Der TOD - wie betrachtet Ihr Endlichkeit?

Ich finde es immer wieder interessant zu lesen oder auch hören, wenn Blinde über Farben philosophieren, theoretisieren oder im Zweifelsfall und mangelnder Intellektualität dann auch gerne theologisieren.

Tatsache ist, dass man sich erst dann kompetent zu einem Thema äußern kann, wenn man selbst die damit verbundene Erfahrung gemacht hat. Ansonsten bleibt lediglich der Glaube an die Aussagen Anderer zu diesem Thema. Das gilt für alle Dinge des Lebens … und auch des Todes als eben ein weiterer Abschnitt des Lebens.

Nun ja, zu sagen, man soll den Tod erst mal selbst erleben, bevor man darüber eine Aussage treffen kann, wäre dann doch etwas „morbid“. Doch schließlich läuft es dann doch darauf hinaus und es bleibt halt nur die Aussage, dass der Tod ein weiterer Übergang im Lauf des Lebens ist.

Meine Gegenfrage aber ist, möchtest Du wissen, was der Tod ist oder möchtest Du nur einen Beitrag zur (vermeintlichen) gesellschaftlichen Kontroverse hinzufügen? Und im letzteren Fall, erhoffst Du Dir irgend eine Erkenntnis daraus oder geht es Dir darum, die Zeit zu vertreiben?

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Hm, ich habe noch an keinem Ort der Welt so viele Geister gesehen, wie in Wien. Reste von Gestorbenen, die nicht ganz gehen konnten. War gruselig. Darum meide ich Wien seitdem.

Nun ist es aber möglicherweise auch so, dass wir im Sterben und nach dem , was wir Leben nennen genau da bleiben, wo wir vorher schon waren (bezieht sich auf das Bewusstsein ) und damit ist von den Vorstellungen vom Tod und dem Umgang damit jede Menge ableitbar.
Ich fürchte, die „Blindheit“ (oder „im Zweifelsfalle mangelnde Intellektualität“ bleibt auch postmortal voll erhalten.

Jens schrieb: Meine Gegenfrage aber ist, möchtest Du wissen, was der Tod ist oder möchtest Du nur einen Beitrag zur (vermeintlichen) gesellschaftlichen Kontroverse hinzufügen?

Was der Tod ist? Ein NICHTS. Einzig und alleine eien Nichtexistenz.
Wenn Du tot bist nimmst Du nichts mehr wahr und reflektierst auch nicht mehr. Vor allem aber, biste alle Sorgen los.

Mich interessierte bei diesem Thema auch mehr das kulturanthropologische oder gesellschaftlich - also wieso wird der Tod gefuerchtet, wenn man nicht an Himmel und Hoelle glaubt…?

Grusssssssss

Nein. Der Tod ist das Ende des bewussten Lebens. Ein völlig natürlicher Vorgang. Es aber als Nichts zu bezeichnen, ist aus meiner Sicht falsch. Du hast dabei die Gesetze der Thermodynamik und Energieerhaltung nicht bedacht. Denn nach dem Tod geht das Leben weiter: Verwesung, Pilze, Fliegen, Bakterien …

Weiter oben schreibst Du die Angst noch den gläubigen Christen zu. Jetzt den nichtgläubigen Menschen…

Ich persönlich habe keine Angst vor dem Tod. Wie kann man Angst vor etwas haben, das unausweichlich auf einen zukommt? Es gibt allerdings einige Arten zu sterben, die ich gerne vermeiden würde.

Grüße
Pierre

Ganz einfach. Wenn man tot ist., war’s das. Da kommt nix mehr

Kermit_Das_Froschweib

36min

Ganz einfach. Wenn man tot ist., war’s das. Da kommt nix mehr

Genau! Klappe zu - Kermit tot !

Sag sowas mal oeffentlich, wenn jemand gestorben ist.

Gibt Hiebe. WEIL tabuisiert.

