Der war nämlich auch mal Deutschland

Hallo,
Spiegel-Leser wissen mehr…
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,386…

Ich möchte die „Du bist Deutschland“-Kampagne damit nicht in ein falsches Licht rücken, da hat sie trotz aller Seltsamkeit wirklich nix verloren. Aber ich frage mich: Wie wird man eigentlich Kreativdirektor bei Jung von Matt, wenn man solche Sachen nicht vorher mal recherchier(en läss)t…? Ich meine, die werden doch bei jedem dämlichen IKEA-Slogan vorher auch mal in irgendein Archiv, zur Not in Google, kucken, ob den nicht schon mal irgendwer benutzt hat, oder?

Wer meint was?

Tom

Wer-weiss-was-User wissen’s früher
Hallo,

Spiegel-Leser wissen mehr…

Wer-weiss-was User wissen’s früher
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Gruß
Sticky

Hallo,

wirklich nix verloren. Aber ich frage mich: Wie wird man
eigentlich Kreativdirektor bei Jung von Matt, wenn man solche
Sachen nicht vorher mal recherchier(en läss)t…?

Das ist aus dem Ludwigshafener Stadftarchiv…es gibt auch ein Buch, welches wohl nicht so oft (und dann nicht gerade von den Werbefritzen) gelesen wird.
Außerdem möchte ich mal behaupten, daß es aus jener Zeit Tausende von Bildern irgendwelcher Aufmärsche und Demonstrationen gibt. Darunter offenbar nur eines, in dem der blöde Spruch mal vorkommt. War eher Pech als ein Recherchefehler…

Grüße
HylTox

Hmm

Hilft es was, wenn man seine Fahne schwenkt und fährt dadurch der Schumi schneller?

warum sollte ich einen Steuerflüchtling die Fahne schwenken?
Die Schulbildung und Ausbildung hat er bei uns genossen und jetzt drückt er sich vor der Verantwortung Steuern zu zahlen. Er wäre ja so arm und würde wahrscheinlich verhungern, wenn er den Spitzensteuersatz (zahlt eh keiner da jeder irgendwas abschreibt) abdrücken müßte.
Meiner Meinung nach sollten alle in dem Land Steuern zahlen in dem Sie leben. Falls man in D mehr zahlen müßte, sollte der Restbetrag eingefordert werden. Den brauchen Sie aber auch nicht bezahlen, aber wenn Sie auf D einreisen, dann die Monopolykarte „Gehe in das Gefängnis gehe nicht über Los …“

Hallo Tom,
nun in dem Fall extra peinlich. Aber es passiert sehr oft, dass Recherche nicht das ist, womit sich die Strategen beschäftigen. Kampagnen, die mit bekannten Motiven versehen werden, sind gar nicht so selten.
Oder Müllermilch, in deren Werbespot plötzlich ein tschechischer Pornodarsteller den Artisten mimte.

Aber Recherche kostet Zeit und Geld, der Kunde wills so billig wie möglich. Und oft ist es wahrscheinlich auch einfach Ignoranz.

P

Die Schulbildung und Ausbildung hat er bei uns genossen und
jetzt drückt er sich vor der Verantwortung Steuern zu zahlen.

DER war in der Schule? Nänänä, das glaub´ ich nicht…

Hi!

Wenn man alles jemals gesprochen und geschriebene aufgehoben hätte, dann gäbe es viel mehr solcher Beispiele. Es werden immer wieder bekannte Dinge Zweck entfremdet. Beispiel Hakenkreuz: Heute negativ belastet ( Hitler ), ursprünglich aber ein Zeichen für Glück und wurde schon lange vor Hitler verwendet. Stammt glaube ich aus dem indischen Raum.

Tara

Wenn man alles jemals gesprochen und geschriebene aufgehoben
hätte, dann gäbe es viel mehr solcher Beispiele. Es werden
immer wieder bekannte Dinge Zweck entfremdet.

