Der nahe Osten und die Beziehung zum Westen

Hi, ich hab mal so ein paar Fragen.

Also folgendes: Ich möchte gerne wissen, warum die Beziehung der Westlichen länder zum nahen Osten so schlecht ist (angefangen von den Kreuzritterzügen, bis zum zweiten Golfkrieg). Gibt es irgendwo eine Site, wo dies alles schön ausführlich aufgegliedert ist oder kann mir einer von euch kurz so die 10 wichtigsten Meilensteine der Geschichte sagen?

Danke schonmal im Vorraus!

Moin,

Also folgendes: Ich möchte gerne wissen, warum die Beziehung
der Westlichen länder zum nahen Osten so schlecht ist

Wie kommst du darauf, dass die Beziehung von „westlichen Ländern“ zum Nahen Osten schlecht ist? Viele Länder, darunter auch Deutschland, haben traditionell gute Beziehungen zum Nahen Osten.

(angefangen von den Kreuzritterzügen, bis zum zweiten
Golfkrieg).

„Westliche Länder“ die Angriffskriege führen, haben natürlich kein so gutes Verhältnis, aber da dürfte der Grund dann auch auf der Hand liegen.

Gruß
Marion

„Westliche Länder“ die Angriffskriege führen, haben natürlich
kein so gutes Verhältnis, aber da dürfte der Grund dann auch
auf der Hand liegen.

Moin Marion,

welche „Westlichen Länder“ führen denn Angriffskriege in der Region?

Fragenden Gruß,
Joe

Lieber Ramba,

irgendwie ich weiß bei deiner Frage gar nicht, wo ich anfangen soll. Vielleicht bei einer geographischen Abgrenzung:
Der Nahe Osten beginnt mit Ägypten und der Türkei im Westen und endet mit dem Iran und den Golfstaaten im Osten. Damit ist der Nahe Osten durchaus heterogen, wobei man denke ich von einem gewissen arabischen Übergewicht ausgehen kann.

Eine generelle Gegnerschaft zwischen dem „Nahen Osten“ und dem „Westen“ zu unterstellen, wäre sicher nicht richtig. Sicher, die USA hat im Iran oder bei den Palästinensern wenig Freunde. In Qatar oder Kuwait sieht es aber gänzlich anders aus. Der Libanon hat hingegen ein traditionell gutes Verhältnis zu Frankreich. Auch Ägypten, Jordanien und die Saudis tendieren zu einem partnerschaftlichen Verhältnis mit den westlichen Staaten.

Puh, und nun die Geschichte des Nahen Ostens in 10 Meilensteinen? Einer Weltgegend die eine Historie von 5 Jahrtausenden hat und wo ständig etwas los war? Naja, ich versuch`s.

  1. Die Sumerer und Hammurabi mit dem ersten niedergeschriebenen Recht.
  2. Die ägyptischen Pharaonen mit dem Pyramidenbau.
  3. Das Persische Weltreich
  4. Alexander der Große und der Hellenismus
  5. Die Römer in Palästina, Jesus Christus und die Zerstörung des Tempels
  6. Mohammed, die Umayyaden-Kalifen in Damaskus, Islamisierung des Nahen Ostens
  7. Die Kreuzzüge, die Kreuzfahrerstaaten, Saladin und die Sultane in Kairo
  8. Die Osmanen und der Fall Konstantinopels
  9. Napoleon in Ägypten, „kranker Mann am Bosporus“, europäischer Kolonialismus
  10. Der Zionismus, die Gründung Israels und der Nahostkonflikt

So etwa. Aber man könnte noch viel mehr erwähnen.

Gruß
Hardey

welche „Westlichen Länder“ führen denn Angriffskriege in der
Region?

Achtung, Achtung, hier spricht der Propagandaminister der USA. Bedauerlicherweise ist ein als Erholungsurlaub geplanter Betriebsausflug der US-Streitkräfte etwas außer Kontrolle geraten. Die daraus resultierenden Leichenberge unzähliger Iraker und auch ein paar US-Amerikaner machen uns wirklich sehr betroffen, aber böse ist das alles nicht. Böse ist, wer das Wort „Angriffskrieg“ benutzt.

