Der Stich der Wespe

vor vielen Jahren (20?) haben 2 ehemalige Generäle der BW einen Umbau des Militärs vorgeschlagen.
Nach diesem Umbau wäre die BW ein hocheffizienter Landesverteidiger (!!!) geworden. keine Flugzeuge mehr keine Großschiffe… Also auf kleine aber topp ausgebildete und bewaffnete Kleingruppen. Extrem beweglich, für jeden Feind sehr schwer zu bekämpfen. Wenn die Gruppe wc4a im Raum München dem eindringendem Feind schweren Schaden zufügt und dieser Feind seine Gegenmaßnamen organsiert, schlägt diese Gruppe schon wieder in Nürnberg zu. Was das bedeutet, hat der Amerikaner und die Sovjets leidvoll erfahren müssen.
Trotzdem lehnt das Militär diese Pläne strickt ab.
Warum? Weil man mit so einer Truppe keinen Angriffskrieg führen kann?
Selbst die extremsten Grünen müssten bei diesem Plan jubeln.
Grüße
Raimund

Hallo, Raimund,

Warum? Weil man mit so einer Truppe keinen Angriffskrieg
führen kann?

Das ist ein Grund - und auch Angriff gehört zur Verteidigung -
ein weiterer Grund dürfte aber die wesentlich schwierigere Logistik, und kompliziertere Führbarkeit solcher Kleinkampfgruppen sein.
Gruß Eckard

Der Stich der Wespe… ins eigene Fleisch?
Hi Raimund

vor vielen Jahren (20?) haben 2 ehemalige Generäle der BW
einen Umbau des Militärs vorgeschlagen.
Nach diesem Umbau wäre die BW ein hocheffizienter
Landesverteidiger (!!!) geworden. keine Flugzeuge mehr keine
Großschiffe… Also auf kleine aber topp ausgebildete und
bewaffnete Kleingruppen. Extrem beweglich, für jeden Feind
sehr schwer zu bekämpfen. Wenn die Gruppe wc4a im Raum München
dem eindringendem Feind schweren Schaden zufügt und dieser
Feind seine Gegenmaßnamen organsiert, schlägt diese Gruppe
schon wieder in Nürnberg zu.

Der Haken daran ist, das diese Truppe erst aktiv wird, wenn der Gegener schon DA ist, sprich, das Land bereits besetzt hätte.
Das Konzept setzt eine unbedingte Unterstützung dieser Kleinkampftruppen durch die Bevölkerung vorraus, es ist im wesentlichen ein Partisanenkonzept.
Der Krieg findet somit nicht mehr an einer definierten Front statt, sondern im ganzen Land.

Eine wirklich entschlossenen Angreifer wird man auf diese Weise nicht militärisch besiegen können, sonder nur dadurch, indem man den zu zahlenden Preis hochtreibt.
(weder die USA noch die UDSSR wurden in Vietnam respektive Afgahnistan militärisch geschlagen, sondern es kam zu einem blutigen Patt)

Welchen Preis das eigene Volk in so einem Falle zahlen müsste, ist bekannt. da erscheint mir die Abwehr durch „reguläre“ Truppen , gestützt auf Verbündete, doch erfolgversprechender…

Gruß
Mike

Hallo Raimund,

derartige Überlegungen paßten in die Zeit bis in die späten 80er Jahre. Wenn man dem Bedrohungsszenario glaubte, war es auch legitim, über Verteidigungsstrategien nachzudenken. Aber heute? Heute ist die Aufrechterhaltung von Streitkräften, die der Verteidigung der Bundesrepublik dienen, eigentlich eine Mißtrauensbekundung gegenüber den Nachbarn. Das ist sicher nicht der Hintergrund für die Existenz der Bundeswehr, jedenfalls heute nicht mehr. Dann aber gibt es keine Existenzberechtigung mehr. Es sei denn, man definiert das Aufgabengebiet der BW neu. Diese Suche nach neuen Aufgaben dauert nun schon über 10 Jahre und seitdem leuchten beim Wort „Auslandseinsatz“ die Augen der Militärs und ihrer Lieferanten.