Hallo,

ich würde das nicht als Tabu sondern eher als Entfremdung vom Tod bezeichnen.
Ein schönes Beispiel war m.E. ein Versuch von Quarks & Co. mit einem Verkaufsstand für Weihnachtsgänse in einer Fußgängerzone, wo die Gänse lebend im Gehege gehalten und auf Wunsch vor Ort und gut sichtbar geschlachtet wurden.
Das hat mache Leute völlig irritiert und heftige Reaktionen ausgelöst, während paradoxerweise niemand vor Fleischregalen im Supermarkt in Tränen ausbricht.

Der Tod ist aus dem alltäglichen Leben verschwunden. Menschen sterben (entgegen ihrem Wunsch) überwiegend in Krankenhäusern oder Pflegeheimen, Tiere weit weg im Schlachthaus. Man erlebt den Tod anderer (Menschen oder Tiere) nur noch selten mit.
Noch vor wenigen Jahrzehnten war es üblich, dass Todkranke nach Hause geschickt wurden und viele Privatleute Kaninchen, Fische und Hühner selbst töteten.
Es macht vermutlich in vieler Hinsicht einen Unterschied, ob man das direkt miterlebt oder nur noch per Bildschirm, wenn überhaupt.

Gruß,
Paran

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Was Du meinst, das ist die „Furcht“ vor dem Sterbevorgang. Wen die Tiere oder der Mensch erdtmal tot sind, dann ist es nicht mehr „dramatisch“.

Das Sterben selbst unterliegt nicht einem Tabu.

Gute Nacht

Hallo,
es gibt die Sichtweise, dass der Mensch eine Seele ist und einen Koerper hat.
Ok, nicht verbreitet, aber zu finden.

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Das Leben ist ein langes, waehrend des Lebens wird der Mensch oefters geboren und stirbt zwischendurch auch.

Religion? Alle die an Wiederauferstehung glauben. Die offizielle Seite der Christen kehren es nicht so raus. Andere Religionen verbessern waehrend des Lebens das Karma, um nach der naechsten Geburt „besser einzusteigen“, salopp formuliert.
Als Einstieg koennte man Buecher lesen wie „Leben vor dem Leben“ oder „Leben nach dem Tod“ oder „Auch Du lebst ewig“. Darin wird berichtet, dass auch Christen genauso wie andere Religionen dieselben Erkenntnisse aus Nah-tod-erlebnissen ziehen.
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Gruss Helmut

Manchmal, manchmal nicht – eventuell auch immer häufiger. Aber Letzteres ist reine Spekulation. :wink:

Wie gesagt: ohne Wissen, bzw. Erfahrung bleibt nur der Glaube und dieser ist – dank des irrigen Verständnisses von „Zweifel“ – nie so schwach gewesen wie heute.

Denk darüber mal in aller Ruhe nach. Nimm Dir ruhig etwas mehr Zeit dazu.

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Auch in Krankenhäusern und in Pflegeheimen sterben Menschen in der Gegenwart anderer Menschen. Die Angehörigen werden nämlich informiert, wenn es dem Ende entgegen geht und die wenigsten sagen dann „OK“ und legen auf.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß die Menschen Angst hatten, die 2004 eine Mischung aus Wasser, Holz und anderem Unrat auf sich zukommen sahen oder die Leute, die sich 2015 den Alpen von oben näherten oder diejenigen, die neulich die Lawine hinter sich hörten. Nur, weil etwas unausweichlich ist, heißt das nicht, daß man davor keine Angst haben kann, darf oder soll.

Ich bin aber ohnehin der Ansicht, daß in dem Zusammenhang meist weniger die Angst vor dem Tod gemeint ist, als vielmehr die Angst vor dem Sterben.

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Weil Du mit dem Konzept von Himmel und Hölle aufgewachsen bist, als Kind daran geglaubt hast, was Dich wiederum geprägt hat und erst später ins Zweifeln gekommen bist.

Letztlich blieb es aber beim Zweifel und mangels weitergehender Erfahrungen bist Du in einer Logik-Sackgasse gelandet, aus der es keinen Ausweg gibt außer dem „Entschluss“, dass es kein „Hiernach“ geben darf – analog Ockhams Razor Dogma.