Böse ist, wer
das Wort „Angriffskrieg“ benutzt.

Moin Marion,

ein Angriffskrieg ist nur dann ein Angriffskrieg, wenn die Regierung der angegriffene Nation sagt: Ihr führt einen Angriffskrieg.
Dies ist im Irak nicht der Fall.
Hast Du noch andere tolle Beispiele von Angriffskriegen (Mehrzahl kommt von dir im Ausgangsposting) der westlichen Staaten?

Gruß, Joe

Böse ist, wer
das Wort „Angriffskrieg“ benutzt.

Moin Marion,

ein Angriffskrieg ist nur dann ein Angriffskrieg, wenn die
Regierung der angegriffene Nation sagt: Ihr führt einen
Angriffskrieg.
Dies ist im Irak nicht der Fall.

Hm, ich glaube mich dumpf zu erinnern, dass die damalige Regierung eines gewissen Saddam Hussein etwas in der Richtung geäussert hat.

Nächste Frage?

-mkl-

Hm, ich glaube mich dumpf zu erinnern, dass die damalige
Regierung eines gewissen Saddam Hussein etwas in der Richtung
geäussert hat.

Nächste Frage?

Ach ja, der Diktator wollte nicht entmachtet werden. Stimmt, aber wen wunderts.
Die jetzige Regierung (demokratisch gewählt) sah es bestimmt nicht als Angriffskrieg an.

Gruß, Joe

Ach ja, der Diktator wollte nicht entmachtet werden. Stimmt,
aber wen wunderts.
Die jetzige Regierung (demokratisch gewählt) sah es bestimmt
nicht als Angriffskrieg an.

Jetzt muss du eigentlich nur noch schreiben, dass seit dem Überfall der USA auf den Irak das Leben für die Menschen dort sehr viel sicherer geworden ist, und ich fang an zu weinen (sowohl über dich, als auch über den Irak).

Gruß
Marion

Jetzt muss du eigentlich nur noch schreiben, dass seit dem
Überfall der USA auf den Irak das Leben für die Menschen dort
sehr viel sicherer geworden ist, und ich fang an zu weinen
(sowohl über dich, als auch über den Irak).

Mahlzeit Marion,

jawoll, Sicherheit ist das wichtigste!
Unter Saddam war noch Zucht und Ordnung.
Und wenn man angepasst war und auch kein Kurde, oder Schiit, zudem noch treues Mitglied der Bath Partei, ja dann konnte man gut leben…

Ich fang auch gleich wirklich an zu weinen.

Trotzdem schönes Wochenende,
Joe

Hm, ich glaube mich dumpf zu erinnern, dass die damalige
Regierung eines gewissen Saddam Hussein etwas in der Richtung
geäussert hat.

Nächste Frage?

Ach ja, der Diktator wollte nicht entmachtet werden. Stimmt,
aber wen wunderts.

So wenig ich S.H. ausstehen konnte, fakt ist:

  1. Seine Regierung war die international anerkannte zum Zeitpunkt des Angriffs auf den Irak
  2. Der Grund „Massenvernichtungswaffen“ war nicht existent, vom Irak ging ungefähr die gleiche Bedrohung für die Internationale Sicherheit aus aus wie von einem ausgestopften Koalabären.
  3. Die USA und Co wurden durch den Irak bzw durch von dessen Boden ausgehenden Operationen nicht bedroht.

Die jetzige Regierung (demokratisch gewählt) sah es bestimmt
nicht als Angriffskrieg an.

Und wenn Du jetzt glaubst, dass die USA (und Co) den Irak nur deswegen angegriffen haben, weil sie eine demokratische Regierung einsetzen wollten, dann bist du echt der Kandidat für den Naivheitspreis.

Hm, wo müssten die USA denn noch überall einmarschieren, um „Brutale Diktatoren“ abzusetzen… und wo haben die USA interveniert, um brutale Diktatoren gegen die demokratisch gewählte Regierung zu unterstützen?

