Der Museumsshop - eure Meinung?

Halli,

die einen sagen, „Museumsshop? - Das absolute Muss in einem Museum“, die anderen sagen, „absolute Kommerzialisierung von den Kunstgegenständen“, die einen sagen „es ist schöne eine Erinnerung mitnehmen zu können“, die anderen sagen „die Einzigartigkeit des Kunstwerkes, das Kunstwerk überhaupt wird durch den Shop zur kollektiven Massenware“…

Wie seht ihr das und vor allem warum?

Und wenn ihr für einen Museumsshop seid, was ist für euch da besonders wichtig?

Bin gespannt auf eure Erfahrungen und Argumente.

Viele Grüße von Kim

Meinung
Hi

  1. klar dafür… wers mag, geht rein, und wer es nicht mag, geht dran vorbei.
  2. was ich gerne hätte: Qualitativ hochwertige Repliken, hochwertige Bilder und Poster, sachlich korrekte und Informative Literatur, was nicht heisst, dass die nicht auch unterhaltsam sein kann.

Was nicht: Kitsch und Krempel!

Grüssle
Mike

Hi Kim,
ich finde Museumsshops klasse, gehe immer hinein und kaufe eigentlich nie was, dennoch: Allein für eine Postkarte eines Exponats, das man/frau vorher gesehen hat und zur Erinnerung „mitgehen“ lassen will (nix klauen!) lohnt es sich oft schon. Und lieber ein Souvenir aus dem Museumsshot des MOMA/N.Y. als eine Plastikfreiheitsstatue von der Battle Line,oder?
LG, Anja

Huhu!

Ich liebe sie!
Denn dort gibt es meistens Dinge, die man sonst nicht überall bekommt.
In den Büchern eine Vertiefung des gerade Gesehenen, Weiterführendes, Witziges,
was dazu passt, …

Bye, Vanessa

Hi,

mich würde ein Museumsshop prinzipiell schon ansprechen, wenn er z.B. bei einem Archäologischen Museum hochwertige Repliken der ausgestellten Exponate anbietet, bei einem Automuseum vielleicht großformatige Fotos zu eschwinglichen Preisen etc.

Leider ist das Angebot oft wenig auf die eigenen Exponate abgestimmt, sondern nur grob auf die Art des Museums, es handelt sich um billige „Souvenirs“ oder zwar um Repliken, aber diese sind mit industriellen Verfahren billig nachgemacht, oft aus anderen Materialien oder bei Gebrauchsgütern noch nicht mal gebrauchsfähig.

Sicher ist es nicht in jedem Museum möglich, aber ich frag mich schon, warum kann ein Internetmuseum von jedem Bild großformatige Digitaldrucke liefern, ein Museum aber nicht mal von den wichtigsten eigenen exponaten…

A.

Halli,

ich glaube, dass hat viel damit zu tun, in welcher Rechtsform der Shop betrieben wird. Ist er selbst geführt, heißt das, dass das Museum die ganzen Kosten selber tragen muss - Vorinvestitionen etc. und dafür meist kein Geld da ist, also wird sich auf ein begrenztes Sortiment beschränkt, meist auch wenig qualitativ und ohne Kundenwünsche und -bedürfnisse richtig zu kennen. Und da liegt glaube ich das größte Problem. Wird ein Shop selbst geführt fehlen Kenntnisse im Bereich Betriebswirtschaft, Serviceleistung, Marketing, Kundenwünsche, Individualisierung der Sortimentspalette etc. Wird der Shop verpachtet, fehlen Absprachen mit dem Pächter. Ein Internetvertrieb ist spezialisiert und an sich ein Wirtschaftsbetrieb, der Museumsshop meist ein Wirtschaftsbetrieb in einer Non-Profit-Organisation und damit fangen (hier in Deutschland zumindest) viele Probleme an. Viele Museumsleiter betrachten den Shop nämlich immer noch als Fremdkörper…

Viele Grüße von Kim

Hi Corinne!
Hi Gemeinde!