Dass Du aber mit dem vorgenannten Konzept aufgewachsen bist, bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass es blanker Humbug sein muss. Es kann durchaus bedeuten, dass es auf Erfahrungen basieren kann.

Letztlich kann man darüber bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag philosophieren und nie zu einem gesicherten Ergebnis gelangen, denn Philosophie liefert niemals Ergebnisse, sondern nur Wahrscheinlichkeiten und damit Unsicherheiten. Erst durch konkrete Erfahrungen werden Gedankenexperimente bestätigt oder aufgehoben.
DAS ist (richtige) Wissenschaft. Philosophie ist bestenfalls eine „Proto-Wissenschaft“.
Aber ohne den Anspruch an konkrete Belegbarkeit erfordert sie halt keine konkreten Beweise und damit bleibt auch das Konzept von Tod und Jenseits ein unlösbares Dilemma – eben bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag … :stuck_out_tongue_winking_eye:

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Ich glaub dein Problem ist das du mit dieser Aussage ebenfalls von einem glauben ausgehst , nämlich das es keine früheren Leben gibt . Insofern steht da immer Glaube gegegen Glaube . Bloß das sich die Leute die aus einer Entstehung aus Nichts glauben. , sich immer auf ganz rationalle Standpunkte beziehen wollen.

Viele Grüße

Hallo,

zum einen stimmt das nur, wenn das Pflegepersonal Zeit hat, darauf zu achten, was in Krankenhäusern nicht immer der Fall ist und zudem sind die Sterbenden bei Eintreffen der Angehörigen oft schon sehr weggetreten wenn nicht völlig im Koma. Bei langsamem Sterben ist das halt so, das dauert weit länger, als im Film dargestellt.
Abgesehen davon leben nahe Angehörige oft einige hundert Kilometer entfernt und können nicht ratz-fatz erscheinen.

Wenn jemand Zuhause bei den Angehörigen stirbt, ist die Situation eine völlig andere. Ich habe beides miterlebt und würde den Tod incl. der letzten Wochen bei Angehörigen daheim sehr sehr weit vorziehen.

Gruß,
Paran

Also ich find das super, daß aus einer einfache Aussage wieder so ein generell-gesellschaftliches Problem gemacht wird, nach dem keiner gefragt hat. Ich meine, man hätte ja auch mal darüber nachdenken können, was mich zu meiner Aussage bewogen hat, zum Beispiel. Aber was red ich: es ist bestimmt nie falsch, so ein Moraldingsbums zwecks Gesellschaftskritik unter das Volk zu werfen. Oder so.

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Ich gehe von keinem dedizierten Glauben oder Religion aus, sondern beziehe mich auf Beobachtungen, Erfahrungen und auch die Mittel der deduktiven Erkenntnis. Allerdings verwechsle ich nicht Logik mit Erfahrung. Das ist ein gängiger Gedanken-Fehler, an dem schon die besten Philosophen und Theologen gescheitert sind – allerdings in sehr intellektueller Form.

Nur weil einem selbst eine Erkenntnis mangels persönlicher Erfahrung verschlossen bleibt, bedeutet dies im Umkehrschluss eben nicht, dass es dieses „Etwas“ dann auch nicht geben kann! Natürlich impliziert es auch nicht dessen Existenz, aber könnte nicht doch auch die Möglichkeit bestehen, dass es Erfahrungswelten gibt, die wesentlich komplexer sind als jene des durchschnittlichen „Normal“-Falls, bzw. -Menschen?

Das sehe ich allerdings auch!
Nur, weil über etwas intellektuell geredet wird, auch gerne viel, bedeutet das mitnichten, dass der Gegenstand des Geredes auch im Spüren, und vor allem in der Tiefe angenommen wurde.
Das Gegenteil- wie du es ja andeutest- ist oft der Fall.