BTW: Ich muß also blos eine irgendwie aufgestellte Regierung im Exil oder wasweissichwo finden, die mir meinen kleinen Krieg auf ihrem Boden genehmigt oder „um Hilfe ruft“… und schon ist das kein Angriffskrieg mehr?
Was dazu wohl die Finnen im Winterkrieg gemeint hätten?

Gruß
Mike

Moin Joe,

Saddam Hussein war ein brutaler Diktator, der den Tod vieler Menschen zu verantworten hatte und ich hätte in einem Irak unter Saddam Hussein nicht leben wollen.

Für die Leichenberge, die sich seit 2003 im Irak auftürmen, ist hingegen maßgeblich die US-Regierung verantwortlich. Man überfällt nicht einfach ein Land, stürzt es in einen Bürgerkrieg und sagt dann „oh, so sorry“.

Gruß
Marion

Und Nr. 2?
Nochmal Hallo,

okay, Du siehst die Irakmission als Angriffskrieg.

Im Ausgangsposting sprachst Du von AngriffskriegeN.
Dann nenne mir doch bitte noch mindestens einen.

Gruß, Joe
derhofft,dassjetztnichtafghanistangenanntwird

Logik???

  1. Seine Regierung war die international anerkannte zum
    Zeitpunkt des Angriffs auf den Irak

Und das Argument ist…?
Eine subjektive Handlung wie intl. Anerkennung soll eine andere subjektive Handlung entkraften??

  1. Seine Regierung war die international anerkannte zum
    Zeitpunkt des Angriffs auf den Irak

Und das Argument ist…?
Eine subjektive Handlung wie intl. Anerkennung soll eine
andere subjektive Handlung entkraften??

Nun, es gibt irgendwelche Regeln im Zusammenleben der Staaten, die unter anderem beinhalten, dass der Stärkere nicht einfach den Schwächeren fressen sollte.
Im Kern sind alle diese Regeln subjektiv, aber ohne diese gilt das Gesetz des Dschungels. Und dann wird es richtig festlich.

Mike

Dein Argument haette bestand, wenn die USA den Irak fressen wollten, augenblicklich ist es ja eher umgekehrt, es steckt verzweifelt seinen FInger in den Hals um es auszuspucken.
Das andert aber nichts an der Tatsache, dass deine ursprungliche Kritik am US Vorgehen bestandslos ist.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

  1. Seine Regierung war die international anerkannte zum
    Zeitpunkt des Angriffs auf den Irak

Und das Argument ist…?
Eine subjektive Handlung wie intl. Anerkennung soll eine
andere subjektive Handlung entkraften??

Nun, es gibt irgendwelche Regeln im Zusammenleben der Staaten,
die unter anderem beinhalten, dass der Stärkere nicht einfach
den Schwächeren fressen sollte.
Im Kern sind alle diese Regeln subjektiv, aber ohne diese gilt
das Gesetz des Dschungels. Und dann wird es richtig festlich.

Mike

Dein Argument haette bestand, wenn die USA den Irak fressen
wollten, augenblicklich ist es ja eher umgekehrt, es steckt
verzweifelt seinen FInger in den Hals um es auszuspucken.

Ja, heute! War wohl ein etwas schwer verdaulicher Brocken.

Das andert aber nichts an der Tatsache, dass deine
ursprungliche Kritik am US Vorgehen bestandslos ist.

Mit welcher Begründung?
Deiner Ansicht nach darf also jeder Staat einen anderen angreifen, blos weil ihm das dort herrschende Regime nicht passt, und das ist dann kein Angriffskrieg.

dann gibt es keine Angriffskriege.

Wenn man aber sagt, dass nur demokratische Regime rechtlich legitimiert sind, dann sind die allermeisten Regime auf Gottes weiter Erde illegitim und dürfen einfach so gecasht werden.
Das diese Definition von legitim daneben genauso subjektiv ist wie jede andere, ist gleichfalls klar.

Fakt bleibt:
Die USA haben einen Staat angegriffen, dessen damalige Regierung auch von ihnen selber als die legitime anerkannt war. Es gab keinen objektiven Grund für einen Präventivschlag, da vom Irak keine Bedrohung ausging.
Wie soll man das sonst (ganz wertneutral) nennen ausser Angriffskrieg?

