Hallo,
ich habe seit Jahren gute Weinernte, doch dieses Jahr sehen die Reben nicht gut aus.
Was könnte das sein?
VG
Chris
Hallo,
ich habe seit Jahren gute Weinernte, doch dieses Jahr sehen die Reben nicht gut aus.
Was könnte das sein?
VG
Chris
Könnte Grauschimmel oder gar Mehltau sein:
https://www.oekolandbau.de/landwirtschaft/pflanze/grundlagen-pflanzenbau/pflanzenschutz/schaderreger/schadorganismen-im-weinbau/pilzkrankheiten/grauschimmel-botrytis-cinerea-sauerfaeule-rohfaeule-bodentrauben-edelfaeule/ tramses90
Ok, ist der Wein hinüber?
Was kann ich tun?
Ist es schon zu spät oder kann ich noch was unternehmen?
Nein.
Nichts weiter.
Keine Pilzerkrankung lässt sich in diesem Stadium noch bekämpfen. Im nächsten Jahr bei ersten Befallsanzeichen den Pilz identifizieren - dieses Jahr ist es Botrytis, sowohl echter als auch falscher Mehltau spielen sich immer auch auf den Blättern ab - und je nach Pilz mit einem geeigneten Mittel behandeln (bei Botrytis wirkt weder Netzschwefel noch Kupferoktanoat, Kaliumhydrogencarbonat könnte gehen, aber bestimmt nicht mehr bei so weit fortgeschrittenem Befall).
Schöne Grüße
MM
Vielen Dank! War sehr hilfreich!
Mein Nachbar hat übrigens den gleichen Fall.
Mein Wein wächst an einem Gestänge an einer Wand hoch. Ich habe in verschiedenen Foren gelsen, dass Wein immer gut belüftet werden sollte. Bis zu diesem Jahr hatte ich noch keine Probleme.
Dennoch einen Tipp für mich?
Wenn Du mal in Weinbaugegenden schaust, wie dort die Weinstöcke an Hauswänden gezogen werden: Ein oder mehrere Kordone, wenn mehrere, wenigstens 1 m Abstand. Abstand der Abgänge in der Waagerechten kann eng sein, vielleicht 20 - 30 cm, nur Knospen für die Abgänge verwenden, die nach oben oder nach schräg auswärts zeigen. Die Abgänge jährlich auf Zapfen mit ein oder zwei Augen schneiden. Dann erhältst Du gut belüftete Fruchttriebe.
Kaliumphosphat und Kaliumhydrogencarbonat wirken auf die Sporen von Botrytis, indem sie diese austrocknen - d.h. man muss regelrecht drauf lauern, wann sie (abhängig von Temperatur und Feuchtigkeit) „erwachen“ und ihnen dann sofort an die Gurgel springen.
Wenn die beiden Rebstöcke beim Nachbarn und Dir in einiger Entfernung zu sonstigem Obst und Beeren (vor allem Erdbeeren) stehen, ist es sicherlich sinnvoll, alles, was befallen ist, aus der Anlage zu entfernen - ist zwar schade um die Trauben, kann aber den Infektionsdruck im kommenden Jahr stark dämpfen.
Schöne Grüße
MM