Es ist schon mal ein wichtiger Schritt, nicht gleich zu benennen und wieder nur eindimensional darüber zu reden, um die Tür für´s Spüren offen zu lassen.
Es braucht das Spüren, Erfahren, das gelebte Wahrnehmen des Todes, um hier in die Tiefe zu kommen (weil der Tod in seinem Wesen nicht mental erfassbar ist, sondern nur erfahrbar), sonst bleibt es Gerede und ebenso gut, wie wir über den Tod hier eitel debattieren können, könnten wir über die Silvestershow im ZDF reden. Macht echt keinen Unterschied.

Wir müssen uns schon berühren lassen, um dem Thema gerecht zu werden.
Und eben dies wird immer noch genauso vermieden wie vor 10, 20 oder 30 Jahren.
Die Hypes, die den Tod vermeiden mögen sich wandeln mit den Dekaden, wobei ich das gute alte „Haben oder Sein“ immer noch sehr schätze, weil es genau dieses hysterische Konsumieren und auch nach materiellen Sicherheiten suchen ist, das sich mindestens seit nach dem 2ten Weltkrieg immer weiter steigert.
(Damals ist immer noch ein großes Beispiel für Verdrängung des Todes: Das „Wirtschaftswunder“, das in seiner Form helfen sollte Trauer , Verunsicherung, Trauma und Tod schnellschnell los zu werden oder gar nicht erst aufkommen zu lassen. Und so ist es dann auch weiter gegangen.)

Dir muss ich es nicht erzählen, dass eigentlich alle Abwehrmechanismen letztendlich der Abwehr unserer größten Angst - der vor dem Tod- „dienen“.
Auch Rationalisierung ist ein Abwehrmechanismus. Hier: Hübsch reden über den Tod.

Man möge sich doch einmal eine viertel Stunde die Zeit nehmen, sich ruhig hinsetzen und das Szenario durchspüren, jetzt sterben zu müssen.
Nicht darüber zu quatschen.
Auch das Bemühen vieler weiterer Leben hilft da nicht, weil wir uns darüber alle einig sein dürften, dass wir uns da letztendlich weder sicher sein können noch davon ausgehen können, dass wir in unserer jetzigen Form einfach so weiter machen können nach einer Pause.
Alles, was wir nicht sind, sondern was wir nur haben wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit mit dem Tode vollkommen ausgelöscht worden sein. Dazu gehört auch alles, was wir nur oberflächlich meinen, dass wir sind. Eigentlich so ziehmlich alles.

Wer nicht bereit ist, ein radikales Loslassen zu leben, wird immer Vernichtungsangst haben angesichts des Todes.
Und genau darum wird das Thema verdrängt.

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Genau.
Wobei es sogar noch neben dem „Gerede“ heute auch viel „Gespüre“ gibt
(für Mitlesende, da du das ja eh weißt: das Ge- ist überhaupt nicht abwertend gemeint, es meint schlicht die Oberfläche der Psyche):
Seminare zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod, Sterbebegleitung und ehrenamtliche Arbeit im Hospiz, Trauerseminare usw. - all das boomt ja auch inmitten des noch immer anhaltenden Psychobooms.

Als Freudianer müsste ich jetzt standesgemäß einwenden: Der Tod ist eigentlich gar nichts. Das Unbewusste ist gar nicht fähig, Negation zu erfassen. Unbewusst sind wir alle ganz und gar unsterblich. :wink:

Es ist ja eh völlig klar, dass diese religiösen Annahmen von Wiedergeburt oder Paradies kollektive Groß-Strategien der Todesverdrängung/-Verleugnung sind.
Darum finde ich es übrigens völlig falsch, wenn pauschal behauptet wird, im Zeitalter des Barock etwa wäre der Tod wenig tabuisiert gewesen. Ganz im Gegenteil.

Gruß
F.

Ich denke, dass das Thema inzw. im Fachbereich Esoterik abgedriftet ist.

Wuensche Euch allen

Ein Frohes Gesundes Glueckliches 2020 ff!