasser“ genannt), die ich in der Mikrowelle mittelwarm mache.

Schaumige Grüße,

Myriam

Hi Tanja,

Ich habe so einen Milchaufschäumer geschenkt bekommen. So
einen wo man Milch in ein Gefäß gibt, dann den Deckel mit
einem Siebstab drauf gibt und durch Hoch- und runterdrücken
des Stabes den Milchschaum produziert.

So einen hab’ ich auch - seit Jahren…

Mag es an der Milch liegen? Ich habe es mit kalter H-Milch
(1,5 %) probiert.

Fakt ist: je fetthaltiger die Milch, desto schneller fällt der Schaum wegen des Eigengewichts des Fettes wieder zusammen…
1,5% ist völlig ok (nehme ich auch).
Weniger als 1,5% taugt geschmacklich einfach nicht, da der Geschmacksträger Fett wegfällt.
Aaaber: die Milch muss nicht nur warm, sondern heiß sein, am besten kurz vor dem Hochkochen die Milch vom Herd nehmen und in kurzen (!) Stößen schäumen - gibt den besten Schaumeffekt.
Gruß,
Anja

Hi!

Also, meine Erfahrung mit, EGAL mit welcher Milch bzw. Wärmezustand, ist:

Den perfekten Schaum bekommst du hin, wenn du etwas Zucker mit hinein gibst, dann den Stab nicht senkrecht rauf runter bewegen, sondern Tasse/Becher 45° (ca! :wink: ) gehalten werden. Sobald der Schaum dann die gewünschte Konsistenz erreicht hat, kann man dann den Stab wieder senkrecht halten (damit bewirkt man das er noch dicker wird). Danach bleibt er auch so „steif“ und zerfällt nicht mehr. Ein kleiner Tip: NICHT zuviel Milch dafür nehmen, da bei dieser Prozedur die Milch wirklich sehr! aufgeschäumt wird!

Hört sich jetzt komplizierter an, als es ist. Probier es mal :smile:

LG Jergenquell

Den perfekten Schaum bekommst du hin, wenn du etwas Zucker mit
hinein gibst, dann den Stab nicht senkrecht rauf runter
bewegen, sondern Tasse/Becher 45° (ca! :wink: ) gehalten werden.

das funktioniert aber dann wirklich nur mit dem stabmixer-ding. mit dem milchschäumer kann man den stab nur senkrecht auf und ab bewegen, sonst bekommt man ärger mit dem sieb was dran hängt und fast genau den innendurchmesser des gefässes hat ;o)

und jetzt wo ich das teil habe, kauf ich mir doch nicht schon wieder was anderes, oder?

trotzdem vielen dank für den tipp. ist mit sicherheit für den einen oder anderen interessant

Hallo Jergenquell,

Den perfekten Schaum bekommst du hin, wenn du etwas Zucker mit
hinein gibst, dann den Stab nicht senkrecht rauf runter
bewegen, sondern Tasse/Becher 45° (ca! :wink: ) gehalten werden.

Das war der ultragute Tipp. Ich hab mir vor einiger Zeit so einen Becher mit im Boden eingebauten Quirl gekauft. Ob mit angewärmter oder kalter Milch, der Schaum war eher unbefriedigend.

Jetzt bin ich gerade deinem Rat mit dem Zucker bei raumtemperierter Milch gefolgt, auch wenn ich meinen Kaffee sonst zuckerfrei trinke. Geniales Ergebnis. Nie wieder anders.

Vielen Dank.

Gruß Rotraut

das funktioniert aber dann wirklich nur mit dem
stabmixer-ding. mit dem milchschäumer kann man den stab nur
senkrecht auf und ab bewegen, sonst bekommt man ärger mit dem
sieb was dran hängt und fast genau den innendurchmesser des
gefässes hat ;o)

und jetzt wo ich das teil habe, kauf ich mir doch nicht schon
wieder was anderes, oder?

trotzdem vielen dank für den tipp. ist mit sicherheit für den
einen oder anderen interessant

Probier es doch trotzdem mal mit ETWAS Zucker, das hilft ungemein :smile:

Aaaber: die Milch muss nicht nur warm, sondern heiß sein, am
besten kurz vor dem Hochkochen die Milch vom Herd nehmen und
in kurzen (!) Stößen schäumen - gibt den besten Schaumeffekt.