Fragt sich
Mike

Deiner Ansicht nach darf also jeder Staat einen anderen
angreifen, blos weil ihm das dort herrschende Regime nicht
passt, und das ist dann kein Angriffskrieg.

Sowas hab ich net gesagt.

Wenn man aber sagt, dass nur demokratische Regime rechtlich
legitimiert sind, dann sind die allermeisten Regime auf Gottes
weiter Erde illegitim und dürfen einfach so gecasht werden.
Das diese Definition von legitim daneben genauso subjektiv ist
wie jede andere, ist gleichfalls klar.

Du interpretierst wieder, ich hab’ aber sowas net gesagt. Ob es nun eine Demokratie ist oder eine Tyrannei, ist mir beides gleichgultig. Mir leuchtet es nicht ein eine Kriegshandlung als legitim oder ilegitim zu bezeichnen. Krieg ist Krieg, was aendert da eine willkurliche Qualifizierung? Ausser Emotionen fur die eine oder andere Seite hervorzurufen, und da simmer wieder beim Opportunismus.

Fakt bleibt:
Die USA haben einen Staat angegriffen, dessen damalige
Regierung auch von ihnen selber als die legitime anerkannt
war. Es gab keinen objektiven Grund für einen Präventivschlag,
da vom Irak keine Bedrohung ausging.
Wie soll man das sonst (ganz wertneutral) nennen ausser
Angriffskrieg?

  1. Angriffskrieg hat im deutschen Sprachgebrauch eine bestimmte Konnotation, deren Anwendung ich als obszon bezeichne.

  2. Fakt ist die USA haben einen Krieg gefuhrt zu einem bestimmten Zweck, der sich nicht erfullt hat. (Das hatte ich denen auch vorher sagen konnen)
    Dies nun als Krieg zu bezeichnen ist unumganglich. Wenn man aber bedenkt, dass die grosse Mehrzahl der Menschen schlichtweg dumm und/oder ungebildet sind, assoziieren sie mit Krieg einen bestimmten Sachverhalt, der nich auf den Irak „Krieg“ passt. Daher ist der qualifiere „Angriffs-“ noch abtraglicher fur eine Beurteilung der Sachlage.

Definition Angriffskrieg, welche ich verwende:
„Angriffskrieg bezeichnet einen Krieg, bei dem ein Angreifer einen anderen Staat auf dessen Territorium angreift, ohne dass der Angreifer (oder ein anderer Staat) entweder von dem angegriffenen Staat vorher selbst angegriffen worden wäre, ein solcher Angriff unmittelbar bevorstehen würde, oder der angegriffene Staat dem Angreifer den Krieg erklärt hätte oder Teile seines Territoriums besetzt hält.“
Aus Wikipedia.

In wie weit entsprich der 2. Irakkrieg nun dieser Definition nicht.
Es ist absolut unerheblich, mit welcher Intention der Angreifer handelt. Es ist des weiteren vollkommen unerheblich, was ein nachfolgendes Regime zu der Sachlage meint.

Ich empfinde es daneben als ausserordentlich merkwürdig, dass du meine Aussagen Interpretierst, während ich deine nicht interpretieren soll.

Von mir aus EOD, wegen mangelnder Gesprächsbasis.

-mkl-

Ergänzend
Hallo rambazamba

Ich möchte gerne wissen, warum die Beziehung
der Westlichen länder zum nahen Osten so schlecht ist
(angefangen von den Kreuzritterzügen, bis zum zweiten
Golfkrieg).

Ich denke mal, es hat auch mit dem unteschiedlichen Missionierungs-Anspruch der verschiedenen Religionen zu tun. Das Christentum und der Islam hatten oder haben recht starke missionarische Ansprüche, während z.B. das Judentum (und der Buddhismus, aber der spielt hier bei deiner Frage vielleicht weniger eine Rolle) keinen missionarischen Eifer an den Tag legt.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es in der Welt friedlicher zugänge, wenn dieser missionarische Anspruch dezenter wäre. :wink:
Gruß,
Branden