Wenn schon der Mut fehlt, die Bundeswehr schlicht abzuschaffen, obwohl es rundherum niemanden mehr gibt, gegen den sie einzusetzen ist, führt wohl an einer grundlegenden Umstrukturierung mit neuem Aufgabengebiet kein Weg vorbei. Diese Aufgaben liegen aber nicht im Inland und auch nicht an den Landesgrenzen. Jede Weiterführung des Gedankens kollidiert mit dem Grundgesetz. An dessen entsprechende Änderung traut sich bis heute noch niemand heran. Die Existenzberechtigung über „Nothilfe“ wie in Jugoslawien fängt endlich an, schwer im Magen zu liegen und verhindert (glücklicherweise) weitere Engagements. Sandsackstapeln bei Flut ist stets willkommen, reicht aber nicht zur Rechtfertigung von Beschaffungsprogrammen, Kosten in Milliardenhöhe und Beibehaltung der Wehrpflicht.

Über Umstrukturierungen wie von Dir ins Gespräch gebracht, wird hoffentlich nicht ernsthaft nachgedacht. Wenn überhaupt nachgedacht wird. Weil aus der Politik keine Richtungsentscheidungen kommen, sehe ich, daß Gerichte wenigstens einen Teil der überfälligen Veränderungen erzwingen. Es sind Verfahren anhängig, die die Begründung der Wehrpflicht ernsthaft in Zweifel ziehen. Die Entscheidungen fallen demnächst in diesem Theater. Parallel wird das Eindampfen der Bundeswehr schrittweise wie schon seit Jahren weitergehen.

Gruß
Wolfgang

Hi Raimund,

Wenn die Gruppe wc4a im Raum Muenchen
dem eindringendem Feind schweren Schaden zufuegt und dieser
Feind seine Gegenmassnamen organsiert, schlaegt diese Gruppe
schon wieder in Nuernberg zu.