Ohne die anderen Antworten gelesen zu haben:
Ich bin eine Befürworterin des „Museumsshops“. Und nun meine Begründugen:

Manchmal weiß ich nicht so genau, was ein bestimmtes Museum so anbietet. Doch die Zeit und die „Einstellung“ um rein zu kommen habe ich nicht. Also ich gehe ins Museumshop und schaue mir das an. Und demnach entscheide ich mich.

Ansonsten ist das tatsächlich eine Kommerzializierung. ABER: In einer Zeit wo Zuschüße eher abgekürzt werden; wo idR Besucherzahlen stetig sinken; wo Museen fast selber dafür sorgen müssen, daß sie über die Runden kommen; finde ich so ein Shop durchaus gerechtfertigt und absolut in Ordnung.

Zusätzlich finde ich, daß so ein Shop maßgebend dazu beiträgt, daß Museen zu „Masenfreizeitbeschäftigung“ werden. Insofern ist dessen Aufgabe sehr wichtig.

Ausserdem tragen Shops dazu bei, daß der Künstler (sollte es ein Museum sein, daß nur einen Künstler ausstellt) als solches bekannt wird und idR werden in diesen Shops nicht nur seine Werke zum Verkauf angeboten, sondern auch andere „Sachen“, die uns helfen, ihn besser zu verstehen (Biographien; Werke, die von ihm sind aber woanders im Original ausgestellt sind; literarische Kritiken;…) Als Beispiel -im Gedanken- habe ich das Dalí-Museum in Figueres (Spanien) genommen. Aber ich denke, das trifft so ziemlich alle Museen zu. Und zB. was wäre, das Deutsche Museum ohne Shop? Wer erklärt mir wie, was und vorallem warum von dem was ich gesehen habe? Ganz zu schweigen um eine Erinnerung mit nach Hause zu nehmen…

Ich hoffe ich habe Dir damit ein bißchen weiter geholfen (und evtl jemand überzeugt???)

Schöne Grüße
Helena *die jetzt die anderen Antworten lesen wird und die immer zu den Museumshops geht*

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Halli,

vielleicht zur Begründung meiner Frage. Ich lese gerade ein Buch über Museumsshops, indem Contra- und Pro-Argumente abgehandelt werden. Aber die meisten der Autoren sind so extrem wissenschaftlich dabei, dass mich einfach mal interessiet, wie es schlichtweg der Besucher sieht ohne direkt darüber Promovieren zu wollen, wie manche der Autoren in dem Buch :wink:Ein Artikel ist mir besonders aufgefallen, der die Kommerzialisierung der Kunst absolut ablehnt und sowas wie Handtücher mit Daliaufdruck, Teetassen mit Picassoaufdruck etc. absolut daneben findet…da fiel mein Blick auf meinen Tisch: ein Salz- und Pfefferstreuer von Gaudi…*hüstel* :wink:

Liebe Grüße von Kim

Hi Corinne!
Hi Gemeinde!

Ein Artikel ist mir besonders aufgefallen, der die
Kommerzialisierung der Kunst absolut ablehnt und sowas wie
Handtücher mit Daliaufdruck, Teetassen mit Picassoaufdruck
etc. absolut daneben findet…da fiel mein Blick auf meinen
Tisch: ein Salz- und Pfefferstreuer von Gaudi…*hüstel* :wink:

In solchen Shops kaufe ich mir -wenn überhaupt was- Posters, Postkarten und/oder Biografien.

Und Leute, die diese Kommerzialisierung ablehnen wurde ich eben Dein Tisch zeigen und fragen:
„Jetzt dürfen Sie mal raten, wieviele Menschen zum ersten mal von Gaudí/Dalí/Picasso/Miró/… gehört haben, als ich denen erzählte was diesen Streuern auf sich haben und wo ich sie her habe!“ ;o)))

Wetten, daß der gute Mann plötzlich wenige Argumente hat??? ;o)))

Und dann frag ihm zB. nach Andy Warhol: Der machte aus solche Produkten KUNST (genauso: Großgeschrieben!)

