Hallo,
Also wird nicht mehr geschaut wer der
starke ist.
doch, doch, danach wird noch immer geschaut. Wie kommst du darauf das es unwichtig ist?
Das kann auch ein Grund sein, weshalb viele Plätze
in dieser Richtung von Frauen belegt sind, oder?
Willst du damit andeuten weil man nicht nach der Stärke schaut (falls es so wäre), sind solche Plätze nun mit (schwachen) Frauen besetzt, die „früher“ dort niemals hingekommen wären? Also hat Angie ihren Posten nur, weil irgendeinen Quote sie zum Bundeskanzler machte oder was? Aber ich will hier keine schwache Frau/starker Mann Diskussion vom Zaun brechen. Ich denke du muss sorgfältiger mit deinen Formulierungen umgehen.
Wieso genau gab es eigentlich die Emanzipationsbewegung genau
in den 70ern/80ern. Im Internet stand, da es eine Zeit der
Aufklärung und Offenheit war, bei der viele Frauen die
Ungerechtigkeit erkannt und die Chance gesehen haben.
Die Frauen der 50er/60er wurden alle nach dem Muster ihrer Vor-Vormütter erzogen. Lerne Haushaltsführung und Krankenpflege, du wirst einen Mann finden der dich ernährt, mit 28 bist du unverheiratet eine alte Jungfer über die alle lachen und ein Bild des Jammers. Arbeiten gehen schickt sich nicht, das machen nur Unterschichtenfrauen. Das Bürgertum machte es dem Adel nach, die Frau blieb versorgt zuhause, der Mann arbeitete.
Es gab um diese Zeit (50er) ja noch Gesetzte (Doppelverdiener), das eine verheiratete Frau automatisch die Kündigung bekam. In Deutschland der Nachkriegszeit und auch danach, hatte der Mann die Rolle des „Familienernährers“ und war damit auch Familienoberhaupt.
Die Zeit das Frauen studieren durften, wählen oder selbst Verträge abschließen war in den 50ern noch nicht soo lange her (ca. 45 Jahre) und vielen Menschen war diese Einstellung, das Frauen von Haus aus unmündig sind, ihre natürliche Aufgabe das Kinder bekommen und aufziehen und die Haushaltspflege ist, noch ganz normal und logisch nachvollziehbar präsent. Wußtest du das unser heiliger Max Planck noch davor warnte Frauen zum Studium zuzulassen den „man solle der Natur nicht ins Handwerk pfuschen“.
Kursierten doch noch bis in die 70er Zitate aus dem denkwürdigen Buch „Ueber den physiologischen Schwachsinn des Weibes“ (Paul Julius August Möbius) durch Schulen, Universtitäten und Büros.
Mit den gesellschaftlichen Umwälzungen der 70er Jahre, wurden in Universitäten und Schulen endliche Dinge mal hinterfragt. Die Jugend forderte mehr Aufmerksamkeit für ihre Belange, hatte einen Aufbruchsdrang und war nicht mit den überholten Lebensentwurf der Elterngeneration abzufinden. Der Denkwürdige Satz „Unter den Talaren, der Muff von Hundert Jahren“, ist da ziemlich bezeichnend.
Aus USA (u.a.) kommend verbreiteten sich andere Ansichten über Familienleben, das Leben und die Rollenverteilung von Mann und Frau. Die Pille kam, man musste nicht bei jedem Sex mit Kindern rechnen. Frauen wollten ebenfalls studieren und wollten sich nicht mit der Aufzucht des Nachwuchses zufriedengeben. Ungerechtigkeiten in Gesetzen und dem Arbeitsleben wurden angeprangert, Alternative Gemeinschaften ausprobiert, die „großen drei K’s der Frau“ hinterfragt. Frauen taten ans Licht und prangerten Diskrimminierung endlich an, die alltäglich war. Ich kannte mal ne ältere Sekretären die mir erzählte das in einer großen deutschen Bank in den 60er/70er Jahren es Frauen untersagt war Hosen anzuziehen!