sorry, dass ich alle Umlaute aendern musste in meiner Antwort,
da meine Tastatur und mein Zeichensatz keine Umlaute kennt…
Tja, aber wie dem auch sei…ich glaube es hat auch etwas damit
zu tun, dass der Warschauer Pakt vermutlich gar nicht mit eigentlichen Gegenmassnahmen gearbietet haette. Der militaerischen Struktur des WP lagen reine Befehlstaktik und Massenverfeuerung zugrunde. Westliche Armeen arbeiten meist mit der Auftragstaktik. Das bedeutet, der Fuehrer eines Truppenteils bekommt einen Auftrag, wie er ihn erfuellt, obliegt seinem Einschaetzung vor Ort (Truppe von A nach F bewegen, wie ist egal). Die Befehlstaktik jedoch schreibt Schritt fuer Schritt jeden Gang vor (Truppe von A nach B, weiter nach C, dann nach D.
Von D nach E und weiter nach F). Diesen Taktik ist langwierig und schwer. Die obere Fuehrung der ehem. Soviet Armee befahl, befahl und befahl (vom Kartentisch aus). Wer dabei verfeuert wurde, war egal, da er nur ein Faehnchen war. Wuerde eine Einheit vernichtet, so stand die naechste Einheit bereits dahinter, da die Masse vorhanden war. Somit waere ein kleiner Feind, der einem Abschnitt schweren Schaden zufuegt, praktisch keiner Beruecksichtigung wert. Das Problem fuer den Warschauer Pakt jedoch war, dass diese Befehlstaktik jedoch aber auch zum Nachteil hatte, dass der unbedingte Gehorsam gegenueber der Fuehrung automatisch dazu gefuehrt haette, dass sich Unmengen an Einheiten im Extremfall an Kleinigkeiten (bei Punkt C) haetten festgebissen, um dann ueber C weiter nach D zu kommen. Ein direkter Gang von B nach D war eben nicht moeglich, weil der Befehl dies nicht erlaubte. Bei der Wehrmacht war es zwar ebenso, jedoch war es in ihrem Falle auch so, dass sie materialtechnisch superior war. So, wie das NATO Material zu grossen Teilen (es gab natuerlich Ausnahmen) dem WP-Material superior war. Allerdings zeigt sich hier, dass im Prinzip die abgestufte Verteidigung der NATO dem WP erheblich Schaden zugefuegt haette. Wenn man mal vom Nuklearfall absieht, so gehen saemtliche Planspiele davon aus, dass ein Einmarsch von WP-Truppen in die damalige Bundesrepublik Deutschland bereit auf der Linie Hamburg-Hannover-Kassel-Muenchen blutig verreckt waere. Uebrigens sahen die Planspiele der WP-Militaers ganz aehnlich aus, was nach dem Ende des Kalten Krieges von Teilen der russischen Stawka selbst zugegeben wurde. Auch Breshnev in einem Gespraech mit dem damaligen Bundeskanzler Schmidt gabe zu,
dass er Angst vor einem Krieg mit dem Westen hatte und er befuerchtete, dass hochdekorierte Kopfnicker in der Soviet Armee
Schoenfaerberei fuer den Kreml und die Oeffentlichkeit betrieben, wenn sie behaupteten, WP-Truppen wuerden innerhalb von drei Wochen am Atlantik stehen. Diese „hochdekorierten Kopfnicker“ hatten lediglich Angst, ihre Renomee und ihren Dienstposten. Daher: „Jawohl…Atlantik ist innherhalb von drei Wochen moeglich, Genosse Generalsekretaer.“. LUEGE! Alle Quellen, die frei von WP- und „Ach, was waren der Ostblock und der Sozialismus doch toll!“-Nostalgie sind, zeigen das Gleiche auf. Nach ca. 250 km waere der Vormarsch vermutlich zu einem Rueckmarsch geworden. Und auch wenn dumme Zungen gerne behaupten, „die Bundeswehr war dafuer da, den Feind so lange aufzuhalten, bis richtiges Militaer kaeme“, so spielte die Bundeswehr mit ihrer damals hochmodernen Verteidigungskraft, eine extrem wichtige Rolle in einem dergestalten Szenario. Warum sollte man also von den Verbandsformen abschiednehmen und sich einer unbekannten Groesse „X“ zuwenden? Ich denke, hier galt der Slogan: „Never change a winning team!“. Ein erfolgreicher Reiter steigt nicht waehrend des Galopps von seinem guten Pferd auf ein anderes, unbekanntes um. Im Uebrigen darf ich behaupten, dass es im Militaer sehr, sehr oft einige wenige hohe Dienstgrade gibt, die meinen, sie muessten ihre Koeppe zusammenstecken, um dann der Weisheit letzten Schluss zu entwickeln. Ebenfalls nicht selten kommt dabei letztendlich der groesste Idiotismus zum Vorschein, weil sie ganz einfach nicht in der Lage sind, zu erkennen, wie sich manche ach so effektiven Veraenderungen auf die Truppenbasis auswirkt. „Unten“ herrscht dann das grosse Chaos, mit Muehen wird das geaenderte Ziel erreicht und „oben“ glaenzt ein gegenueber den Ministerien ein General, der aber eigentlich nur gut versteht, zum Glaenzen das Licht zu reflektieren, was die in Brand gesetzte Truppe abstrahlt. Aber das eben nur am Rande.

Mit freundlichen Gruessen

tigger

Hi Wolfgang,

die Bundeswehr hat nicht nur den verfassungsmaessigen Auftrag, die Bundesrepublik zu verteidigen, sondern auch ihre Verbuendeten (in NATO und EU) und deren Einheiten, egal, wo diese sich im atlantischen Raum, noerdlich des Wendekreises des Krebses befinden. In diesen Arealen gibt es noch immer Risikofaktoren, wenn man betrachtet, dass Deutschland in EU und NATO Partner hat, die z. B. direkt an Russland, Weissrussland, Iran, Iraq und Syrien grenzen. Fuer diese Staaten ist die Bundeswehr ebenfalls als verfassungsmaessiger Partner „eingrtragen“. Also hat die Bundeswehr ganz ohne Frage eine Existenzberechtigung in Sachen Landes- und Buendnisverteidigung.