Schöne, liebe Grüße
Helena *die sehr froh ist, daß Menschen wie Corinne solche „Merchandising“-Produkte erwirbt und damit ein Stück Kunst mit nach Hause nimmt*

1 Like

Huhu!

Kannst du mir mal bitte aufschreiben wir das Buch heisst und von wem es ist?

Danke, Vanessa

Halli,

also dass eine mit den vielen Tipps ist von:

John Hartmut (Hg.): Shops und kommerzielle Warenangebote. Publikumsorientierte Instrumente zur Steigerung der Museumsattraktivität, Bielefeld, 2000.

Und das andere mit den verschiedenen Aufsätzen und Sichtweisen und Praxisbeispielen ist von:

Compania Medie (Hg.): Der Museumsshop: Positionen - Strategien - Sortimente. Ein Praxisführer. Bielefeld, 1999.

Und der eher kritische Aufsatz ist darin von Hanno Rauterberg (den ich hier aber nur sehr kurz angerissen habe und sicherlich damit nicht ganz gerecht werde, da ich seine Argumente hier in der Kürze ja nicht genannt habe)

Viele Grüße von Corinne

…habe gerade auf deiner HP das LB Schloss gesehen :smile: Da arbeite ich immer im Sommer :smile:

Viele Grüße

Huhu!

Danke!
Das Schloss ist übrigens toll! Was machst du da?
Ich habe bislang nur das Schloss an sich gesehen, de Rest steht noch auf der
Liste :wink:

Bye, Vanessa

Halli,

führen, führen und führen (deutsch und englisch) - Erwachsene, Schulklassen und Kinder und natürlich ganz viele Schlosssfeste feiern :wink:

Nächstes Jahr planen wir Aushilfsführer mit unserem „Kammerdiener“ die Aufführung eines Theaterstücks im Schlosstheater.

Falls du jemals wieder einmal Lust auf einen Schlossbesuch hast, kann ich dir nur unseren Kammerdiener empfehlen. Die Führungen bei ihm sind super lustig - man wird sozusagen mit in die Geschichte hineingenommen :smile: Also ganz anders als die Führungen, die ich mache.

Liebe Grüße von Corinne

Schloss Ludwigsburg
Huhu!

Nächstes Jahr planen wir Aushilfsführer mit unserem
„Kammerdiener“ die Aufführung eines Theaterstücks im
Schlosstheater.

Achja, das Theater ist wunderbar! Machen die Führer immer etwas oder
ist das eigentlich ‚richtigen‘ Schauspielensemblen vorbehalten?

Falls du jemals wieder einmal Lust auf einen Schlossbesuch
hast, kann ich dir nur unseren Kammerdiener empfehlen. Die
Führungen bei ihm sind super lustig - man wird sozusagen mit
in die Geschichte hineingenommen :smile: Also ganz anders als die
Führungen, die ich mache.

Ich habe die Informationen für die Dienstmädchenführungen gesehen.
Das finde ich klasse. Ist mal ganz was anderes.
Aber sooo nah ist LB nicht :frowning:

Bye, Vanessa

Halli,

Achja, das Theater ist wunderbar! Machen die Führer immer
etwas oder
ist das eigentlich ‚richtigen‘ Schauspielensemblen
vorbehalten?

Eigentlich dürfen dort nur professionelle Gruppen spielen, aber wir haben eine Ausnahmegenehmigung erhalten, da unter anderem unser „Kammerdiender“ ein Schauspieler ist. Auch ist 2004 das Mörike-Jahr in Baden-Württemberg und da das Stück von Mörike ist, war es umso leichter, eine Genehmigung zu bekommen.

Ich habe die Informationen für die Dienstmädchenführungen
gesehen.
Das finde ich klasse. Ist mal ganz was anderes.

Ja, so in der Art ist auch der Kammerdiener, nur noch etwas lustiger :smile:

Aber sooo nah ist LB nicht :frowning:

Ja…musst dich versetzen lassen, wie ich :wink: aber mit dem Dialekt komme ich auch immer noch nicht so ganz klar :wink:

Viele Grüße von Kim Corinne