Hallo dataf0x,
ich wohne im Taunus, wobei ich eigentlich aus Hanau komme. Im Taunus kann man schon mal einen Ausflug wagen. Ich als Geographiestudent könnte mich dem auch nur mit großer Mühe entziehen. :o)
Ich habe viele Bekannte in Holland, habe einige Sommer in England verbracht, ein Jahr in den USA gelebt und war ein paar Jahre für weltweite Musikimporte zuständig. Debi gewann ich viele Freunde in Kananda. Habe auch mal ehrenamtlich Austauschschüler auf ihr Jahr in der Fremde vorbereitet und einwöchige Workshops mit groben Schwerpunkt deutsche Identität mitorganisiert. Die Betrachtung aus einer Perspektive des Außenstehenden kenne ich also. Sie ist, wie ich finde, auch die einzig sinnvolle. Ich bin aber nie gerne nach Deutschland zurückgekommen, auch wenn man hier schon leben kann.
Du hast da schon ein paar schöne Fleckchen fotografiert. Ich finde Fachwerkhäuser sehr schön. Bei den Kirchen habe ich jedoch gemischte Gefühle. Nicht nur, dass ich lediglich Christ auf dem Papier bin, insbesondere Bauten zu betrachten, die nach der Renaissance entstanden stellt für mich eher ein peinliches Moment okzidentaler Geschichte dar. Schließlich wurde sich in dieser Zeit auf den Humanismus berufen, der ja folglich wissenschaftlichere Züge mit sich brachte. Was daran aber peinlich ist, ist die konsequente Verdrängung der Tatsache, dass der Humanismus in seiner antiken Form wesentlich von den mathematischen Erkenntissen der Araber lebte. Seit der Renaissance wird das vollkommen außer Acht gelassen. Architektur ist ohne Mathematik undenkbar. Sogesehen stellt der Kölner Dom für mich DAS Denkmal faulen Kompromisses dar, der voller Undank und diebischer Energie steckt. Wenn man dabei noch bedenkt dass in dieser Zeit überaus weise Naturkundlerinnen als Hexen auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden und welches beachtliches Wissen dadurch verloren ging, sind Kathedralen, Kirchen und Dome keine Orte, an denen ich mich zuhause fühlen möchte. Deswegen sind sie natürlich immer noch schön anzuschaun…
Viele Grüße,
Hilmar