Anbei finde ich es etwas egoistisch, wenn man behauptet, man koenne doch eigentlich abruesten, wenn man nur noch von Freunden
umgeben ist. Diese Freunde, die Deutschland umgeben, haben sich teilweise mit Hochdruck in die NATO gedraengt, weil sie ihre Grenzen NICHT als sicher betrachten. Diesen Schutzsuchenden jetzt indirekt zu sagen: „Danke fuer den Beitritt - jetzt koennen wir ja abruesten und Geld sparen, weil wir Euch als freundschaftlichen Sicherheitspuffer haben.“, waere doch wohl eher eine Unverschaemtheit sondergleichen. Lieber Norbert, das waere so, als wenn Du Dich von einem Schlaeger bedroht fuehlen wuerdest und andere, die sich auch von ihm bedroht fuehlen, sich um Dich sammeln wuerden, um gemeinsam stark zu sein, und Du dann - in Mitten Deiner Freunde - sagst: „Hol´ mir jetzt mal einer einen Sonnenstuhl, ich habe ja jetzt Sicherheit und ihr anderen macht mal schoen, damit ich mich ausruhen kann.“. Gerecht waere das nicht unbedingt. Man kann daher nicht einfach seine Armee abschaffen. Bundeswehr in eine EU-Armee zerfliessen lassen - Ja. Aber einfach so, um sich auf dem Schutz fremder, freundlich gesinnter Staaten auszuruhen, waere von deutscher Seite nicht unbedingt ein gleichzeitiger Freundschaftsbeweis.

Gruss

tigger

vorweggenommen.
Grüße
Raimund

Hallo Raimund und Tigger,

hab’ soeben Tiggers Posting „Stich der Wespe“ durchgelesen. Dabei wird mir die Perversität militärischer Denkweise besonders deutlich. Auch wenn es diese Planspiele an vielen Stellen überall auf der Erde heute noch gibt, entbehren Sie für mich jeglicher Vernunft. Sie können auch nicht vernünftig sein, weil sie nur die Folge unvernünftigen politischen Handels, von Verblendung und Verhetzung sein können.

In der Bundesrepublik gibt es nichts zu holen, gab es noch nie etwas zu holen. Für die sinnlose Demontage von Industrieanlagen und privaten Kloschüsseln überfällt niemand ein Land. An Bodenschätzen gibt es nur Braunkohle, die nicht einmal den Abtransport lohnt. Dieses Land ist nur mit intakter Infrastruktur etwas wert und nur mit seinen Menschen, solange sie arbeiten. Die Blödsinnigkeit der Argumentation, dieses Land könnte jemand haben wollen, dämmerte schon früh den Militärstrategen und so verlegten sie sich auf die Begründung, daß hier nur jemand durch möchte, um einen Atlantikzugang zu bekommen. Wenn Aufwand/Nutzen-Überlegungen völlig unterbleiben, könnte man auf ein derart schräges Brett kommen. Worauf ich hinaus will: Das gesamte Bedrohungsszenario ist seit sehr langer Zeit von A-Z erlogen und erstunken. Der Nutzen hiesiger intakter Infrastruktur und funktionierender Wirtschaft übertrifft um viele Größenordnungen jeden Vorteil, den sich jemand durch Zerstörung oder auch nur Schädigung verschaffen könnte. Von dieser Überlegung ausgehend, sind strategische Planspiele, soweit sie die Bundesrepublik betreffen, reiner Selbstzweck, um die Daseinsberechtigung einer permanent volkswirtschaftliches Vermögen verschlingenden Einrichtung zu rechtfertigen.