Hallo!

Der These „die Milch muss heiss sein“ widersprechen eigentlich alle Quellen und wissenschaftlichen Thesen, die man so im Netz und Print finden kann! :wink:

Einen netten Artikel hatte das SZ-Magazin mal vor längerem zu bieten:

++++Schnipp+++++++++++++++++++++

DEM MILCHSCHAUM AUF DER SPUR

Vor langer Zeit kochte ich im damals im besten Restaurant Italiens. Im Hinterhof befand sich eine Kaffeerösterei. Trotz der manchmal auch beißenden Gerüche bin ich seither jeden Morgen auf der Suche nach dem perfekten Cappuccino – und werde grün vor Neid, wenn manche Profis immer noch den besseren Milchschaum machen.

Soll die Milch fett sein oder fettarm? Pasteurisiert, homogenisiert, ultrahocherhitzt oder frisch aus dem Euter? Ich bat Andrea Illy, den Chef der berühmten Kaffeerösterei aus Triest, um Rat. Also: Fettgehalt und Konservierungsart haben keinerlei Einfluss auf den Schaum. Da der Milchschaum aber gut schmecken soll, eignet sich frische Vollmilch am besten. Entscheidend ist die richtige Temperatur beim Schäumen: Bei etwa 37 Grad könnte die Milch am meisten Luft aufnehmen, doch Kaffee ist ein Heißgetränk, deshalb wird der Schaum stärker erhitzt – er darf jedoch nicht heißer werden als 60 bis 65 Grad, sonst gerinnen viele Eiweißmoleküle, die dann keine Luftbläschen mehr festhalten können.
Verwenden Sie am besten eiskalte Milch, dann haben Sie mehr Zeit, Luft in die Milch zu bringen, bevor sie zu heiß wird.

Sie können Luft in die Milch blasen oder schlagen. Wenn Sie eine Kaffeemaschine mit Dampfdüse verwenden, wird das Ergebnis desto besser, je stärker die Heizung ist, die den Dampf erzeugt. Bei zu schwacher Heizung gerät mit dem Dampf zu viel Wasser in die Milch.
Es gibt auch einige mechanische Geräte, die gut funktionieren: Das einfachste ist ein großer Schneebesen mit vielen Drähten. Mechanische Methoden haben zwei Vorteile: Erstens kommt kein Wasser in die Milch. Zweitens können Sie erst die Milch auf die gewünschte Temperatur bringen und dann aufschäumen, ohne dass sie sich dabei weiter erhitzt.

Stilvoll ist natürlich die klassische Methode: Schütten Sie so viel Milch, wie Sie für Ihren Cappuccino brauchen, in ein die Wärme gut leitendes Gefäß, das sich nach oben hin etwas verjüngt – also in ein Milchschaum-Kännchen aus Edelstahl. Schäumen Sie (mit der Düse) zuerst fast an der Oberfläche der Milch, bis sich etwas Schaum gebildet hat. Lassen Sie dabei das Milchkännchen langsam kreisen, damit die Milch in der Nähe der Düse nicht zu heiß wird. Senken Sie nun die Düse bis ein, zwei Zentimeter über den Boden, so dass sie die Innenwand des Milchkännchens berührt. Halten Sie dabei sowohl Gefäß als auch Düse leicht schräg, damit sich ein Wirbel in der Milch bildet, der Luft und Hitze gleichmäßig verteilt. Legen Sie währenddessen einen Finger an das Milchkännchen, damit Sie die Temperatur fühlen. Sobald der Schaum schön cremig wird und 65 Grad erreicht – Ihrem Finger also zu heiß wird –, drehen Sie den Dampf ab und klopfen das Kännchen sanft dreimal auf den Tisch, damit allzu große Luftblasen zerplatzen – und Sie den Tag über Glück haben.

