Nicht ganz. fons ist Quelle. Und übertragen Ursprung, Herkunft. Es wird auch benutzt für „Quellenliteratur“ (z.B. „Fontes Christiani“ usw.). Brunnen wäre puteus. So steht zwar in Vulgata Joh.-Ev. 4.6 „fons Jacob“ (weil es das griech. πηγη wiedergibt. Aber in 4.12 steht korrekt „qui dedit nobis puteum“, entsprechend dem griech. φρεαρ.
Fons ist auch ein römischer Quellgott. Einen Brunnengott gibt es in der röm. Mythologie nicht. Fons (bei Hyginus), alias Fontus (bei Arnobius), ist - je nach Autor - Sohn des Ianus und der personifizierten Quelle Iuturna, oder des Giganten Pallas und der Styx.
Und der Ort in der Bibliothek, zwischen Ägypten und Judaea, wie von @newcallas aus dem Roman zitiert „Fons Adae, das heißt im irdischen Paradies“ und weiter „das wahrscheinlich irgendwo weit im Osten liegt“. Und das war bekannlich kein Brunnen, sondern ein Garten Auch in Vulgata Genesis 2.6 heißt es „sed fons ascendebat e terra“, womit nicht ein Brunnen gemeint war.
Wie Vulgata Genesis 5.1,4,.5 zeigt, wird Adam nicht dekliniert („liber generationis Adam“, „facti sunt dies Adam“). In der griech. LXX ja auch nicht. Aber es gibt eine Apokryphe von Anfang 3. Jhdt: „Vita Adae et Evae“. Da hat Eco den Genitiv vielleicht hergenommen, denn ich wüßte nicht, wo sonst jemals der Ausdruck „fons Adae“ aufgetaucht wäre.
Aus Hebr. ist das nicht abgeleitet. Im Hebräischen haben Namen und überhaupt Substantive keine Kausendungen. Im Aramäischen auch nicht.
Gruß
Metapher