Dennoch ist die Argumentation eingängig, daß man sich nicht ausschließlich auf andere verlassen kann, die es schon richten werden, wenn es ordnend einzugreifen gilt. Um nicht von Hölzchen auf Stöckchen zu kommen, möchte ich die Rechtmäßigkeit solchen Tuns hier nicht in Frage stellen. Es mag Konstellationen geben, wo die Intervention erforderlich wird. Das sind also Out-of-area-Einsätze, jedenfalls Einsätze außerhalb Deutschlands. Was haben dort deutsche Soldaten verloren? Es ist also nur als Teil einer internationalen Streitmacht sinnvoll, ob im Nato-Rahmen oder anders strukturiert, ist zunächst egal. Für derartige Aufgaben braucht man aber nicht allein in Deutschland über 200.000 Mann unter Waffen zu halten. Dafür braucht man die Bundeswehr in ihrer heutigen Form überhaupt nicht mehr. Zu begründen ist eine deutlich kleinere, bestens ausgebildete und ausgerüstete Truppe als Bestandteil z.B. einer europäischen Eingreifarmee. Nicht zu begründen sind aber Planspiele der im Ursprungsposting beschriebenen Art.

Das kann im Interesse der hier lebenden Menschen liegen. Dafür muß endlich mit tradierten Denkmustern gebrochen werden, dafür darf nicht weiter mit dem unsinnigen Totschlagargument von den Arbeitsplätzen in der Rüstungsindustrie und an den Truppenstandorten hantiert werden. Und dafür sollte man sich von der uralten Vorstellung lösen, daß es das gute Recht der Obrigkeit ist, über Menschen nach Belieben zum Zweck des Machterhalts zu verfügen.

Gruß
Wolfgang

Hi Wolfgang!

Es sei denn, man definiert das
Aufgabengebiet der BW neu. Diese Suche nach neuen Aufgaben
dauert nun schon über 10 Jahre und seitdem leuchten beim Wort
„Auslandseinsatz“ die Augen der Militärs und ihrer
Lieferanten.

Wenn schon der Mut fehlt, die Bundeswehr schlicht
abzuschaffen, obwohl es rundherum niemanden mehr gibt, gegen
den sie einzusetzen ist, führt wohl an einer grundlegenden
Umstrukturierung mit neuem Aufgabengebiet kein Weg vorbei.
Diese Aufgaben liegen aber nicht im Inland und auch nicht an
den Landesgrenzen. Jede Weiterführung des Gedankens kollidiert
mit dem Grundgesetz.

Exakt das ist der Weg!
Die Bundeswehr geht - wie auch die Armeen der anderen EU-Staaten - in einer Europäischen Armee auf. Die deutsche Regierung - wie auch die anderen nationalen Regierungen - geben ihren Anspruch der eigenen Militärhoheit an das Europäische Parlament ab (bzw. einer zukünftigen Europäischen Regierung); damit unterliegen deutsche Soldaten nicht mehr den Begrenzungen des Grundgesetzes, sondern einer europäischen Verfassung (wie auch alle anderen Soldaten der Europäischen Armee). Von einer möglichen Bedrohung der Nachbarstaaten durch die Bundeswehr kann dann keine Rede mehr sein - gerade im Hinblick auf den in absehbarer Zeit erfolgenden EU-Beitritt von Polen, Tschechien, Ungarn, Slowenien und dem Baltikum. Auch deren Armeen werden aus dem nationalen Zugriff herausgelöst und in die Europa-Armee eingegliedert.
Wenn sich dann noch die französischen Forderungen nach Aufnahme der Balkanstaaten (ehemaliges Jugoslawien) sowie Rumänien und Bulgarien durchsetzen, gegen wenn sollen dann noch Drohungen ausgestoßen werden? Gegen San Marino und Monaco?
Auf jeden Fall ist dann der Einsatz von deutschen Soldaten nicht Sache einer deutschen Regierung und unterliegt auch nicht mehr dem (abzuschaffenden bzw. in einer europäischen Verfassung aufgehenden) deutschen Grundgesetz.