Immer mehr Frauen gingen auf die Uni, anstatt auf den Mann der sie versorgen wird zu warten. Auch zeigte die Rolle der RAF das Frauen durchaus aktiv als Terroristen wirken konnten, damit wurden Tabus gebrochen, von wegen „es ist gegen die Natur der lebensspendenden Frau menschlichen Leben zu zerstören“. War es in den 50er und 60er Jahren noch eine Besonderheit das Frauen einen Führerschein hatten, wurde es in den 70er normal. Keine Wissenschaftler belegten mehr das Frauen irgendwas nicht können (was die BILD unheimlich gerne breittrat). Die Gleichberechtigung wurde endlich laut gefordert und im Stern, einer Illustrierten (!!) bekannten sich viele Frauen zur Abtreibung die nicht nur tabu war, sondern auch illegal (u.a. Romy Schneider - die Sissi der 50er Jahre). Scheidungen waren nicht mehr gesellschaftl. tabuisiert und immer Schuld der Frau. Alles war im Wandel. Vor allem die Rollenverteilung. Die Zeiten änderten sich, die alte Generation konnte die Fragen nicht mehr befriedigend beantworten. Alte Zöpfe mussten fallen, und damit begann die sogenannte Emanzipationsbewegung.
Ganz nachvollziehen konnte ich dies jedoch nicht. Und wie
genau hat sich denn die Männerrolle eigentlich verändert.
50er Jahre: „geschützer Beruf“ Familienoberhaupt - und heute - werden Frauen noch gekündigt wenn sie heiraten? Was meinst du passiert wenn der der 50er Mann plötzlich seinen Leithammelstatus als Familienchef verliert und sich mit der Partnerin argumentativ arrangieren und auseinandersetzen muss? Z.B. im Sexleben. Ich weiß noch welch ein Skandal das war (ich war noch sehr klein) als das erste Mal Frauen in Talkshows über Sex und Orgasmen sprachen und angaben das die meißten Männer nur reinstecken können und sich „untenrum“ bei der Frau nichtmal auskennen, schon gar keine Rücksicht auf deren Gefühle und Erleben nahmen. Glaubst du einer der Herren aus den 50ern (schau dir alte Filme an, da siehst du welche Rolle der Mann damals hatte, wenn auch handcoloriert) würde mit einer modernen Frau/modernem Mann zurechtkommen ohne auf überholte Naturgesetze zu pochen? Diese Starrheiten die uns heute absurd vorkommen, diese „natürliche“ Vorrangstellung, die hatte sich drastisch verändert.
Wichtig ist meiner Meinung nach, dass auch die Frauen nicht
mehr nach einem bestimmten Typen von Mann suchen.
Ach! Taten sie das denn jemals? Und wo kann ich diese Studie nachlesen bitte…fall bitte nicht auf irgendwelche absurden Vorurteile herein. Es geht nicht darum das Frauen auf bestimmte Typen stehen. Ich denke es geht unm die Rolle des Mannes im gesellschaftlichen Wandel.
Es gibt
vielfältige Geschmäcker, nicht mehr nur den Stereotypen von
Mann, der stark sein muss, groß und sehr „cool“, wie es in
früheren Zeiten häufig der Fall war.
Weisst du was die häufigste Frage war wenn ein Mann um die Hand der Tochter eines Familienoberhauptes anhielt: Können Sie denn meine Tochter ernähren. Bzw. eine Familie.
Es ging nie um Aussehen, Körperhöhe, Körperkraft! Hallo? Woher hast du das denn? Das kann jetzt aktuell eine Frage der Attraktivität sein. Wo kein Versorger mehr gesucht wird, und jeder Videoclip dir zeigt wie du auszusehen hast. In früheren Zeiten wurden Ehen auch arrangiert, auch in Deutschland, wenn auch nicht so streng wie vor 150 Jahren oder heute noch in Indien (z.B.).
Und ich noch früheren Zeiten (welche meinst du eigentlich genau?), ging es auch nur um das Geld, den Leumund und die Macht der Familie die hinter dem Bewerber stand. Um mehr nicht. Die Brautleute wurden i.d.R. nicht gefragt.
Es gibt vielfältige
Rollen und viele Typen, da diese körperliche Stärker und
„Härte“ nicht mehr unbedingt vorhanden sein muss.
Hast du hier ein Wort unterschlagen? Verstehe ich nicht.
Aber wenn „körperliche Stärke“ nicht mehr unbedingt da sein muss bei einem Mann, erkläre mir die vielen Werbeabbildungen mit muskelgestählten Herren. Das ist keine „Stärke“??? Wieso hatten wir noch nie eine Fraue als Verteidigungsminister? Und wieso haben Filme mit „harten“ Frauen (Die Akte Jane) keinen Erfolg, während Filme mit harten Kerlen (Avatar) Erfolg haben? Wieso ist in Avatar das Weibchen zierlicher und kleiner als das Männchen? Weil es auf Stärke und Härte nicht ankommt? Ist das wirklich so?
Gruß
Helena