Hallo!
Nein, das kann ich nicht so stehen lassen:
DDR war extrem schlimm, vielleicht so, wie jetzt China.
Auf dem Fichtelberg sah es 1985 so aus, wie in Vietmam zu den schlimmsten Zeiten (Waldsterben).
Im Fluss konnte man täglich sehen, welche Farbe der Textilbetrieb gerade gefärbt hat.
Irgendwelche flächendeckende Abwasserentsorgung in Dörfern gab es auch nicht überall, man hat da teilweise tatsächlich in den nächsten Bach gesch…
Irgendwelcher Sondermüll wurde einfach vergaben, oder verbrannt,
aber nicht in einer Verbrennungsanlage, sondern am Wochenende in Blechwannen auf der Deponie… das war sozusagen unser Abenteuerspielplatz / Moto-Cross-Strecke in Jugendzeiten. Ich hab da immer gestaunt, was für Mengen an Fässern da sorgsam mit Lehm eingebuddelt wurden, und was da wohl drin sein wird, darüber wird aber ein Mantel des Schweigens gehüllt,
auch jetzt noch.
Es ist Gras darüber gewachsen, und irgendwann wird man das vielleicht wieder ausbuddeln, sozusagen als Erbe der Vorfahren.
Krass sind auch die Altlasten des Uranbergbaues, man hat da tatsächlich die uranhaltige und von der Aufbereitung quecksilberhaltige Abwasserbrühe in einfache Absetzteiche gepumpt, und sich selbst überlassen. Ich weiss nicht, ob es 5 , 10 oder 20 Milliarden sind,
die die BRD aus Steuermitteln für die Sanierung der Altlasten bezahlt, aber so in der Größenordnung.
Autoabgase:
In der DDR war im Berufsverkehr dicke Luft, in Zwickau hat man da bei ungünsigen Wetter kaum noch Luft bekommen. Da war blauer Zweitaktnebel, aber heftig.
Der Knaller war dann noch die Steinkohlenkokerei mitten in der Stadt.
Manchmal konnte ich nach der Arbeit von meinem Auto mit dem Handfeger die Asche abkehren, und das waren bestimmt 2 Km Entfernung von der Kokerei.
Die Anwohner in den Plattenbauten konnten ihre Wäsche nicht auf dem Balkon trocknen, weil die dann manchmal schwarz war…
Alle Heizungsanlagen wurden mit Braunkohle (teilweise Rohbraunkohle) oder Briketts betrieben, Ölheizungen gab es praktisch nicht. Und ob man da seinen ganzen Müll, Plastikzeugs, die alten Schuhe mit durchgelassen hat, hat niemand interessiert.
Besonders krass:
Meine Oma hat in der Nähe Wolfen-Bitterfeld gewohnt,
wenn man da nur mit dem Auto in die Nähe gekommen ist, ist man bald verreckt,
das hat dort gestunken wie in der Hölle.
Kann mich noch erinnern, dass da auch manchmal ein Unfall passiert ist,
da sind mal alle Bäume eingegangen. Oma hat für jeden Baum paar Mark Entschädigung bekommen.
Ja gut, früher wurden überall solche Schweinereinen gemacht, aber was in der DDR los war, gab es im Westen zu der Zeit nicht mehr so in den Größenordnungen.
Grüße, E!