Grüße
Siegfried

Konzerne dagegen
Wir leben in einer globalisierten Welt. Bis vielleicht auf die Waffenindustrie (und selbst die will wahrscheinlich keine Bomben auf ihre Produktionshallen) hat sicherlich kein Konzern Interesse daran seinen europäischen Markt komplett ruinieren zu lassen.

Und wenn die Wirtschaft geballt gegen etwas Auftritt, glaube ich nicht, dass ein Land lange das durchhalten kann. Die wirtschaftlichen Verflechtungen schützen uns sicherlich vor einem großem Krieg.

Hallo Wolfgang,
Du darfst die Schweiz mit der fast zahlreichsten Armee Europas nicht vergessen.Wir sind das gelbe im Ei Europas und haben immerhin einige FA 18 und Leopardpanzer zum angreifen.
Am 10.Juni dürfen wir abstimmen für bewaffneten Einsatz im Ausland.Wenn genügend Idioten der Bundesratsvorlage zustimmen, werden wir ein Risikofaktor für die unnütze NATO. „gggg“
Gruss
Fritz a.d.Uw.

Hallo Fritz,

bring’ die um ihre Daseinsberechtigung fürchtenden deutschen Militärs bloß nicht auf komische Gedanken. Sonst merken die plötzlich, daß es da unten ein nicht verbündetes Land gibt und stellen ihre Schießprügel am Bodensee auf.

Lach’ nicht, es hat noch keine Begründung für ihr Tun gegeben, die denen zu dumm, zu platt oder zu verlogen war.

Gruß aus dem hohen Norden
Wolfgang

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Sorry Raimund,…
…aber ich wollte Dir in keinster Weise vorgreifen :smile:).
Es freut mich, dass wie einer Meinung sind. Sieh´s doch
mal so…ich habe Dir die Tipp-Arbeit abgenommen.

Wuensche Dir eine schoenen Wochenausklang und
ein noch schoeneres Wochenende.

Gruss, tigger

Hi Wolfgang,

es ging dem WP ja gar nicht nur um Bodenschaetze. Es ging um reine Erweiterung des Machtbereiches. Es ging ja tatsaechlich
um die Ausweitung des Kommunismus. Die Vorbereitung zur „Weltrevolution“, die in der Verfassung der USSR fest verankert war. Und man darf nicht vergessen, dass das SU-Regime dort nicht
in dogmatischen Dingen eine Laissez-Fair- und Trallala-Politik betrieb. Dort sassen Koepfe in den hoechsten Raeten, ehem. Weltkriegsgeneraele, Stalin-Mitstreiter, die einem „weltrevolutionaeren Krieg“, der ja nur aus politischen Gruenden gefuehrt wuerde, eine massive Rueckendeckung gegeben haetten. Rohstoffe waren da nur sehr maessig ein kriegsbegruendendes Moment. Im Uebrigen ist auch erwiesen, bewiesen, und es wurde
auch aus den Reihen der ehem. Sowjetarmeefuehrung bestaetigt, dass die „Vor-Gorbatschow-USSR“ keine einzige Waffe aufgestellt hat, um sie dann absichtlich nicht zu benutzen. In diesem Sinne verweise ich auf ISSN 0171-9033 „Atomkriegsfolgen“ von Jo Rodejohann „Militaerpolitik Dokumentation e. V.“, der Studiengruppe „Militaerpolitik“ der FU Berlin und der Berghof-Stiftung fuer Konfliktforschung. Dort wird nahezu detailgenau beschrieben, in welch aggressiver Weise die USSR ihre Atomwaffen im !Erstschlagsverhalten! auf Westeuropa ausrichtete. Konventionelle und unkonventionelle Angriffe auf
die NATO wurden vielfach durchgespielt, verbessert, auf die Agenda gesetzt, verschoben, wieder auf die Agenda gesetzt und wieder verschoben. Demhingegen gab es kaum Verteidigungsszenarien, die auch kaum geprobt wurden. 1999 nahm ich an einen Beer-Call mit russischen Bootsmaennern in St. Petersburg teil, weil wir dort einen Besuchsaufenthalt hatten. Dort wurde mir von einem aelteren Boatswain erklaert, dass Uebungen, die fuer den „normalen“ wie Verteidigungsuebungen aussahen, tatsaechlich zu 90% geprobte Angriffsuebungen waren. Lediglich 10% bezogen sich auf Abwehruebungen.