Es ist ein Unterschied, ob man ein Zeichen / eine Redewendung absichtlich in einer bestimmten Verbindung verwendet oder nur aus Unachtsamkeit.

ne
der war Österreich.
MFG
HG

Hallo,

[…]

Darunter offenbar nur eines, in dem der
blöde Spruch mal vorkommt. War eher Pech als ein
Recherchefehler…

Nein, die geistige Nähe des „neuen“ mit dem „alten“ Spruch ist das eigentlich peinliche und war auch vor bekannt werden des Fotos für viele Menschen deutlich zu erkennen. Es ist eine Kampagne die polarisiert, diskriminiert und egalisiert. Alles Dinge, die zur Zeit des Nationalsozialismus hoch im Kurs standen. Wie man das – vor allem seitens der willigen „Promis“ – nicht sehen konnte, ist mir ein Rätsel.

Gruß

Fritze

Hi,

Beispiel
Hakenkreuz: Heute negativ belastet ( Hitler ), ursprünglich
aber ein Zeichen für Glück und wurde schon lange vor Hitler
verwendet. Stammt glaube ich aus dem indischen Raum.

Kleine Korrektur.

Die Swastika - ursprünglich Sonnenzeichen - im asiatischen Raum noch heute ein Symbol für Glück und positive Energie war/ist rechtsdrehend.

Das Hakenkreuz der Nazis dagegen dreht umgekehrt.

Gruß Ango

Die Swastika - ursprünglich Sonnenzeichen - im asiatischen
Raum noch heute ein Symbol für Glück und positive Energie
war/ist rechtsdrehend.

Soweit ich weiß gibt es dieses Glückssymbol sowohl links als auch rechtsdrehend. Funde in Schweden lassen übrigens auf ein Mindestalter von 14.000 Jahren schließen.

Gruß
Oliver

Hi,

Soweit ich weiß gibt es dieses Glückssymbol sowohl links als
auch rechtsdrehend. Funde in Schweden lassen übrigens auf ein
Mindestalter von 14.000 Jahren schließen.

Das Sonnenrad als Symbol ist uralt und drehte sich in allen Richtungen.
In den Kulturen in denen es als Glückssymbol verwendet wird,ist es aber rechtsdrehend.

http://de.wikipedia.org/wiki/Swastika

Gruß Ango

Der Spruch
„Wir sind Deutschland“
ist abgelutscht bis zum geht nicht mehr. Aber die Damen und Herren der Agenturen verstehen es eben ordentlich abzukassieren. Mich würde mal das Budget für diesen hohlen Spot interessieren… Keine neue Idee drin, abgekupfert sowieso, aber wahrscheinlich für einige tausend Euros verkauft…Ich arbeite in der falschen Branche!

eindrucksvolles Gegenbeispiel

In den Kulturen in denen es als Glückssymbol verwendet
wird,ist es aber rechtsdrehend.

Schau dir mal in der Mitte dieser Seite

http://unglaublichkeiten.com/unglaublichkeiten/htmlp…

die US- Glücks postkarten an.

Gruß
Oliver

Besonders schön ist der Coca-Cola-Schlüsselanhänger… Evil Empire, sag ich da nur :wink:

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Hallo Fritze,

Alles
Dinge, die zur Zeit des Nationalsozialismus hoch im Kurs
standen. Wie man das – vor allem seitens der willigen
„Promis“ – nicht sehen konnte, ist mir ein Rätsel.

Mir auch;
obwohl, bei den meisten Promis ist es mir kein Rätsel:
Jauch hätte genauso ein „Wer wird Legionär“ moderiert, oder Sarah Connor hätte genauso „vom Mars bis zum Schemel“ gesungen statt „Brüh’ im Lichte“…

der einzige, dem ich diese Willigkeit nicht zugetraut hätte, ist Harald Schmidt. Warum auch er? Hast Du ne Idee?

Viele Grüße
franz

Ok, richtige Branche:

Was wäre Deine Idee?

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Hi!

Wenn man heute in der (Marketing)-Kommunikation nur noch auf Sätze zurückgreifen dürfte, die während der NS-Zeit nicht gebraucht worden sind, so müsste man sich auf Anglizismen und Begriffe aus der Computerwelt beschränken.

Da die „Du bist Deutschland“-Kampagne zwar einige moralisch zweifellos richtige Aussagen transportiert, der durchschnittliche Deutsche sie aber nicht versteht, heisst, für sich selbst keine zielführende Ableitung daraus zu erstellen in der Lage ist, hätte man sich diese Kampagne sowie auch die Diskussion über irgendwelche analogen Formulierungen aus einer Zeit, die 3 Generationen zurückliegt, sparen können…

Grüße,

Mathias