++++Schnapp+++++++++++++++++++++

… einen weiteren Tipp findet sich bei Eric Wolf, Barista aus Mannheim (hat den 2. Platz beim Latte Art Wettbewerb in Düsseldorf dieses Jahr gewonnen):

++++Schnipp+++++++++++++++++++++

Soll der Milchschaum gelingen, sollte immer knapp unterhalb der Oberfläche der Milch aufgeschäumt werden.
Die Profis in einer Espresso-Bar schäumen mit heißem Wasserdampf auf. Diese Technik befindet sich auch als Zusatz an vielen Espressomaschinen und Kaffee-Vollautomaten. Beim Aufschäumen mit einem Dampfrohr bzw. einer Dampfdüse wird durch den in die Milch eingeleiteten Dampfstrom die Luft in die Milch eingeleitet und eingewirbelt. Wird zu tief geschäumt, wird keine Luft in die Milch eingebracht, wird zu oberflächlich geschäumt, entstehen zu große Blasen statt des feinporigen, cremigen Milchschaums.
Kontrollieren lässt sich die Temperatur bei der Methode mit der Dampfdüse am einfachsten durch Auflegen der Hand am Aufschäumgefäß. Denn so merkt man ganz schnell am eigenen Leib, ob es der Milch jetzt „zu heiß“ wird oder nicht.
Die Schaumkonsistenz ist weiterhin vom „Alter“ des Milchschaums abhängig. Je länger der Schaum steht, umso fester wird er, da die zwischen den Luftblasen befindliche Milch langsam zurückläuft, der Schaum also „durchtrocknet“. Dieser trockene Schaum wird dann benötigt, wenn es zu keiner oder nur geringer Durchmischung zwischen Kaffee und Milchschaum kommen soll, also eine feste Schaumhaube aufgesetzt werden soll.

Soll hingegen – wie beim Cappuccino der Fall – eine cremige Durchmischung zwischen der Crèma des Espresso und des Milchschaums stattfinden, so ist der Schaum unmittelbar nach dem Schäumen zu verwenden.

++++Schnapp+++++++++++++++++++++

Habe auch mal gehört, dass manchen einen kleinen Schuss kohlensäurehaltiges Mineralwasser (also kein „Stilles“) zur Milch hinzufügen. Letzendlich habe ich aber festgestellt, dass alle Tricks helfen und am nächsten Tag wieder absolut nichts bringen. :wink:)

Beste Grüsse und viel Erfolg
Falke

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Der These „die Milch muss heiss sein“ widersprechen eigentlich
alle Quellen und wissenschaftlichen Thesen, die man so im Netz
und Print finden kann! :wink:

Bei den genannten Beispielen geht es aber um das Aufschäumen mit der Dampfdüse am Kaffeeautomaten. Hier geht es um einen „manuellen“ Aufschäumer, der die Milch selbst nicht wärmt.

Gruß,

Myriam

Bei den genannten Beispielen geht es aber um das Aufschäumen
mit der Dampfdüse am Kaffeeautomaten. Hier geht es um einen
„manuellen“ Aufschäumer, der die Milch selbst nicht wärmt.

Hi!

Ob manuell oder mit Düse. Du darfst eine bestimmte Temperatur nicht überschreiten. Ich denke, dass man dies sehr gut aus den Beispielen herauslesen kann.

Und dass eine hohe Temperatur wirklich keine Rolle spielt, habe ich selber ausprobiert: Den festesten Milchschaum mit einem „manuellen“ Aufschäumer habe ich im Sommer mit EISKALTER Milch mit einem 1,5 %igen Fettgehalt erzielt.

Die war so fest wie geschlagener Eischnee und man konnte das Glas (ungelogen!!!) auf den Kopf stellen, so dass nichts mehr rausfloss!!! Man konnte es löffeln wie Eischnee oder Eis.

Gruß
Falke

Hi Falke,
was für eine Wissenschaft!
Und wie Du richtig sagst: irgendwas klappt ‚eigentlich‘ immer - und aus unerfindlichen Gründen an einem Tag dann überhaupt nicht mehr…
Danke für den Exkurs.
Schönen Sonntach
Anja

Und dass eine hohe Temperatur wirklich keine Rolle spielt,
habe ich selber ausprobiert: Den festesten Milchschaum mit
einem „manuellen“ Aufschäumer habe ich im Sommer mit
EISKALTER Milch mit einem 1,5 %igen Fettgehalt
erzielt.

Werde ich demnächst mal testen, danke!

Gruß,

Myriam