Was die Sache der deutschen Bundeswehr anbelangt, so meine ich, dass man mein Argument, welches ich zuvor zur Existenzberechtigung gegeben habe, durchaus vernuenftig und schwerwiegend ist. Daher moechte ich mir eine wiederholte Ausfertigung ersparen. Meinungsfreiheit ist auch, wenn man mal nichts sagt, andere Meinungen respektiert und (hiermit) freundlich auf zuvor Erwaehntes verweist.

Have a nice weekend!!

tigger

keine Luftbuchungen
Zustimmung auf ganzer Linie. Überdies braucht man sich heute nicht über den Wahrheitsgehalt von NATO-Bedrohungsszenarien der Vergangenheit den Kopf zu zerbrechen, da es seit Zerfall der Warschauer Vertrags Organisation ja nun wahrlich nicht an Belegen mangelt, die drastisch aufzeigen, dass die Befürchtungen nicht auf Luftbuchungen basierten. Und heute geht es weniger um traditionelle Bedrohungsszenarien als um die Verhinderung von Staatsterrorismus.

Ja, allerdings. Wenn man in Betracht zieht, dass das „althergebrachte Kriegsspiel“ heutzutage noch perverser aussehen kann, als je zuvor. Ich zeige mich durchaus beaengstigt, wenn ich sehe, wer heutzutage mit Viren, Genen, Gasen und Atomsprengstoffen herumexperimentiert. Laender, die der westlichen Welt nur allzugerne mal einen mitgeben wollten, allerdings erkennen muessen, dass es auf dem offiziell-kriegerischen Wege nahezu unmoeglich ist, erfolgreich wirken zu koennen. Ich befuerchte, dass die Uhr bereits anzeigt, wann es (nur z. B.) dem Iraq gelingt, eine Atombombe im Bauch eines Frachters im Hafen von New York hochzujagen. Oder irgendein widerlicher Sektenfuehrer einen toedliches Virus am Flughafen von Frankfurt, London, Tokyo, Atlanta, Paris,…oder, oder, oder…muss ich noch mehr sagen? Du hast vollkommen recht.
Und der Rest ist Schweigen [Hamlet].

Gruss, tigger

Wir koennen gegen die unmittelbar bevorstehende Invasion der eidgenoessischen Angriffsarmeen nichts ausrichten. Gem. Genfer Konvention ist es verboten, auf Sanitaeter zu schiessen!!

:wink:))

(PS. Bin Englaender -> siehe Flagge Englands (Rotes Kreuz, weisser Grund))

Die Einsicht des gegenseitigen Nutzens (verkürzt und platt: Wer miteinander Handel treibt, will seine Handelspartner nicht umbringen, weil er sie braucht) hört bei religiös motivierten Tätern, Ideologen und Wirrköpfen auf. Dafür gibt es genügend Beispiele und das kann tatsächlich zur Bedrohung werden.

Das „althergebrachte Kriegsspiel“ ist aber zur Abwendung so motivierter Taten ungeeignet. Dafür muß man eben keine jungen Leute geschminkt und mit Kopfschmuck aus Zweigen durch die Lüneburger Heide scheuchen. Derlei Dinge degenerieren zur nur noch überflüssigen und blödsinnigen Spielerei.

Gruß
Wolfgang

Richtig